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Wo geht's raus?

J
Es ist einfach schwer zu begreifen, man fragt sich nach dem Warum....und jeder sagt, da kommt noch einer, der macht dich glücklicher als zuvor. Aber wäre dann nicht jeder irgendwann für immer glücklich? Glaube nicht dass das der Realität entspricht.

Ich habe gedacht, ich habe ihn gefunden, wir hatten alles, war schöner als im Traum und dann ist von heute auf morgen alles weg. Er hat keine Gefühle mehr, denkt nicht mehr an mich, unsere Wohnung egal, unsere Tiere (die für uns waren wie Kinder) egal...einfach alles egal...

Es fühlt sich alles so leer und einsam an...alles erinnert mich so sehr...

Jetzt hat er schon eine Neue, deswegen hat er mir mit Anwalt gedroht...dass ich mich niemals mehr melden soll...wo is der Mensch den ich einst kennengelernt hab und für den ich so wichtig war ?

06.10.2012 11:53 • #91


N
Zitat:
Jade-Herz

und man irrt irgendwie ohne weg und ziel herum.
als hätte man sich in einem dichten wald verirrt. und findet keinen weg.

und das - bei mir - schon über 6 monate.

wobei....ich hab noch nicht mal ein wirkliches ziel - wie also soll ich überhaupt den weg finden. ich weiss noch nicht mal welchen weg ich gehen will/soll/kann ...

aber ja - du hast es schön geschrieben.... ich freu mich auch auf den tag, an dem ich einen weg gefunden habe , den ich gehen kann.

danke



Ich hatte ihm mal geschrieben, dass er auf der Flucht zwischen Heute und Morgen ohne Vorwarnung einfach angehalten hat und mich allein im Wald ohne Karte und Kompass zurückließ.
Das trifft es, wie wir gerade fühlen.
Und du hast recht: Wenn man nicht weiß, welches Ziel man ansteuern soll, weiß man auch nicht, welchen Weg man nehmen soll.
Es bleibt an der Kreuzung letzten Endes nur die Entscheidung: links oder rechts? Aber zu dieser Kreuzung muss man erst gelangen.
Ich suche sie gerade.

06.10.2012 11:57 • #92


A


Wo geht's raus?

x 3


Failed
Ja, die Perspektivlosigkeit ist mit das schlimmste.

Zu den real fehlenden Perspektiven die tatsächlich da bzw eben nicht da sind kommen noch die in meinem Kopf.

Ich weiß nicht mal obs besser wäre, hätte ich zumindest nen Superjob der mich ablenkt und befriedigt, 8k € im Monat zur Verfügung, könnte einfach umziehn wohin ich wollte, mir gut tun mit Shopping, Wellness und Reisen und finanziell abgesichert sowie ausgelastet in die Zukunft schauen.
Dann denke ich wieder, was ich auch kaufe, es hilft nicht und wohin ich auch gehe, ich nehme mich samt meinen Gedanken ja mit.

Ach es ist einfach so viel was ich verändern MUSS und das ohne Kraft und aus einer miesen Startposition heraus, manchmal würde ich am liebsten einfach verschwinden. Plopp - weg.

Die erste Hürde ist bewältigt übrigens, Kind ist angekommen.
Er kam gleich ins Auto gestürzt, ich musste nicht aussteigen, somit entfiel das ich steh alleine da Gefühl (was übrigens auch ein bescheuertes gewesen wäre denn selbst ohne Trennung hätte ich ihn wohl alleine abgeholt ... ).

Tränen kamen allerdings dennoch zuverlässig, als ich ihn fragte ob ich ihn umarmen darf (Jungs im Teenageralter sollte man vor Zuschauern nicht unerlaubt durchknuddeln) und er ja sagte.
Ich konnte sie aber in meinen Augen festklemmen, er hats nicht gemerkt

Ob's hilft wenn ich heute ganz viel weine, in der Hoffnung das dann morgen der TränenTank so leer ist das nix mehr kommen kann?

06.10.2012 12:21 • #93


N
Zitat:
Ob's hilft wenn ich heute ganz viel weine, in der Hoffnung das dann morgen der TränenTank so leer ist das nix mehr kommen kann?


Tut mir leid, aber den Zahn muss ich dir leider ziehen.

Der Tank wird nicht leer!

Versuche das seit über 5 Monaten, funktioniert nicht.

Der füllt sich- ohne zu fragen- immer wieder von selbst auf.

VERDAMMT!

06.10.2012 12:27 • #94


J
Kann mich Neja nur anschließen, selbst bei mir nach über 9 Monaten, weine ich bei jeder Kleinigkeit. Lieder, beim Einkaufen, in der Uni...eigentlich bei allem

06.10.2012 12:28 • #95


Failed
Ihr macht mir Mut, Mädels

Okay, dann Plan B morgen.
Immer Taschentuch am Mann (bzw an der Frau), schwarzes Oberteil damit man notfalls auch mal mit dem Ärmel über die Augen wischen kann (Wimperntusche auf weiß kommt nicht gut), jederzeit strategisch günstig platzieren (in Türnähe um schnellstmöglich das Zimmer verlassen und einen freien Raum zu erreichen zu können wenn gar nix mehr geht), Umarmungen egal von wem unbedingt vermeiden, und wenn alle Stricke reissen erfinde ich ne Durchfallerkrankung beim Hund die mich zwingt das Haus im 30 Minutentakt zu verlassen (ihr kommt ja klar ohne mich).

Einwände?

06.10.2012 12:41 • #96


R
@ failed,
morgen wenn er in der Tür steht hilft vielleicht ein alter Bühnenlampenfiebertrick: stell ihn Dir möglichst realistisch in bunten Unterhosen und mit halbhohen Socken, noch besser mit Strumpfhaltern, vor.... Meist muß man unwillkürlich (innerlich) grinsen und das löst wenn man Glück hat etwas die Anspannung. Und verhindert daß man sofort losheult....



Die nebulöse Zukunft ist wirklich ein Problem. Hatte immer Ziele, hatte immer mehrere Ideen und eigentlich nur das Problem mich für eine der verlockenden Varianten zu entscheiden. Jetzt versuche ich schon seit Wochen herauszufinden was ich will, aber alle Pläne waren 7 Jahre lang im wir. Ich habe wie es scheint die Fähigkeit verloren etwas für mich allein zu wollen.... Sehe keinen Weg, geschweige denn eine Kreuzung, alles im dicken Nebel verborgen. Aber irgendwo muß der Weg sein, hoffe irgendwann kommt für uns alle die Sonne raus und wir sehen den Weg.
Bis dahin ist es wohl leider nur ein Vortasten auf gut Glück, in der Hoffnung daß es nicht dauernd Sackgassen sind in die man im Nebel hineinstolpert.....

06.10.2012 12:42 • #97


N
Zitat von Failed:
Ihr macht mir Mut, Mädels

Okay, dann Plan B morgen.
Immer Taschentuch am Mann (bzw an der Frau), schwarzes Oberteil damit man notfalls auch mal mit dem Ärmel über die Augen wischen kann (Wimperntusche auf weiß kommt nicht gut), jederzeit strategisch günstig platzieren (in Türnähe um schnellstmöglich das Zimmer verlassen und einen freien Raum zu erreichen zu können wenn gar nix mehr geht), Umarmungen egal von wem unbedingt vermeiden, und wenn alle Stricke reissen erfinde ich ne Durchfallerkrankung beim Hund die mich zwingt das Haus im 30 Minutentakt zu verlassen (ihr kommt ja klar ohne mich).

Einwände?



So machste das!

06.10.2012 12:43 • #98


R
das mit dem Hundedurchfall ist eine klasse Idee

06.10.2012 12:44 • #99


T
Zitat:
Ja, die Perspektivlosigkeit ist mit das schlimmste.


Es gibt keine Perspektivlosigkeit! Du erschaffst Dir dieses Gefühl der Ausweglosigkeit für Dich. Manches mal muss man im Leben eben andere Wege einschlagen, Ziele verändern sich und der Weg dorthin muss neu definiert werden. Wenn man möchte ist fast alles zu bewältigen und für jedes Problem gibt es in der Regel mehrer Lösungen. Klar, ab und an fällt man auf die Schnauze, dann steht man auf und geht weiter. Nur da Du einfach liegen bleibst entsteht Perspektivlosigkeit, steh auf, setz Dir Ziele und dann geh Deinen Weg.

Zitat:
Ach es ist einfach so viel was ich verändern MUSS und das ohne Kraft und aus einer miesen Startposition heraus, manchmal würde ich am liebsten einfach verschwinden. Plopp - weg.


Manchmal muss man tief fallen um wieder nach oben zu kommen. Vielleicht ist es genau Deine Situation und es wird langsam Zeit wieder nach oben zu klettern, nichts wird wieder wie es einmal war aber es gibt zig andere Möglichkeiten sein Leben zu gestalten, zufrieden und glücklich zu sein. Sage leb wohl zu alten Vorstellungen, zu alten Gewohnheiten und zu alten Zielen, schaffe Dir neues.

Versuche auch nicht immer nur das Negative an bestimmten Situationen zu sehen, schau mal, hätte es bei Euch diesen Knall nicht gegeben und hätte Dein Mann nicht herausgefunden was da gerade geschieht, dann würdest Du wahrscheinlich noch Jahre oder Jahrzehnte lieblos und unglücklich leben. Durch diesen Knall hast Du jetzt die Chance Dein Leben zu verändern, das ist Positiv! In welche Richtung Du Dein Leben veränderst, dies bestimmst Du ganz allein und Du wirst gelernt haben das kein fauler Deal mehr Dein Leben ruinieren kann. Das zweite Positive ist, auch er kann sich neue Ziele stecken, hat neue Erkenntnisse gewonnen und kann andere Wege gehen. Ob diese Wege am Ende zu einem gemeinsamen werden oder jeder sein eigenen weiter geht....dies wird die Zeit zeigen....

06.10.2012 12:47 • x 1 #100


R
Aber im Ernst: als kampferprobte Mama wirst Du bestimmt Kräfte mobilisieren und Deinem Sohn einen schönen Geburtstag schenken ! Ganz sicher! Du schaffst das !

06.10.2012 12:48 • #101


Jade-Herz
ja neja. ... du hast dir ja einen tollen plan zurechtgelegt gratuliere. ich find das schon gut. vor allem - im notfall - den rückzugsplan find ich gut. so setzt du dich nicht unter druck , das alles unbedingt durchstehen zu müssen

das problem bei den zielen ist ja leider , dass ich mir gar keine zukunft ohne ihn vorstellen WILL.
z.b. im herbst wandern gehen....wäre so ein plan gewesen. und wenn ich da den plan A: mit ihm wandern gehen und B: alleine oder mit freundin wandern gehen ..... gegenüberstelle, dann gibts nur A für mich. B möcht ich gar nicht.

aber ja- ich versuch die zeit auch einfach mal als zukunftswegfindung zu sehen.
einfach akzeptieren. immerhin weiss ich jetz, dass ich nicht alleine im wald herumirre. ich treff zwischendurch immer wieder einen von euch,der/die auch herumirrt. ...kurze umarmung...weitlaufen.....den ausgang suchen



ich find das so toll,dass es dieses forum gibt mit so vielen lieben menschen darin mir macht das mut

06.10.2012 13:07 • #102


E
Zitat von rosenblüte:

@ else:
ja habe das auch gelesen daß Männer gerne den Schmerz einfach so schnell es geht mit neuen Reizen überdecken
Und auch, daß viele Männer (aber auch Frauen) tatsächlich nur die Rolle lieben, nicht den Menschen dahinter. Dann fällt der Austausch natürlich leicht sobald die Rolle nicht mehr erfüllt wird .... Lebensabschnittsgefährte- daher kommt wohl auch diese Bezeichnung.... alles schön unverbindlich

Das blöde ist, daß unser Selbstwertgefühl so seht darunter leidet weil wir uns den Schuh der Nichtrollenerfüllung anziehen. Dabei sind die anderen doch die Deppen weil sie falsche Erwartungen haben/hatten. Aber wir müssen es ausbaden und durchleiden.....


Wie recht Du hast. Mein Selbstwertgefühl ist gerade ganz unten. Ich denke immer noch daran, wwas er wohl jetzt über mich denkt und ziehe mir das an... Verworrene Wege geht mein Inneres da

Ich dachte immer, MEIN Freund wäre anders. Er wäre auch einer von den Guten. Und irgendwie glaub´ich in Teilen ist er das auch. Vielleicht nicht ganz so perfekt, wie es es gedacht habe bzw. wie ich ihn jetzt im Nachhinein für mich ausmale... .

Aber gerade dieser Punkit, dass er MICH liebt, dass ich sein konnte, wie ich bin, DASS war für mich immer so zentral- und dass es wohl doch nicht ganz so umfassend war bzw. aufgehört hat, zu zu sein, schmerzt extrem. Zu Mal ich tatsächlich einiges dazu beigetragen habe, um es ihm schwer zu machen.

@failed: oh ja, dein Programm klingt auch dunkelschwarz! Aber du kommst da durch. erstmal egal, wie. Wein doch, wenn Du weinen musst. Ich finde es imme extrem belastend, wenn ich irgendwo hin muss, wo ich normal wirken muss. Ich habe keine Kinder und weiß auch nicht, wie alt dein Sohn ist. Könnte mir aber vorstellen, dass es ok. ist, wenn er Dich weinen sieht, so lange er weiß, dass es nichts mit ihm zu tun hat. Du bist traurig, das ist doch kein Grund, sich zu schämen.

Motorbiker! Wo bist Du? Erst jammern und dann drücken ?

06.10.2012 13:07 • #103


E
Tommy, letztendlich hast Du recht, finde ich! Man KANN es als Chance begreifen. Das ist etwas, was ich auch VERSUCHE.

Aber trotzdem kommen Trauer, Verzweiflung, -eben der ganze Gefühls-und Verarbeitungskram immer mal wieder dazwischen. So ganz abschalten geht halt nicht. Und die Milci ist so oder so verschüttet, auslöschen kann man das Alte und die Scherben nicht. Trauer udn Bedauern wird immer mit da sein. Schließlich war da mal was Schönes, evtl. über viele Jahre des eigenen Lebens. Dass das kaputt gegangen ist, zu verwinden, ist schon schwer.

Aber perspektivisch gesehen ist das der richtige Ansatz mit der Chance auf Veränderung. Denke ich.

06.10.2012 13:14 • #104


R
@ else
ich hätte auch jeden Eid geschworen daß mein Mann anders ist, das er mich tatsächlich so liebt wie ich bin, und daß ich deshalb bei ihm immer ich selbst sein darf....

Ist wohl typisch wenn man sehr liebt, daß man gar nicht auf die Idee kommt daß der Mann nicht (oder nicht mehr ?) der Goldschatz ist für den er sich ausgibt...

Und da es ja für mich schöne gemeinsame Jahre waren fällt es extrem schwer zu akzeptieren und tut scheußlich weh daß er die Zeit jetzt so ganz anders darstellt....

06.10.2012 13:27 • #105


A


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