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Wieder vereint mit Ex + Extrakind - Gefühlschaos

S
Hallo,

ich bin seit einem Jahr wieder mit meinem (Ex)Mann zusammen mit dem ich 12 Jahre zusammen war und zwei gemeinsame Kinder (10 und 9 Jahre) habe. Leider hat mein Mann allerdings gefühlte 5 Minuten nach unserer Trennung Ablenkung gesucht und gefunden und das Ergebnis dieser Ablenkung ist nun 2 Jahre alt. Da die Mutter des Kleinen ihr Leben nicht im Griff hat (nennen wir es mal so), ist mein Mann alleine für ihn verantwortlich seit er ein halbes Jahr alt ist.

Wir wohnen nun schon seit ca. 10 Monaten alle zusammen und ich merke wie schwierig das ganze für mich ist. Am Anfang dachte ich, dass sich das mit der Zeit gibt, aber inzwischen mache ich mir Sorgen, dass unsere Beziehung das nicht überstehen wird, weil ich zu viele negative Emotionen mit seiner Entstehung verbinde und ich mich in meinem Leben extrem beeinträchtigt durch ein drittes Kind fühle (und das meinem Mann immer wieder vorwerfe..). Unsere beiden Mädchen waren endlich so groß, dass sie vieles schon alleine machen konnten und einfach alles unkompliziert war. Mein ganzes Leben war einfach angepasst an große Kinder (Job, Wohnung, Hobbys, Reisen, Freizeitgestaltung, usw) und ich fühle mich als hätte ich 50 Schritte zurück gemacht. Außerdem stört mich auch die Optik. Also was sich wohl alle Leute in meinem weiteren Umfeld denken (näheres weiß Bescheid), ständig muss unsere komplizierte Familienkonstellation aufgeklärt werden!

Ich hatte selbst einen ganz lieben Stiefpapa und mir war wirklich nie bewusst, wie schwierig diese Rolle ist. Was ist eure Meinung, wieviel Zeit braucht es, um ein Kind als das seine anzunehmen - speziell wenn es ungeplant gekommen ist? Ich möchte auf gar keinen Fall, dass der Kleine sich wie das schwarze Schaf in der Familie fühlt - merke aber eben, dass ich nicht die gleiche Bindung habe und mich extrem danach sehne, wieder alleine mit meinen Mädchen Ruhe zu haben.
Bzw. fändet ihr es schlimm, wenn ich gegenüber dem Kleinen eine andere Beziehung habe als zu den Großen? Er wird mich ja als seine Mama sehen und nicht als seine Stiefmama..

Mein Mann gibt wirklich (meistens.. ) sein Bestes, um es mir leichter zu machen. Aber er ist selbst natürlich auch extrem belastet und wünscht sich, dass ich irgendwann mit allem klarkomme.

Danke schon Vorab für eure Sichtweisen,
eine ausgebrannte Sanna

26.09.2016 22:58 • x 1 #1


Vegetari
oh ha , da hast Du ja was mit gemacht!

Zuerst bei euch die Krise , dann hat er sich kurz in einer Affäre verrant und schon gab es daraus ein Kind. Und dieses unschuldige Kind kann ja nichts dafür, dass alles so gekommen ist!
Du hast ein Problem mit Deinem Stiefkind oder wie immer man es nennen kann, weil es ja nicht von Dir ist.
Das es alles so gekommen ist ... dafür gibst Du wohl unbewusst immer noch Deinem Mann die Schuld ? Und das zerrt manchmal an Deinen Nerven. Dein Leben ist seit 2 Jahren aus der Bahn geworfen ,weil das alte ruhige Leben mit Deinen Mädels nicht mehr möglich ist.
Ich würde es so sehen :
Krise = Chance!
Wenn diese Krise von damals einen Sinn hat , dann vielleicht dieses:
Konzentriert euch als Paar mehr auf euch , nehmt eure Gefühle ernster und spricht darüber!
Der Kleine will euch vielleicht zeigen : Jetzt bin ich da ! Wenn ihr es schafft mich zu akeptieren und mich in die Familie mit zu integrieren, dann schafft ihr auch eure Paar-Beziehung!
Wenn Du immer noch Probleme damit hast , würde ich Dir / euch eine Paarberatung empfehlen !
Alles Gute!

26.09.2016 23:29 • #2


A


Wieder vereint mit Ex + Extrakind - Gefühlschaos

x 3


iRobot
Hallo Sanna,

Zuallererst meine Hochachtung, was du gerade versuchst........an zwei Baustellen zugleich zu arbeiten......!
Meinen Respekt hast Du!
Du beschreibst hier eine für Dich nicht tragbare Situation. Wenn Du Dir deinen eigenen Text mehr als einmal durchliest, kennst Du die Antwort auf deine eigenen Fragen......

Du bist in diese Situation hinein gezwungen worden und versuchst jetzt das Beste daraus zu machen. Doch leider widerspricht sich das Ganze, mit deinen eigenen Lebenzielen oder Lebensvorstellungen..........

Wenn ich persönlich in der gleichen Situation wäre, gebe es für mich nur zwei Wege...............Augen zu und durch oder ändern.........

Du kommst mit der jetzigen Situation nicht wirklich klar und dein Bauchgefühl wünscht sich wieder das alte Leben zurück....ohne Extrakind.......
Du machst deinem Mann Vorwürfe und das zu Recht, denn er hat dich ja in deine prickäre Lage ja erst gebracht.........

Wäre ja der Folgeschluss.....er erzieht sein Kind alleine ohne Dich,bzw ohne seine alte Familie........!
Das wäre jetzt für mich die Konsequenz......!
Oder du machst so weiter wie bisher und gehst weiter gegen dein eigenes Bauchgefühl an, das macht auf Dauer aber sehr krank und ist nicht wirklich gesund........

Dir hier was zu raten ist sehr schwierig, denn Du hast Ihn ja zurück genommen, weil Du es noch einmal versuchen wolltest....

Ich persönlich höre nur noch auf mein Bauchgefühl und treffe auch danach meine Entscheidungen, ob das richtig oder falsch ist, weiss ich nicht ..........aber ich fühle mich in dem Moment wenn ich es mache gut dabei.......

iRobot

27.09.2016 02:46 • #3


S
Hallo SannaRunner,

ganz schwierige Konstellation für dich. Da ist der Vorwurf an deinen Mann und das zusätzliche Kind und das ganze jetzt seit 10 Monaten in eurer Alltagswelt.

Zunächst einmal meinen Respekt dafür, dass du es mit deinem Mann und dem kleinen Kind probierst. Ich kann gut verstehen, dass deine Lebensplanung mit etwas älteren Kindern eine andere war. Schwierig, wenn man sein Leben dann wieder anders ausrichten muss.

Ich bin um einiges älter als du und hab im Bekanntenkreis ein Ehepaar, da wurde die Frau in der Menopause ungeplant schwanger. Die beiden hatten auch schon zwei Kinder, das ältere war volljährig, als das neue Geschwisterchen kam. Die Mama wird von Fremden immer noch gelegentlich gefragt, ob sie mit ihrem Enkel unterwegs ist. Also auch hier immer wieder Klärungsbedarf nach aussen.

Der Papa des Kindes hat sich sein Leben auch anders vorgestellt mit fast erwachsenen Kindern und hatte zunächst doch erheblich daran zu arbeiten, dass da jetzt noch ein Baby dazukommt. Mittlerweile haben sich die beiden damit arrangiert und sind glücklich. Manchmal beschwert einem das Leben einfach Überraschungen, die sich dann doch zum positiven entwickeln, wenn man die Dinge annimmt.

Das versuchst du auch, jetzt ist aber dein Problem, dass du in dem Kind immer auch vor Augen hast, wie es entstanden ist. Ausserdem kann die Liebe bei einem eigenen Kind während der Monate der Schwangerschaft wachsen. Das Stiefkind lebt jetzt 10 Monate mit euch, vielleicht ist die Zeit einfach zu kurz, um alles anzunehmen und Gefühle für das Stiefkind zu entwickeln.

Wie gehen denn eure beiden Kinder mit der Situation um? Das dritte Kind hat sich die Situation nicht ausgesucht und sollte sich auch angenommen und willkommen fühlen.
Falls dir das nicht möglich ist auf Dauer und das meine ich völlig vorwurfslos, solltet ihr überlegen, was geändert werden muss. Dein Befinden und dein Bauchgefühl sind sehr wichtig, nur wenn es dir gut geht dabei, kann das Ganze funktionieren. Vielleicht wäre auch professionelle Hilfe von aussen angebracht?

Der Kleine hat bei euch ja nicht nur dich als Bezugsperson, sondern auch seinen Papa und deine beiden Mädchen. Bei euch hat er es vermutlich viel besser als bei seiner leiblichen Mutter. Welche Lösung könntest du dir denn vorstellen? Der Kleine lebt mit seinem Papa, du mit deinen Mädchen und ihr wärt trotzdem ein Paar und eine Patchworkfamilie? Mit einer räumlichen Trennung wäre der Kleine trotzdem existent, aber nicht mehr so präsent und einschränkend für dich?

27.09.2016 07:11 • x 2 #4


S
Danke für eure Antworten. Paar-/Familientherapie haben wir begonnen, konnten wir aber nicht weiterführen, weil zeitlich nicht mehr möglich. Hat aber auch keine Wunder bewirkt.

Ich habe mir das ganze ja eigentlich sehr gut überlegt und mich ganz bewusst dafür entschieden. Wir waren ja doch 1 1/2 Jahre getrennt. Ich wusste auch, dass es schwierig wird, aber ich hatte damit gerechnet, dass die Zeit viel bringen wird. Jetzt sind es 10 Monate und ich merke eben, dass ich immer noch nicht zu 100% damit klarkomme und je weniger ich klarkomme, desto mehr werfe ich meinem Mann alles vor, was mir so in den Sinn kommt (übertrieben gesprochen). Wobei ich merke, dass derzeit unsere Belastung den absoluten Höhepunkt erreicht hat und ich in diesen Zeiten mit der Vergangenheit weniger abgeschlossen habe als in Zeiten in denen alles gut läuft.

Der Vorschlag getrennt zu wohnen gefällt mir zB sehr gut, aber diesen Zeitpunkt haben wir wohl verpasst. Ich möchte nicht, dass die Kinder damit auch noch klarkommen müssen. Wahrscheinlich wäre es aber besser gewesen, wenn wir erst später wieder zusammengezogen wären. Das ging damals ohnehin auf Drängen meines Mannes und ich hätte auf mein Bauchgefühl vertrauen sollen, dass das zu früh ist.

Ich kann mich noch gut an an die Zeit erinnern als unsere Großen so klein waren. Da war die Zeit auch irrsinnig anstrengend, aber da habe ich das alles nicht in Frage gestellt. Das war einfach bedingungslos. Jetzt frage ich mich in so Momenten immer Warum zum Teufel tue ich mir das an?

Allerdings merke ich auch während ich das Schreibe, dass ich einfach überlastet bin. Mein Mann hat den Kleinen seit er 6 Monate alt ist. Das heißt er musste von heute auf morgen in der Arbeit seine Stunden reduzieren, um den Kleinen betreuen zu können. Seine Eltern sind eingesprungen wenn er arbeiten musste. Seit er ein Jahr alt ist musste er wieder voll arbeiten und seitdem übernehme auch ich ihn. Wir arbeiten so gut es geht im Wechseldienst, zusätzlich seine Eltern und bis vor kurzem auch eine Babysitterin (die jetzt aber leider wieder zurück in ihr Heimatland gezogen ist). Das heißt wir sind alle ausgebrannt. Für kinderlose Abende mit meinem Mann bleibt da nichts mehr übrig. Wir sind schon froh, wenn unser Alltag hinhaut. Zusätzlich sind wir gerade an der Erweiterung meiner Wohnung, weil uns logischerweise ein Kinderzimmer fehlt, ich stecke seit zwei Jahren in einer recht anspruchsvollen Fortbildung. Also Stress pur!

Achja die Mädchen waren natürlich sehr verwundert, aber fanden es von Anfang an ganz toll, dass sie einen kleinen Bruder bekommen und vergöttern ihn. Ich merke aber auch speziell bei der Jüngeren, dass sie immer wieder fragt, ob ich den Kleinen genauso lieb habe wie sie und meint immer, dass wir einfach so tun sollen als ob ich seine richtige Mama wäre. Sie macht sich einfach Sorgen, dass ich ihn weniger lieben könnte.

27.09.2016 09:42 • #5


Vegetari
Zitat von SannaRunner:
Achja die Mädchen waren natürlich sehr verwundert, aber fanden es von Anfang an ganz toll, dass sie einen kleinen Bruder bekommen und vergöttern ihn. Ich merke aber auch speziell bei der Jüngeren, dass sie immer wieder fragt, ob ich den Kleinen genauso lieb habe wie sie und meint immer, dass wir einfach so tun sollen als ob ich seine richtige Mama wäre. Sie macht sich einfach Sorgen, dass ich ihn weniger lieben könnte.


Ist das eine süße und sehr liebe Reaktion Deiner Tochter! Da geht einem ja das Herz auf! Die wird wohl später ganz viel Empathie für andere entwicklen !

Ihr seid als Paar überlastet ... Mein Vorschlag : Zur Entlastung : Babysitter , Du gönnst Dir allein mal eine Auszeit : Kur oder allein Urlaub oder Gesundheits-Präventionsreise ( z.B. 1 Woche) wird von Kassen bezuschusst.

27.09.2016 09:48 • #6


S
Danke, ja unsere jüngere ist wirklich sehr emphatisch und sensibel.

Babysitter suchen wir gerade, leider ist es nicht so leicht jemanden zu finden. Ich hoffe aber, dass wir bald jemanden haben. Allerdings geht es dabei va um die Betreuung während unserer Arbeitszeiten. Recht viel Extrazeit ist einfach nicht drin. Der Kleine soll ja auch nicht ständig nur herumgereicht werden. Ein bisschen besser wird es, wenn er im November in der Kindergruppe starten kann, aber auch die geht nur bis 13:00, weshalb wir immer auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Auszeit hatte ich. Ich war ein paar Tage mit Freunden in den Bergen zum Wandern und das war toll. Allerdings hat mich der Alltag danach umso mehr umgeworfen Die Erholung hat also nicht lange gehalten.

Mein Mann und ich planen auch nach dem Umbau gemeinsam eine Woche zu verreisen, weil wir das dringend nötig haben. Nur für die Großeltern ist es auch zu viel, wenn sie so oft den Kleinen haben und Babysitter ist in dem Ausmaß zu teuer.

Es ist einfach sauschwer! Meine Hochachtung an alle Stiefeltern, die das so toll hinbekommen

27.09.2016 11:30 • x 2 #7


S
Ich finde es unglaublich viel, was von Frauen prinzipiell verlangt wird heutzutage. Mann, Kinder, Haushalt, Beruf. Als meine Kinder klein waren, galt noch die Doktrin die ersten 3 Lebensjahre wären unglaublich wichtig.

Bei euch ist es zu einem guten Teil auch einfach der Alltagsstress, dann das Nachfragen der Kinder und auch von dir selbst, ob du mit der Situation klar kommst und den Kleinen auch richtig liebst. Noch mehr Druck auf dich eben.

Vielleicht wird es ja besser, wenn euer Umbau fertig ist und die Wohnsituation sich entspannt, dazu dann die Betreuung in der Kindergruppe. Ab wann könnte der Kleine den länger fremdbetreut werden (Kindergarten, Hort)? Damit sich eurer organisatorischer Stress reduziert und auch die Großeltern weniger beansprucht werden müssen? Wäre denn Unterstützung auch durch das Jugendamt möglich? Oder eine Eltern-Kind-Kur? Damit du mal etwas länger aus der Tretmühle herauskommst?

27.09.2016 13:20 • #8


tesa
SannaRunner ich bewundere Dich zutiefst! ich konnte schon nicht damit leben, dass er mich betrogen hatte, weshalb die Anschlussbeziehung auch in die Brüche ging ... ich nehme mal an, dass das Kind auch deine ewige Erinnerung daran verkörpert ...

Gleichzeitig bricht mir fast das Herz, wenn ich an das Kind denke! so klein er auch ist, er spürt unter Garantie, dass er nicht erwünscht ist ... deine Tochter spürt es auch ... später mal wird er wahrscheinlich damit leben müssen, dass ihn seine eigene Mutter nicht wollte, seine Stiefmutter nicht wollte und wahrscheinlich auch sein Vater immer damit gekämpft hat, dass es ihn gibt ... g'rade diese Lebensjahre prägen ja enorm und diverse Eigenschaften entwickeln sich ...

Wenn Du ihn ansiehst, was denkst du dann? siehst du in ihm ein Wunder oder eher das Resultat eines Fehlers ... deines Unglücks?

müsst ihr tatsächlich beide arbeiten gehen?

ich wünsche Dir Kraft!

PS: ich hoffe, Du verstehst meinen Beitrag so wohlwollend wie ich ihn geschrieben habe!

27.09.2016 13:49 • x 2 #9


S
Sabine: Alltagsstress definitiv. Und das ist etwas womit ich nicht gut klarkomme. Ich will nicht, dass jeder Tag gestresst beginnt und gestresst endet. Es war eben auch die komplette Umstellung. Mit den Mädchen alleine war es total entspannt und gut eingespielt. Jetzt mit meinem Mann und dem Kleinen ist eben alles durcheinander.
Druck sicher auch. Zwar nicht bewusst von irgendjemanden, aber einfach durch die Situation. Das Umfeld nimmt an, ich bin die Mama. Wir wohnen zusammen, daher ergibt sich auch zwangsläufig diese Aufteilung.

Betreuung ändert sich hoffentlich in einem Jahr. Als mein Mann den Kleinen von heute auf morgen bekommen hat, musste er sich erst mal um die Akutbetreuung kümmern und als er sich dann um einen Platz im Kindergarten umgesehen hat, war er schon zu spät dran bzw. wären die Alternativen zu weit weg gewesen. Daher hat er jetzt nur einen Halbtagsplatz. Das alleine bringt aber auch schon sehr viel Erleichterung! Unterstützung durch das Jugendamt möchte mein Mann nicht. Die (zumindest einzelne Teile des Amtes) haben nach Ansicht meines Mannes in der Angelegenheit ohnehin komplett versagt. Kur, habe ich mich noch nie damit auseinandergesetzt, aber einen Urlaub mit meinen Mädchen habe ich ohnehin schon fest eingeplant.

@tesa:
Das war ein Missverständnis. Wir haben uns getrennt und er hat (kurz) danach etwas mit einer Frau angefangen zur Ablenkung. Also kein richtiger Betrug, aber mir gegenüber auch nicht korrekt. Ich wollte damals nicht alles wegwerfen, weigerte mich aber weiterzumachen wie bisher und verlangte von ihm alles oder nichts. Das zog sich eine Weile und unser Umgang miteinander wurde immer schlechter und meiner Meinung nach ist von unseren Problemen davongelaufen. Erkenntnis dass das ein Fehler war kam dann aber doch recht schnell. Nur dann v**** ich nicht gleich ohne Verhütung :/ und das werfe ich ihm vor. Dadurch ist so viel in die Brüche gegangen!

Wenn ich den Kleinen anschaue, habe ich null negatives Gefühl ihm gegenüber. Er ist entzückend und ich liebe ihn. Ich sehe ihn direkt auch nicht als Resultat eines Fehlers. Es ist einfach die Situation die sich dadurch ergibt mit der ich kämpfe. Ich fühle mich da wie ein trotziges Kind. Ich will mein heiles Leben zuürck, aber ich will auch meinen Mann haben und in Wirklichkeit kann ich ja auch ohne den Kleinen nicht mehr sein. Ich muss nur irgendwie meinen Frieden mit der Sache schließen..

Arbeit: Naja ich kann ja nicht einfach meinen Job hinwerfen. Habe lange Ausbildungen gemacht und einen durchaus anspruchsvollen, interessanten und gut bezahlten Job, den ich sicher nicht aufgeben möchte.

Wenn er zu Hause bleiben würde, müsste ich ihn wiederum finanziell erhalten, was ich auch nicht wirklich gerne machen würde bzw. würde es auch kaum reichen. Arbeitszeit reduzieren würde nur minimal funktionieren, weil erstens eine Beförderung ansteht und zweitens extreme Personalnot herrscht. Mein Mann hat aber schon besprochen, dass bei seiner Dienstplanung etwas mehr auf seine Situation bedacht genommen wird.

27.09.2016 17:42 • #10


E
Ich kann dein Problem überhaupt nicht verstehen.

Dein Mann hat - als ihr getrennt ward (!), ein weiteres Kind gezeugt. Von daher sehe ich da kein Grund, weshalb dein Mann sich für irgendetwas schuldig fühlen müsste. Oder dir gegenüber irgendwelche Verantwortung bezüglich deiner Gefühle für das neue Kind zeigen muss.
Du hast dich wieder auf ihn eingelassen MITdiesem Kind.

Und nun stört es dich, dass ein kleines Kind nicht mehr in dein bequemes Leben passt und überhaupt, was die anderen Leute darüber denken.
Sorry - aber das ist dermaßen oberflächlich und selbstbezogen, da fällt mir nix weiter zu ein.
Solche Bedenken kann ich unter Umständen nachvollziehen, wenn eine Frau ungewollt schwanger wird, aber du hast in vollem Bewusstsein deine Entscheidung getroffen.
Da Kleinkinder sich ihre Bezugspersonen leider nicht aussuchen können, solltest du dir als Erwachsene gut überlegen, was das Beste für dieses Kind wäre. Und nicht, was das Beste für dich ist.
Wenn du jetzt schon selbst merkst, dass das Kind von dir anders behandelt wird als deine eigenen Kinder und du es nicht wirklich lieben kannst, solltest du gehen.
Denn - wie gesagt: du bist erwachsen und kannst sicherlich einen neuen Partner finden, der besser in dein Leben passt. Das Kind hat eben nur einen Vater.

27.09.2016 18:07 • #11


S
Zum Teil magst du schon recht haben, aber zum Teil sehe ich es auch anders.

Nach 12 Jahren Ehe zu gehen und sofort mit einer fremden Frau ohne Verhütung zu schlafen und dann 2 Wochen später draufzukommen, dass man doch zurück in die Ehe möchte, ist mMn kein reifes oder respektvolles Verhalten. Es ist ja natürlich auch nicht so, als wäre das jetzt die gesamte Geschichte. In dieser Zeit kam es zu zahlreichen Verletzungen und das ganze ist schon richtig mies abgelaufen. Aber darum geht es jetzt nicht wirklich.

Grundsätzlich ist es ja tatsächlich so, dass zwischen uns alles in Ordnung ist. Ich akzeptiere, wie es damals abgelaufen ist. Aber praktisch kämpfe ich eben doch damit. Ich habe tatsächlich unterschätzt WIE schwer es mir fällt. Und das tut mir auch leid und gerade deswegen mache ich mir ja auch Gedanken und habe Gewissensbisse. Ich will eben NICHT, dass es dem Kleinen schlecht geht und von nicht lieben war ja gar keine Rede. Und anders behandeln tue ich ihn auch nicht. Ich merke nur, dass es mit meinen leiblichen Kindern anders war für mich damals, da habe ich (logischerweise) nie etwas in Frage gestellt - egal wie anstrengend es war.

Ich denke du hast da auch eine komplett falsche Vorstellung von dem ganzen. Ich schütte hier mein Herz aus, weil es für mich einfach unglaublich schwer. Dazu gehört nun mal auch, dass ich tatsächlich mein wie du sagst bequemes Leben vermisse und ja es gibt jeden Tag wieder Situationen, wo man erklären muss, wie es dazu kommt, dass man ohne Schwangerschaft zu Nachwuchs mit dem eigenen Mann gekommen ist und das nervt mich. Ich will nicht ständig alles offenlegen müssen gegenüber quasi Fremden. Deswegen würde ich ja auch nicht alles hinwerfen, aber es belastet und daher habe ich es erwähnt.

Im Übrigen habe ich meinem Mann immer gut zugeredet, die Verantwortung für den Kleinen zu nehmen. Wie man sich sicherlich vorstellen kann, ist es nicht leicht als Vater die Obsorge für ein kleines Baby zu bekommen und dementsprechend war er auch oft kurz davor alles hinzuwerfen. Für mich stand von Anfang an fest, dass der Kleine dazugehört. Aber optimal ist es natürlich nicht und wir machen uns beide Sorgen, dass er unterbewusst spüren könnte, welche Emotionen mit seiner Entstehung verbunden waren. Nur dein Post ist auch nicht hilfreich -. was ist denn die Lösung?!?

27.09.2016 20:04 • x 1 #12


Vegetari
Zitat:
Ich will mein heiles Leben zuürck, aber ich will auch meinen Mann haben und in Wirklichkeit kann ich ja auch ohne den Kleinen nicht mehr sein. Ich muss nur irgendwie meinen Frieden mit der Sache schließen..


Man kann nicht alles haben ! Bitte versuche jetzt vorwärts zu leben und nicht rückwärts! Das Leben verändert sich bei dem einen löst die Paarkrise so ein Problem aus und bei euch so eins mit Extrakind . Versuch doch den Jungen als Geschenk zu sehen ! Es muss doch irgendein Sinn für euch haben ?
Und er muss spüren , dass er geliebt wird! Sonst bekommt er später arge psychische Probleme und das wollt ihr ja nicht - oder ? Kopf hoch ! Organisiere Kinder-Betreuung , ein paar Jahre noch , dann wird es mit ihm auch ruhiger! Er hat ja ein Recht darauf Familien-Mitglied zu sein und gehört jetzt zu euch , er ist der Halbbruder von Deinen Mädels!

27.09.2016 20:06 • #13


B
Zitat:
Aber optimal ist es natürlich nicht und wir machen uns beide Sorgen, dass er unterbewusst spüren könnte, welche Emotionen mit seiner Entstehung verbunden waren. Nur dein Post ist auch nicht hilfreich -. was ist denn die Lösung?!?


Schwer und verzwickt ...

Hast du mal gedacht quasi 'Urlaub' mit dem Baby zu manchen, um Mutterliebe entstehen zu lassen?

Willst du das alles mitmachen, stellst du dir dein weiteres Leben so, mit deinem neuen Partner vor?

Abwegiger (?) Gedanke:
Ansonsten wäre noch die Möglichkeit einer getrennten Wohnsituation bis alles mit Betreuung usw geregelt ist.

27.09.2016 20:22 • #14


S
Ja das mit vorwärts statt rückwärts trifft es ganz gut. Ich habe einfach derzeit den totalen Durchhänger und würde am liebsten davonlaufen. Wir versinken einfach im Chaos. Aber du hast recht, ich muss mich auf das Positive konzentrieren!
Der Kleine spürt auch ganz sicher, dass er geliebt wird. So ist es ja auch und wir zeigen ihm das glaube ich sehr, sehr deutlich. Ich bin auch sicher nicht herzlicher oder liebevoller zu den Mädchen als zu ihm. Ich liebe alle drei! Ich weiß aber, dass ich mit den Mädchen damals eine noch engere Bindung hatte. Da hatte ich Sehnsucht, wenn sie einen Tag bei Oma und Opa waren und habe mich gesorgt, ob es ihnen gut geht. Sie waren eben auch abhängig von mir.

Mir wird gerade bewusst, dass es vielleicht auch daran liegt, dass ich diesmal quasi der Papa bin. Keine Schwangerschaft, keine Stillzeit, arbeiten gehen und daran gewöhnt sein, dass das Kind woanders ist, der Kleine ist nicht abhängig von mir, wie es die Großen damals schon noch waren. Ich erinnere mich nämlich gerade daran, wie ich nicht nachvollziehen konnte wie mein Mann immer so locker auf seine Dienstreisen fliegen konnte, ohne Sorge ohne übertriebene Sehnsucht. Vielleicht sollte ich einfach aufhören zu vergleichen und es nehmen wie es ist und davon ausgehen, dass meine Liebe so wie ich sie ihm gebe ausreicht.

Und ja ich will das haben! Diese Entscheidung habe ich damals getroffen und ich bereue es nicht. Ich hätte mir nur gedacht, dass es nach so vielen Monaten normal sein würde.

@beinhart: Das wäre allerdings wirklich eine gute Idee! Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Hatte eher gedacht mit allen drei Kindern ein Wochenende zu verbringen und meinem Mann eine Verschnaufpause zu gönnen, aber wahrscheinlich wäre es für mich einfacher nur den Kleinen zu nehmen und mein Mann würde sich extrem freuen, wenn er wieder etwas mit den Mädchen machen kann ohne dem Käfer im Schlepptau.

Getrennt wohnen: Ich will den Kindern nicht wieder eine Veränderung zumuten. Da würden sie sich sicherlich sorgen, dass wir uns wieder trennen und mein Mann hat klargemacht, dass er auf gar keinen Fall getrennt wohnen möchte - daher kam es dann auch so (zu?) schnell zu dem Zusammenzug. Und auch der Kleine soll nicht aus seinem gewohnten Umfeld gerissen werden, er hat schon viel mitgemacht und die Beständigkeit ist sicher für seine Entwicklung wichtig.

27.09.2016 20:59 • x 3 #15


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