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Wir wollten eine Familie gründen - er hat Schluss gemacht

E
Ich versuche nun meine Geschichte niederzuschreiben...

Unsere Beziehung begann im September 2009... Ich bin noch nie so einem Menschen begegenet. Wir hatten eine intensive Beziehung. Damals war es mein Traum, nach der Ausbildung ganz neu anzufangen, in meiner Traumstadt Köln.

Dann bin ich ihm begegnet, wofür ich alle meine Pläne über Bord geschmissen habe. Und ich war auch glücklich mit der Entscheidung. Nach einem Jahr sind wir zusammen gezogen. Wir haben so viel erlebt, das ist unbeschreiblich. Im September 2011 haben wir einen traumhaften Urlaub in Kenia verbracht. Immer wieder sprach er davon, dass er Kinder mit mir möchte (am besten sofort) und das er mich eines Tages heiraten will. Eine Idee zum Heiratsantrag hätte er schon. Ich habe einfach nichts geahnt..

Wir haben nie gestritten.. vielleicht war das das Problem. Ich bin ein schwieriger Mensch, dass weiß ich. Ich habe viele Macken und mir kann man nicht viel recht machen. Dazu kam, dass mich die Arbeit nervt und ich das Problem auch immer mit nach Hause genommen habe. Aber er hat nie was gesagt. Im Gegenteil. Er hat alles für mich getan, dass es mir wieder gut geht.

Letzte Woche hat er wirklich von heute auf morgen Schluss gemacht. Selbst an diesem Tag konnte er nicht seine Meinung sagen und hat mir eigentlich nicht wirklich den wahren Grund gesagt. Er meinte, dass er mich liebt aber das er nicht weiß, ob er sich eine gemeinsame Zukunft mit mir vorstellen kann.

Eines muss ich dazu sagen.. seine Eltern haben einen Betrieb, den er mal übernehmen wird. Dieser Betrieb ist im Haus seiner Eltern. Schon von Anfang an war seine Mutter nicht damit einverstanden, dass wir zusammenziehen. Immer wieder gab es Diskussionen, dass wir bei denen mit einziehen sollen. Aber das wollte ich nicht. Er sagte zu mir, dass er das auch nicht wolle. So wie ich rausbekommen habe, war das aber schon vor Jahren mit seinen Eltern abgemacht, dass er immer bei denen bleibt. Immer wieder hat seine Mutter ihn unter Druck gesetzt und dieses Thema angesprochen. Ich denke, dass ihn das unter Druck gesetzt hat und er immer zwischen mir und seinen Eltern stand. Der Betrieb ist ihm nun mal sehr wichtig und ich denke letztendlich konnte er nicht mehr alles miteinander vereinen. Er stand ja auch ständig unter Strom...immer wieder die Firma, Musikverein, Posaunenchor, Fußball... und allen sollte er es recht machen. Dadurch, dass er alles in sich reingefressen hat... ist vielleicht alles aus ihm rausgebrochen.

Nur so kann ich mir irgendwie die Trennung erklären. Nun weiß ich überhaupt nicht, was richtig oder falsch ist. Alleine wohnen kann ich erst mal nicht. Ziehe ich wieder zu meinen Eltern? Packe ich meine Sachen und gehe nach Köln? Aber da bin ich auch alleine... Erst einamal muss ich die Möbel verkaufen und mit der Wohnung auch abschließen.
Das schlimmste ist wirklich die Einsamkeit und die Angst nie mehr im Leben so einen Mann zu finden, der sich eine Familie mit mir vorstellen kann.. Morgen ist mein Geburtstag und ich will mich am liebsten vergraben...Wie kann ein Jahr so schei. anfangen?

10.01.2012 17:43 • #1


D
Zunächst mal: Kopf hoch.

Ich bin zu meinen Eltern zurück gezogen. Es ist sehr sehr schwer und fühlt sich komisch an (vor allem, da ich im Moment denke jedem zur Last zu fallen), aber besser als alleine irgendwo zu sein. Du brauchst jetzt Menschen mit denen du reden kannst. Menschen die dir zuhören und dir dabei helfen, deine Gedanken auch von anderen Seiten zu betrachten. Wenn es dir schwer fällt solltest du deine Gedanken häppchenweise verarbeiten. Wenn du nicht darüber reden kannst lenke dich ab. Schließe deine Gedanken in einen Tresor, wenn dir das noch nicht sicher genug erscheint packe diesen Tresor in einen größeren Tresor. Du kannst den Tresor (wie ich) ins Weltall schießen, aber du musst dir ein Datum setzen, an dem du dich spätestens mit dem Inhalt beschäftigst.

Ich habe eben mit meinem Kollegen über meine Trennung gesprochen und ihm von dieser Technik erzählt. Wieso überhaupt wieder daran denken? fragte er. Aber stell dir vor, du schließt alle energieraubenden Gedanken in diesen Tresor, ohne je einen davon zu verarbeiten...

Ich kann deine Situation zu 100% nachvollziehen, auch deine Angst um deine Zukunft und die Einsamkeit.

Eine Trennung ohne Gründe zu nennen oder ohne Aussprache ist für mich das Schlimmste überhaupt - du hast keinen Weg dich zu erklären oder dein Gegenüber zu verstehen, wenn du die wahren Gründe nicht kennst. Leider denkt nicht jeder Mensch so, denn es ist einfacher sich selbst nicht erklären zu müssen und das eigene Gewissen damit zu beruhigen dem anderen die Schuld zu geben.

Ich wünsche die alles erdenklich Gute,
Grüße,
Chris

10.01.2012 17:59 • x 1 #2


A


Wir wollten eine Familie gründen - er hat Schluss gemacht

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E
Danke für deine schönen Worte...

Mir gehts es wirklich mehr als schlecht..ich habe vor mir selber Angst... ich kann im Moment nicht arbeiten, da es dort wirklich keine Ablenkung ist.

Ich rede auch viel mit Freunden und treffe mich mit ihnen. Aber die sind im Moment so weit, dass sie mit ihren Freunden zusammen ziehen oder teilweise Kinder haben. Ich fühle mich mehr als alleine...

Morgen werden ich noch mal zum Arzt gehen. Er hat mir eine Reha vorgeschlagen. Vielleicht würde mir das gut tun einfach mal 3 Wochen weg und klar kommen. Und zu überlegen was das Beste für mich ist...

10.01.2012 18:04 • #3


D
Weshalb hast du vor dir selbst angst? Du bist doch nicht daran schuld!
Dass du nicht produktiv arbeiten kannst - das kenne ich. Ich sitze auch hier und habe größte Probleme mit zu konzentrieren, aber immer mal wieder hier ins Forum zu schauen hilft ungemein.

Meine Freunde wohnen auch zusammen, aber musst du dich mit einem Päärchen treffen? Mit Sicherheit haben sie Verständnis, wenn du dich nur mit einem Teil treffen magst.

Dass dein Arzt dir eine Reha vorschlägt finde ich spitze! Viele verschreiben leider auch einfach nur Medikamente...

Sei dir sicher - du bist nicht alleine, ich bin in Gedanken bei dir!

10.01.2012 18:14 • #4


Drops07
Zitat:
die Angst nie mehr im Leben so einen Mann zu finden


einen Mann zu finden welcher:

- nie etwas sagt
- keine eigene Meinung hat
- sich nicht von seinen Eltern und deren Meinung abgrenzen kann
- es jedem Recht machen möchte und dabei sich vergisst
- alles in sich reinfrisst
- sich dem Druck seiner Mutter beugt

Glaub mir, solche Männer gibt es zu Hauf, die Frage ist nur ob ein solcher Mann gut für Dich ist.

10.01.2012 18:32 • #5


E
Irgendwie fühle ich mich trotzdem total schuldig. Ich hätte vielleicht viel mehr auf ihn eingehen müssen und nicht immer nur von mir reden sollen.

Ich treffe mich ja mit meinen Freundinnen.. Aber immer wieder fangen sie davon an, wie toll ihre Beziehung ist und so weiter. Und es würde ja viel schlimmere Sachen geben. Klar gibt es schlimmere Situationen aber für mich ist es eben im Moment das Schlimmste.

10.01.2012 18:32 • #6




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