15

Wirklich nur freundschaftliche Gefühle ?

D
Wir haben uns im März kennengelernt, da wir im selben Restaurant arbeiten und beide kellnern. Schon in den ersten zwei Monaten – von März bis Mai – lag zwischen uns eine spürbare Anspannung und Chemie. Allerdings war sie damals noch in einer Beziehung. Es blieb daher zunächst bei kleineren Flirtereien.

Ende Mai fand in unserer Stadt ein großes Festival statt, bei dem das gesamte Team arbeiten musste. An diesem Abend bemerkte sie, dass ich intensiv mit einer anderen Kollegin flirtete, während ich wiederum mitbekam, dass sie sich mit ihrem damaligen Freund stritt. Später am Abend wäre fast etwas zwischen mir und der Kollegin passiert – doch als sie das sah, griff sie ein, packte mich, wir redeten kurz, und schließlich küssten wir uns.

Sie erzählte mir, dass sie sich nur eine Stunde zuvor von ihrem Freund getrennt hatte – ihre Beziehung sei ohnehin offen gewesen und außerdem toxisch. Sie zeigte mir Chatverläufe, in denen er sie beleidigte, blockierte und kurz vor unserer Begegnung die Trennung endgültig ausgesprochen hatte. In dieser Nacht kamen wir uns näher, und am nächsten Morgen sprachen wir nüchtern darüber. Sie schilderte mir ihre schwierige Beziehung, und in den nächsten Tagen verbrachten wir viel Zeit miteinander. Die ersten zwei, drei Wochen waren unglaublich intensiv, voller Gespräche, Nähe und einem S., wie ich ihn zuvor noch nie erlebt hatte.

Wir trafen uns danach regelmäßig, waren schockverliebt, redeten über tiefgehende Themen. Gleichzeitig gestand sie mir immer wieder, dass sie psychisch sehr sensibel, unsicher und oft überfordert sei. Sie erzählte auch von der Angst, sich in unserer Verbindung zu verlieren, da es sich so anders anfühlte als in ihren früheren Beziehungen, die allesamt schmerzhaft geendet hatten – teils durch Betrug. Ich wollte ihr stets Verständnis entgegenbringen, schlug vor, das Tempo zu drosseln oder den Kontakt anzupassen, je nachdem, was sie brauche.

Nach etwa anderthalb Monaten entschieden wir uns, offiziell zusammenzukommen – im Nachhinein betrachtet ein Fehler, da es viel zu schnell war. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich die Dynamik: Sie wurde distanzierter, bat immer wieder um Pausen, wollte manchmal tagelang nicht schreiben und erklärte, sie könne ihre Gefühle nicht sortieren. Für mich war das sehr verwirrend und auslaugend, weil es zwischen wunderbaren, intensiven Momenten und schmerzhaften Rückzügen hin- und herpendelte.

Nach rund zwei Monaten beschlossen wir, dass unsere Beziehung überstürzt war, und gingen einen Schritt zurück: langsameres Kennenlernen. Und tatsächlich – in dieser Phase lief es wieder deutlich besser. Doch dann tauchte eines Abends ihr Exfreund vor meiner Wohnung auf, machte eine Szene und ich erfuhr, dass sie über Wochen hinweg immer wieder mit ihm geschrieben und telefoniert hatte. Sie zeigte mir die Nachrichten, in denen er sie beleidigte und blockierte. Ihr Motiv, so sagte sie, sei gewesen, einen Abschluss zu finden. Ich sagte ihr, dass ich das nachvollziehen könne – nur das Verheimlichen nicht. Ich verzieh ihr einmal, machte aber klar, dass es sich nicht wiederholen dürfe. Danach wurde es tatsächlich wieder besser.

In den darauffolgenden Wochen suchte sie häufig meine Nähe. Wir sahen uns in zehn Tagen fast neunmal, und es schien, als wären wir uns näher als je zuvor. Sie sagte mir, dass sie mich liebe, mit mir in den Urlaub fahren wolle, und wir verbrachten wunderschöne, intime Tage miteinander. Gleichzeitig offenbarte sie mir Ängste: Nach besonders intensiven Momenten meinte sie, in ihr schreie etwas, einfach wegzulaufen – nicht aus fehlender Liebe, sondern aus Überforderung. Diese Offenheit schuf einerseits Nähe, doch zugleich nahm ihre Eifersucht stark zu.

Ein Problem war, dass ich in der Vergangenheit auch mit einer anderen Kollegin etwas gehabt hatte, mit der sie sich nun plötzlich anfreundete, obwohl sie vorher schlecht über sie gesprochen hatte. Die beiden redeten sogar über den S. mit mir, was mich verletzte. Auch die Kollegin vom Festival sprach schlecht über mich und versuchte sich gleichzeitig an mich heranzumachen. All das verstärkte die Unsicherheiten meiner Freundin enorm. In den letzten Tagen vor unserer Trennung warf sie mir immer öfter vor, anderen Frauen noch Hoffnungen zu machen und es mit ihr nicht ernst zu meinen – Anschuldigungen, die für mich ungerecht waren.

Am Wochenende wurde ich zu einer Party eingeladen, auf der ebenfalls eine Frau sein würde, mit der ich in der Vergangenheit etwas hatte. Ich sprach das offen an, bot ihr an, mitzukommen oder dass ich sonst zu Hause bleiben würde. Sie meinte, es sei kein Problem. Doch kurz bevor ich loswollte, schrieb sie mir, dass sie nicht mehr mit mir reden wolle, und reagierte gereizt. Einen Tag später meldete sie sich gar nicht, und am Abend teilte sie mir mit, dass wir reden müssten.

Beim Treffen sagte sie mir schließlich, sie empfinde nur freundschaftliche Gefühle für mich. Ich entgegnete, dass ich das nicht glauben könne, da unsere Verbindung so intensiv gewesen sei. Doch sie lachte und behauptete, sie sehe mich nur als Kumpel, könne zwar stundenlang mit mir reden, aber mehr nicht. Auf meine Frage, warum sie dann so eifersüchtig gewesen sei, erzählte sie, dass sie mit einer Kollegin über uns gesprochen und ihr gegenüber bereits gesagt hätte, dass sie in mir nur einen Freund sehe.

Für mich wirkte diese Erklärung widersprüchlich, doch ich akzeptierte es und erklärte, dass ich ihre Entscheidung respektiere. Kurz danach blockierte sie mich auf allen Kanälen und machte ihr Profil privat.

Und hier stehe ich nun: Eigentlich sollte ich wütend und erleichtert sein, dass es vorbei ist. Doch gleichzeitig vermisse ich sie. Mit ihr habe ich eine Intensität erlebt, wie nie zuvor. Ich weiß, dass sie viele innere Unsicherheiten hat und sich in Therapie befindet. Mir ist klar, dass es nur besser werden könnte, wenn sie an sich arbeitet und ihre Muster reflektiert. Trotzdem habe ich Schuldgefühle, weil sie mir in verletzlichen Momenten immer wieder sagte, wie viel ich ihr bedeute. Ich frage mich, ob ich ihr zeigen sollte, dass alles gut werden kann – oder ob es besser ist, loszulassen.

29.08.2025 12:13 • #1


Nephilim
Tut mir leid, was passiert ist… bin kein Psychologe aber das hört sich doch ganz stark nach Borderline bei ihr an… kann mich aber auch täuschen… die Zeit wird es heilen…

29.08.2025 13:17 • #2


A


Wirklich nur freundschaftliche Gefühle ?

x 3


R
Ihr seid beide nicht beziehungstauglich.

Und warum muss man immer auf Arbeit olche Geschichten anfangen?

29.08.2025 13:19 • x 4 #3


GreenTara
@Drache49
Zitat von Drache49:
Ich frage mich, ob ich ihr zeigen sollte, dass alles gut werden kann – oder ob es besser ist, loszulassen

Was soll gut werden? Du bist doch laut ihrer Aussage eh nur der Kumpel
Zitat von Drache49:
Doch sie lachte und behauptete, sie sehe mich nur als Kumpel, könne zwar stundenlang mit mir reden, aber mehr nicht

Und ich frage mich, wieso dieses achsozarte Frauchen dann die Konfrontation mitgemacht angeblichen Ex sucht
Zitat von Drache49:
Gleichzeitig gestand sie mir immer wieder, dass sie psychisch sehr sensibel, unsicher und oft überfordert sei.

Bei dem sie sich die Beleidigungen reinziehen, um abzuschließen
Zitat von Drache49:
Doch dann tauchte eines Abends ihr Exfreund vor meiner Wohnung auf, machte eine Szene und ich erfuhr, dass sie über Wochen hinweg immer wieder mit ihm geschrieben und telefoniert hatte. Sie zeigte mir die Nachrichten, in denen er sie beleidigte und blockierte. Ihr Motiv, so sagte sie, sei gewesen, einen Abschluss zu finden. Ich sagte ihr, dass ich das nachvollziehen könne

Schön, dass du das ganze verkraften könntest, wenn nur die Heimlichkeit nicht wäre.
Überhaupt, das beinahe mit der Kollegin, und sue funkt dazwischen, und du lässt es zu, und schwuddiwupp war ihre toxischen Beziehung abgehakt,.....
Im Leben glaube ich nicht daran, dass da etwas besser wird, also empfehle ich die Option loslassen, und mal gründlich nachdenken über den Zirkus den ihr hattet. Puh, da wurde mir ja schon beim lesen schwindlig.

29.08.2025 13:50 • x 1 #4


Worrior
Mit dem Ex abends Schluss gemacht und in der gleichen Nacht in den Armen eines Anderen.
Holla die Waldfee ich werde langsam alt oder bin es schon.
On/off-push and pull Spielchen, Eifersüchteleien, Drama und Gedöhns.
Das zarte sensible Pflänzchen, ach so zerbrechlich in ihrem Leid, gereinigt und gedemütigt von ihren dämonischen Ex.
Mit dem sie aber trotzdem Kontakt hält.
Der tragische Held geächtet von seinen Liebschaften.
Ganz großes Kino.

29.08.2025 14:57 • x 7 #5


alleswirdbesser
@Drache49 sie hat dir gesagt, dass alle ihre früheren Beziehungen schlecht waren oder so ähnlich. Hast du wirklich geglaubt, dass es nur an den Männern lag? So wie sie mit dir umspringt, so war sie sicher auch früher als Partnerin. Du fühlst dich offenbar von so einer Frau angezogen. Finde den Fehler, denn du bist der nächste schlimme Ex, über dem sie dem Next klagen wird.

29.08.2025 16:59 • x 3 #6