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Außenbeziehung zerstört Ehe Wie gehts weiter?

Chenoa
Hallo liebe Gemeinde,

kurz zu meiner Geschichte. Ich bin 23 Jahre alt - weiblich - und habe am 25.12.2012 meine Parternin (w, 26) kennengelernt. Letztes Jahr haben wir geheirartet. Für uns beide war klar, dass ist die große Liebe. Wir hatten unsere Zukunfsvorstellungen. Haben vom ersten Tag an 100% für die Beziehung gegeben. Meine Frau ist damals direkt zu mir gezogen, ihre Heimat ist 50km entfernt, also mal eben rüber fahren um seine Freunde zu sehen war da selten drin.

Durch einen Jobwechsel (um näher an Ihrer neuen Wahlheimat zusein) begann unser leiden. Sie traf eine Arbeitskollegin, die ihr durch eine schwere Zeit half. Aus der Arbeitskollegin wurde eine sehr gute Freundin. Wir unternahmen viel zusammen. Irgendwann wurde es mir zuviel. Und ich fing an, meiner Frau vorzuwerfen, sie würde mir mit der besagten Freundin fremdgehen.

Naja das ganze nahm seinen Lauf. Sie war nur noch fixiert auf ihre beste freundin. Und die Geschichte spitze sich Anfang April zu. Die beste Freundin hat eine Wohnung für die beiden gemietet und wollte dass meine Ehefrau dort einzieht. Meine Ehefrau hat mir alles gebeichtet und ich habe sie aus unserem Haus rausgeschmissen.

Nach 2 Tagen der Lähmung nahm ich wieder Kontakt auf, wollte ein klärendes Gespräch. (Meine Frau ist in der Zeit zu ihren Eltern gezogen und nicht zu der Außenbeziehung). Ich zeigte mich stark und meine Frau weinte sehr viel. Wir schrieben viel per Whats app und gingen öfter Abends aus. Letzen Freitag habe ich Sie dann zurück nachhause geholt.

Ich wollte unserer Ehe einen Neustart geben. Die Person, die unsere Ehe zerstörte, darf natürlich nicht mehr kontaktiert werden. (Ich hatte ein klärendes Gespräch zugelassen, damit meine Frau dort einen Schlussstrich zieht.)
Ich habe mich einfach gut gefühlt. Es hat sich richtig für mich angefühlt. Meinen Hund und mein Frau wieder bei mir zu haben. Endlich die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen, die ich seit mehreren Monaten vermisst habe. Und wir reden ehrlich und offen. Und meine Frau möchte diese Ehe auch wieder haben. Und wünschte Sie könnte die Zeit zurück drehen, bevor Sie die besagte Kollegin traf. Leider ging das Spiel (inkls. Freundschaft) über 8 Monate. Mit dem s.uellen Kontakt fing es erst im Dezember an.

Sie kann sich emotinal nicht von ihrer Außenbeziehung trennen. Sie sagt, sie liebt uns beide. Und kann mir nicht versprechen für immer bei mir zu bleiben. Sie hat Liebeskummer. Und ich tröste sie auch nocht. Ich würde Sie am liebsten rausschmeißen, damit ich abschließen kann. Aber ich war nie ein Beziehungsmensch. Und Sie ist meine große Liebe. Und ich möchte diese Ehe nicht aufgeben. Wir sind nun offen und ehrlich. Aber ich weiß nicht, wielange ich das aushalte. Ich kann nicht schlafen, habe albträume. Aber genieße diese Zeit einfach viel zu sehr um es aufzugeben. Ich weiß auch, dass Sie keinen Kontakt mehr zur Außenbeziehung hat. Aber Sie kann sich einfach emotional nicht lösen. Sie hat zwischendurch so Herzschmerzen. Aber sie möchte unsere Ehe auch.

Hat jemand Erfahrungen mit solchen Geschichten?
Soll ich einfach den Schlussstrich ziehen?
Nicht mehr an meiner Ehe festhalten?
An meiner großen Liebe?

(Ich weiß die Geschichte ist ziemlich tricky und ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, falls ihr also fragen habt, fragt einfach. )

13.04.2016 09:11 • #1


G
Moin,
auch wenn ich hetero bin, denke ich, dass Gefühle/Schmerz/Trauer schon gleich sind.

Du solltest dich fragen; möchtest du mit einem Menschen zusammen sein, der offensichtlich nicht treu sein kann? Der nach kurzer Zeit einer Ehe schon fremdgeht, die Grenzen nicht festlegt?

Nur so (finde ich), kannst du rausfinden, was du möchtest.

Alles Gute
Grace

13.04.2016 09:53 • x 2 #2


A


Außenbeziehung zerstört Ehe Wie gehts weiter?

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L
Hallo @chenoa,

das ist eine wirklich schwere Zeit, die Du da durchmachen musst.

Dir sollte ersteinmal klar werden, was Du möchtest und von Deinem Leben erwartest. Klar, Du weißt das schon, schließlich habt ihr geheiratet. Aber es ist wichtig für Dich, dass Dir klar wird, ob Du das möchtest, wie es jetzt ist.

Es ist wirklich hart zu sehen, wie der Partner Gefühle für jemand Anderen entwickelt. Ich kann Dich vollkommen verstehen, dass Du sie liebst und die Zweisamkeit genießt.

Aber es ist absolutes Gift für Dich, es zu akzeptieren was sie da gerade mit Dir macht. Es bleibt Dir überlassen, ob Du ihr verzeihst oder nicht. Es geht aber definitiv nicht, dass es weiter mit den Beiden so läuft und Du sie dann auch noch tröstest.

So hart es auch klingen mag: Du musst Nägel mit Köpfen machen! Je länger es anhält, desto stärker wird Dein Selbstwertgefühl in den Keller sinken. Eine Zukunft mit einem Partner, dessen Ansichten im konjuktiv zu Dir liegen, ist keine schöne. Das kann ich Dir versprechen!

Sei stark, sei auch ruhig verletzt. Offenbare ihr Deine Gefühle und Ängste. Sei ehrlich und auffrichtig zu ihr.
Vorallem aber auch zu Dir!
Ihr werdet ein klärendes Gespräch führen müssen, so leid es mir tut.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

13.04.2016 10:05 • x 2 #3


H
Ihr habt Euch jung kennengelernt und sehr, sehr früh geheiratet. Das kann gut gehen, tut es aber häufig leider nicht. Weil man sich 1. noch entwickelt (und auch in verschiedene Richtungen) und 2. bei einem der Partner vielleicht doch das Gefühl auftaucht, man habe etwas verpasst.

Vielleicht ist das bei Deiner Frau der Fall? Ist ein völliger Kontaktabbruch zu der Außenbeziehung denn überhaupt möglich, wenn es sich um eine Kollegin handelt?

Ich empfehle Euch eine Paarberatung. Ein neutraler Moderator kann helfen, die Gedanken zu ordnen und zu klären, wie es weitergehen kann. Ansonsten schmort Ihr im eigenen Saft, das wird Euch nicht weiterhelfen.

Ich wünsche Euch alles Gute.

P.S.: Ich wundere mich über die Entfernungsangabe von 50 km zur Familie Deiner Frau. Das ist doch nun wirklich nicht die Welt, viele Menschen haben einen täglichen Arbeitsweg (einfache Fahrt) über diese
Strecke. Hast Du eine Null vergessen?

13.04.2016 10:17 • x 2 #4


SilentOne78
Hallo Chenoa,

schwierige Geschichte und schwierige Entscheidung.

Ich versteh Deinen Leidensdruck, und auch den Wunsch, an dieser Situation so schnell wie möglich etwas zu ändern. Aber manchmal kann es auch gut sein, Dinge nicht „übers Knie zu brechen“. Ihr wohnt jetzt erst seit ein paar Tagen wieder zusammen, da ist alles noch so verdammt frisch, die Nerven und Gefühle liegen noch komplett blank.

Deine Frau hat Liebeskummer… den zu überwinden braucht Zeit. Du bist verletzt und enttäuscht… das zu überwinden braucht Zeit.

Wenn Bauch, Herz und Verstand sich (noch) nicht einig sind, versuch ein bisschen von dem Entscheidungsdruck rauszunehmen. Du musst nicht heute oder morgen eine Wahl treffen.

Die Zeit wird zeigen, ob Deine Frau sich Dir wieder mit ganzem Herzen zuwenden kann. Und die Zeit wird zeigen, ob Du bis dahin warten kannst. Oder vorher an den Punkt kommst, wo Herz UND Verstand Dir raten, dass es keinen Sinn mehr hat. An den Punkt, wo Du nicht mehr sagst „ich weiß nicht, wie lang ich das aushalte“ sondern „ich halte das nicht mehr aus“. Dann weißt Du, was zu tun ist…

Ich wünsch euch Geduld und Kraft.

13.04.2016 12:02 • x 2 #5


Chenoa
Vielen Dank für eure zahlreichen und ehrlichen Antworten.
Damit hätte ich nicht gerechnet!

@heutegast:
Das mit den 50 km stimmt schon. Es ist nicht DIE Entfernung. Aber um mal eben für einen Kaffe rüber zufahren ist es auch immer sehr schwierig.
Weiterhin arbeiten die Beiden nicht mehr zusammen. Mittlerweile haben beide einen anderen Job und Arbeitgeber.

Würdet ihr es für sinnvoll erachten ein Zwiegespräch mit uns dreien zuführen?
Mit klaren Regeln. An einem Tisch. Würde meine Frau sich dann entscheiden können?

Es ist so verzweifelnd.
Einerseits möchte ich diese Ehe so sehr, andererseits stelle ich mir auch einfach vor, dass meine Frau erst richtig merkt, was sie weggeschmissen hat, wenn ich mich von ihr trenne.
Aber warum sollte ich etwas aufgeben, wenn ich doch wirklich daran glaube, dass SIE meine große und ehrliche und aufrichtige Liebe ist?

Ich habe kein Problem, den Betrug an sich zu verzeihen. Ich selbst habe früher alle meine Freundinnen - leider - betrogen. Aber das war nie auf einer emotionalen ebene. Das brauchte ich damals für mein selbstwertgefühl.

Und ich glaube auch, dass meine Frau eine verliebt ist in die verliebtheit. Und ich würde so gerne unsere Ehe einfach wieder frischen Wind einzaubern... aber ich glaube manchmal kommt man einfach nicht gegen an. Und jede andere Frau wäre doch längst schon starkgenug ihr den Laufpass zu geben. Warum kann ich das nicht?

13.04.2016 13:49 • #6


338
Ein Gespräch bringt meiner Meinung nach keinem etwas und würde ich bleiben lassen. Deine Frau braucht Zeit, sich von der AF zu lösen. So wie du geschrieben hast, war sie ja nicht nur Geliebte, sondern vorher auch enge Freundin. Sie muss die Vertrautheit zu dem andern Menschen lösen. Das geht nicht in 1 Woche.
Es kommt darauf an, was deine Frau genau möchte. Mit dir zusammen Leben oder mit der anderen Frau.
Bist du diejenige, würde ich dran bleiben, auch wenn es im Moment schwer ist.

13.04.2016 14:10 • x 2 #7


Chenoa
Zitat von 338:
Es kommt darauf an, was deine Frau genau möchte. Mit dir zusammen Leben oder mit der anderen Frau.

Und da ist der Haken. Sie weiß es nicht. Wir reden ja sehr viel. Weinen auch viel. Aber sie kann nicht aufhören an Ihre Affäre zu denken. Und natürlich hatte Sie sich für mich entschieden, als ich meinte ich gebe unserer Ehe eine zweite Chance. Aber wir Beide haben gedacht, dass wir an die guten Zeiten anknüpfen. Das geht leider nicht. Und ich möchte wirklich an dieser Ehe arbeiten, aber meine Frau ist sich unsicher. Sie sagt, dass Sie beides möchte. Und nicht garantieren kann, irgendwann nicht doch den Kontakt zur AF aufzunehmen. Dann würde Sie es mir jedoch direkt sagen.

Das ist alles soooooo verzwickt. Warum muss Liebe so ungerecht sein? (Rhetorische Frage)

13.04.2016 14:21 • #8


G
Die Liebe ist nicht ungerecht.

Es sind die Menschen, die sie ungerecht machen. Menschen, die meinen ihren Egoismus anderen aufs Auge drücken zu müssen, die meinen, was sie möchten muss für den Partner auch lebbar sein.

Nein, ist es nicht immer.

Ich finde es sehr heavy, dass deine Frau dir ihren Liebeskummer aufs Auge drückt. Das sie dir nicht sagen kann, dass sie nur für dich fühlen wird respektive nur mit dir leben wird.

Ich weiß nicht wo deine persönliche Schmerzgrenze ist - aber für mich wäre es (bei aller Liebe) nichts. Ich teile nicht. Und ich lasse mir von jemanden, der mich angeblich liebt, nicht so verletzen und dessen Weltbild aufs Auge drücken. Daran würde ich kaputt gehen.

Sorge bitte gut für dich.

13.04.2016 14:24 • x 2 #9


Chenoa
Zitat von Grace_99:
Ich weiß nicht wo deine persönliche Schmerzgrenze ist - aber für mich wäre es (bei aller Liebe) nichts. Ich teile nicht. Und ich lasse mir von jemanden, der mich angeblich liebt, nicht so verletzen und dessen Weltbild aufs Auge drücken. Daran würde ich kaputt gehen.

Danke Grace_99 für deine weitere Antwort!

Naja, ihr ist schon klar, dass sie nicht beides haben kann. Dass das nur in Ihren Kopf funktionieren kann. Und sie würde auch nie ernsthaft nach solch einer Umsetzung fragen. Und natürlich wünscht Sie sich, dass das nie passiert wäre. Dass wir glücklich miteinander gewesen wären. Für immer. Aber sie liebt wohl nunmal auch dieses andere Frau. Oh gott. Ich muss das beenden. Das weiß ich. Meine Frau wird sich nie entscheiden können. Und ich werde sie nie hassen können. Schlimme Geschichte.

13.04.2016 14:34 • #10


G
Ja, schlimme Geschichte. Definitiv.

Auch wenn es sich gerade sehr unglaublich anhört, aber: Man kann an so einer Situation wachsen. Egal ob wieder gemeinsam und/oder allein. Aber man geht für sich selbst gestärkt daraus. Nur verleugnen darf man sich nicht, seine Gefühle/Empfindungen/Bedürfnisse/Moralvorstellungen. Wenn man da anfängt falsche Kompromisse einzugehen - geht man vor die Hunde, dass war meine Erfahrung.

13.04.2016 14:37 • x 3 #11


338
Man kann nicht einfach an das vorherige Leben anknüpfen. Weder als Betrüger noch als Betrogener. Dafür ist zuviel in der Zwischenzeit passiert.
Ich hatte selbst eine Affäre, aber für mich stand nie außer Frage, wen ich Liebe und mit wem alt werden möchte.
Ich kann aber verstehen, dass deine Frau Zeit braucht, sich zu lösen.
Als bei mir alles aufflog, hatte ich die Affäre sofort beendet. Ich hätte es nicht noch einmal über mich gebracht, diesem Mann zu berühren. Berufsbedingt begegne ich ihm noch ab und zu mal. Und am Anfang gab es eine Zeit, da war das vertrautes Gefühl trotzdem noch da (wie für einen sehr guten Freund), obwohl ich aus dem ganzen raus war. Da hilft nur Zeit und kein Kontakt.
Deine Frau muss aber aktiv mit machen und kann nicht nur zusehen, wie du kämpfst und passiv wie ein Häufchen Elend verharren. Schließlich hat sie den Schlamassel verursacht.
Es ist für beide Arbeit. Macht sie nicht mit, hat es wenig Sinn. Aber ich würde noch ein paar Tage warten uns sehen, in welche Richtung sie läuft.

13.04.2016 14:38 • x 1 #12


Chenoa
Unglaublich wie gestärkt man sich fühlen kann, wenn man seine Geschichte teilt.
Dafür ein großes Dank an euch alle!

Ich würde ebenfalls gerne zu einer Paartherapie gehen, leider hält meine Partnerin ebenfalls auch davon wieder nicht soviel. Und ich habe ihr auch gesagt, dass ich Stark bin und meinetwegen auch für uns Beide kämpfe. Weil ich daran glaube. Wir werden sehen, wie dieser Kampf ausgeht. Aber lange halte ich diese Situation - leider - nicht mehr aus. Obwohl ich es mir wünsche.

Und ich würde gerne den Wind aus den Segel nehmen. So wie SilentOne78 das vorgeschlagen hat.
Aber irgendwie kann ich es nicht. Ich möchte jetzt auch nicht noch ein halbes Jahr warten... und dann vor einem Scherbenhaufen stehen. Dann hat man wieder weitere tolle Momente erlebt... die man vergessen muss. Mal sehen was der Tag heute so bringt.

13.04.2016 15:03 • #13


G
Es tut mir sehr leid jetzt sehr direkt sein zu müssen, aber.....

Deine Frau macht es sich sehr einfach.

Verliebt sich / betrügt dich / bürgt dir ihren Liebeskummer auf / verweigert eine Paartherapie.

Du: Verletzt / wütend / enttäuscht und willst die Kraft aufbringen für euch beide zu kämpfen. Obwohl du nichts gemacht hast.

Etwas gesunden zu lassen sieht für mich anders aus.

13.04.2016 15:18 • x 3 #14


Sway82
Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Und noch folgendes einwerfen: wäre es eine Möglichkeit, dass ihr euch räumlich erst mal wieder trennt?
Ich betone räumlich.
Da liegt doch gerade so vieles in der Luft, was euch beiden das atmen schwer macht. Wenn jeder mal etwas zur Ruhe kommen könnte...
Deine Frau muss mit ihrem Liebeskummer selbst klar kommen und du musst damit klar kommen, dass sie dich betrogen hat. Ich stelle es mir schwierig vor, dass man das unter einem Dach gemeinsam bewältigen kann. Zumal ihre Aussagen nicht eindeutig dafür sprechen, das sie sich ganz für euer Ehe entschieden hat.
Vielleicht magst du darüber mal nachdenken?
Rückzugsmöglichkeiten für jede von euch wären sicher wichtig um darüber nachzudenken was man will und noch bereit ist dafür zu tun. Ich könnte das nicht, wenn meine Ex (wir waren auch ein Frauenpaar) immer um mich rum wäre. Also in deiner Situation.

13.04.2016 15:19 • x 1 #15


A


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