Hallo,
ich (27) möchte die Frage in den Raum stellen, warum viele verletzten Seelen nach einer Trennung unbedingt wieder eine neue Beziehung wollen.
Was ist der Sinn davon?
Es läuft doch immer folgendermaßen ab:
Man datet sich erst und jeder versucht sich von der besten Seite zu zeigen und alle möglichen negativen Aspekte der Persönlichkeit zu verbergen. Das Gegenüber findet man dann soooo toll und atemberaubend.
Aber im Alltag - oder spätestens wenn die Trennung kommt, erkennt man doch das wahre Gesicht der Person.
Mein Ex hat am Anfang unheimlich um mich gekämpft, weil ich mir sehr unsicher war wegen einer Beziehung mit ihm. Dann nach 1 Jahr wollte er sie nicht mehr und ich habe ihn von einer Seite kennen gelernt, die ich nicht kannte.
Bis heute habe ich das nicht zu 100% verarbeitet, obwohl die Trennung mittlerweile 1,5 Jahre her ist und es fällt mir sehr schwer darüber zu schreiben.
Ich bin alleine. Natürlich bin ich nicht zu 100% glücklich darüber, denn ich hatte mir mein Leben mit meinem Ex vorgestellt. Aber gleichzeitig würde ich auch gar keinen Mann mehr an mich ranlassen wollen und bin mittlerweile sowieso in der Situation, dass ich mich wieder groß umstellen müsste, weil ich einfach gelernt habe jetzt nur noch auf meine eigenen Bedürfnisse zu schauen und es würde mich nicht interessieren, wenn ein eventueller Partner jetzt etwas von mir verlangen würde - ich würde es schlicht als Belastung ansehen.
Auch fahre ich bald alleine in den Urlaub für 4 Wochen - ich habe alles alleine organisiert und es sind Aufenthalte in 4 verschiedenen Ländern geplant. Mit Partner wäre das schwieriger gewesen und ich müsste auf alles Rücksicht nehmen.
Wozu das alles noch?
Ich habe das ganze Jahr Männer getroffen und nichts hat mich emotional mitgerissen.
Ich bin es so leid nach meinem Ex. Erst wird dir monatelang gesagt wie toll du bist und dann wirst du weggeworfen.
Durch meine Trennung und diese Verletzung habe ich mich einfach sehr geändert. Ich habe mich in einen menschlichen Tornado verwandelt, der sich rücksichtslos seinen Weg durch das Leben bahnt: Ich mache mein Ding und wenn mir jemand in der Stadt entgegen läuft und zu wenig Platz ist, rempel ich die Person auch aggressiv an, und es ist mir auch egal was die Person dann über mich denkt.
Denn ich muss ja auch so handeln - falls mich jemand angreifen will , muss ich jederzeit gewappnet sein. Ob das nun real ist oder auf der emotionalen Ebene.
Ich hab das Gefühl ich muss einfach meine ganze Kraft zusammen nehmen um diese Verletzung zu verarbeiten, die immer noch in mir ist. Außer wenigen Menschen in meinem Leben ist der Typ Mensch einfach ein Feindbild für mich geworden. Mir ist mittlerweile alles egal - ich bahne mir weiter meinen Weg durch das Leben. Ich hab das Gefühl, ich führe einen ständigen Kampf.
23.11.2015 13:30 •
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