Wie wir funktionieren, buchtipp

E
hallo alle,

im ewigen spanungsfeld zwischen romantiker und kopfmensch sein, verschlinge ich gerade das buch: die glücksformel von stefan klein (rororo).

das buch ist einerseits aufhellend, wie sehr wir anscheinend von simpler körperchemie regiert werden, andererseits zeigt es aber auch viele wege, um dieser dauermelancholie zu entkommen.

ansonsten gibt es im moment nix aufregendes zu berichten, bin solo und geniesse die kleinen freuden.
ach ja, ex ist wieder mit dem farbpinsel zusammen, nachdem der neue wohl zu normal war....

mick

euch allen ein schönes wochenende und als filmtipp noch pieces mit april, ein schön schräger independent film

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05.03.2004 08:33 • #1


E
lieber mick,

wenn du schon mit filmtipps kommst da hätte ich einen für die verlasser, erst neulich gesehen und ich fand ihn klasse!!

'liegen lernen' heisst er, ist nicht spektakulär, aber sehr hintergründig, sollte auch jeder verlassene anschauen.

wünsche dir euch ein schönes WE....

in diesem sinnne

lg
sabs

06.03.2004 11:53 • #2


A


Wie wir funktionieren, buchtipp

x 3


E
hallo sabs,

danke für die blumen....schön, dass es dir wieder gut geht.

ich weiss ja nicht, wie es gerd, taka , donald, , jensi und anderen männern jetzt so geht, denn über die zeit danach berichtet hier keiner mehr so richtig.

also oute ich mich mal wieder und hoffe auf rege diskussion:

ich hänge seit 3 monaten in der grauschleier-phase fest:

- die trennung von ex ist durch, das gehirn fängt hier zunehmend an, die alte zeit rosa zu färben. gottseidank werde ich hier immer wieder über kontakte mit unserem kind auf den boden zurückgeholt, bzw. durch lauernde bosheiten (offne vermögensaufteilung mit drohendem neuen juristischen streit) daran erinnert, was für eine flasche schlange ex geworden ist (immer war ?)

- neue beziehungen sind alle gescheitert, tw. durch meine ungeduld oder durch die überhöhte anpassungstendenz, nur um endlich wieder jemanden zu haben. aber in ein paar fällen war ich auch der beender (wenn ich auf mein mir nicht gut tuendes frauen-muster stiess, sprich frauen, die mal gleich erzählen, dass sie sich selbst und andere erst recht nicht lieben können)

tja, so hänge ich in einer situation, in der die leidige vergangenheit noch nicht weg und eine neue zukunft noch nicht da ist und habe schiss, ob diese überhaupt noch mal kommt.

das sollte jetzt kein mitleidsheischendes gejammer sein, sondern nur mal eine gefühlslagenbeschreibung.

trotzdem unternehme ich viel, mache sport, gehe viel weg, hab mit rauchen aufgehört.....

wem geht es denn ähnlich und wie geht ihr damit um ?

mick

10.03.2004 09:20 • #3


E
Hallo Mick,

ich antworte auf diesen Beitrag auch, obwohl Du eigentlich nur die Herren direkt angesprochen hast, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Fühle mich trotzdem indirekt angesprochen. als Trennungs-Grufti!

Okay, bei mir ist die Situation natürlich etwas anders, aber ich kenne diese Grauschleier-Zone ebenfalls. Bin jetzt seit gut 1,5 Jahren nach der großen Trennung allein - wie Du damals mitbekommen hast, habe ich auch eine neue Beziehung gehabt, die ich irgendwann mangels Liebe von meiner Seite beendet habe.

Das alte habe ich soweit verdaut. Mein Ex hängt mir immer noch etwas hinterher (habe gestern anonym einen Schokohasen am Auto gehabt, das war er, hab mich auch sehr darüber gefreut), er versucht, sich mit etwas neuem abzulenken. Ich selbst denke noch an ihn, er war ein großer Teil meines Lebens, aber ich würde nicht zu ihm zurückwollen, obwohl das durchaus immer noch möglich wäre.
Gleichzeitig bin ich aber ein bisschen eifersüchtig seiner neuen Beziehung gegenüber, reiße mich aber zusammen, ihn da nicht einfach aus alten Besitzanspruchsgründen rauszuholen. Er hat sich wegen mir eh schon 2 mal von ihr getrennt. Und ich weiß genau, dass ich ihn nicht mehr will. Ich bin vielleicht einfach etwas neidisch, weil ich selbst noch niemanden habe. Und finde es nicht gut, dass er eine andere ausnutzt und offen zu anderen sagt, dass er sie nicht liebt und noch an mir hängt.

Grundsätzlich bin ich aber drüber weg (aber kann man das irgendwann 100%ig sein?) Zumindest will ich keine Gegenwart und Zukunft mehr mit ihm, hadere aber ganz selten auch mal noch mit der Vergangenheit.

Neue Männer lerne ich seit neuestem dauernd kennen, aber ALLE ALLE ALLE mit Freundin oder Knacks. Oder ich bin zu anspruchsvoll. Keine Ahnung. Ich bin ja eigentlich noch jung aber auch in meinem Alter ist das schon nicht mehr so einfach, einen passenden Menschen kennenzulernen. Die frühen 20er, in denen sich so viele neu finden, sind vorbei.

Die letzten 3 Monate habe ich mich von Männern völlig ferngehalten, weil ich das einfach brauchte. Ich habe sämtliche Kennenlernversuche abgeblockt, genervt reagiert, wollte einfach nur meine Ruhe. Nun gehts mir um Welten besser und ich fühle mich langsam wieder etwas offener. Das war meine Grauzone.

Das Grau schwindet nun langsam und jetzt könnte eigentlich die Zukunft kommen. Interessanterweise lerne ich genau jetzt dauernd neue Leute kennen (aber wiegesagt, bisher alles mit Anhang) - ist aber schon spannend, ich scheine irgendwas auszustrahlen.

ich hänge also auch in einer Ebene zwischen Vergangenheit und Zukunft fest und warte einfach mal, was passiert. Grundsätzlich fühle ich mich jedoch sehr gut - allerdings erst seit den 3 Monaten, in denen es nur mich und wirklich nur mich gab!!

So, das zu meiner Situation!
Bin gespannt auf andere!

Liebe grüße
mary









10.03.2004 20:54 • #4


E
Hi mick,

Ich befinde mich nach nunmehr 10 Monaten Trennung ebenfalls in der von dir beschriebenen Grauzone. Aber das reicht mir zur Zeit völlig aus, weil ich froh darüber bin, dass das Schwarz endlich dem Grau gewichen ist.
Die Beziehung mit Ex sehe ich nicht mehr durch die rosarote Brille und wenn doch, dann nur, weil ich manchmal das Alleinsein hasse und mir traute Zweisamkeit zurückwünsche, nicht aber wegen Ex selbst. Ich denke das ist schon ein grosser Schritt.
Was die Suche nach einem neuen Partner anbelangt, halte ich es wie Maryleen. Ich mache mir einfach keinen Kopf darüber und mir wird oft gesagt, wenn du gar nicht daran denkst, wirst du die richtige kennenlernen. Das kramphafte Suchen sieht man einem an und dann wird es erst recht nicht klappen.

Ansonsten komme ich zur Zeit recht gut klar mit der Situation.

LG, taka

11.03.2004 09:59 • #5


C
lieber mick,

wie es mir geht, weißt du aus unseren telefonaten: nach einem intensiven 2003, in dem

- loslösung von f.
- neuorientierung in mein leben (intensive pflege von alten/neuen freundschaften, kurztripps, verwöhnaktionen, crazy things ....)
- egoaufbau / mich o.k. finden

meine topics waren, hat mir das jahr 2004 bislang eine kurze, heftige verliebtheit beschert, die leider nach 5 wochen beendet war.

auch ich musste dann mit beklemmung feststellen, wie mein leben, das ich bis dahin mittlerweile relativ schön und lebenswert fand, auf einmal an freude einbüßte: wie ein schönes (gemaltes) bild, z.b. ein ferienmotiv in allen leuchtenden sommerfarben, aus dem auf einmal die farbe peu à peu ausläuft .... das bildmotiv ist unverändert, aber nun in unspektakulären grautönen ....

daher komme ich zu folgender feststellung: wenn die trennung verarbeitet ist und das eigene leben wieder (neue) konturen angenommen hat, macht das leben (erst mal) spaß.

winkt dann - meist unverhofft - die liebe und es wird nichts draus, dauert es wieder schmerzvoll, bis man die alte form wiedergewinnt; vor allem fühlt man sich generell abgeschwächelt und weiß nicht so recht, mit welchen aufbauparolen man jetzt wieder das rad neu erfinden soll. so geht es mir zumindest. bäh!

die liebe - achtung: jetzt wird's trivial - ist wohl die farbe im lebensgemälde! da kann ich noch so viele sport- und sprachkurse, wellness-anfälle, kurztripps nach überall und/oder tolle freundschaften pflegen .... ich weiß ziemlich genau, was mir trotz alledem fehlt!

und wenn ich mich jetzt an das von dir und sabs eröffnete füllthema erinnere, dann weiß ich, dass ich meine selbstfüllung zwar ganz gut hinbekommen habe, es sich jedoch - bei näherem betrachten - um (gesundes!) mineralwasser gehandelt hat .... ich möchte auch gerne mal wieder ein volles glas wein / Schnap. / met / wasauchimmer trinken ...

liebe grüße von
c-c-l (die keinen bock mehr auf mineralwasser hat!)







11.03.2004 18:25 • #6


E
hallo sabs, mary, ccl, taka....

vielen dank, klasse, dass die treue gemeinde sich immer wieder gegenseitig aufrichtet und das gefühl gibt, mit bestimmten stimmungen und gedanken nicht allein zu sein.

aber da gibt es bestimmt noch mehr meinungen oder ?

gerd, ralf, dom, donald....very, susa3...ach nee die sind ja alle mit farbstärkender seife gewaschen.....hihi....nur mut leute !

mick

12.03.2004 08:33 • #7


D
Hallo Mick, und natürlich auch die Anderen,

ich nehme den Stab an, den Du so nett rüberreichst, dass nicht den Eindruck entstehen mag, die Welt sei taub ;o) (Oh! Wie hochtrabend!)

Ich bin seit einige Monaten zum eher stiller Leser geworden, wie Ihr wisst. Das hat auch Gründe, die sogar hierher gehören könnten... Zum einen spielt die Zeitspanne einer Rolle, die zwischen Trennung und Jetzt liegt; man ist nicht mehr derselben, auch – oder gerade weil –wenn die Veränderungen manchmal ziemlich stark ins Kreuzfeuer der Hinterfragung geraten. Da gäbe es noch einer Art „Entwicklung“, die sicher nicht völlig positiv zu bewerten wäre, weil eben gewisse Grundzweifel, gar Ängste dem Dasein prägen oder geprägt haben. Das die Phase der Trauer ein Ende gefunden hat ist für mich unbestritten. Meine Position hinsichtlich der Vergangenheit ist klar und definitiv. Dennoch tauchen phasenweise Momente auf, während denen einiges erneut in Frage gestellt wird (nichts jedoch, was die Trennung an sich betrifft!). Obwohl gute Wendungen sich eingestellt haben – so z.B. erfolgreiche Wiederkontaktaufnahme mit meine erwachsene Kinder -, fühle ich mich oft mut- und lustlos.
Leute: es ist an der Zeit, dass der Frühling kommt! Dieses Grau-in-Grau da draußen fördert nicht gerade den Optimismus!
Wie formulierst Du es so treffend, Mick: „tja, so hänge ich in einer Situation, in der die leidige vergangenweit noch nicht weg und eine neue Zukunft noch nicht da ist und habe schiss, ob diese überhaupt noch mal kommt.“

Aber nun: wir gehen, arbeiten an uns und der Vergangenheit und gewinnen somit wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse. Das ist doch was, nicht wahr!

Einen schönen Tag Ihr alle,

Dom

PS: Hast ja Recht, C-C-l: Mineralwasser schmeckt auf Dauer sehr fad!

12.03.2004 10:52 • #8


B
hallo mick,

gute frage, leider oder gott sei dank, keine einheitlichen verhaltensmuster.
sicherlich würden sich viele freuen, wenn man hier ein Schema bekommen könnte. aber es ist auch gut so, sonst würden wir vieles nicht mehr selber lernen und viele dinge auch wohl nicht erfahren.
ich für mich kann nur sagen, das nun nach fast 4 monatiger entscheidung meiner ex mich zu verlassen, es ein extremes auf und nieder ist. ich laufe wohl jetzt gerade in den prozess der emotionalen auseinandersetzung mit der trennung ein. viele dinge zwingen mich nun zum nachdenken, suche selber nach dem warum, was ist alles so schief gelaufen wo sind meine auch ihre fehler innerhalb dieser 21 jahre gewesen oder vor allem in den letzten jahren. was habe ich überhaupt vom leben gehabt, ist es das gewesen, was man sich geünscht hat oder hätte man diese wünscher überhaupt erreicht ...?
es ist eine schwere zeit, eine zeit die wohl noch ein bißchen andauern wird. sie wird mich wohl in einigen ansichten / einsichten ändern. ja was wird sich alles ändern? diese frage stellt sich mir sehr oft.
angst, nein die habe ich nicht. sicherlich schmerzt der gedanke viel verloren zu haben, vor allem wenn kinder im spiel sind. aber hier liegt es an einem selber etwas dagegen zu unternehmen. nur die frage wann ist der richtige zeitpunkt? ich durchlaufe ein prozess der selbstfindung . aber ist der prozess den jemals abgschlossen? nein! wird er nicht. denn wenn ich mich nicht selber mehr hinterfragt, dann endet man wieder da, wo man angefangen hat.

also möchte ich nun auch wissen, was mir das alles bringen wird. ich bin neugierig auf mich selber, auf mein lernprozess. sicherlich werden mir auch noch fehler unterlaufen, hoffe aber für mich dann zu erkennen, dass man diese ausbessern kann.

schwer ist im augenblick die richtige einstellung zu allem zu finden. das leben geht weiter, aufgeben kommt nicht in frage, die motivation, wie man sie mal gehabt hat. die lässt zu wünschen übrig. emotionale durchhänger erleichtern diesen prozess natürlich nicht.

habe bei allem was bis jetzt so abgelaufen ist, festgestellt, das freunde, die zuhören und einen unterstützen, das wichtigste sind und bleiben werden.
darüber hinaus ist geduld sehr wichtig. hier die innere ruhe für sich zu finden ist sehr schwer, da ich mich vielleicht selber auch zu sehr unter druck setze.

wie sich nun alles entwickelt, wer weiss ... und wünsche ...

das zu meiner situation

lg

belu




15.03.2004 13:22 • #9


E
hallo ihr lieben,

so nach längerer pause auch mal wieder 'senf' von mir. im augenblick laufen da wohl 2 threads die ähnliches beinhalten - trennung - trennungsphase - sich erkennen - neues glück.

nun, zum glück sind wir alle soooooo unterschiedlich, dass es immer noch spannend ist zu lesen, wie jeder nach seiner trennung, die 1, 1,5 Jahren oder länger zurückliegt, weiter läuft.

das neue leben gehört dazu, man muss und darf es sich erlauben. aber ich für meinen teil muss zugeben, ich habe mich so stark verändert und tue es noch, da mich die umstände einfach dazu zwingen. ich bin nicht immer glücklich mit den dingen die passieren, aber sie müssen wohl durchlaufen werden, so schwer sie auch sind.

diese veränderungen fange ich gerade an, bewusst wahr zu nehmen, ich bin einfach nachdenklich geworden, reifer hohohooooo und rase nicht mehr blindwütig in irgend etwas rein, bei dem ich denke, es könnte evtl. etwas sein. nee nee die zeiten sind vorbei, klar wäre ich manchmal noch ein wenig naiv, so wie früher zu Ex´es zeiten, aber die nummer läuft einfach nicht mehr, zuviel passiert. und ich habe mir immer geschworen, all die tränen, die ich vergossen habe und ab und zu noch immer vergiesse sollen nicht umsonst gewesen sein.

mittlerweile befinde ich mich auch wieder in einer beziehung, aber diese beziehung hat einen völlig neuen und auch anderen charakter, das merke ich selbst. könnte mich ja einfach wieder nach hinten fallen lassen und vieles so gemütlich auf mich zukommen lassen, wie ich es bisher gehandelt habe. nein das tue ich nicht. ich kann mich nicht einfach nur hinstellen und sagen, hey leute ich bin über beide ohren verliebt, mit gehts super gut, grübelt nicht soviel, verliebt euch lieber. alles schmarrn würden wir hier in bayern sagen. diese lag* oder web*
ist gewachsen über einen sehr langen zeitraum, mit vielen höhen und tiefen, mit viel zusammenraufen und sie stand unter einem ganz anderen stern als: kennenlernen, zaghaft annähern und sich zaghaft verlieben.........wir kannten uns schon . ein mensch, der hier vor ort war, als ich dachte, ich müsste aus dem fenster springen - 1. stock, ob´s der gebracht hätte - der auch mit seiner trennung beschäftigt war, mit seinen mimositäten, genau wie ich mit meinen. immer geschaut, wie läuft es richtig, wie falsch, was möchte ich so nicht mehr, was du nicht. und ich muss sagen DAS war harte arbeit, da war wenig platz für die rosa wolke nummer 7 - da gings gleich ans eingemachte. aber nach vielen monaten haben wir dem ganzen dann irgendwann einen namen gegeben - keiner wusste vorher so richtig, wie er es definieren sollte.

keine ahnung, ob ich den richtigen weg gehe, ich bin immer noch sehr zaghaft, etwas, was ich in diesem zusammenhang von mir so nie kannte. aber VORSICHT ist die mutter der porzellankiste, das was ich erlebt habe möchte ich in keinem 2. aufguss SO noch einmal erleben. ich möchte nicht mehr vor die tatsache gestellt werden, weil partner keine böcke auf diskussionen hat, irgendwann mal so ganz nebenbei zu erfahren: taugte doch schon lange nicht mehr für mich, hast du das nicht gemerkt? du dreht sich bei mir der magen um - ehrlich. wenn der andere schon wieder was am laufen hat, dann ist das kind schon lange in den brunnen gefallen und der mantel des schweigens überdeckte alles. eine trennung ist für mich heute nicht mehr ausgeschlossen, so wie noch vor 1,5 jahren, das leben ist ein fluss und immer in bewegung, 2 menschen bewegen sich, jeder für sich, aber wenn man die beiden flüsse immer mal wieder zusammenkreuzen, sich ab und zu berühren (ACHTUNG: metapher!!!) dann dürfte ein völliges auseinander fliessen ohne dass man das bemerkt nicht stattfinden. eine trennung kann auch anders ablaufen, ich weiss das und es ist nicht zwingend erforderlich, dass einer der beiden schon sein nest woanders gebaut hat.

auf jeden fall bin ich immer noch sehr nachdenklich, auch wenn nach aussen alles in butter scheint. ich habe lange nicht darüber reden können, dass ich wieder liiert bin, weil ich angst hatte, wie ist es, wenn es auseinander geht, dann habe ich dampf geplaudert und alles war nur heisse luft. auch jetzt ist mir noch merkwürdig beim aufschreiben dieser zeilen, weil ich ängstlich bin und auch behutsam. weil ich weiss, wie schnell so etwas auch zu ende sein kann. aber nicht nur deshalb, ich möchte einfach anders in dieser beziehung agieren, als ich es mit Ex getan habe, nicht mehr alles als selbstverständlich hinnehmen, die achtung vor dem anderen wahren, ihn als eigenständiges individuum betrachten, mit seinen macken und kanten, mit seinem freiraum, den jeder braucht, nicht wieder aus lauter 'ach es stimmt ja alles' alles aus den augen verlieren. es sind so viele kleine dinge, die ich hier gar nicht alle aufschreiben kann. ich merke jedenfalls, es ist mehr als nur ein bisschen anders als mit Ex.

und was ich nicht vergessen darf zu erwähnen, endlich habe ich meinen eigenen freunde - sorry klingt wie leibeigenschaft, ist es aber nicht - und die geben mir halt. auch wenn sich manche dinge noch so anfühlen wie damals, sie sind nicht mehr so, da ist immer jemand da für mich, der mich endlich mal so nimmt, wie ich bin, eine ziemliche lustige zicke, mit ziemlich vielen macken, die aber auch ne menge zu geben hat - aber auch nimmt. und ich werde das erste mal in meinem leben dafür nicht abgestempelt als spinnige tante, die sowieso anders ist........

so das wars ihr lieben, jetzt brummt mir die birne. habe heute zudem noch erfahren, dass mein gebärmaschinchen raus muss, das stimmt mich nicht gerade fröhlich - zum glück bin ich schon sooooooo alt, dass ich das thema kids schon abgehackt habe.

lg
sabs




* lebensabschnittsgemeinschaft
* wochenendbeziehung

16.03.2004 22:20 • #10


E
Hey Schwester im Herzen!!! Was Du schreibst, klingt so schön... Das nenne ich Nägel mit Köpfen

Über den letzten Absatz lass uns die Tage mal quatschen....

Lass Dich drücken Locke

donald

17.03.2004 08:46 • #11


E
Unser Gehirn ist ein hochentwickelter Bio-Computer. Wenn wir auf die Welt kommen, dann ist die Festplatte unseres Gehirns noch relativ leer. Es befinden sich auf ihr noch keine Programme für das Lesen, Rechnen und Schreiben. Diese und viele andere Fähigkeiten lernen wir erst durch ein entsprechendes Training, man könnte auch sagen, durch eine Programmierung in unserem Elternhaus und in der Schule.

Als Babies kennen wir nur Lust- und Unlustgefühle. Alle anderen Gefühle, wie etwa die der Hoffnungslosigkeit, der Schuld oder der Eifersucht, sind uns fremd. Woher kommen diese Gefühle?

Die Antwort ist: wir haben sie gelernt. Wir haben diese negativen Gefühle ebenso gelernt wie das Lesen und Schreiben. Und wie haben wir gelernt, uns hilflos, minderwertig und deprimiert zu fühlen? Indem wir gelernt haben, uns deprimierende und verzweifelte Gedanken zu machen.

Diese Gedanken sind auf der Festplatte unseres Gehirns in Form von Einstellungs- und Denk-Programmen gespeichert. Wenn wir nicht aktiv in die Arbeit unseres Gehirns eingreifen, dann aktiviert es automatisch diese Gedanken-Programme. Sind diese negativ, dann müssen wir auch negative Gefühle verspüren.



Die alles entscheidende Frage:
Wer lebt Ihr Leben?



Der nachfolgende Dialog könnte einem Gespräch zwischen einem Therapeuten und einem Klienten entnommen sein. Er enthält den Schlüssel zur Lösung vieler Probleme.

TH: Therapeut
KL: Klient



--------------------------------------------------------------------------------


TH: Wer lebt Dein Leben?

KL: Das tue ich.

TH: Wer entscheidet, welches Leben du führst und was du tust?

KL: Meine Einstellungen und Überzeugungen. Wie ich denke, bestimmt, wie ich mich fühle und wie ich handle.

TH: Richtig. Und woher kommen deine Einstellungen und Überzeugungen? Woher hast du deine Ansichten zum S., zum Leben, zum Beruf, zum Sinn des Lebens, zur Politik, zur Moral, zu den Menschen und allem anderen?

KL: Ich habe sie mir von anderen in früheren Jahren meines Lebens angeeignet.

TH: Dann sind deine Ansichten und Überzeugungen also kein Bestandteil deines ursprünglichen Selbst; du bist mit ihnen nicht auf die Welt gekommen, du hast sie nur erworben?

KL: Ja, das stimmt.

TH: Dann lebst du also nach den Einstellungen, Überzeugungen und Ansichten anderer Menschen, die ihre Ansichten an Dich weitergegeben haben?

KL: Ja, das könnte man sagen.

TH: Dann lebst du also in Wahrheit nicht dein eigenes Leben, sondern das anderer Menschen?

KL: So gesehen ja. Ich wiederhole nur, was andere mir erzählt haben. Ich lebe deren Leben.

TH: Was ist, wenn viele dieser erworbenen Überzeugungen falsch, unrealistisch oder schädlich sind? Z.B. wenn du annehmen würdest, dass es unmöglich ist, deine Ängste und Unsicherheiten zu überwinden, wenn du glaubst, ein Versager zu sein und es zu nichts zu bringen?

KL: Dann bezahle ich den Preis für meine falsche Überzeugung. Ich werde mich dann nicht ändern und mich weiterhin schlecht fühlen.

TH: Willst du diesen Preis bezahlen?

KL: Nein.

TH: Musst du weiterhin unter deinen falschen Überzeugungen leiden?

KL: Nein

TH: Warum nicht?

KL: Da ich sie ablegen kann. Ich hab´sie mir angeeignet, also kann ich sie auch wieder ablegen.

TH: Und dann?

KL: Dann werde ich zum ersten Mal wirklich mein Leben führen.

TH: Gefällt dir dieser Gedanke?

KL: Ja, wann fangen wir an?




Lesenswert: Gefühle verstehen, Probleme bewältigen.....Doris Wolf / Rolf Merkle

25.03.2004 17:50 • #12


E
Hallo Nevermind,

lesenswerter Eintrag, leider auch nur teilweise richtig und noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Was ist zum Beispiel mit Homos.ualität?

Angeborenes Gefühl und Empfinden, oder erlerntes Gefühl?

Wut, Hunger, Liebe und Zärtlichkeit bei Babys, angeborenes Verhalten und Aufmerksamkeit durch schreien, da wir noch nicht reden können?!

Ich wünsche mir, es wäre so, wie Frau Wolf es recht simpel erklärt, aber leider kann man es so einfach nicht erklären.

Meinungen oder Ansichten, kann man von anderen übernehmen und erlernen, bei Gefühlen sieht es da ganz anders aus.

Und dann gibt es auch die Sache mit dem gehen lernen.

Gehen, lernst du auch, wenn es dir niemand vormacht, du stehst einfach auf und versuchst es.

Beim sprechen hingegen, sieht die Sache ganz anders aus.

Da brauchst du jemanden, der dir Dinge vorsagt, sonst wirst du nie sprechen lernen, sondern nur Laute von dir geben können.

Na, vielleicht ticken wir wirklich nicht richtig und wir werden es auch nie erfahren. ;D

Ist eben alles nicht so ganz einfach.

Gruß




Wie unser Gehirn Entscheidungen trifft

Verstand ist mit Intelligenz verwandt und beinhaltet entsprechend die Fähigkeit, Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit zu identifizieren und vorhandenes Expertenwissen richtig anzuwenden, z.B. um Probleme zu lösen oder einen persönlichen Vorteil zu gewinnen.

Unser Leben besteht aus ständigen Entscheidungen. Dabei geht es nicht nur um „grosse“ Dinge wie die Frage, ob ich einen beträchtlichen Teil meines Vermögens in bestimmte Aktien anlegen oder ein verlockendes Job-Angebot in X. annehmen soll. Jeder Einkauf ist mit Entscheidungen verbunden und sogar jede Bewegung, die wir ausführen, z.B. nach der Kaffeetasse vor uns greifen. Hierbei müssen Gehirnzentren, die für die Bewegungssteuerung zuständig sind, aus einer sehr grossen Zahl möglicher Bewegungsabläufe genau einen Ablauf auswählen und die anderen unterdrücken, damit eine geordnete und flüssige Bewegung möglich wird. Im Gegensatz zu den anderen Entscheidungen vollzieht sich dieser Vorgang völlig unbewusst, und wir entscheiden höchstens, wann wir die Bewegung ausführen. Entsprechend findet sich in unserem Verhalten ein gleitender Übergang zwischen hochgradig bewusst getroffenen und völlig automatisierten Entscheidungen.

Dilemma:

Gefühl – Verstand – Vernunft
Kompliziertere Entscheidungen spielen sich im Spannungsbereich zwischen Gefühlen einerseits und Verstand und Vernunft andererseits ab. Der Widerspruch von Verstand und Gefühlen macht einen Grossteil unseres Lebens aus. Gefühle raten uns, bestimmte Dinge zu tun, unser Verstand rät uns davon ab – oder umgekehrt. Ein Verstandesmensch ist nach verbreiteter Meinung jemand, der seine Gefühle weitgehend im Griff hat, dazu neigt, die mittel- und langfristigen Konsequenzen seines Handelns genau abzuwägen und sich dabei von „zweckrationalen“ Erwägungen leiten lässt, ein Gefühlsmensch ist hingegen jemand, der seinen Impulsen und Neigungen bereitwillig nachgibt, ohne zu genau an die Folgen seines Tuns zu denken. Um diese Zusammenhänge genauer zu verstehen, müssen wir uns darüber klar werden, was die Begriffe „Verstand, „Vernunft“ und „Gefühle“ bedeuten. Unter Verstand kann man am besten die Fähigkeit zum Problemlösen mithilfe erfahrungsgeleiteten und logischen Denkens verstehen. Verstand ist mit Intelligenz verwandt und beinhaltet entsprechend die Fähigkeit, Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit zu identifizieren und vorhandenes Expertenwissen richtig anzuwenden, z.B. um Probleme zu lösen oder einen persönlichen Vorteil zu gewinnen. Unter Vernunft versteht man hingegen meist die Fähigkeit zu mittel- und langfristiger Handlungsplanung aufgrund übergeordneter zweckrationaler und ethischer Prinzipien. Vernünftig bin ich, wenn ich gewohnt bin abzuwägen, was die mittel- und langfristigen Konsequenzen meines Handelns sind. Dabei kommt es nicht nur auf meinen privaten Vorteil an, sondern auch auf die soziale Akzeptanz meines Handelns.

Die menschliche Grundausstattung

Gefühle im weiteren Sinne umfassen zum einen körperliche Bedürfnisse wie Müdigkeit, Durst, Hunger, Geschlechtstrieb und den Drang nach dem Zusammensein mit anderen Menschen. Diese Bedürfnisse gehören zu unserer menschlichen „Grundausstattung“, und wir können gegen sie entweder überhaupt nichts oder nur in sehr begrenztem Masse etwas tun. Zum zweiten gehören dazu die Affekte wie Wut, Zorn, Hass und Aggressivität, die uns übermannen oder mitreissen, und die wir genauso wenig lernen müssen wie die körperlichen Bedürfnisse, und die beinahe ebenso schwer zu kontrollieren sind. Schliesslich gibt es Emotionen oder Gefühle im engeren Sinne wie Furcht, Angst, Freude, Glück, Verachtung, Ekel, Neugierde, Hoffnung, Enttäuschung, Erwartung, Hochgefühl und Niedergeschlagenheit. Soweit wir wissen, sind auch diese Gefühle angeboren, denn ausgedehnte Untersuchungen zeigen, dass alle Menschen auf der Welt solche „Grundgefühle“ haben, gleichgültig, wie sie diese sprachlich benennen. Sie können sich jedoch im Prozess der emotionalen Konditionierung in nahezu beliebiger Art mit Objekten und Situationen verbinden. Unser psychischer Alltag ist eine unendliche Mischung dieser drei Arten von Gefühlen im weiteren Sinne.

Verstand und Vernunft sind Funktionen des menschlichen Gehirns, genauer des Stirnhirns. Verstandesfunktionen können dabei vornehmlich im oberen Stirnhirn, dem dorsolateralen präfrontalen Cortex, zugeordnet werden. Dieser Hirnteil hat mit dem Erfassen der handlungsrelevanten Sachlage, mit zeitlich-räumlicher Strukturierung von Wahrnehmungsinhalten zu tun, mit planvollem und kontextgerechtem Handeln und Sprechen und mit der Entwicklung von Zielvorstellungen. Vernunft hingegen ist vornehmlich eine Funktion des unteren, über den Augen liegenden Stirnhirns, des orbitofrontalen Cortex. Dieser Teil der Hirnrinde überprüft die längerfristigen Folgen unseres Handelns und lenkt entsprechend dessen Einpassung in soziale Erwartungen. Eine wesentliche Funktion des orbitofrontalen Cortex besteht in der Kontrolle impulsiven, individuell-egoistischen Verhaltens.

Erfassen von Details
Dass Verstand und Vernunft etwas mit der Grosshirnrinde zu tun haben, verwundert uns nicht, denn bei der Grosshirnrinde handelt es sich um ein aus vielen Milliarden von Nervenzellen bestehendes Netzwerk für die schnelle Verarbeitung und Zusammenführung grosser und untereinander zum Teil sehr verschiedener Datenmengen. Diese Fähigkeiten stehen im Dienst des Erfassens und Verarbeitens von Details der Wahrnehmungsinhalte und deren Vergleich mit Gedächtnisinhalten, der Gliederung des Wahrgenommenen in Bedeutungseinheiten und der Vorbereitung von Handlungsentwürfen. Hierzu gehört vor allem das Entwickeln komplexer Vorstellungen, das schnelle Abrufen von Erinnerungen an Geschehnisse und von Wissen, und das Pläneschmieden – also dasjenige, was einen verständigen und vernünftigen Menschen auszeichnet.

Gefühle hingegen scheinen erst einmal gar nichts mit dem Kopf bzw. dem Gehirn zu tun zu haben, sondern mit unserem Körper. Uns hüpft das Herz vor Freude, wir haben vor einer unangenehmen Situation Magendrücken, uns zittern die Hände und schlottern die Knie vor Angst, uns platzt der Kragen. Es ist schwer, diese körperlichen Zustände zu verbergen, wenn wir starke Gefühle haben. Natürlich können wir durch langes Training einen Zustand des „sich in der Gewalt Habens“ erreichen, aber ganz wird uns dies wohl nicht gelingen. Vielmehr ist es so, dass mit den verminderten körperlichen Reaktionen auch die Gefühle schwinden. Der enge Zusammenhang zwischen Affekten bzw. Gefühlen und körperlichen Zuständen ist leicht einzusehen. Affekte und Gefühle sollen uns zu einem bestimmten Verhalten veranlassen, und zwar umso mehr, je stärker sie sind. Wir sollen gezwungen werden, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen, zu kämpfen oder zu fliehen, Dinge anzupacken oder sie möglichst zu meiden.

Erlebniszustände
Als bewusste Erlebniszustände sind Gefühle zwar mit Aktivitäten in der Grosshirnrinde verbunden, aber im Gegensatz zu Verstand und Vernunft haben sie nicht dort ihre Wurzeln, sondern im limbischen System. Das limbische System ist im menschlichen Gehirn vollständig von der Grosshirnrinde umgeben und besteht aus vielen Zentren mit den unterschiedlichsten Funktionen, die völlig unbewusst arbeiten und am unbewussten Entstehen von körperlichen Bedürfnissen, Affekten und Gefühlen beteiligt sind.
Sie bewerten alles, was wir tun, nach „gut“ und „schlecht“ und steuern hierüber unser Verhalten. Körperliche Bedürfnisse und Affekte werden vom Hypothalamus erzeugt und reguliert, während für die Emotionen und die emotionale Konditionierung der Mandelkern, die Amygdala, zuständig ist. Bei der Verbindung von Geschehnissen mit angenehmen und gar lustvollen Gefühlen arbeitet sie eng mit dem so genannten mesolimbischen System zusammen, vor allem mit dem Ventralen Tegmentalen Areal im Boden des Mittelhirns. Dieses System ist bei der Registrierung und Verarbeitung natürlicher Belohnungsereignisse aktiv und stellt das Belohnungssystem des Gehirns dar, indem sie die bekannten hirneigenen Opiate produzieren, die in uns Wohlgefühl erzeugen.

Emotionale Konditionierung
Emotionale Konditionierung gehört zu unserem täglichen Leben. Viele Dinge und Geschehnisse in unserem Leben sind ja nicht unter allen Umständen und für alle Personen gleichermassen positiv oder negativ, sondern das müssen wir durch lust- oder leidvolle Erfahrung herausfinden. Nicht jede Herdplatte erzeugt schmerzhafte Verbrennungen, nicht jeder unfreundlich aussehende Mensch ist tatsächlich unfreundlich, und nicht jeder freundlich aussehende Mensch meint es gut mit uns.

In aller Regel bilden sich emotionale Konditionierungen auch nicht aufgrund einmaliger Erlebnisse aus, sondern bestimmte negative oder positive Erfahrungen müssen wiederholt gemacht werden, um sich fest in unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis zu verankern. Gefühle – gleichgültig ob bewusst oder unbewusst – sind in diesem Sinne Ratgeber, und zwar entweder als spontane Affekte, indem sie uns in Hinblick auf Dinge zu- oder abraten, die „angeborenermassen“ positiv oder negativ sind, oder aufgrund der Erfahrungen der positiven oder negativen Folgen unseres Handelns.

Im Prinzip ist dies die vernünftigste Art, Entscheidungen zu treffen und Verhalten zu steuern.

Limbische Verhaltens-Steuerung
Wenn diese limbische Verhaltenssteuerung so wunderbar klappt, warum haben wir dann überhaupt die Fähigkeit zu Verstand und Vernunft? Der Grund hierfür liegt darin, dass die limbischen Zentren zwar zur schnellen und nachhaltigen emotionalen Bewertung von Dingen, Personen und Geschehnissen in der Lage sind, dass sie aber nicht komplexe Sachverhalte verarbeiten und entsprechend auch nicht mittel- und langfristige Handlungsplanung betreiben können. Das limbische System ist hierin wie ein kleines Kind, das angesichts eines bestimmten Geschehens nur unmittelbare Vorstellungen über gut und schlecht, positiv und negativ, lustvoll und schmerzhaft entwickeln kann und nicht über die Stunde und den Tag hinaus denkt.

Aber anders als ein kleines Kind weiss das limbische System, dass es beim Vorliegen einer komplexen Situation gut daran tut, die Grosshirnrinde und damit Verstand und Vernunft heranzuziehen. Dadurch werden wir zu vernünftigen Personen, die in der Lage sind, die Folgen ihres Handelns abzuwägen, anstatt impulsiv zu reagieren. Der bewusstseinsfähige Cortex wird also immer dann eingeschaltet, wenn es darum geht, neue Entscheidungen von hinreichender Wichtigkeit zu treffen und in diesem Zusammenhang grosse Detailmengen zu analysieren und verschiedenartige Gedächtnisinhalte zusammenzufügen.

Grosshirnrinde
Wenn nun umgekehrt die Grosshirnrinde so grossartig ist und so verständige und vernünftige Ratschläge zu erteilen vermag, warum folgen wir diesen Ratschlägen nicht immer bereitwillig? Eigentlich können wir uns den teuren BMW gar nicht leisten, aber wir kaufen ihn trotzdem. Es wäre vernünftig, im bisherigen Betrieb zu bleiben, aber wir kündigen und gehen nach X. Wir lassen uns auf eine Liebschaft ein und ruinieren damit unsere (scheinbar) gut funktionierende Ehe; oder wir halten aus irgendwelchen Gründen an einer Beziehung fest, die uns eigentlich nur noch Frustrationen verschafft.

Diese Beispiele sollen nicht suggerieren, wir würden trotz vernünftigen Denkens immer nur „aus dem Bauch heraus“ entscheiden. Sie sollen nur demonstrieren, dass aus langem, vernünftigen Nachdenken und Abwägen von Handlungsalternativen und ihren Konsequenzen sich keineswegs automatisch eine vernünftige Entscheidung ergibt. Dies liegt daran, dass das limbische System, aber nicht das rationale System der Grosshirnrinde, einen direkten Zugriff auf diejenigen Systeme in unserem Gehirn hat, welche letztendlich unser Handeln steuern.

Dies geschieht über die so genannten Basalganglien, die ebenfalls tief im Innern unseres Gehirns lokalisiert sind und völlig unbewusst arbeiten. Sie bereiten jede Art von Handlungen vor, bei denen wir das Gefühl haben, wir hätten sie gewollt. Dies jedoch ist eine Täuschung, denn die Basalganglien stehen weitgehend unter Kontrolle des limbischen Systems und damit des emotionalen Erfahrungsgedächtnisses.

Das limbische System hat also gegenüber dem rationalen corticalen System das erste und das letzte Wort. Das erste beim Entstehen unserer Wünsche und Zielvorstellungen, das letzte bei der Entscheidung darüber, ob das, was sich Vernunft und Verstand ausgedacht haben, auch wirklich getan werden soll.

Der Grund hierfür ist, dass alles, was Vernunft und Verstand an Ratschlägen erteilen, für denjenigen, der die Handlungsentscheidung trifft, emotional akzeptabel sein, d.h. in unsere vergangene emotionale Erfahrung hineinpassen muss. Es gibt also ein rationales Abwägen von Handlungen und Alternativen und ihren jeweiligen Konsequenzen, es gibt aber kein rein rationales Handeln. Die Chance von Verstand und Vernunft ist es, mögliche Konsequenzen unserer Handlungen so aufzuzeigen, dass damit starke Gefühle verbunden sind, denn nur durch Gefühle kann Verhalten verändert werden.







25.03.2004 18:31 • #13


E
help - soviel input wie du gerade für andere gibst, kann kein mensch an einem tag lesen immer sachte und langsam.....

lg
sabs

25.03.2004 20:32 • #14


E
zudem noch eine kleine anmerkung: die praxis ist das leben, nicht die theorie......vieles liest sich einigermassen leicht, ist verständlich, aber mit der praktischen umsetzung klappt es dann oft sehr selten. denke deshalb wären auch in diesem thread mal wieder paar lebenserfahrungen die gemacht wurden, angebracht. ich möchte nicht jeden thread nur noch als theoretisches grundwissen, welches ich mir aneingnen sollte lesen - BITTE!!!

lg
sabs

25.03.2004 20:34 • #15


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