Wieso kann er sich nicht für mich Entscheiden?

Hallo Ihr Lieben,

Mein Ex und ich haben uns vor 6 Jahren kennengelernt. Es hat sofort gefunkt und wir waren ein Jahr lang seeehr verliebt. Ich wurde Schwanger und wir sind zusammen gezogen. Wir freuten uns sehr übert unsere kleine Familie und waren glücklich. Mein Ex meinte immer wir sind das beste was ihm passiert ist und er könne gar nicht ohne uns.

Irgendwann schlich sich der Alltag ein. Nach einer kleinen Krise (schlaflose Nächte mit Baby) und ein paar streits. meinte er er hätte keine Gefühle mehr für mich. eingentlich wollte er schlussmachen. aber wir rauften uns dann doch nomchals zusammen. Nach 3 Monaten war ich dann wieder seine Traumfrau und er war wieder total verliebt in mich. .alles wieder i.o. also.

Wir gingen mit dem Kleinen auf reisen und hatten eine schöne Zeit (Wir waren nun seit 4 Jahren ein Paar) Irgendwann kamm aber wieder eine Krise (aus einem Grund auf den ich nicht näher eingehen möchte. aber nein keine von uns ist fremdgegangen oder so) und er hat schluss gemacht. . wieder mit der Begründung er hätte keine Gefühle mehr für mich.

Jetzt sind wir seit einem Jahr getrennt. haben uns vor zwei Monate aber wider angenähert und wieder Freizeit miteinander verbracht. und siehe da. wie beim ersten mal kommen seine Gefühle für mich wider zurück. nur: kann er sich irgendwie nicht mehr für mich Entscheiden. er hatte ja schluss gemacht.

Was soll ich tun?

Ach ja: noch etwas zu meine Ex: Ich bin seine erste langjährige Freundin (er ist 34ig) ausserdem hat er ein ADHS.

Wieso ist er so kompliziert?

Hallo Yuna,

Das klingt schon leider sehr nach einer On/Off - Beziehung, auch wenn er nur ein Mal die Sache auch wirklich offiziell beendete.
Es scheint mir, als würde er sofort, wenn eine Krise entsteht das Weite suchen wollen. Es hat nicht den Anschein als wolle er wirklich an Problemen arbeiten, sondern instinktiv lieber flüchten... Auch, wenn ihr euch zuvor einige Male wieder zusammengerauft habt. Aber wirkliche Stabilität und Sicherheit sehe ich da leider nicht.
Man sagt doch: In guten, wie in schlechten Zeiten.

Ich finde, dies sollte nicht erst dann gelten, wenn man sich das Ja-Wort gibt. Sondern auch schon vorher in der Beziehung. Gerade, weil ihr ein gemeinsames Kind habt, sollte man doch meinen, dass man umso mehr bereit ist an einer Beziehung und auftretenden Problemen zu arbeiten. Für ihn scheint weglaufen da aber deutlich einfacher. Und das er das schon mehrfach so in Erwägung gezogen hat, ist leider nicht gut.

Wenn alles entspannt und die Lage für ihn ruhig ist, kann er plötzlich Nähe und Zuneigung zulassen. Doch sobald die Lage ernster wird, zieht er sich zurück. Das ist für mich ein deutliches Zeichen von Unsicherheit und Schwäche.

Hat er dir ausdrücklich gesagt, dass er sich nicht mehr für dich entscheiden kann?

Hallo HeartOfGold,

Danke dir für deine Antwort. Er meinte mal in Guten Zeiten mit mir war er happy und wenn es mal eine schlechte Zeit gab hat er sich überlegt schluss zu machen. In den schlechten Zeiten waren auch immer seine Gefühle weg für mich....

Darum wundert es mich nicht das er jetzt wieder fühlt.

Ja er hält an der Trennung fest...ich denke er geniesst das auch... er hat so viel freiheit und muss sich nicht mehr um seine Familie kümmern.

Zitat von Yuna29:

Hallo HeartOfGold,

Danke dir für deine Antwort. Er meinte mal in Guten Zeiten mit mir war er happy und wenn es mal eine schlechte Zeit gab hat er sich überlegt schluss zu machen. In den schlechten Zeiten waren auch immer seine Gefühle weg für mich....

Darum wundert es mich nicht das er jetzt wieder fühlt.

Ja er hält an der Trennung fest...ich denke er geniesst das auch... er hat so viel freiheit und muss sich nicht mehr um seine Familie kümmern.

Das klingt leider nicht gut...
Wenn alles rosig ist, sind meine Gefühle für dich da! Dann bist du die tollste Frau für mich!
Wenn wir in einer Krise stecken, dann sind meine Gefühle für dich weg.

So geht das nicht... Entweder man steht zueinander - unabhängig der äußeren Umstände - oder eben leider nicht...

Zitat von Yuna29:

In den schlechten Zeiten waren auch immer seine Gefühle weg für mich....

Ich bezweifle , dass es sich um echte Gefühle handelt bei ihm.
Sei froh, dass es bei der Trennung bleibt - denn ich denke nicht , dass On/Off das ist was du dir und deinem Kind zumuten möchtest.

Du kannst einen Menschen nicht ändern , auch nicht durch überdenken.
Er verhält sich so, weil er es für richtig erachtet- das kannst du nicht steuern.
Aber du kannst steuern wieviel Raum du dir dafür lässt und was es mit dir machen darf.

ja da hast du wohl recht.... Manchmal fühl auch ich mich etwas schuldig... ich kann bei streits Dinge sagen die ich nicht so meine.... er auch.... ich habe manchmal Dinge gesagt wie: Ich mach jetzte dann schluss.... du bist ein Idiot. Er auch zu mir..... oder manchmal habe ich ihm vorwürfe gemacht oder er mir... wie: wir haben schon lange nichts mehr als paar gemacht.....

Meinst du das ist ein Trennungsgrund?

Wir hatten natürlich auch viele schöne und lustige Zeiten....... einfach streiten konnte wir nicht so gut.......

verlässt ein mann dann irgendwann?

Zitat von Yuna29:

Wir hatten natürlich auch viele schöne und lustige Zeiten....... einfach streiten konnte wir nicht so gut......

Beziehungen dauern genau so lange ,wie sie andauern sollen.

Eine künstliche Verlängerung macht keinen Sinn, denn du kannst wie gesagt einen anderen Menschen nicht ändern.
Und ihr habt euch genug bewiesen, dass es in elementaren Dingen , insbesondere der Nähe und Distanz, nicht passt.

Er meinte auch mal er suche eine Frau die mehr gefühle auslöst in ihm als ich....ABER.... am Anfang unserer Beziehung habe ich diese Verliebtheitsgefühle ja auch in ihm ausgelöst und zwar extrem.....

Das bleibt doch nicht so..... Kann man so naiv sein?

Zitat von Yuna29:

einfach streiten konnte wir nicht so gut.......

Da fällt mir eine Situation, aus meiner vorherigen Beziehung, die immerhin 6 Jahre hielt.

Ich schreibe es zunächst mal in der Originalsprache Englisch, in der die kurze Konversation statt gefunden hat, weil ich finde, dadurch wird es deutlicher, da die Worte im Englischen sehr klar sind und es perfekt auf den Punkt bringen, finde ich.

Meine Freundin fragte mich:
Do you and J. never fight? (Streiten du und J. etwa nie?)

Und ich antworte:
No, we don't fight. We disagree. (Nein, wir streiten nicht. Wir sind (manchmal) verschiedener Meinung.)

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine...
Klar, gibt es in Beziehungen Auseinandersetzungen. Aber ich will nicht streiten, dem anderen gemeine Dinge an den Kopf werfen oder gar beleidigen... Immerhin ist dieser Mensch mein Partner und ich habe die Absicht, wenn ich in einer Beziehung bin, den Rest des Lebens mit dieser Person zu verbringen.

Gehalten, hat es trotzdem nicht
Aber da waren andere Gründe im Spiel.

Zitat von Yuna29:

Er meinte auch mal er suche eine Frau die mehr gefühle auslöst in ihm als ich

Auch spiegeln genannt.
Mit liebe hat das aber alles nichts zu tun.
Eure Streits lesen sich auch eher als Machtspielchen.

Wie HeartofGold geschrieben hat, gibt es besonders im Streit klare Linien. Ein Wort zuviel im Streit gesagt... Dann geht es nicht mehr zurück. Das ist so. Die meisten Menschen können auch schlecht vergeben und vergessen. Da kommt dann ein Ja, alles ist wieder gut aber die Verletzung heilt nicht. Frauen sind Männern verbal oft überlegen und streiten mit dem Florett. Das kann man später nicht mehr zurücknehmen. Das sitzt! HeardofGold beschreibt, wie man bei der Sache bleibt und zusammen im Streit bleibt. We disagree bedeutet, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Keine persönlichen Attacken im Sinne von Du machst immer... oder Degradierungen wie Du Idiot!. Das ist über jede Grenze und lässt sich nicht zurückholen. Würdest du mit einer Kollegin zeitnah wieder warm werden können, die dich lautstark als Idiotin bezeichnet hat. Wohl kaum. Da kann man nicht erwarten, dass der Partner einen Schalter hat, der das auslöscht. Beleidigungen sammeln sich an und dann reicht es ja auch irgendwann.

Geh in Zukunft aus Streitsituationen raus. Um dem Block gehen oder den Raum verlassen, bis sich der Ausbruch legt und du was zur Sache sagen kannst. Sauer sein ja, aber nicht austeilen. Gleichzeitig die Schwünge in die eigene Richtung ins Leere laufen lassen. Eher mal sagen: Ich bin auch sauer, aber das hier bringt jetzt nichts. Reden wir später. Wer versucht einen Streit zu gewinnen, hat ja sowieso schon verloren.

Hallo Tagträumer,

Ich hatte vor dieser Beziehung noch zwei andere längere Beziehungen. Mit beiden Männern habe ich zusammengewohnt. Mit beiden konnte ich sehr konstruktiv streiten..... Ich bin eigentlich auch nicht die die Streitet oder Vorwirft... bei meinem jetzigen Ex ist das aber irgendwie anderst.... er hat mit seiner manchmal sehr anstrendgende und forderden Art (wegen seinem ADHS?) mein Fass zum überlaufen gebracht.....

Ich denke egal mit was für einer Frau er in einer Beziehung ist... es wird immer gleich sein. Er hatte eine einzige Beziehung in seinem Leben vor mir (nur 3/4 Jahr) sie ist bei ihm eingezogen.... Tagtäglich hat es gekracht... beide sind z.t. auch handgreiflich geworden..... klar gehören immer zwei dazu...

Aber meine Bezihungen waren harmonisch und seine nicht..... sagt das nicht schon alles?

Zitat von Yuna29:

Aber meine Bezihungen waren harmonisch und seine nicht..... sagt das nicht schon alles?

Je früher du aus dem Kreislauf heraus kommst ihn verstehen zu wollen oder zu analysieren und beginnst auf dich zu schauen, desto besser für dich .

Zitat von KKKL:

Je früher du aus dem Kreislauf heraus kommst ihn verstehen zu wollen oder zu analysieren und beginnst auf dich zu schauen, desto besser für dich .

Leichter gesagt,als getan,aber wahre Worte.

Yuna, dann seid ihr nicht wirklich kompatibel. Das ist schade, aber konstruktiv streiten können ist eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung. Allein schon, weil man sich selbst in krachenden Streits zu Dingen hinreissen lässt, für die man später echt keine Erklärung hat. Das verändert einen ja auch dauerhaft und man wird zu einem Menschen, der man ja eigentlich nicht ist. Nimm die Trennung als Chance bei dir zu bleiben und dich nicht verbiegen zu müssen. Mit einer Krankheit oder Störung ist man nicht mehr zu zweit in einer Partnerschaft. Er muss mit dem ADHS klarkommen. Die Umwelt muss die Situation natürlich auch ein Stück weit kapieren und mittragen, aber leiden sollte sie darunter nur wenig bis gar nicht. Nimm euer Kind und besinne dich auf deine Stärken und liebenswerten Seiten.