Zitat von trjana: Nach dem Abend in meiner Wohnung meldete er sich tagelang nicht, ich rufe ihn an doch er wirkte unfassbar abweisend zu mir also ließ ich ihn alleine. ein paar tage später antwortete ich auf seine Instagram Story und schrieb mit ihm dann etwas über Instagram. er sagte mir dass er das mit mir nicht könnte und seine Zeit brauche, es sei unfair mir gegenüber wenn er mich warm halten würde, deswegen gab er mich sozusagen frei.
Abgesehen davon, dass Dich gar niemand freigeben kann, weil Du von Natur aus frei bist - mich erinnert das alles, wieder einmal, an die Geschichte mit dem wasserlosen Bauern, der verzweifelt nach Wasser gräbt, ein Loch nach dem anderen, und nach zehn Zentimetern aufgibt, nachdem er auf das erste Steinchen gestoßen ist, es etwas schwerer wird und er sein Graben an dieser Stelle als aussichtslos erachtet. Und dann gräbt er eben das nächste Loch und scheitert vorhersehbar wieder, weil er eben da und dort sinnlos und immer wieder aufs Neue ein Löchlein gräbt, aber nie tief genug, um an das ersehnsüchtigte und lebenswichtige Wasser zu kommen.
Das ist wie kleine Krater zu schlagen auf dem Mond, aber auch nie mehr als das. Grübchen da und dort, (gerade in Tinder-Zeiten auch eine ganz einfache Übung), aber nie in dieTiefe zu kommen, dorthin, wo das Wesentliche beheimatet ist, das man tatsächlich braucht zum Leben und, vor allem, das auch diese Sehnsucht ausmacht im eigentlichen Sinn.
Ob das der richtige Mann ist, weiß ich nicht. Aber generell: Grabe nicht öfter, sondern tiefer, viel, viel tiefer. Nur dann wirst Du auch auf jenes Wasser stoßen, das Deinen Durst tatsächlich zu stillen vermag.
An der Oberfläche - da ist nichts, außer vielleicht ein paar funkelnde Steinchen, denen alles Funkeln gleich erlischt, wenn die Sonne untergeht.
So, und nun entschuldige bitte, falls ich als Lebensendeüberhänger Dich mit etwas belästigt haben sollte, das Dir möglicherweise gar nichts sagt. Vielleicht denkst Du irgendwann später daran: Nicht viel, sondern tief graben.