Wie wird man die Hoffnung los?

Hey

ich bin jetzt fast 6 Wochen von meinem Freund getrennt und habe das schlimmste vermutlich hinter mir. Was bleibt ist diese blöde Hoffnung. Egal was ich mache, die Hoffnung, dass er sich meldet, bleibt. Wie geht ihr damit um und vor allem - wie kann ich diese Hoffnung endlich aufgeben?

Vielleicht noch die Geschichte in Kurzform:

Kennengelernt über eine SB Ende 2019. Fing relativ langsam und entspannt an. Irgendwann haben wir uns getroffen, über knapp drei Monate regelmäßig ohne das etwas zwischen uns lief. Dann sind wir uns näher gekommen und die Geschichte hat sich schön entwickelt. Kinder kennengelernt, wechselseitig besucht usw.

Bis Ende Februar war alles okay. Muss noch dazu sagen, dass wir ungefähr eine Stunde auseinander wohnen und er im Job immer sehr eingebunden ist. Dazu Kind und Hobbies etc., da war es schon manchmal schwierig, den Kontakt zu halten. War jetzt kein großes Problem für mich, mag das eh nicht, wenn der Partner sich so auf mich fixiert. Wir hatten nicht soviel Kontakt über WhatsApp, vielleicht zwei/drei Nachrichten am Abend, wie der Tag so war.
Anfang März war er dann irgendwie still, man merkt ja wenn was nicht stimmt. Ich hab ihn dann gelassen, Kontakt war trotzdem täglich da. Ostern hat er dann plötzlich seinen Sommerurlaub geplant, ohne mich einzubeziehen Da hab ich dann gefragt was denn los ist und er meinte direkt, es würde ihn erdrücken, er hätte immer ein schlechte Gewissen wenn er mir nicht schreibt und er muss überlegen ob er überhaupt an einer Langzeitbeziehung arbeiten will und er braucht Zeit für sich.

Das war's im Prinzip auch. Ich hab dann gesagt, dass ich mich nicht warmhalten lasse und wir sicher eine Lösung finden könnten. Im Grunde hatte er sich schon entschieden. Mach drei Wochen Funkstille hab ich ihm kurz geschrieben, dass ich ihm seine Sachen schicke. Kam auch nix weiter von ihm, mir dass er Dinge einordnen müsse. Was auch immer das heißt.

Ich komme ganz gut damit zurecht, naja. Mehr oder weniger, ist schon hart und ich weine oft Kann mich meistens gut ablenken und ich habe auch Menschen um mich, die mir zuhören und mich auffangen. Ich mache auch Sport und bin viel draußen.

Und trotzdem wache ich jeden Morgen auf und bin gut gelaunt. Bis ich dann merke, dass ich nur so fröhlich bin, weil ich die Hoffnung habe, dass er sich meldet.

Dabei will ich ihn gar nicht mehr zurück.

Kennt ihr das auch? Wie kriege ich es endlich in meinen Kopf, dass es vorbei ist?

Zitat von Maus_0904:

Kennt ihr das auch? Wie kriege ich es endlich in meinen Kopf, dass es vorbei ist?

Das kennen die meisten, aber es ist ja nicht dein Kopf, der dich hoffen lässt. Es ist dein Herz, dass sich nach den schönen Momenten und den positiven Emotionen sehnt, dein Kopf ist da schon weiter. Das braucht Zeit und dann wird das schon

Halllo Maus
Aufjedenfall wer kennt das nicht nach einer Trennung.
Jetzt stell dir vor er wollte dich nach einer zeit nicht mehr weil? Weil du ihn zuviel gibst?
Schwachsinn es gibt leute die finden sogar vielleicht das was du an liebe gibst zu wenig.
Aber die menschen die sich erdrückt davon fühlen werden irgendwann danach lechzten.
Ich wünsche jeden menschen eine person die einen liebt ohne diese ganzen Zweifel.
Ich habe selbst eine Beziehung die mich erdrückt aber nicht wegen seiner liebe. Sondern seinen Zielen.
Jetzt habe ich schluss gemacht aber er will es nicht.
Bitte vergesse nie deinen Wert
Niemand auf der Welt verdient es so behandelt zu werden.
Du wirst merken wie schön das ist die selbe liebe zu bekommen die du gibst.
Das ist eine wundervolle Eigenschaft an dir.
Stelle dich nicht so runter du bist ein mensch der wertvoll ist also verhalte dich auch so.

Zitat von Snipes:

Das kennen die meisten, aber es ist ja nicht dein Kopf, der dich hoffen lässt. Es ist dein Herz, dass sich nach den schönen Momenten und den ...

Hm... dann bin ich zu ungeduldig. Ich denk mir immer, wir waren ja nur knapp ein Jahr zusammen, da kann das doch nicht so weh tun und das es ja mal langsam besser werden sollte.

Hach man...

Hallo Maus, ich denke, hier ist so der Klassiker eingetreten : über SB kennengelernt, dann setzten irgendwann die Hormone ein. In dieser Phase erlebt man die Liebe wie einen Rausch, allerdings verwechseln viele Menschen den anfänglichen Hormoncocktail mit der echten Liebe. Und genau diesen Übergang in Phase 2 schaffen dann viele nicht mehr, weil sie glauben, die abflauenden Hormone seien ein Zeichen von fehlender Liebe. Denn erst wenn die Beziehung von dem anfängzlichen Rausch in die ruhige, sichere, weniger aufregende Phase übergeht, wird es eigentlich richtige Liebe. Und genau das verwechseln viele Menschen. Nur weil, das Herzchen nicht mehr jedes Mal hüpft bei einer Nachricht oder die Vorfreude auf ein Wiedersehen nicht mehr so überschäumend ist wie anfänglich, gehen sie davon aus, die Gefühle seien weg.

So ist es wohl deinem Freund ergangen. Er hat gemerkt, dass die Gefühle weniger werden, freute sich nicht mehr so auf Treffen mit dir, plante lieber seinen Urlaub allein als zu zweit- deutliche Anzeichen, dass er quasi innerlich schon abgeschlossen hatte. Und in dieser PHase- da muss ich Brooke 285 widersprechen- gibt es sehr wohl ein zu viel an Liebe. Derjenige, der die Beziehung viel mehr möchte als der andere, spürt , dass irgendwas im Busch ist, dass der andere sich distanziert. Das löst Panikgefühle und Verlustangst aus, man will verzweifelt Beweise einfordern, dass alles okay ist und gibt noch mehr Gas als vorher. Mehr Nachrichten, mehr Anrufe, möglicherweise stärkere Liebesbeweise. Aber genau das nervt das Gegenüber in dieser Situation. Jede emotionale Nachricht des anderen, jeder liebevoll gestaltete Text vergrößert im Grunde genommen ungewollt die Distanz. Das meinte dein Ex-Freund, als er sagte, das sei ihm alles zu viel und zu eng . Dann kommt noch das schlechte Gewissen dazu, weil der Begehrte natürlich genau weiß, dass der andere sich nichts sehnlicher wünscht als eine liebe Nachricht oder gemeinsame Unternehmung und dass dieser Wunsch in einer funktionierenden Beziehung ja nichts Verwerfliches ist. Folge: der eine klammert immer mehr, der andere distanziert sich immer mehr- ein Teufelskreis.

Wenn die Hoffnung dir gut tut, spricht nix dagegen sie zu haben. Du sagst du hast wegen der Hoffnung gute Laune? Na dann ist sie doch gut und hat ihre Existenzberechtigung. Sie wird von ganz allein vergehen, wenn Du sie nicht mehr brauchst. Bis dahin gönn sie dir als kleines Trostpflaster. Endgültigkeit ist etwas das schwer zu verkraften ist, man sagt nicht ohne Grund Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich finde daran nichts verkehrt.

@Fanta1 Es gab keine emotionalen Nachrichten von mir. Nie. Wir haben meist Abends kurz vom Tag berichtet und ab und zu morgens ne Guten Morgen-Nachricht. Die Beziehung war komplett ohne Drama, weil es keinen Grund dafür gab. Es war alles in Ordnung und als ich gemerkt habe, dass er stiller wird, war ich auch still.

Vielleicht hätte ich Drama machen sollen? Ehrlich gesagt habe ich das nicht als Warnzeichen gesehen, weil doch jeder mal Phasen hat, wo man eben andere Sachen zu tun hat oder einfach ein bisschen mehr Zeit für sich selbst braucht.

Aber vermutlich hast du Recht. Das große aufregende Gefühl der Anfangszeit war weg und vielleicht war ihm das einfach zu wenig. Das ist ja völlig in Ordnung und natürlich seine Entscheidung. Ich finde es sehr traurig, denn natürlich bleibt das Anfangsgefühl nie bestehen.

Ich fand es allerdings schade, dass er das nicht offen kommuniziert und eine klaren Schlussstrich gezogen hat. Das hab ich letztendlich getan. Das würde ich ihm gerne noch sagen und auch sonst noch ein paar Dinge.

Auch wenn man in gewissen Ratgebern immer liest, dass das ein natürliches Verhalten der Männer sei (ist das so?) und die Frau einfach warten soll und positiv bleiben soll.... ich wollte nicht in der Warteschlange hängen, das ist einfach nicht mein Ding.

@nimmermehr Ich habe eher das Gefühl, es quält mich dadurch noch mehr. Hoffnung, dann die kurze Erkenntnis, dass er eben nicht zurückkommen will und der entsprechende Schmerz. Und das jeden Tag aufs Neue.

Zitat von Maus_0904:

@Fanta1 Es gab keine emotionalen Nachrichten von mir. Nie. Wir haben meist Abends kurz vom Tag berichtet und ab und zu morgens ne Guten ...

Hallo, dieses Gefühl der Hoffnung und der damit verbundenen schmerzen durchlebe ich gerade selbst, ich weis das mir die Hoffnung nicht gut tut, doch sie schürte sie und ich begann zu hoffen, das wir mit unserem kind einen neustart hinlegen könnten .. doch dann kam mal wieder eine klatsche vom allerfeinsten und ich muss einfach einsehen das es vorbei ist... scheidung steht bevor(anfang nächsten jahres) doch irgendwie will ich sie nicht einreichen oder habe angst davor .... ich weis es nicht... auf jedenfall ist es richtig das die hoffnung zuletzt stirbt, doch mit jedem hoffnungsschimmer und jeder erneuten schmerzhaften Enttäuschung, verliere ich einen teil meines herzens und vorallem einen teil von mir.

Ja diese Hoffnung ist einfach sehr qualvoll. Ich habe es selber erlebt als ein Ex-Freund die Beziehung zu mir beendete mit langem Gesülze und Blabla, mit Beteuerungen wie toll ich doch wäre und was für eine wundervolle Frau und dass es einzig und allein an ihm Idioten liegen würde und dass er sich wahrscheinlich in ein paar Wochen schwarz ärgern würde, aber er zur Zeit nicht anders entscheiden könne und dass vielleicht eine etwas längere Pause reichen würde und wer weiß was die Zukunft noch bringen würde.....

Damals klammerte ich mich an diesen Strauß an gesäter Hoffnung, heute sage ich rückblickend: was für ein dummes Gelaber und wie grausam ist sowas ! Es hätte mir tausend Mal mehr geholfen wenn er gesagt hätte: sorry, das wird nix mehr, ist aus und vorbei für immer, du kannst mich gerne ab sofort blockieren und löschen. Dann hätte es kurz sehr sehr weh getan, aber irgendwann ist man dann auch durch, so aber war es ein quälend langer Prozess aus Hoffen, Bangen, Gefangensein in seinen Gedanken, Nicht loslassen können, wieder hoffen, nochmal Kontakt aufnehmen, u.s.w..... bis man dann endlich kapiert hat, dass es wirklich AUS und VORBEI ist. Und dass es das von Anfang an war und das dumme Geschwätz nur zum Selbstschutz abgesondert wurde, damit den Verlasser Wut und Enttäuschung nicht ungefiltert treffen sollten. Feige sowas !

Wie wird man die Hoffnung los?

Hallo Maus, so richtig los wird man die eigentlich nie, solange kein neuer Partner auf der Bildfläche erscheint. Mir hat nur Ablenkung mit Dingen geholfen, die ich schon immer mal machen wollte z.B. Reisen, Sprache lernen usw.

Das erscheint mir unabhängig vom Alter so zu sein, trotzdem: wie alt seid ihr beide?

Viel Glück!

Ich finde dieses Verhalten unmöglich und sehr feige. Vor ihm hab ich auch einige Dates gehabt und auch Kennenlernphasen über einige Wochen und nie hat mich jemand von den Männern so hingehalten. Einer war wirklich sehr ehrlich, er hat gesagt dass es nicht passt und auf meine Nachfrage hat er sogar erläutert warum. Ich habe das auch immer so gemacht, warum auch nicht? Das hat bei weitem nicht so weh getan wie dieses Hinhalten und wischi-waschi-Geschwätz. Und es hilft einem wirklich beim Anschließen!

@Gebrochener Es tut mir leid, dass du gerade so leidest. Wenn sie sich nicht entscheidet und dich damit hinhält, musst du dich entscheiden! Es wird weh tun, sehr sogar. Aber auf lange Sicht ist das für dich die bessere Entscheidung. Die Scheidung einzureichen ist natürlich ein schwerer Schritt, warte ruhig ab bis du dich stärker fühlst.

Wie wir die Hoffnung nun endlich loslassen können, weiß ich nicht. Wahrscheinlich dauert das einfach seine Zeit

Hallo @Sentimentalo,

wir sind beide Anfang 40. Oh sag sowas nicht, ich mag die nächsten Jahre keinen neuen Mann in mein Leben lassen.
Ja, Ablenkung hilft wirklich. Nur Abends im Bett und morgens nach dem Aufwachen ist es richtig schlimm...

Zitat von Fanta1:

Ja diese Hoffnung ist einfach sehr qualvoll. Ich habe es selber erlebt als ein Ex-Freund die Beziehung zu mir beendete mit langem Gesülze und ...

Ja das ist echt feige und fies, habe ich auch schon so erlebt und glaube solchen Abschiedsfloskeln nicht mehr. Man klammert sich wochenlang an seine schönen Worte und Beteuerungen, an vielleicht und wer weiß und man kann es ja zu einem späteren Zeitpunkt noch Mal versuchen, und während man noch immer auf den späteren Zeitpunkt wartet und sich fragt, wer eigentlich dieser ominöse man ist, der es dann vielleicht (!) noch mal versuchen kann (!) (soooo viele Unbestimmtheiten in einen Satz verpackt ist schon ne rhetorische Kunst ), ja da kriegt man dann plötzlich mit dass man es zu diesem Zeitpunkt schon längst mit einer Anderen versucht. Und dann kommt man sich richtig dämlich vor.

Richtig, genau so ist es. Der Verlasser will zum einen die Reaktion des Gegenübers abmildern und zum anderen die Tür einen Spalt weit offen lassen, denn wer weiß ob der/die Neue, den/die man gerade im Visier hat, wirklich besser ist als der/die Alte , die man dann doch noch mal zur Not reaktivieren kann - allerdings nur so lange, bis ein neues Objekt der Begierde auf der Bildfläche erscheint, dann wird die Alte wieder abgesägt. . Nee, danke ! Dann lieber knallhart- bums , Ende aus ! Ist viiiiel gesünder !

Zitat von Fanta1:

Nee, danke ! Dann lieber knallhart- bums , Ende aus ! Ist viiiiel gesünder !

Japp, so handhabe ich das auch immer, bloß keine falschen Hoffnungen noch streuen. Ich bin da immer sehr direkt, auch schon in der Kennenlernphase, wenn ich merke, einer hat schon größeres Interesse als ich, dann wehre ich erste verbale Annäherungsversuche direkt ab und sage, dass es bei mir bisher nicht Klick gemacht hat und ich auch nicht weiß ob es noch kommt. Ulkigerweise reagieren die meisten auf so ne Ansage dann mit Mehhh, ich will ja auch nix von dir, was bildest Du Dir denn ein? und brechen den Kontakt ab. Naja, besser so als warmhalten, das finde ich in beide Richtungen nicht okay.