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Wie verhalte ich mich nun?

P
Hallo zusammen,

ich bin derzeit etwas überfordert und hoffe auf Leute, die vielleicht die selben Probleme haben / hatte damit man sich austauschen kann. Mir fehlt es auch deutlich schwer diesen Text hier zu verfassen .

Ich bin derzeit frisch (vor 2 Tagen) von meiner Freundin getrennt und hatten eine Beziehung von ca. 3 Jahren.
Wir beide sind noch Anfang 20 und haben uns in dieser Zeit aus meiner Sicht sehr viel gemeinsam aufgebaut.
Wohnen tun wir seit ca. 2 Jahren zusammen.

Wir hatten seit ca. 5 Monaten Probleme in unsere Beziehung, diese habe ich auch mitbekommen.
Wir haben uns vorab alle gemeinsamen Wünsch erfüllt und waren sehr glücklich.
Jeder teilte die selben Interessen und hatte die selben Ansichten im Leben (Familie / Kontakt zum anderen Geschlecht)
Vor ca. 5 Monaten hat der S. und die Zweisamkeit stark nachgelassen. Wir beide waren beruflich stark gefordert und haben auf längere Zeit den gemeinsamen Kontakt schleifen lassen. Man könnte das Zusammenleben als WG bezeichnen aber nicht als Partnerschaft.

Mein Fokus lag zu dieser Zeit voll auf der Arbeit und dies war mein Fehler.
Ich habe zu sehr in der Zukunft gelebt und wollte durch meine Führungspositionen im Unternehmen ein schönes Leben aufbauen, mit IHR! Nun ist alles vorbei und ich habe das Gefühl das die ganze Mühe umsonst ist.
Ich habe meine Partnerin zu dieser Zeit als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Sie war halt da und das war auch schön so.

Irgendwann haben wir beide gemerkt, dass wir zuwenig Zeit miteinander verbringen und haben sehr viel drüber geredet.
wir haben uns entschieden dies zu ändern. das funktionierte mit Höhe und Tiefen.

Vor ca. 4 Wochen war ich beruflich im Ausland und bekam eine Nachricht von ihr:
Tut mir Leid, dass ich mich so wenige melde. ich brauche Zeit für mich und muss mir über uns Gedanken machen.

Erst da wurde mir klar, dass die Beziehung aus ihrer Sicht vor dem Aus stehen könnte.
Ich habe in dieser Zeit nicht essen können und war mit meinen Nerven komplett am Ende.
Sie ist ausgezogen und ich habe in dieser Zeit viel gekämpft um uns.

Nach ca. 1 Woche haben wir ein klärendes Gespräch geführt und wollten es nochmal probieren.
Wir wollten beide auf den Partner zugehen damit wir gemeinsam glücklich wie früher sind.
Ich habe nun eher das Gefühl, dass ich sie indirekt überredet habe es nochmal zu probieren.

Vorgestern hat Sie sich endgültig von mir getrennt. Ich habe alles gegeben aber auch gemerkt, dass Sie nichtmehr auf mich zugehen konnte. Die Zweisamkeit kam hauptsächlich von mir.

Nun sitze ich hier in der gemeinsamen Wohnung alleine und gehe hier kaputt.
Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. wir haben es schon öfters wieder probiert ohne langfristigen Erfolg.
Aber ich kann Sie auch nicht wirklich gehen lassen. Soll ich ihr schreiben oder nicht?
Ich habe soviel für das gemeinsame Wohl mit ihr getan und liebe Sie sehr und haben starken Liebeskummer.

Nüchtern betrachtet weiß ich auch, dass die Beziehung so keinen Sinn macht und mich auch nur belasten würde.
Aber ich will drum kämpfen das es wird wie früher . ich kenne jedoch meine Ex Partnerin und weiß auch das Sie schon vor paar Wochen mit uns abgeschlossen hat.

Nun geht aber am Montag der normale Arbeitsalltag weiter und ich bin damit komplett überfordert. Ihrer Person fehlt mir sehr.
Ist es der richtige Schritt schnell aus der gemeinsamen Wohnung zu kommen?
Ich habe immer noch Hoffnung . aber mein Kopf weiß das es nicht bringt.

Ich komme mit der kompletten Situation nicht klar . habt ihr paar Tipps?

23.08.2020 16:31 • x 1 #1


E
Zitat von paul14149:
habt ihr paar Tipps?

Ja! Halte Abstand. Kämpfen in Form von Kontaktversuchen und so weiter, wäre im Moment kontraproduktiv. Möchtest Du in der Wohnung bleiben? Dann gestalte ein wenig um - das muss nicht gleich eine Renovierung sein, aber auch schon kleine Veränderungen können die Atmosphäre verändern. Sprich mit Freunden, Trauere, aber bitte nimm weder direkt noch indirekt Kontakt mit ihr auf.
Wenn sie zurück will, dann wird sie auf Dich zu kommen, aber lauf ihr nicht nach. Versuche Dir erst mal eine feste Tagesstruktur zu schaffen. Vielleicht immer zur gleichen Zeit eine Runde joggen gehen, feste Essenszeiten usw. Das gibt Stabilität. Aber erlaube Dir auch zu weinen, den Schmerz rauszubrüllen oder sonst wie Dein Leid rauszulassen.
Der Arbeitsalltag erscheint Dir gerade nicht zu bewältigen - aber Arbeit wird Dir helfen, wieder mehr bei Dir zu sein und nicht immer nur an sie zu denken.

23.08.2020 19:02 • x 1 #2


A


Wie verhalte ich mich nun?

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H
Zitat von Emma75:
Der Arbeitsalltag erscheint Dir gerade nicht zu bewältigen - aber Arbeit wird Dir helfen, wieder mehr bei Dir zu sein und nicht immer nur an sie zu denken.


Eine bessere Ablenkung gibt es nicht. Hängst Du noch eine Sportart nach der Arbeit dran geht es Dir bald viel besser.
Auf keinen Fall zuhause sitzen und nichts tun.

23.08.2020 19:28 • x 1 #3


tlell
Du gibst dir ja die meisten Antworten schon selber und ich denke die sind gut reflektiert.

Eine Beziehung lebt und entwickelt sich weiter, aber sie wird niemals wie früher. Menschen entwickeln sich ebenfalls und die Beziehung mit. Eine gesunde stabile Beziehung übersteht auch mal locker Phasen, in denen man mehr Fokus auf was anderes hat. Für eine Beziehung in einer Kriese ist das oft das aus. Ihr habt beide Fehler gemacht , aber ihr seit auch verdammt jung. Da stellt man eben fest Ziele, Wünsche , Bedürfnisse decken sich nicht mehr mit dem Partner. Ich halte das für normal und gesund. Stell dir mal vor ihr wärt zusammen geblieben und hättet eure Zukunft zusammen gestaltet. Ehe, Kinder und dann festgestellt sch. das passt nicht und eigentlich passte es schon damals in der Krise nicht mehr. Sieh das jetzt als Chance alles neu bewerten zu können. Jetzt kannst du nochmal schauen ob alles passt in deinem Leben und etwas ändern ohne das wahnsinnig viel dran hängt.

Kopf und Herz gehen oft getrennte Wege in der Trennungphase. Der Kopf weiss schon wie alles aussieht und hat die Fakten längst akzeptiert. Und das Herz will was das Herz will. Da kannst du gar nicht viel machen ausser dir Zeit geben und deinem Herz immer wieder die Fakten erzählen die der Kopf weiss. Lenk dich ab. Geh mir Freunden raus. Mach Sport. Fahr in Urlaub. Streich deine Wände neu. Was auch immer dir hilft.

Lass sie gehen und schreib ihr nicht mehr. Verdau das alles erst mal und gewinne Abstand. Verhäng eine Kontaktsperre für dich selber. Geh wieder arbeiten das wird dir helfen. Jedes Stück normaler Alltag hilft. Du schaffst das. Es wird wieder besser.

23.08.2020 19:46 • x 1 #4


P
Danke für eure Antworten, geben echt Mut.
Ich werde mich mal überraschen lassen, wie der Alltag ohne meine damalige Partnerin abläuft.

Ich hänge sehr an die ehemalige Zeit und an Ihr. Ich frage mich ob Sie ebenso fühlt...
Wir haben alles miteinander geteilt und Sie hat mir meine Kraft gegeben. Ich nehme mir das alles sehr zuherzen.

Ich weiß auch, dass ich mit ihr gezwungener Maßen Kontakt halten muss bezüglich der gemeinsamen Wohnung. Wir haben alles zusammen gekauft und müssen demnach noch viel klären. Ich habe Angst sie wiederzusehen, weil ich mir davon viel Hoffnung mache.

Ich werde eure Ratschläge annehmen und versuche das Beste daraus zu machen, auch wenn es sehr schwer fällt.
Für eure Tipps bin ich sehr dankbar, denn ich weiß das ich derzeit nicht mit Vernunft reagieren kann... weil ich sie wieder an meiner Seite haben möchte, aber weiß das es so nicht funktioniert.

23.08.2020 21:34 • #5


N
Zitat von paul14149:
Jeder teilte die selben Interessen und hatte die selben Ansichten im Leben (Familie / Kontakt zum anderen Geschlecht) .


Wie ist das gemeint mit dem Kontakt zum anderen Geschlecht? Welche Ansicht hattet Ihr beide dazu?

Zitat von paul14149:
Mein Fokus lag zu dieser Zeit voll auf der Arbeit und dies war mein Fehler.
Ich habe zu sehr in der Zukunft gelebt und wollte durch meine Führungspositionen im Unternehmen ein schönes Leben aufbauen, mit IHR! Nun ist alles vorbei und ich habe das Gefühl das die ganze Mühe umsonst ist.


Du bist noch sehr jung und möchtest Dir etwas aufbauen. Das ist doch legitim und verständlich. Bitte sieh das nicht als
Dein Fehler an. Was wäre denn gewesen, wenn Du überwiegend zuhause gewesen wärst? Hätte das die Situation verändert?
Wohl kaum, oder?

Zitat von paul14149:
Ich habe meine Partnerin zu dieser Zeit als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Sie war halt da und das war auch schön so.

Dass sie da war, war doch auch ihre Entscheidung. Du hast sie dazu ja schliesslich nicht gezwungen.
Wie sah das zeitlich für Deine Freundin aus? War sie denn eher häuslich? Du hast doch geschrieben,
das Ihr beide sehr stark beruflich gefordert seid. Also war sie doch genauso wie Du eingespannt.

Mit Anfang 20 seid Ihr beide auch in der Aufbau- und Orientierungsphase, da ist doch alles so dynamisch. Jeder von Euch lernt doch auch schnell neue Leute kennen. Ich weiß, das ist kein Trost, aber ich vermute, dass Du in ein paar Monaten gestärkt daraus hervor gehst.

Zitat von paul14149:
Ich habe nun eher das Gefühl, dass ich sie indirekt überredet habe es nochmal zu probieren.

Auch das hört sich so an, als ob Du Dir dafür einen Vorwurf machst. Musst Du doch gar nicht. Es gehören doch immer zwei zu so etwas. Du sprichst ihr außerdem damit ihre Eigenverantwortung ab. Nein, sie ist erwachsen und kann doch auch entscheiden.

Zitat von paul14149:
INun sitze ich hier in der gemeinsamen Wohnung alleine und gehe hier kaputt.

Das haben schon andere geschrieben, dass Du Dich unbedingt ablenken musst. Hast Du auch Geschwister, die in Deiner Nähe wohnen? Was ist mit Deinen Eltern? Freunden, Bekannten? Geh auch mit Arbeitskollegen mal weg. Hauptsache, Dir fällt die Decke nicht auf den Kopf. Fährst Du gerne Fahrrad/Rennrad?

Zitat von paul14149:
IAber ich kann Sie auch nicht wirklich gehen lassen. Soll ich ihr schreiben oder nicht?

Ich schließe mich da den anderen Meinungen an, halte Abstand. Versuche, Dich auf Dich selbst zu konzentrieren.
Kein Kontakt mehr. Falls Du wegen Mietvertrag/Möbeln mit ihr schreiben musst, dann nur ganz kurz und knapp und sachlich.
Nicht ausschweifen oder fragen wie es ihr geht, o.ä. - es würde Dich wieder runterziehen.

Ich weiß, wie blöd sich das alles für Dich anfühlt. Ich habe sowas früher selber erlebt. Mir hat damals auch ein Wohnungswechsel geholfen, aus der gemeinsamen Wohnung mit meiner Exfreundin wollte ich damals nur noch weg. Die Sachen hatten wir bei Auflösung fair aufgeteilt.

Ich habe den Eindruck, dass Du ausschliesslich Dir die Schuld gibst, Deine Exfreundin kommt mir ein bißchen zu gut weg.
Denk dran, es gehören immer zwei zu sowas. Du weißt vielleicht auch nicht alle Details zu ihren Beweggründen, somit solltest Du
Dir nicht die Schuld alleine dafür geben, und auch nicht denken, was wäre, wenn ich dieses oder jenes getan hätte. Du hast
auf so etwas nicht immer Einfluss. Aus Deinem Post entnehme ich auch, dass Du Dein Herz am richtigen Fleck hast,
das wird schon.

23.08.2020 22:44 • x 1 #6


P
Hallo zusammen,

Ich wollte euch mal kurz auf dem laufenden halten...
Ich habe mir eure Nachrichten mehrfach am Tag durchgelesen, und die haben mir viel Kraft gegeben. Nochmal danke dafür!

Mir geht es derzeit ok, sogar eigentlich besser als erwartet.
Nur morgens ist es echt beschissen. Ich muss mich vor der Arbeit mehrfach übergeben und trauere sehr.
Die Arbeit lengt mich relativ gut ab, gibt immer Höhen und Tiefen.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich Abends relativ viel Alk. und Zig. konsumiere, hoffe dies wird nicht zur Gewohnheit .

Meine Ex hat sich gestern bei mir gemeldet und gefragt wie es mir mit der Trennung geht. Ich war ehrlich aber auch sachlich.
Ich habe ihr klar gemacht, dass ich es so akzeptiere.
Sie schrieb, dass es ihr sehr schwer fällt. Aber Sie auch wüsste, dass dies der richtige Schritt war.
Das hat mir auch etwas Kraft gegeben, dass ich nicht alleine leide.

In 2 Tagen wird Sie ihrer Sachen holen. Habe vor diesen Tag sehr viel Respekt.
Wie soll ich mich am besten verhalten? Ich möchte Sie gerne trotzdem höflich begrüßen und ihr den Eindruck geben, dass ich trotz allem mit beiden Beinen im Leben stehe. Ich habe Angst etwas falsches zu sagen... ich denk Sie hat mich derzeit relativ gut in Erinnerung und das soll auch so bleiben.

Habt Ihr Tipps?

25.08.2020 21:42 • #7


N
Auch wenns jetzt übergriffig wird, lass den Alk und die Zig. weg. Das bringt Dich nicht weiter und lässt Dich nur in Selbstmitleid versinken. Dass Du Dich damit auch ruinierst, weißt Du doch auch selber.
Trink lieber literweise Tee und Wasser und bewege Dich abends draußen.

Und grenz Dich mehr von ihr ab. Ich persönlich empfinde das schon als starkes Stück, sie trennt sich und fragt hinterher noch, wie es Dir damit geht. Was für ein Tritt in die Magengrube. So eine Frage kann Dir ein Außenstehender stellen, aber nicht der andere. Lass Dir das nicht gefallen. Jeder von Euch alleine muss seine Gefühle sortieren. Warum sie fragt? Um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.Um Dich geht es da so gar nicht.

Darum trete beim Treffen distanziert und kühl auf. Lass Dich nicht in weitere Diskussionen verwickeln. Du musst Ihr auch nichts beweisen, da Euer Leben komplett getrennt verläuft. Warum möchtest Du einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen?

26.08.2020 07:15 • #8




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