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Wollte die ex zurückgewinnen und bin gescheitert :(

Hangover
Moin,

@Tim41:
Bei allem Bedauern für über Deine aktuelle Situation, frage ich mich tatsächlich, wie Du es zulassen konntest, dich so zum Hampelmann zu machen.
Wo war Dein Stolz, als deine Ex Dich bat, Ihrem Neuen zu erklären, Du stündest nicht im Weg?
Wie hast Du geglaubt, Dich zu präsentieren, als Du ihr den Einkauf schlepptest und die Wohnung renoviertest?

Ich möchte nicht den Anschein vermitteln, auf Dich herabzublicken. Beileibe nicht.
Ich bin nur baff, völlig baff.

Was hat Dich dazu gebracht, 4 Jahre zu hoffen, im Angesicht der Tatsache, dass Deine Ex ständig neue Kerle anschleppte?


@andi31:
Und Du liest Dir das mal bitte gründlich durch, was Tim fabriziert hat.
Ich möchte darauf hinweisen, dass es 2 sehr treffende Sprichwörter gibt, die Du Dir an die Wand malen solltest.

1) Die Zeit heilt alle Wunden
2) Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Punkt 1 wird Dir geläufig sein. Macht nix. Trotzdem verinnerlichen.
Klappt allerdings nur, wenn Du, siehe Tim, nicht den Fehler der Verdrängung begehst.
Akzeptier das Ende! Es bleibt Dir nix Besseres übrig.
Will es nicht in Deinen Kopf, dann, weil es sich nicht richtig anfühlt für Dich. Also sorge dafür, dass sich das ändert.
Ein simpler, kurzer Satz wie 'Ich akzeptiere die Trennung und lasse los' ist ein Mantra, das man sich von morgens bis abends selber erzählen kann.
Glaub mir: Irgendwann fühlst Du das auch. Dann nickt der Bauch das ab.

In der Öffentlichkeit empfiehlt sich das lautlose Rezitieren, andernfalls neigen die Mitpassanten zu ungewöhnlichen Reaktionen. Man möchte ja zu all dem Psychohorror in der Nachbarschaft oder im Büro nicht auch noch als Vollbekloppter gelten.

Punkt 2 ist eigentlich eine Ergänzung zu 1, denn Heißes kühlt sich bekanntlich ab, wenn es etwas herumsteht. Wenn also Zeit vergeht....
Alles, was Dir jetzt todtraurig und högscht dramatisch vorkommt, quasi das Ende Deines Lebens bedeutet, ist das Theater, das Dein Kopf anzettelt, weil die neue Situation ihm nicht geheuer ist.

Es gibt keine echte Bedrohung, auch wenn Dein Kopf und Dein Herz das signalisieren.

Beide brauchen ein wenig, bis sie sich wieder abkühlen. Dann wirst Du Schritt für Schritt erkennen, dass es ist, wie es ist.
Banal? Ja. Und?

Akzeptier das Ende, je schneller, desto besser für Dich. Danach hast Du auch wieder die Freiheit, Dich im Leben neu zu orientieren.

22.02.2012 08:37 • x 3 #16


K
@Hangover,

Mir gefallen deine Beiträge immer sehr weil sie einfach klar und deutlich aufzeigen wo der Hase langläuft und was geändert werden muss, du nimmst einfach kein Blatt vor den Mund und das braucht man manchmal!

Deshalb jetzt meine frage an dich, wie verdammt nochmal lasse ich los? Ich beschäftige mich gedanklich den ganzen Tag mit ex..natürlich nicht weil ich das will aber die Gedanken drängen sich einfach so penetrant ständig auf!

Loslassen heißt akzeptieren...mein kopf sagt mir glaub bzw hoffe ich das es endgültig vorbei ist..aber das Herz hat so eine kraft und zieht von hinten und man glaubt nicht vorwärts zu kommen..

Beste grüße..

23.02.2012 10:07 • #17


A


Wollte die ex zurückgewinnen und bin gescheitert :(

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Hangover
Zitat:
Deshalb jetzt meine frage an dich, wie verdammt nochmal lasse ich los?


Indem Du, verdammt nochmal, Dir eine Formel suchst, die Du Dir aufsagst, wenn die Gedanken zu drängend werden.
Dein Bauch muss verinnerlichen, dass es vorbei ist. Die Wechselwirkung zwischen Bauch und Kopf ist so intensiv, so zwangsläufig, dass Du da ansetzen kannst, das Denken zu beeinflussen.

Wichtig ist in meinen Augen auch der Abstand, also die Kontaktsperre.
Ich bin ein Freund davon. Weil ich glaube, dass Ex sich meldet, wenn es denn sein soll, also wenn doch noch was geht...
Wir als Verlassene können da nach meinem Verständnis wenig bis nix machen, denn es ist nicht so, dass der Verlasser nicht wüsste, wie es um uns steht. Das haben wir im Normalfall deutlich zum Ausdruck gebracht.
Zu glauben, man könne die Ex durch wiederholtes Hinweisen auf die eigene Liebe und Hoffnung von ihrem Entschluss abbringen, halte ich für nachvollziehbar aber ziemlich sinnlos.

Was hilft, ist sich immer und immer wieder klar und deutlich zu sagen, dass die Ex sich für einen anderen Weg entschieden hat. Banal? Klar. Aber funktioniert.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Unser Bewusstsein klammert sich an den Strohhalm und baut Szenarien, in denen es wichtig ist, sich bei der Ex zu melden und ihr zu signalisieren, man sei noch da, immer noch furchtbar verletzt aber in Liebe zugetan.
Das interessiert die Ex aber nicht mehr, bzw. treibt sie weiter weg. Sie hat meist mit ihrem schlechten Gewissen genug zu tun.

Loslassen ist Akzeptanz und Akzeptanz ist Loslassen.

Nimm Dir feste Zeiten, an denen Du die Gedanken und die Trauer um den Verlust zulässt. Meinethalben jeden Tag zwischen 19h30 und 20h00.
Stell Dir den Wecker dafür und begehe das Zeremoniell bewusst, beende es aber ebenso bewusst.
Sprich mit Dir selber, wenn die Gedanken ausserhalb dieser Zeit kommen und vertröste sie auf diese feste halbe Stunde.
Nimm die Gedanken ernst und formuliere ihnen gegenüber wie zu einem Menschen: Ah, da seid Ihr ja wieder. Herrlich. Passt jetzt aber nicht. Es hat sich nix verändert, kommt später wieder.

Mal Dir die guten Seiten der Trennung aus und baue konkrete Bilder davon, die Du dann aufrufst, wenn der Frust am drängendsten ist. (und erzähl mir nicht, es gäbe keine guten Seiten...)

Hab Freunde und Aktivitäten, die Dich so beanspruchen, dass der Kopf nicht frei dreht und sich auf die Trauerspielwiese verirren kann.

Und immer schön das eigene Mantra vom Loslassen pflegen und rezitieren.

Wer ohne den verlorenen Partner nicht leben kann, hat ein generelles Problem mit sich und dem Leben.
Alle anderen können lernen, ihn loszulassen und zu erkennen, dass eine Beziehung, die zuende gegangen ist, weil man verlassen wurde, mit Sicherheit nicht die Traumbeziehung gewesen sein kann, für die man sie gehalten hat.

23.02.2012 10:51 • x 2 #18


Hangover
Nachtrag:

Viele Wege führen nach Rom.
Das oben war meiner.
Er hat mich die Ex nicht vergessen lassen, aber er hat mein Leben wieder schön und seeeehr lebenswert gemacht.

Ich habe allerdings auch die Trennung konsequent weitergelebt und Madame seit Juni letzten Jahres weder gesehen noch gesprochen.
Und auch zwischen März letzten Jahres (als Madame meinte, sie hätte Schmetterlinge im Bauch, an denen ich allerdings nicht beteiligt sei) und Juni (Wohnungsübergabe) habe ich sie auch nicht einmal gesehen.
Allerdings hatte ich sie die ersten Wochen mit Mails bombardiert, weil ich es nicht wahrhaben wollte.

Irgendwann hat mich mein Stolz beiseite genommen und mich darauf hingewiesen, dass ich mich langsam aber sicher zum Klappstuhl mache.
Also habe ich auch das Gezerre gelassen, zumal Madame keinerlei Signale in der gewünschten Richtung abfeuerte.

Und dann habe ich mich umerzogen, von großer Liebe auf Loslassen.

Heute geht's mir blendend, ich weiß um die gemeinsamen Jahre, ich trauere nicht hinterher, ich lebe besser als zuvor.
Wichtig für mich war auch, mir nach der Trennung meine Wohnung zu suchen, sie einzurichten, es mir kuschelig zu machen.

Etc, etc....

23.02.2012 11:03 • #19


S
Hallo Hangover,

vielen Dank für deine Worte. Werde mir auch ein Mantra zulegen und hin- und wieder den Schmerz zulassen.

Ich denke, dass richtige Loslassen wird bei erst beginnen, wenn er die letzten Möbel abgeholt hat und wir dadurch keinen Bezugspunkt mehr haben. Er meint doch glatt, dass unsere Trennung freundschaftlich verläuft, bloß weil ich ihm keine Szene mache.

23.02.2012 11:06 • #20


K
Ach du schreibst so herrlich lesenswert das es schade ist das du noch kein Buch veröffentlicht hast!

reicht denn so ein Mantra wie die Beziehung ist vorbei und Das ist gut so aus? Geht das zwangsläufig irgendwann mal in Fleisch und blut über?

Zwecks KS, ich hautnah damit noch nie ein Problem, ganz im Gegenteil, ich bin froh nix von ex hören und sehen zu müssen..also eher schon ein Vermeidungsverhalten als selbstschutz!

Ich habe seit der Trennung erkannt das ich generell schwer loslassen kann weil Angst habe vorm verlassen werden..vorm allein sein. Ich muss lernen mir auch alleine gerecht zu werden..mir selbst genug Bestätigung zu geben um nicht abhängig zu sein von andren Menschen-auch außerhalb von Beziehungen!

Ich denke alleine diese Erkenntnisse sind schon viel wert..

23.02.2012 11:24 • #21


S
Ich glaube, dass jeder Verlustängste kennt. Ist auch zum Teil aus meiner Kindheit erklärbar. Meine Mutter starb als ich 12 Jahre alt war und meine Oma, die mich dann grötenteils aufgezogen hat 1992 und mein Vater ist 1997 gestorben, dazu kommt eine Fehlgeburt und keine weitere Hoffnung auf Erfüllung des Kinderwunsches. Habe als schon mehrere Verluste hinnehmen müssen.

Ich war felsenfest der Meinung, dass mein Mann und ich noch in 30 Jahren zusammen sind. Er war die große Liebe meines Lebens.

23.02.2012 11:39 • #22


K
Ach du schreibst so herrlich lesenswert das es schade ist das du noch kein Buch veröffentlicht hast!

reicht denn so ein Mantra wie die Beziehung ist vorbei und Das ist gut so aus? Geht das zwangsläufig irgendwann mal in Fleisch und blut über?

Zwecks KS, ich hautnah damit noch nie ein Problem, ganz im Gegenteil, ich bin froh nix von ex hören und sehen zu müssen..also eher schon ein Vermeidungsverhalten als selbstschutz!

Ich habe seit der Trennung erkannt das ich generell schwer loslassen kann weil Angst habe vorm verlassen werden..vorm allein sein. Ich muss lernen mir auch alleine gerecht zu werden..mir selbst genug Bestätigung zu geben um nicht abhängig zu sein von andren Menschen-auch außerhalb von Beziehungen!

Ich denke alleine diese Erkenntnisse sind schon viel wert..

23.02.2012 11:48 • #23


K
Sonnenschein das tut mir sehr leid das du schon soviele SchicksalsSchläge hinnehmen musstest..

Versuchst du alleine dies zu verarbeiten oder hast du einen Therapeuten?

23.02.2012 11:51 • #24


S
Einen Therapeuten brauche ich wirklich nicht.

Habe diese Verluste eigentlich gut verarbeitet. Das Leben besteht auch aus Verlusten. Wollte nur nie meinen Mann verlieren. Verluste durch Krankheit (meine Mutter hatte Krebs) oder altersbedingt (meine Oma war bereits 84 J.) gehören zum Leben. Ich selbst arbeite beim Nachlassgericht und habe daher ständig mit Sterbefälle zu tun.

Wollte nur erklären, warum meine Ängste besonders groß sind. Ich komme alleine jedoch auch klar. Habe meine Family (Bruder, Tanten, Onkel usw.) und viele liebe Freunde.

23.02.2012 12:04 • #25


T
Hallo hangover,

beneide dich für deine Standfestigkeit in Sachen Trennung, werd mir davon ne dicke Scheibe abschneiden!
Deine direkte schreibweise gefällt mir, gerade heraus ohne viel um den heisen Brei zu reden.

Gruß Tim 41

23.02.2012 22:16 • #26


K
Ich ziehe wirklich den Hut vor dir Sonnenschein! Bin mir sicher das du auch wieder diese Trennung gut wegstecken wirst denn du kannst das bestimmt mit einem gewissen zeitlichen abstand realistisch einschätzen und erkennen das das eben einfach nicht die Liebe deines Lebens war!

Ich Wünsche dir alles gute dafür!

24.02.2012 10:00 • x 1 #27


S
Danke Kämpfer. Ich weiß, dass ich eines Tages über ihn hinweg sein werde. Muss erstmal die Hoffnung begraben, dass es jemals wieder gut zwischen uns wird. Momentan muss ich noch Kontakt halten, da er seine Möbel noch nicht abgeholt hat. Deswegen kommt er heute und am nächsten Mittwoch vorbei. Er hat mir auch angeboten, unseren Keller aufzuräumen. Der ist völlig mit seinem Kram vollgestellt.

In seiner gestrigen Mail schrieb er mich wieder mit meinem Kosenamen an und unterschrieb mit Franky (sonst immer Frank). Der glaubt wohl wir werden noch gute Freunde. Pustekuchen sag ich nur.

24.02.2012 10:06 • #28


K
...die verlassenden scheinen wirklich überhaupt nicht zu wissen wie es uns geht und was alleine uns nur helfen kann..ich glaube dein ex will irgendwie sein schlechtes gewissen beruhigen und deshalb auf Freundschaft machen..

Meine motto dazu:

schei. auf Freunde bleiben!

Ich habe einfach einen zu sehr verletzten stolz und kann mir nicht vorstellen je wieder normal mit meiner ex ein Gespräch zu führen, auch wenn sie das anders wollte..

Ich bin auch wer! Und der Mensch hat mein vertrauen aufs tiefste verletzt..da ist für mich irgendwie nix mehr drinne.. Ich wünschte mir das sie auch irgendwann mal genauso hintergangen wird und dann vielleicht merkt was für ein schei. Gefühl das ist..

24.02.2012 10:17 • #29


S
Die Freundschaftsschiene wird bei mir überhaupt nicht funktionieren. Dafür sind einfach noch zuviele Gefühle für ihn da. Stellt er sich vor,dass wir in ein paar Monaten Vierer-Dates haben? Soll er seine Midlifecrisis alleine bewältigen. Bestätigung vom anderen Geschlecht zu bekommen ist toll, aber deswegen gleich ausbrechen? Ist das so toll, wenn man heute die und morgen die im Bett hat. Er sagt zwar, da wäre bisher noch nichts gelaufen, weil er nicht fremdgehen kann. Ist jedoch nur eine Frage der Zeit oder es hat ihm bisher keine gefallen. Warum eigentlich fremdgehen. Wir sind doch offiziell getrennt.

24.02.2012 10:21 • #30


A


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