@KarinG
Lass Dich erst einmal drücken
Ich habe jedes Muster / Handlungsweise durch. Von Ignorieren, zuschütten mit Arbeit, in Abendteuer flüchten, Alk., im Selbstmitleid baden ect.
Im Hier und Heute: die Mischung macht es und nicht alles sollte dabei sein.
Ansonsten gilt: mach das wonach Dir ist. Die erste Zeit ist wie eine Achterbahnfahrt. Es gibt keinen Zeitrahmen. Jeder braucht solange wie nötig und so kurz wie möglich
Dir ist nach weinen...dann mach das. Schrei(b)e, wenn Dir danach ist. Kriege Wutanfälle, wenn Du sie brauchst. Verpass Dir einen neuen Look, wenn Du Lust darauf hast. Mach Sport oder mach keinen Sport. Treff Dich mit Freunden oder lass es. Stell die Bude auf den Kopf oder lass alles wie es ist.
Das Einzige was Du Dir geben solltest ist ZEIT. Wenn Du an sich reflektiert unterwegs bist, Dein Leben keine zusätzlichen Baustellen hat und ansonsten eher gefestigt bist...dann vertraue da einfach Dir und Deinem Verlauf/Prozess. Denn der einzige der erwartet, dass es Dir besser gehen muss, bist Du selbst.
Ablenkung ist super. Hilft aber nicht jedem (immer).
Nachdenken ist auch super. Hilft aber auch nicht jedem (immer).
Die Kombi macht es und die Art, wie man es macht, macht es.
Sich das Hirn um ihn zu zermatern ist wenig hilfreich. Wenn Du es Dir zermaterst, dann um Deiner Selbstwillen.
Es können Werte neu überdacht werden, Vorstellungen ebenso, andere Wünsche können daraus entstehen. Eine Trennung macht was mit einem und wenn darauf der Fokus liegt mein Hirnzermatern, dann für sich selbst gedacht. Ablenkung braucht man ebenso...man kann sich nicht ausschließlich 24 Stunden im eigenen Sud bewegen und dann davon ausgehen, dass es besser wird. Handlungsorientiert darf man ruhig bleiben und das Hirn und auch die Seele brauchen auch mal bewusst Pause von dem ganzen Mist.
Anfänglich hat man mehr schlechtere Tage, das ist OK und das kann auch mal dauern. Je nach Trennungsgründen, eigenen Baustellen, Lebensumständen...dauert es auch mal sehr lange. Ich habe damals bei meinem FG , glaub ich, 6 Monate gebraucht um überhaupt geradeaus gucken zu können. Vieles würde ich heute anders machen und damit wahrscheinlich meine Leidenszeit verkürzen. Wichtig ist, dass Du Dir selbst keinen Stress machst und von Dir erwartest, ratz fatz wieder happy zu sein. Gib Dir die Zeit die Du brauchst. Sei verständnisvoll zu Dir selbst, sei dir selbst die beste Freundin.
Als einzigen wirklichen Rat: absolute Kontaktsperre. Setz Dich auf kalten Entzug: kein Schreiben, kein Adden, kein Liken, keine Statusprüfungen, keine Bilder, keine Chtaverläufe. Streiche ihn bis auf weiteres zu 100% aus Deinem Leben. Auch wenn man Dir Infos zukommen lassen will: abblocken. Willst Du nicht hören, Punkt. Frei nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. Sobald Du gefestigt bist, dich wieder wohl fühlst und du mehrheitich gute Tage hast, kannst Du immer noch drüber nchdenken, ob diese NullKontakt-Stategie in jeglicher Form weiterhin Bestand haben soll. Ich habe damals auch damit mein Leiden verlängert. Weiterhin Kontakt, sich sehen (durch gemeinsames Hobby) ect. Erst als ich in den Nullkontakt ging (und damit mein Hobby aufgegeben habe), ging es bergauf. Wo eine Tür sich schließt, geht eine andere Tür auf. Vertraue auch darauf.
Ich habe beim FG das Zermatern fabriziert und bin dann ausgebrochen. Beim nächsten Liebeskummer habe ich mich vergraben.
Heute gehe ich mit sämtlichen Krisensituationen anders um: eine Kombination aus allem. Kein blinder Aktionismus mehr, aber auch keine niemand-liebt-mich-Aussagen. Mal gehe ich frustshoppen, das andere Mal in die Sauna, oder ich gehe in die Badewanne, tobe mich im Garten aus, mache einen Spaziergang, lese ein Buch, kotz mich bei einer Freundin aus, schaue einen Film, gehe in die Kneipe, mache ein Welnessprogramm, gehe zum Sport oder oder oder. Der Fundus meiner Möglichkeiten hat sich erweitert und ich bediene mich daraus wonach mir ist. Manchmal kommt es auch vor, dass ich mir das Denken verbiete und mein Hirn anderes Futter gebe, einfach eine Nacht drüber schlafe oder die Lösung (die jedes Problem in sich trägt) nach hinten verschiebe. Ich hole mein Bauchgefühl auch mehr ins Boot und frage es, wonach mir ist Hört sich gaga an, funktioniert aber gut.
Und: Essen ist gut, Flüssigkeit aber wichtiger. Solltest Du nichts herunterbekommen, dann wenigstens Hühner-Brühe zwischendurch. Entgegen vieler Hinweise sage ich, dass Dein Körper ein paar Tage auch mal auf Essen verzichten darf. Auf Flüssigkeit aber nicht, und damit meine ich nicht Kaffe, Cola und Co. Überbrücke Dich mit Nüssen, Rosinen, Jogurt, Grapefruit, Kiwi, Kirschen, Kartoffelpürree...es müssen keine Vollmahlzeiten sein. Brötchen, Toast, Fleisch und Co. dürfen auch mal eingefroren werden, das schafft der Körper. Nicht aber, wenn Du ihm keine Flüssigkeit zuführst. Der Hunger kommt von allein wieder und kleine Snacks helfen, den Körper aufrecht zu halten. Unter 2 Liter (wenn keine Trinkmengenbegrenzung) solltest Du nicht aus den Tag gehen. Wasser, Tee, auch mal gesüßt, wären perfekt.
Und...schlafen. Schlafen ist ultra wichtig. Ohne Schlaf kann der Körper und vorallem die Psyche sich nicht aufladen. Nicht umsonst ist Schlafentzug eine Foltermethode.
Lass Dir, wie gesagt, Zeit und fördere, aber auch fordere, Dich währenddessen. Dann bist Du auf den, für mich persönlich, besten Weg.
Alles Gute für Dich.
Bye
Kerstin