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Wieso immer die Fragen nach dem Warum ?

S
Hallo,

immer wieder lese ich hier Beiträge in dem gefragt wird WARUM ist alles so gekommen, WARUM hat er/sie mich verlassen.
WARUM hat es nicht funktioniert.

Diese Frage habe ich mir auch lange gestellt. Ich weiß nicht ob diese Erkenntnis nun von sehr hohem Intellekt geprägt ist, aber ich wollte es hier trotzdem loswerden, weil es vielleicht dem/der einen oder anderen helfen kann, wie es mir auch ein Stück geholfen hat.

WARUM wurden wir verlassen?

Für mich eine klare Antwort: Weil es für unsere Partner/innen nicht so viel war, wie für uns !

Wenn man sich dessen klar wird, erübrigen sich viele weitere Fragen und man kann sich vielleicht besser damit abfinden.
Natürlich ist dies im ersten Moment ein bisschen oberflächlich, aber das Resume des Ganzen.
Wäre es für unsere Partner mehr Gefühl, mehr Liebe, mehr Verständnis und mehr von allem gewesen, wären sie diesen Schritt nicht gegangen.

06.11.2020 12:36 • x 7 #1


Heike1307
Zitat von Samsung1:
Weil es für unsere Partner/innen nicht so viel war, wie für uns !



Ich würde hinzufügen: nicht MEHR so viel. Gefühle ändern sich. Und wenn es nicht mehr reicht, sollte man den anderen loslassen, ihm eine neue Chance geben.
Ich denke, das ist auch nicht das Problem. Das Problem ist immer des WIE-Trennens. Die Feigheit, keine Ehrlichkeit. Das im Unklaren lassen.

06.11.2020 12:44 • x 11 #2


A


Wieso immer die Fragen nach dem Warum ?

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S
Hallo Heike

danke für deinen Kommentar.

Ich selbst stimme dir für meinen Teil nur bedingt zu. Dies ist aber vielleicht nur bei mir so.
Wenn ich sage ich ich leibe dich dann liebe ich wirklich und die Art der Liebe kann sich schon ändern, aber bei mir kann die Liebe nicht weg gehen. Warum das so ist weiß ich selbst nicht.

Darum fällt es mir wohl auch so schwer von einem Menschen zu hören ich liebe dich nicht mehr, da ich dies nicht nachvollziehen kann. Für mich bedeutet Liebe mich bewusst für einen Menschen zu entscheiden und mit ihm/ihr durch Dick und dünn zu gehen.

Es können zwar Tage und vielleicht auch Wochen kommen, wo man einiges hinterfragt aber Liebe ist bei mir immer da.
Wie gesagt, ich habe es bei mir noch niemals erlebt, dass Liebe weg ging.

06.11.2020 12:50 • x 8 #3


ImKreis
Wer aber noch etwas weiter fragt, evtl. ein ehrliches Gespräch führen kann (das gibt es, aber selten) und auch seine eigenen Anteile erkennt, kann durch die Frage WARUM und die Erkenntnisse daraus vielleicht die vergangenen Fehler für die Zukunft vermeiden.

So geht es mir jedenfalls und ich habe in meiner neuen Beziehung schon wieder zwei alte Verhaltensmuster an den Tag gelegt, recht schnell erkannt und versuche diese nun zu unterlassen.

Das ging aber nur, weil ich die Frage WARUM lange analysiert habe.

06.11.2020 12:52 • x 1 #4


Heike1307
Zitat von Samsung1:
Wie gesagt, ich habe es bei mir noch niemals erlebt, dass Liebe weg ging


Okay. Bei mir schon. Bei meinen 2 Beziehungen ( 1 mal Ehe, einmal Lebensgemeinschaft ) war bei mir irgendwann die Liebe weg. Aber dann gehe ich auch. Alles andere wäre für den anderen unfair.

Es geht aber auch anders rum. Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Bekannten. Die Ehe seiner Eltern wurde arrangiert ( anderer Kulturkreis ). Am Anfang war keine Liebe da, sie kannten sich ja nicht. Der Mann starb vor 44 Jahren, die Mutter ist jetzt 86. Sie liebt ihn immer noch.
Er sagte zu mir, er stellt sich eine Partnerschaft auch so vor. Wie ein Baby. Am Anfang noch klein, muss gut behütet werden und wachsen.
Es ist aber leider meistens anders herum. Die Liebe wird zum Baby.

06.11.2020 12:58 • x 1 #5


L
Eine gute Freundin von mir wurde auch vor Jahren verlassen und sie hat sich auch immer die WARUM Frage gestellt und wie konnte Ihr EX nur sie und die Kinder einfach verlassen. Ihr damaliger Therapeut, den sie sich genommen hatte, und den sie super fand hatte Ihr darauf geantwortet: Weil es es kann !
Hört sich stumpf an, aber lt. Ihrer Aussage hat sie diese Antwort weiter gebracht und ihr geholfen das alles zu verstehen.

06.11.2020 13:46 • x 1 #6


Solonli
Im Falle meiner Trennung finde ich das nicht so einfach gesagt - ich liebe meinen Ex-Partner nach wie vor, nur wurde mein Leidensdruck immer größer und ich fühlte mich einsam in dieser Beziehung.
Also an Intensität bzw. Gefühl mangelte es unserer Beziehung nicht, eher an Bindungsfähigkeit.

06.11.2020 13:54 • #7


Zyras
Die Frage nach einem Warum führt immer komplett ins Bodenlose. Ich habe selbst lange Zeit damit verbracht immer wieder zu hinterfragen, immer wieder Ursachenforschung zu betreiben, Fehler bei mir, bei Ihr, bei Außenstehenden zu suchen. Das kann bis zu einem bestimmten Punkt Sinn machen. Nämlich genau da, wo man tatsächlich greifbare Fehler bei sich selbst finden kann, welche man bearbeiten kann. Alles was darüber hinaus führt ist letzten Endes verschwendete Zeit. Die Situation ist wie sie ist. Eine Beziehung ist derart multifaktoriell und Menschen funktionieren derart unterschiedlich, dass man niemals eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage nach dem Warum finden kann. Am Ende hat es eben einfach nicht gepasst. Punkt.

Viel wichtiger ist es meiner Meinung, dass man daran arbeitet komplett im Reinen mit sich selbst zu sein. Dass man am Ende des Tages zufrieden mit sich selbst ist, egal ob allein oder nicht. Ich verstehe, dass das gerade nach einer langen Ehe, noch dazu mit Kindern unheimlich schwer ist. Aber für mich Fakt ist: Es ist letzten Endes alternativlos. Denn so sehr und so lange man sich damit beschäftigt, was zur Trennung geführt hat - die Antwort wird niemals zufriedenstellend sein. Zumindest meiner Erfahrung nach.

Liebe Grüße!

06.11.2020 14:07 • x 6 #8


DieSeherin
Zitat von Samsung1:
Weil es für unsere Partner/innen nicht so viel war, wie für uns !


und dann käme die frage, was denn dieses es sei!

ich würde meinem kerl diese frage wohl niemals stellen, weil ich schon in der situation war, diese frage nicht beantworten zu können. ich selber konnte das warum kaum greifen und begreifen, geschweige denn erklären... manchmal ist es halt einfach ein weil halt

06.11.2020 16:11 • x 1 #9


Heike1307
Zitat von Solonli:
Also an Intensität bzw. Gefühl mangelte es unserer Beziehung nicht, eher an Bindungsfähigkeit.


Ja. Das geht mir derzeit auch so. Deshalb habe ich es abgebrochen.

06.11.2020 17:15 • x 1 #10


Mad-Eye
Der Mensch ist Lösungsorientiert veranlagt. Wir Menschen fragen seit Jahrtausenden zu den verschiedensten Dingen Warum?

Mit der Antwort zu dem Warum versuchen wir zum Grund vorzustoßen oder den Komplex zu begreifen. Zum einen um diesen eben zu verstehen, zum anderen eben um das Problem zu lösen.

Etwas nicht begreifen zu können, schürt Unsicherheit und dies ist etwas, was unser Verstand/unser Gehirn nicht akzeptieren will. Wenn wir weit genug in der Geschichte zurück gehen, sehen wir, dass das Unerklärliche in früheren Zeiten sehr häufig mit Göttern und später mit Religion befüllt wurde. (Thor - der Donnergott, Sol - Sonnengott, etc.) Platt gesagt: Das und das passiert, weil die da oben (die Götter) dies so entschieden haben.

Inzwischen sind wir weiter in der Wissenschaft. Vieles lässt sich ziemlich rational erklären, weil erforscht. Wir wissen inzwischen von Pheromonen, Genen, Hormonen, etc. und können auch gewisse, immer wiederkehrende Abläufe aufzeigen. Verhaltensforscher, Evolutionsbiologen, Psychologen und noch so einige andere mehr, dringen immer weiter vor auf dem Weg der Erkenntnis. Wir können also immer besser erklären.

Leider hören Emotionen jedoch nicht einfach auf, nur weil es eventuell eine rationale Begründung gibt. Da kann mir 10x das Forum erklären, das mein Verhalten quatsch ist, ich hab trotzdem Sehnsucht und Liebeskummer.

Einen schönen Artikel habe ich eben hier gefunden: https://www.deutschlandfunkkultur.de/ch..._id=456345

Auch wenn es gemein und unfair klingen mag, aber nach allem was ich weiß und über diese Themen gelesen habe (also die Rationalen), dann funktionieren wir nach bestimmten Prinzipien, die das mit der Liebe nur als Randerscheinung zulassen. Liebe dient der Paarbindung, damit unser Nachwuchs ne Chance hat. Gesteuert wird das vom Plan der Gene, sich weiter zu reproduzieren.

Ich persönlich finde diese Erkenntnis nicht sonderlich schön. Falls ihr irgendwie/-wo andere rationale Erkenntnisse habt, würde mich das sehr freuen, wenn ihr Links oder ähnliches dazu hättet.

LG Mad-Eye

07.11.2020 00:42 • x 1 #11


Lebensfreude
WARUM?
Weil wir uns im besten Fall weiterentwickeln. Und im besten Fall gemeinsam und in die gleiche Richtung.
Wenn nicht, dann schwindet die Liebe, die Gemeinsamkeit.

Dann wird aus dem Warum ein wie: Wie gestalte ich mein neues Leben, alleine, mit neuem Partner.

Das warum hält uns in der Vergangenheit und in Ohnmacht.
Wie soll es weitergehen betrifft die Zukunft.

Man trifft einen Menschen, verbindet sich mit ihm und erfüllt eine gemeinsame Aufgabe. Oft trennt man sich, wenn diese Aufgabe erfüllt ist. Das ist nicht geplant und nicht bewußt. Es geschieht. Und im Nachhinein erkennt man, dass durch eine Trennung auch Gutes geschehen kann für einen selber..Man entwickelt sich weiter, macht neue Erfahrungen, wird sich seiner selbst bewußter.

07.11.2020 01:14 • x 1 #12


Zyras
Zitat von Mad-Eye:
Ich persönlich finde diese Erkenntnis nicht sonderlich schön.


Ich persönlich finde das beruhigend.

Man muss das mal von einer anderen Seite sehen. Die biologische Begründbarkeit nimmt dem Ganzen die Substanz. Gerade wenn es um Beziehungen geht, nimmt man gerne alles immer sehr Ernst. Am Anfang fühlt man sich wie im siebten Himmel. Es kann einfach nicht besser werden, wenn man einen Menschen getroffen hat den man attraktiv findet, der einen auch attraktiv findet, mit dem man das erste Mal S. hat und so weiter. Diese Momente werden als unvergesslich und magisch wahrgenommen, was natürlich erstmal super ist. Was nicht weit davon entfernt folgt, gerade, wenn man dem Ganzen zu viel beimisst, wenn man sein Leben darauf einstellt, ist Verlustangst. Und Angst, Eifersucht, negative Gefühle sind einer Bindung in keinem Fall beiträglich.

Das Problem ist eher, dass uns in den Medien immer diese ganze romantische Brühe verkauft wird. Versteht mich nicht falsch. Klar ist Romantik super. Aber in Filmen, Serien, etc. läuft es immer auf ein Happy End hinaus. Alles wird rosarot verkauft und man verfängt sich schnell in diesem gesellschaftlichen Gebilde, dass es die Eine oder den Einen gibt. Dieser Anspruch, dieses Selbstverständnis ist absolut toxisch, da damit ausnahmslos immer eine Abhängigkeit einher geht. Die Abhängigkeit des eigenen Wohlbefindens vom Anderen.

Die von dir angesprochene Sehnsucht und der Liebeskummer ist nichts anderes als ein erlerntes Leiden, was aus einer Anspruchshaltung hervorgeht. Zumindest in der Form, wie wir das in der Regel verstehen...

Geht man mal von der rein biologischen Seite aus, so dient eine Paarung eben dem Einen. Der Fortpflanzung. In der Steinzeit hat der stärkste Mann eben die Frauen befruchtet, sie beschützt, bis das Kind lebensfähig war und ist dann weitergezogen. Eine homogene Beziehung liegt zumindest nicht unbedingt in unseren Genen.

Versteht mich nicht falsch - auch ich wünsche mir eine homogene Beziehung, Romantik und alles was dazu gehört - leider auch inklusive Liebeskummer, Sehnsucht, Eifersucht, usw.

Ich finde aber den Gedanken beruhigend, dass all die Schattenseiten normal sind, dass es nichts ungewöhliches ist, wenn eine Beziehung in die Brüche geht. Das kann zumindest dabei helfen, sich nicht selbst an allem die Schuld zu geben und - um auf das Thema zurückzukommen - nicht alles tausendfach zu hinterfragen. Das bringt einem am Ende des Tages einfach nicht weiter. Und für mich ist auch Fakt: So schwer es zu erlernen ist.... Eine Liebe kann wesentlich besser gedeihen, wenn man die Erwartungen weitestgehend außen vor lässt. Wenn man sich in sich komplett fühlt, ohne den Partner zu brauchen, um glücklich zu sein. Nur dann werden Eifersucht und Ähnliches überwunden und auch beim Ende der Beziehung kann man positiv darauf zurückblicken - auf eine schöne Etappe, die eben nun mal vorbei ist. Was vollkommen okay (und normal) ist.

07.11.2020 01:43 • x 2 #13


Lebensfreude
warst du in der Steinzeit dabei? @Mad-Eye

07.11.2020 01:54 • #14


Mad-Eye
Zitat von Lebensfreude:
warst du in der Steinzeit dabei? @Mad-Eye

Ich wüsste jetzt nicht, wo ich behauptet hätte, in irgendeiner Steinzeit dabei gewesen zu sein, aber in Anbetracht des Fortschrittes und meiner Kindheit auf dem Land, war das da tiefste Steinzeit.

07.11.2020 02:03 • #15


A


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