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Würdet ihr am Lebensende ein Abschlußgespräch suchen?

W
Angenommen ihr hättet etwas, was Euch zu Lebzeiten sehr belastet hat aber es gab kein klärendes Gespräch.
Ihr hättet die Mitteilung von Eurem Arzt nicht mehr lange zu leben.
Würdet ihr das Gespräch suchen?
Ihr geht davon aus, dass es dem Andern nichts mehr bedeutet aber ihr würdet gerne besser abschliessen können.
Würdet ihr nochmal den Kontakt suchen?

30.03.2014 19:00 • #1


S
Nachtrag:
Im Rahmen der palliativen Therapie hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin und wir waren uns da nicht einig.
Was würdet ihr einem Menschen raten, den etwas belastet und der nicht friedlich gehen kann?

30.03.2014 19:33 • #2


A


Würdet ihr am Lebensende ein Abschlußgespräch suchen?

x 3


A
viele wollen wohl am ende ihres lebens mit allem frieden machen,
ich selbst habe erlebt, dass es den menschen dann leichter fiel loszulassen.
solange sie noch etwas belastet, was bereinigt werden könnte, halten sie noch fest, was manchmal ein verlängern ihres leidens bedeuten könnte.

der sterbende muss das für sich entscheiden, wenn er das bedürfnis hat, sollten wir ihm das ermöglichen und ihn darin unterstützen.

30.03.2014 20:15 • #3


S
Danke Alena!

Ich denke, vielen wird das leider nicht möglich.
Ein Freund fragte mich selbst, bevor er starb, was ich zuletzt noch gerne tun würde.
Ich konnte ihm das nicht eindeutig sagen.
Dann wäre mir alles egal und ich würde tun, was ich tun möchte.
Darauf sagte er:
Dann würdest Du aufhören zu leben.

Die Kollegin sagte zu mir, dass man zu Lebzeiten alles tun solle, was man tun möchte, da man nur einmal lebt.
Wobei dies wohl auch einzugrenzen ist.

Wir tun bestimmte Dinge nicht, weil wir an die Folgen denken.

Der Tod, ist die letzte Folge.

30.03.2014 20:29 • #4


A
Zitat von Sterbebegleitung:
Was würdet ihr einem Menschen raten, den etwas belastet und der nicht friedlich gehen kann?
ich habe mich hierauf bezogen, der mensch, um den es geht, weiss es ja. es beschäftigt ihn.

oft bekommen wir am ende unseres lebens klarheit und schauen mehr auf das wesentliche, wo vorher sturheit, leid, hass, etc. war, entsteht liebe und plötzlich ist versöhnung möglich - von beiden seiten.
da fällt es dann auch leichter zu gehen.

30.03.2014 20:39 • #5


G
Der Titel ist mir mitten durchs Herz gegangen. Ich habe eine ganz schlimme Scheidung nach langjähriger Ehe hinter mir, wie haben uns nie ehrlich ausgesprochen, geschweige denn versöhnt. Das ganze ist viele Jahre her und hat mich doch immer sehr belastet, wir haben uns trotz Kinder quasi nie wieder gesehen.
Nun habe ich erfahren, dass dieser Mann sehr schwer erkrankt ist und ihm vermutlich nur noch sehr wenig Zeit bleibt. Diese Nachricht hat mich so schwer getroffen, dass ich kaum noch an etwas anderes denken kann!
Mein Exmann ist sehr wütend auf mich und sieht die Schuld am Scheitern unserer Liebe einzig und allein bei mir ( Trennung ging von mir aus). Ich denke, wir haben beide noch Gefühle füreinander, sei es nun Hass oder Liebe.

Wie verhalte ich mich nun richtig? Kann ich nur darauf warten, ob er mich sehen möchte? Ist eine Anfrage meinerseits einfach nur egoistisch? Darf ich überhaupt stören in diesem Abschiedsprozess? Er hat immerhin eine Partnerin, Familie usw.

Danke fürs Lesen

LG
Gast in diesem Leben

31.03.2014 15:18 • #6


M
Den Löffel geben und persönliche Wichtigkeit einfordern?

Wer von sich aus was gerade zu ziehen hat wird andere Wege finden

31.03.2014 15:32 • x 1 #7


G
Ja das Problem kenne ich.
Meine EX hat mich nach 9 Jahren verlassen (eine NEXT ist im Spiel).
Ich hatte viele Fragen und auch hat sie mir einen Brief versprochen und ein Treffen zur Aussprache (ist 5 Monate her) mehrmals wollte ich dies bekommen sie blockte ab.....

Keiner weiß was der andere denkt und fühlt, es ist die Hölle auf erden.......
Ihre und meine Telnummer sind auch andere.....

Ich habe das Gefühl das mich dieses Ereigniss bis zum Tode verfolgen wird, ich hoffe sie kommt zur Vernunft und geht auf mich zu, aber das glaube ich nicht da sie sehr sturr ist......
Naja dieses nicht aussprechen ist ballast welches man sein Leben lang mitträgt, nach all dem was ich für sie getan habe........

31.03.2014 17:15 • #8


S
@ Gast im Leben

Du hast geschrieben:
Der Titel ist mir mitten durchs Herz gegangen. Ich habe eine ganz schlimme Scheidung nach langjähriger Ehe hinter mir, wie haben uns nie ehrlich ausgesprochen, geschweige denn versöhnt. Das ganze ist viele Jahre her und hat mich doch immer sehr belastet, wir haben uns trotz Kinder quasi nie wieder gesehen.
Nun habe ich erfahren, dass dieser Mann sehr schwer erkrankt ist und ihm vermutlich nur noch sehr wenig Zeit bleibt. Diese Nachricht hat mich so schwer getroffen, dass ich kaum noch an etwas anderes denken kann!
Mein Exmann ist sehr wütend auf mich und sieht die Schuld am Scheitern unserer Liebe einzig und allein bei mir ( Trennung ging von mir aus). Ich denke, wir haben beide noch Gefühle füreinander, sei es nun Hass oder Liebe.

Wie verhalte ich mich nun richtig? Kann ich nur darauf warten, ob er mich sehen möchte? Ist eine Anfrage meinerseits einfach nur egoistisch? Darf ich überhaupt stören in diesem Abschiedsprozess? Er hat immerhin eine Partnerin, Familie usw.

Danke fürs Lesen

LG
Gast in diesem Leben
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Ich kann Dich sehr gut verstehen! Wieos sollte es nicht möglich sein, sich nach ihm zu erkundigen?
Es war doch Dein Exmann und ihr habt einige Jahre Eures Lebens zusammen verbracht.
Allerdings sollte es eher ein freundschaftlicher Kontakt sein.
Du könntest ihm doch auch schreiben.
Wenn er möchte, könnte er dann auch den Kontakt zu Dir suchen.
Wir leben nur einmal und die Zeit ist für uns alle begrenzt.
Unaufgearbeitete Emotionen belasten!
Ich weiss nicht, ob er reagieren würde aber es wäre Dir möglich, Deine Dich belastenden Gefühle zu formulieren und sich vlt. zu entschuldigen. Dazu gehört Grösse! Es entlastet und wer weiss, es könnte ihm auch helfen!

L.G.

01.04.2014 09:24 • #9


S
@ Gast123

Du hast geschrieben:
Ja das Problem kenne ich.
Meine EX hat mich nach 9 Jahren verlassen (eine NEXT ist im Spiel).
Ich hatte viele Fragen und auch hat sie mir einen Brief versprochen und ein Treffen zur Aussprache (ist 5 Monate her) mehrmals wollte ich dies bekommen sie blockte ab.....

Keiner weiß was der andere denkt und fühlt, es ist die Hölle auf erden.......
Ihre und meine Telnummer sind auch andere.....

Ich habe das Gefühl das mich dieses Ereigniss bis zum Tode verfolgen wird, ich hoffe sie kommt zur Vernunft und geht auf mich zu, aber das glaube ich nicht da sie sehr sturr ist......
Naja dieses nicht aussprechen ist ballast welches man sein Leben lang mitträgt, nach all dem was ich für sie getan habe........
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Warum schreibst Du ihr nicht? Schreib ihr doch Deine Sicht der Dinge und bitte sie nochmal eindringlich um eine Antwort! Schreib ihr, sie könnte Dir das auch schriftlich zukommen lassen.
Du möchtest für Dich besser abschliessen können und versuchen, die Dinge zu verstehen!

L. G.

01.04.2014 09:29 • #10


anje
schreiben ist gut...einfach nur mitteilen ...keine vorwürfe gegen den expartner ..aber auch keine entschuldigungen ...einfach nur über unausgesprochenes...neutral aber freundschaftlich...vieleicht kommt es nochmal zu einem treffen...oder zumindest zu einem schriftlichen austausch...
lg anje

01.04.2014 09:39 • #11


S
Vorwürfe sind in der Situation auch nicht angebracht aber warum nicht entschuldigen. Es entlastet einen selbst und den Anderen vlt. auch. Ich finde es hat etwas von Charakterstärke!

01.04.2014 09:42 • #12


G
@Sterbebegleitung
Warum schreibst Du ihr nicht? Schreib ihr doch Deine Sicht der Dinge und bitte sie nochmal eindringlich um eine Antwort! Schreib ihr, sie könnte Dir das auch schriftlich zukommen lassen.
Du möchtest für Dich besser abschliessen können und versuchen, die Dinge zu verstehen!


Tja es ist so das ich meinen Seelenstriptise in einem Brief beschrieben habe den ich Ihr gegeben habe aussderdem habe ich sie um ein Gespräch gebeten. Tja und sie verweigert sich, sie versprach mir einen Brief anfang Dezember (bis heute ist nichts gekommen). Sie ist Eiskalt und meine belange sind Ihr völlig egal seitdem sie ihren neuen hat....
Ihre renne Ihr nicht mehr hinterher......dann bleibt ein bitterer Nachgeschmack nach 9Jahren......
Ich sehe sie nur noch als Vertrauten Feind an........
Si

01.04.2014 11:13 • #13


sanin
Was jemand am Sterbebett denkt und will weiss ich nicht. Aber es stellt sich mir die Frage, wenn ich etwas am Sterbebett geklärt haben möchte, ist es dann wirklch geklärt, oder würde die andere Partei im Angesichts des Todes einfach nur jaja sagen. Denn der Konflikt kann ja nicht weitergehen.

Beruhigt das einen Sterbenden wirklich? Anders mag es mit Wissen sein, das man nicht mit in Grab nehmen will. Aber es steht dem sterbenden frei das noch aufzuschreiben.

In der Umkehrung sehe ich das genauso. Man streitet sich ein Lebenlang, und wenn man erfährt dass der andere dem Tode geweiht ist, hofft man doch noch auf Klärung.
Aber warum ändert man seine Meinung nicht einfach schon früher? Oder will man sich beim Sterbenden Absolution holen?

Würde ich morgen eine Diagnose bekommen, würde ich nicht glauben, dass sich irgendwas ändern oder klären würde.
Auf ein trauerndes Schmierentheater kann ich verzichten. Wer mit was zu sagen hat, soll das bitte jetzt und heute tun.

01.04.2014 11:24 • #14


S
Hallo Gast 112,

Du hast geschrieben:
Tja es ist so das ich meinen Seelenstriptise in einem Brief beschrieben habe den ich Ihr gegeben habe aussderdem habe ich sie um ein Gespräch gebeten. Tja und sie verweigert sich, sie versprach mir einen Brief anfang Dezember (bis heute ist nichts gekommen). Sie ist Eiskalt und meine belange sind Ihr völlig egal seitdem sie ihren neuen hat....
Ihre renne Ihr nicht mehr hinterher......dann bleibt ein bitterer Nachgeschmack nach 9Jahren......
Ich sehe sie nur noch als Vertrauten Feind an........
Si
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Du bist aber alles in dem Brief losgeworden oder auch nicht. Dann steht es Dir offen, nochmal zu schreiben.
Sie verweigert sich jetzt.
Was könntest Du tun, um doch noch gut abschliessen zu können?
Es bleibt Dir nur eine bewußte Konfrontation mit der Möglichkeit, dass sie neg. enden könnte aber
Du hättest sie dann eingefordert.
Vlt. kannst Du dann besser abschliessen? Die Frage ist nur, ob Du ggf. damiit umgehen kannst.
Es tut weh, wenn man abgelehnt wird.
Andererseits, kannst Du Dinge nach der Konfrontation besser verstehen.
Liebe ist eines der stärksten Gefühle und etwas, was Dich abgesehen von dem Tod Angehöriger, am meisten treffen kann. Doch manchmal hilft Konfrontation auch, um es endlich zuende zu bringen und zu verarbeiten.
Es sind unsere Ängste, die uns hindern.
In der palliativen Therapie gibt es Vertreter, die uns Lebenden immer wieder bestärken, die Dinge zu tun, die wir im Leben wirklich tun wollen.
Die Ängste bremsen uns aus, da wir an die Folgen denken.
Ich gehöre dazu!
Leider kommt man hinsichtlich des inneren Konflikts nicht zu einer inneren Ruhe.
Es sein denn, man überwindet den Konflikt und überlagert ihn.

Du könntest Diir einen Verbündeten suchen, der Dich nach der Konfrontation auffängt.

01.04.2014 11:50 • #15


A


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