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Wieso sucht er meine Nähe obwohl er díe Trennung wollte

Ratlosigkeit
Hallo Zusammen,
ich versuche mal meine Geschichte im Ganzen aufzuschreiben.
Ich verstehe meinen Mann nicht.
Vor 3 1/2 Jahren hat mich mein Mann mit meiner Trauzeugin betrogen. Ich habe ihn aus dem Haus geworfen und war doppelt verletzt. Nach etwa 2 Wochen kam er wieder an, er wollte es nochmal versuchen. Wie ich das sehe. Ich habe gehofft, dass sich nun etwas ändern kann, denn es lief vorher gar nicht gut bei uns.
Leider habe ich nicht auf die Paartherapie bestanden, denn ich hätte gerne mal genauer bei uns hingeschaut.
Nach ein paar Gesprächen musste es dann für ihn auch wieder gut sein. Es lief auch besser, aber schnell waren alte Muster wieder da. Ich war sehr unglücklich, habe ihm mit seiner Unzufriedenheit immer mehr Raum gegeben (in der Hoffnung, dass er mal zufrieden ist), wurde von ihm vor Freunden schlecht gemacht (wurde auch darauf angesprochen!) und habe das abgetan. Er hat mich nicht gut behandelt und ich habe viel geweint und war sehr unglücklich. Und habe doch immer gehofft, dass es wieder wird. Aber einer alleine kann nicht an einer Beziehung arbeiten. Seit 1 1/2 Jahren arbeitet er nicht mehr und statt ruhiger wurde er immer rastloser. Ich stehe noch voll im Arbeitsleben und immer wenn ich nach Hause kam war Stress. Er war nur am Rödeln oder er hat sich mit unserer Tochter gestritten. Nie war es schön, wenn ich kam. Meine Wünsche und Ideen dazu wurden ignoriert (ich habe es angesprochen!). Er hatte immer neue Projekte, die immer größer und teurer wurden. Zufrieden war er nie. Und genießen war nicht möglich. Immer weiter und weiter hetzen. Habe versucht sein Tempo zu halten, ging aber nicht. Ich arbeite Vollzeit! Nur noch Gemotze, aber nichts ändern wollen. Und immer der Vorwurf, meine Unordnung würde ihn krank machen und ich würde das gar nicht berücksichtigen. Fakt ist, dass vieles gar nicht MEINE Unordnung war. Er sucht immer Brille, Schlüssel.
Es lief also wirklich nicht gut und er war nicht bereit etwas zu ändern. Und dann knallt er mir im Januar an den Kopf, er würde mich nicht mehr lieben. Das war ein Schlag. Und 3 Wochen später war angeblich alles wieder gut und wir haben eine Küche bestellt. ich war irritiert. Dann kamen ein paar harte Wochen (konnte keiner von uns was für) und Ostern meinte er, er glaubt er liebt mich nicht mehr und er müsse jetzt mal alleine Leben sonst würde er da mal bereuen und blablabla. An uns arbeiten? Zeitverschwendung.
Ich ziehe jetzt aus.
Und er sucht immer wieder meine Nähe, kommt kuscheln, begehrt mich.
Warum macht er das? Ich will das nicht und werde hier auch Grenzen setzen müssen.
Aber warum sucht er immer wieder meine Nähe, kuschelt sich an mich, streichelt mich. Guckt mir tief in die Augen. Mag meinen Geruch. Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Kann mir das einer erklären?
LG
Ratlosigkeit

21.05.2019 14:30 • #1


Armineh
Hallo Ratlosigkeit.

ich glaube dass dein Auszug gerade euch beiden gut tun kann.
Er weiss offensichtlich nicht was er will und diese schlechte Stimmung und der Stress mit eurer Tochter das ist auf Dauer nicht zu ertragen. Am besten, ihr sortiert euch jetzt beide einmal und kommt zur Ruhe?

21.05.2019 14:35 • #2


A


Wieso sucht er meine Nähe obwohl er díe Trennung wollte

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Ratlosigkeit
Trennung als Chance? Kann ich mir nicht vorstellen .
Aber er kommt oft an um zu Reformen und so.

21.05.2019 14:56 • #3


W
Liebe Ratlosigkeit, was mir auffällt: er, er, er. Mir erscheint Dein ganzer Text, als hättest Du keine eigene Haltung bzw. nie eigene Entscheidungen getroffen.

Er hat Dich besch.ssen, dann wollte er zurück, dann wollte er keine Paartherapie, er hat Dich nicht gut behandelt, er setzt irgendwelche Projekte einfach um, er verkündet er liebst Dich nicht mehr, er kommt an zum Kuscheln. Du bist doch auch Teil von dem Ganzen. Hast Du jemals Deine Grenzen aufgezeigt? Selbst versucht was zu ändern, Du was doch auch nie glücklich oder?

Wie kommt es jetzt zu solchen Szenen?

Zitat von Ratlosigkeit:
kuschelt sich an mich, streichelt mich. Guckt mir tief in die Augen. Mag meinen Geruch.


Ich würde ihm aber sowas von was husten.

21.05.2019 15:17 • #4


Ratlosigkeit
Ja, ich habe oft versucht etwas zu ändern.
Ich wollte eine paartherapie, er auf keinen Fall.
Ich hatte Ideen, was wir ändern können, ihm war selten was genehm. Es war nachher so, dass er gemeckert hat, ich Lösungen gesucht und präsentiert habe und er dann mal geguckt hat, was genehm ist. Ab und an war was dabei. Das war schon ein verdammter Automatismus . Ich habe mich immer mehr abgestempelt um ihn zufrieden zu stellen. Das war ein schleichender Prozess.
Und ich habe oft Dinge angesprochen, die ich nicht gut fand oder die mir wichtig waren. Würde meistens ignoriert. Genau wie Grenzen die ich versuchte zu setzen. Da würde einfach drüber gelatscht. Und ich habe es zugelassen. Ich habe im Laufe der Jahre immer mehr resigniert und habe mich versucht immer kleiner zu machen. Hab quasi nur noch auf die nächste verbale Klatsche gewartet. Es war einfach Resignation und die Hoffnung auf besserung.
Arbeite schon länger mit einer Therapeutin zusammen. Die nannte es co-Abhängikeit. Hab mich damit beschäftigt und finde da einiges was passt. Daran möchte ich jetzt für mich arbeiten. Muster erkennen und auflösen. Sonst passiert mir das wieder.
Ja, mein ganzes denken kreiste am Ende darum es ihm Recht machen zu können und um meine Tochter.
Nicht gesund.
Und ich hätte gerne mit ihm an unserer beiden Punkte gearbeitet um gemeinsam zu erkennen und gar zu ändern.

21.05.2019 16:43 • #5


W
Arbeite an Deinen Punkten, dazu brauchst Du ihn nicht. Fremdbestimmt warst Du lange genug so wie das klingt.

21.05.2019 21:51 • #6


Ratlosigkeit
Guten Morgen,
ja, ich war rückblickend wirklich viel fremdbestimmt. Habe das leider zugelassen. Bin da in einen Kreislauf geraten der nicht gut war und habe es nicht gesehen (oder wollte es nicht sehen?).
Und auch wenn ich ganz viel sehe, der schmerz ist enorm verlassen zu werden. Fühlt sich an wie weggeworfen

Es zerplatzen so viele Träume und Wünsche

22.05.2019 07:14 • #7


H
@Ratlosigkeit ...

...
Zitat:
Seit 1 1/2 Jahren arbeitet er nicht mehr und statt ruhiger wurde er immer rastloser.


? Wie er arbeitet nicht mehr...ist er Rentner?

22.05.2019 08:11 • #8


Ratlosigkeit
Er ist 61. Bei uns in der Firma gibt es ein Modell, da arbeitet man eine Zeit X für das halbe Gehalt und dann die Zeit X nochmal ohne zu arbeiten. Man ist noch Arbeitnehmer, aber passiv.
Er ist 13 Jahre älter als ich...

22.05.2019 08:19 • #9


W
Zitat von Ratlosigkeit:
Fühlt sich an wie weggeworfen

Es zerplatzen so viele Träume und Wünsche


Das glaube ich Dir, dass es sich erstmal so anfühlt. Aber Du warst nicht glücklich, er wollte nichts mit verändern, Du konntest allein nichts verändern und jetzt ändert sich alles. Erstmal nicht schön, aber auch befreiend. Mir hat wenn es mir so mies ging immer der Spruch geholfen, vielleicht gibt er Dir auch etwas Mut.

Wenn Du das Gefühl hast, dass alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig, es sortiert sich gerade nur neu.

So wie sich Deine Geschichte liest, war es längst Zeit für eine Umsortierung.

22.05.2019 08:51 • #10


Ratlosigkeit
Zitat von willan:
Wenn Du das Gefühl hast, dass alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig, es sortiert sich gerade nur neu.


Das klingt gut!
Ja, ich war schon lange nicht mehr wirklich glücklich und habe vermutlich auch an einem Traum festgehalten. Auch für meine Tochter (9). Ich habe in fast jedem Urlaub geheult und konnte mich gar nicht mehr erholen. Ich habe immer nur Druck verspürt, dass ihm auch ja alles genehm ist.
Die Reaktionen bei einigen Freundinnen war allerdings ein Na endlich, wie lange wolltest Du Dir das noch antun?.
Das fand ich schon sehr erschreckend, wie deutlich das außen schon zu sehen war bei einigen.

22.05.2019 09:03 • #11


H
Zitat von Ratlosigkeit:
Er ist 61. Bei uns in der Firma gibt es ein Modell, da arbeitet man eine Zeit X für das halbe Gehalt und dann die Zeit X nochmal ohne zu arbeiten. Man ist noch Arbeitnehmer, aber passiv.
Er ist 13 Jahre älter als ich...


....ah, ok! Dann hat er also sehr viel Zeit und könnte dich mit Leibeskräften in eurem Haushalt unterstützen! Du arbeitest VZ und kannst das von ihm erwarten! Eine Hand wäscht die andere,...seine Projekte in allen Ehren, als Rentner muss man sich ja auch irgendwie beschäftigen können!

Ihr beiden müsst das ja noch mind. 13 Jahre ( wenn du dann soweit sein wirst?) irgendwie gebacken kriegen?!

Zitat:
und Ostern meinte er, er glaubt er liebt mich nicht mehr und er müsse jetzt mal alleine Leben sonst würde er da mal bereuen und blablabla. An uns arbeiten? Zeitverschwendung.
Ich ziehe jetzt aus.


....sacht er? ...und du hast was da drauf geantwortet? Liebst du deinen EM?

Zitat:
Und er sucht immer wieder meine Nähe, kommt kuscheln, begehrt mich.
Warum macht er das? Ich will das nicht und werde hier auch Grenzen setzen müssen.
Aber warum sucht er immer wieder meine Nähe, kuschelt sich an mich, streichelt mich. Guckt mir tief in die Augen. Mag meinen Geruch. Ich verstehe die Welt nicht mehr


... er mag vielleicht noch recht gut im Saft stehen....Nur soviel, wenn mir mein Ehegatte sagt, er liebt mich nicht mehr! und ich setzte mal vorraus des er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war/ist, nenn mir bitte einen Grund, warum du und auch er an eurer Ehe festhalten solltet?

22.05.2019 09:06 • #12


Ratlosigkeit
Er hat es mir ja nicht zum 1. Mal gesagt. Im Januar kam es ja völlig unvermittelt. Dann war plötzlich alles gut.
Dann hatten wir ein paar richtig beschissene Wochen für die keiner von uns was konnte und dann war die Liebe plötzlich wieder weg.
Als hätte er in den etwa 8 Wochen den Entschluss gefasst, dass er JETZT ausbrechen muss weil das Leben zu kurz ist (seine jüngere Schwester hatte einen schweren Schlaganfall und meine Trauzeugin/das Verhältnis damals ist an Krebs gestorben haben wir mitbekommen). Nicht genießen was man hat und daran arbeiten, sondern ALLES NEU. Die große Freiheit. Wenn es nicht die Punkte jetzt gewesen wären, dann wäre es vermutlich später etwas anderes gewesen.
Er hat Angst, dass er es sonst bereut es nicht versucht zu haben.
Als ob man so was einfach versuchen kann? Und kein Gedanke daran, was alles kaputt und verloren geht. Oder wie weh man Frau und Kind tut. Diese Skrupellosigkeit tut so weh.
Ob ich ihn noch liebe? Keine Ahnung. Es gibt so Momente, aber nicht dauerhaft.

22.05.2019 09:24 • x 1 #13


H
@Ratlosigkeit ...

....solche Schiksalsschläge, wie schwere Krankheit und Tod sind unglaublich hart zu ertragen und verabeiten,...alles richtig!
Aber was hat das mit seiner Liebe/Respekt für dich zutun? Meinst du das wenn, das alles nicht passiert wäre, er dich immer noch auf Händen tragen würde, seine Sichtweise über eventuell verpasstes anders beurteilen?

...er hat dich mit euerer Trauzeugin betrogen!, wollte er dich denn damals schon verlassen, oder wie warum ist die Affäre zu Ende gegangen?

22.05.2019 09:33 • #14


A


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