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Wut und Schmerz wegen neuer Frau

Happyeverafter
Hey ihr Lieben!

Mein Freund hat sich ja nach zehn Jahren und gemeinsamem Sohn (4) von mir getrennt. Das ist jetzt genau 3 Monate her und allmählich könnte ich echt einen Ratgeber schreiben, so viel hab ich gekämpft, gelesen, geredet, angepackt, gelitten und mich wieder aufgerappelt. Ja ich würde sogar sagen, dass ich mich nie so stark gefühlt habe wie in diesen letzten drei Monaten, wie ich mich aus all dem rausgekämpft habe bis hierhin.

Aber eine Sache, die nagt immer noch sehr an mir und lässt mich nicht los: Mein Partners Auslöser war natürlich eine andere Frau, ein zufälliger Businesskontakt. Er hatte mir während der Trennung nichts von ihr gesagt, obwohl ich direkt gefragt hatte. Ich habe es dann zwei oder drei Wochen später zufällig rausbekommen und das war ein Komplettrückfall zu Tag 1.

Er hat dann immer wieder betont, dass er sich da nur was abholt und nicht allein sein will usw. Ich hatte da noch gar keinen richtigen Zugang zu meinen Gefühlen und hab ihn viel zu nah weiterhin an mich rangelassen, sonst hätte ich mir den ganzen Mist niemals angehört.

Jedenfalls wohnt die Frau weit weg und irgendwann hat er die dann zu sich geholt. Dann wollte er meinen Sohn bei sich haben, sodass die dann direkt zu dritt die Tage verbrachten. Weil ich meinem Sohn den Zugang zu seinem Vater nicht verwehren will, machte ich das alles mit. Er hat mich wirklich null geschont! Ich denke, dass mein Ex unglaublich zerrüttet ist, denn er ist mittlerweile wie ein anderer Mensch, ohne Verantwortungsbewusstsein als Vater usw.

Ggü. meinem Sohn versuche ich absolut wohlwollend zu sein. Aber was mich quält ist immer noch, dass ich mit diesem Gefühl nicht klarkomme, dass er so schnell mit dieser Tussi zusammen war, dass er sie unserem Sohn präsentiert hat, während ich noch so gelitten habe. Ich habe Angst, die jemals zusammen zu sehen (haben bis auf Orga totale Kontaktsperre, die hatte ich eingeleitet, weil er nicht in der Lage war, sachlich zu sein, mich treffen wollte (Verlust von mir als Mensch) und in Mails ständig viel zu emotional.), dass sie in eine größere Wohnung ziehen, damit mein Sohn dort schlafen kann, wenn sie da ist.

Ich finde mich ja damit ab, dass er die jetzt hat, dass das vielleicht was für länger ist. Aber es nagt an mir, die Gedanken an die beiden, wie mein Kind da bei denen Zeit verbringt, wie sie Bett und Alltag teilen.

Wie kann ich das überwinden? Habt ihr mit Kind und neuen Partnern auch sowas erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich hatte einen Termin bei profamilia und die Beraterin meint, ich mach das alles super und wie im Lehrbuch. Aber ich denke immer, dass ICH das alles leiste, während er einfach sein Leben chillt mit der Tussi und er unseren Sohn einmal pro Woche nimmt. Wohlgemerkt wenn sie da ist, kann Luis dort nicht schlafen und ich habe nie Zeit für mich, seit Anbeginn hat er seine Prioritäten komplett gegen Kind und pro neue FreundIn gesetzt! Die Wut entlädt sich halt auch über sie, da sie wusste, dass er Familienpapa ist und er sich erst trennen sollte für sie usw.

Wie soll man das akzeptieren lernen? Die beiden kotzen mich so an. Es fühlt sich alles so ungerecht an und schmerzt. Ich habe ja nicht nur meinen Mann, sondern auch alle Lebenspläne verloren aus dem Nichts und er hat sich einfach verpisst. Wie werde ich die Wut los, dass er eine andere hat? Wie kann ich mich davon abgrenzen, dass die Tussi sich vermutlich auch noch freut, dass sie ihren Typen nicht regelmäßig mit dem Sohn teilen muss. die hat doch keinen Funken Anstand! Ostern war er bei ihr ohne sein Kind zu sehen, obwohl ich ihm die Möglichkeit eingeräumt hatte, Ostermontag war sein Geburtstag, auch ohne Sohn, Familie oder Freunde. da war er bei ihr. Kann man von der neuen Partnerin nicht erwarten, dass sie will, dass er seiner Vaterrolle gerecht wird? Wieso hat sie sich überhaupt einen Papa geangelt?! So eine Olsch!

All das sind Gedanken, die ich nicht los werde. habt ihr Tipps?

Danke fürs Lesen und liebe Grüße!

26.04.2020 11:47 • #1


CaveCanem
Der hat ja wohl den Knall nicht gehört.

Seinen Sohn sähe der in Zukunft in meinem Garten. Oder ohne die Tuss.

Begründung: wer derart fahrlässig mit anderer Menschen Gefühlen umgeht stresst und schädigt damit auch das Kind.

Ende Gelände.

Vermutlich hast Du viel zu spät bzw zu unverständlich für ihn Deine Grenzen gezogen.

Weia ey... Typen im Hormonrausch und kleine Kinder scheinen bisweilen inkompatibel zu sein.

Dass jemand, der sich mit EINEM Businesskontakt einlässt, sich vielleicht auch mit anderen....?

Was tut der da?

26.04.2020 11:58 • x 2 #2


A


Wut und Schmerz wegen neuer Frau

x 3


E
Zitat von Fanani:
Wieso hat sie sich überhaupt einen Papa geangelt?!

Ich kann Deine Wut verstehen. Und ich weiß wie seltsam es ist, wenn die eigenen Kinder mit 'der Neuen' Zeit verbringen. Als ich mich von meinem Exmann getrennt hatte, ist er gleich zwei Monate später mit der Neuen und den Kindern in 'unserem' Camper in den Urlaub gefahren. Die Neue hat sogar meine Schnorchelausrüstung benutzt und meine Regenjacke getragen, die noch im Camper lag. Ich war weniger eifersüchtig wegen ihm (ihn habe ich zu dem Zeitpunkt nur noch gehasst), sondern die Vorstellung, dass sie auf so engstem Raum zusammen mit meinen Kindern schlafen, fand ich gruselig. Der Urlaub lief aber gut und mir hat es im Endeffekt geholfen die Neue besser kennenzulernen. Die war nämlich echt nett und sehr daran interessiert, mir in meiner Mutterrolle nichts 'wegzunehmen'. Am Ende machte ich die Absprachen mit ihr und nicht mit dem Ex, weil er sowieso alles ihr überließ und schon wieder in der Gegend rumvö gelte. Na, ja, jetzt ist sie weg und das tut mir tatsächlich leid. Die Kinder sind groß und ich hab mit den wechselnden Damen meines Ex nix mehr zu tun und die Kinder rollen nur noch die Augen. Versuche Deine Trauer nicht in Wut gegen diese Frau umzuwandeln - Du wirst noch mit ihr kooperieren müssen - Deinem Sohn zu Liebe.

26.04.2020 12:06 • x 3 #3


B
Hallo Fanani!
Bitte denke an deinen Sohn! Es ist unverantwortlich,dass du dich breit schlagen lässt deinen Ex mit seiner Neuen und dem Kleinen zusammen kommen zu lassen. Lass dich dahin gehend vom Jugendamt oder einem Kinderpsychologen beraten. Bis dahin kann er deinen Sohn in SEINER gewohnten Umgebung ohne der Neuen besuchen kommen. Setze im Interesse deines Kindes ganz klare Prioritäten.
Als Paar kann man scheitern aber das Elternsein darf davon nicht betroffen sein.
Was meinst du was in dem Kleinen vorgeht,wenn sein Vater in seinem Beisein die andere Frau küsst? Auch ein Vierjähriger versteht,dass dies nicht in Ordnung ist.
Kämpfe für dein Kind und lasse diesen Vollpfosten sein Leben leben. Und,wenn er Spielregeln nicht einhalten will um das seelische Wohl eures Sohnes nicht zu wahren dann soll er bleiben wo der Pfeffer wächst.
Dir wünsche ich alles Gute achte auf dich und deinen Jungen!

26.04.2020 12:08 • x 2 #4


Happyeverafter
Danke für deine Worte!

[quote] Es ist unverantwortlich,dass du dich breit schlagen lässt deinen Ex mit seiner Neuen und dem Kleinen zusammen kommen zu lassen[\quote]

Ich bewegte mich in einem Spannungsfeld aus dem Bedürfnis, dass mein Sohn zu seinem Papa wollte und mich selbst zu schützen...für meinen Ex führte eben kein Weg an einer Zusammenführung herum. Meine Schwester arbeitet im Bereich Psychologie und hat mit mir gemeinsam entschieden, dass dies der Vater im besten Wissen entscheiden sollte, weil er natürlich ein Recht auf sein Kind hat und ich die Trennung sowie sein neues Leben entsprechend akzeptieren muss. und so fiel eben dessen Entscheidung aus. Die Frau von der Beratungsstelle meinte, dass Wohlwollen ggü. dem Vater und der ganzen Situation am besten sei für meinen Sohn. Und so verfahre ich jetzt auch. Mittlerweile war es nun schon öfter so und ich nehme meinen Sohn als glücklich wahr, wenn er Papa auf Wiedersehen sagt und die beiden haben eine gute Bindung nach wie vor. Mein Partner schätze ich aber schon so ein, dass er vor Ort zu dritt schon die richtigen Entscheidungen trifft und da keinen auf megaverliebt mit seiner Neuen macht. Mein Sohn und ich reden locker über sie und das scheint für ihn alles soweit ok. Wie soll er das auch alles verstehen. Die Beraterin meinte, alles sein ein Prozess und brauche Zeit. Es wird ihn nicht traumatisieren, wenn wir wohlwollend bleiben und das ist für
mich am wichtigsten.

Und für mich ist es absolut ausgeschlossen, dass mein Ex hier bei mir ist. Das hatte ich ein paar Mal gemacht und hat den gesamten Trennungsprozess total verzögert. Erst seit er hier nicht mehr ist, wir nur noch per Mail zu unserem Sohn Kontakt haben und er die Schlüssel abgegeben hat, kehrt in mir Ruhe ein zum Loslassen. Daher wird es Treffen bei mir zu Hause (Garten oder so) und somit in Luis Zuhause erstmal auf keinen Fall geben.

Er weiß dass Papa eine eigene Wohnung hat und dass eben Papas Freundin immer mal dort ist. In jeder zweiten Woche hat er ihn von Do-so, das ist die Zeit, wo die Neue dann wieder nach Hause fährt, zum Glück, er hat nämlich erstmal nur ne Einzimmerwohnung. :/

26.04.2020 13:44 • #5


Happyeverafter
Zitat von Emma75:
Ich kann Deine Wut verstehen. Und ich weiß wie seltsam es ist, wenn die eigenen Kinder mit 'der Neuen' Zeit verbringen. Als ich mich von meinem Exmann getrennt hatte, ist er gleich zwei Monate später mit der Neuen und den Kindern in 'unserem' Camper in den Urlaub gefahren. Die Neue hat sogar meine Schnorchelausrüstung benutzt und meine Regenjacke getragen, die noch im Camper lag. Ich war weniger eifersüchtig wegen ihm (ihn habe ich zu dem Zeitpunkt nur noch gehasst), sondern die Vorstellung, dass sie auf so engstem Raum zusammen mit meinen Kindern schlafen, fand ich gruselig. Der Urlaub lief aber gut und mir hat es im Endeffekt geholfen die Neue besser kennenzulernen. Die war nämlich echt nett und sehr daran interessiert, mir in meiner Mutterrolle nichts 'wegzunehmen'. Am Ende machte ich die Absprachen mit ihr und nicht mit dem Ex, weil er sowieso alles ihr überließ und schon wieder in der Gegend rumvö gelte. Na, ja, jetzt ist sie weg und das tut mir tatsächlich leid. Die Kinder sind groß und ich hab mit den wechselnden Damen meines Ex nix mehr zu tun und die Kinder rollen nur noch die Augen. Versuche Deine Trauer nicht in Wut gegen diese Frau umzuwandeln - Du wirst noch mit ihr kooperieren müssen - Deinem Sohn zu Liebe.


Danke für deine Antwort! Oh man, na ob die so lange durchhalten, mal sehen...also diese Kooperation, das kann wohl erst gelingen, wenn ich vollständig von ihm weg bin, ohne jeglich emotionalen Abhängigkeiten. Ich glaube nicht an eine Freundschaft mit ihm, weil ich denke dass sowas meist nur geht, wenn man sich einvernehmlich getrennt hat. Die Trennung selbst kann ich sicher verzeihen, aber alles, was danach kam...puh das wird schwer. Aber ja, natürlich darf ich der Neuen nicht den Schwarzen Peter zuschieben, da hast du recht. Meine Eifersucht auf sie schwindet auch mit jeder Woche. Anfangs war das die pure Hölle - ich meine mein Mann hat eine andere! Da muss noch ganz viel heilen, bis ich an dem Punkt bin, ihnen selbst und nicht nur für meinen Sohn mit Wohlwollen zu begegnen...

Trotzdem finde ich es klasse, wie du letztlich damit umgegangen bist, echt toll. Wird mir sicher auch leichter fallen, wenn ich eines Tages auch mal wieder einen neuen Partner habe...

26.04.2020 13:52 • x 3 #6


Happyeverafter
Zitat von CaveCanem:
Der hat ja wohl den Knall nicht gehört.

Seinen Sohn sähe der in Zukunft in meinem Garten. Oder ohne die Tuss.

Begründung: wer derart fahrlässig mit anderer Menschen Gefühlen umgeht stresst und schädigt damit auch das Kind.

Ende Gelände.

Vermutlich hast Du viel zu spät bzw zu unverständlich für ihn Deine Grenzen gezogen.

Weia ey... Typen im Hormonrausch und kleine Kinder scheinen bisweilen inkompatibel zu sein.

Dass jemand, der sich mit EINEM Businesskontakt einlässt, sich vielleicht auch mit anderen....?

Was tut der da?


Ja manchmal habe ich mich auch gefragt, ob meine Grenzen zu locker waren. Aber ich habe mich immer um Beratung gekümmert, nie leichtfertig agiert.

Aber ich sehe es im Grunde wie du: die Art, wie er seine Prios setzt, zeigt mir, dass er einfach ein A ist. Zumindest derzeit. Das Wort fahrlässig gefällt mir in deiner Antwort, das passt wirklich gut.

Und nun steh ich da und muss gucken, wie ich von all dem möglichst wenig an meinen Sohn herantrage. Nicht immer leicht, aber vor ihm schaffe ich das eigentlich ganz gut. Na mal sehen, wie das alles weitergeht.

Ja er hat die Tussi auf einer Messe kennengelernt und zum ersten Mal seit zehn Jahren das Gefühl verspürt: das will er jetzt. Und Freiheit. Und ein anderes Leben. Und überhaupt. Na ja, der Klassiker. Er ist grad 32 geworden...

26.04.2020 13:57 • x 1 #7


Blanca
Die ersten Zitate stammen noch aus Deinem Ursprungsthread, um das Ganze im Zusammenhang zu lassen.
Zitat von Fanani:
Ende Januar hat mein Partner mich wegen einer anderen Frau verlassen.

Stop! Seine Next war allenfalls ein Tropfen, der dieses Ehefass hier zum Überlaufen brachte:
Zitat von Fanani:
Zu wenig Nähe und Liebe, zu wenig Erfolg, depressive Gedanken, viel gek. und unglücklich im Alltag, wie ich auch, nur dass wir uns gegenseitig keinen Halt mehr geben konnten. Vielleicht hätte es gereicht wenn wir jeden Tag ein tolles S. gehabt hätten, aber ich konnte einfach nicht mehr. Heute sehe ich das anders, was würde ich machen wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte.

Was Du da - übrigens sehr klar und deutlich - schilderst, waren Eure Eheprobleme. Die hattet Ihr auch ohne Next. Daher nochmal: seine Next mag der Auslöser gewesen sein - aber sie ist nicht der eigentliche Grund, daß Eure Ehe gescheitert ist.

Ich schreibe bewußt Grund und nicht von Schuld. Denn meines Erachtens seid Ihr ein klassisches Beispiel für Eheleute, die sich über die Jahre in unterschiedlicher Weise fortentwickelten und deren Kommunikation nicht funktionierte (warum auch immer). Dadurch kam Euch die Nähe abhanden und so blieb am Ende nur noch eine Fassade ohne Inhalt übrig. Das ist menschlich und nicht schuldhaft.

Ich werde an dieser Stelle jetzt nicht noch näher auf den Zustand Eurer Ehe einsteigen; Ihr seid mittlerweile getrennt und habt jeder auf seine ganz eigene Weise begonnen, sich ein neues Leben aufzubauen. Da wäre das komplette Aufarbeiten sämtlicher Details Eurer Eheproblematik müßig. Jedoch finde ich es wirklich wichtig festzuhalten, daß es Eure Problematik war - die Next erschien erst relativ spät auf der Bildfläche und ist dabei erst zur Projektionsfläche für seine Sehnsüchte und in weiterer Folge (s)ein Absprungbrett geworden, aber nochmal: Das macht sie zum Auslöser und nicht zum Grund für das Scheitern Eurer Ehe.

Es ist wichtig, sich das zu verinnerlichen. Denn so kannst Du sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Sie war und ist nie Deine Rivalin gewesen und jetzt, wo die Trennung vollzogen ist, sollte sie es erst recht nicht werden. Deine Ehe war bereits zerrüttet und wäre sie auch ohne ihr Erscheinen noch zu retten gewesen, so wäre das geschehen. Also erhöhe bitte die Bedeutung dieser Frau nicht mehr als nötig, indem Du ihr einen Einfluß auf Dein Leben zugestehst, den sie bei nüchterner Betrachtung der Gesamtsituation so nie hatte - und auch niemals bekommen sollte.

Zitat von Fanani:
Seitdem haben wir durch unseren Sohn Kontakt. Er wohnt in einer kleinen Einraumwohnung. Letzte Woche hat er extrem mit seiner Entscheidung hehadert und gesagt er sehne sich nach mir. Die andere wollte er erst wiedersehen wenn er eine Entscheidung getroffen hat. Dann hat er rausgefunden dass ich einmalig auf einer Party etwa einen Monat nach der Trennung was mit meinem Kollegen hatte. Er war super verletzt und hat mir eine böse Mail geschrieben.

Da siehst Du doch schon, daß die Next nur ein Absprungbrett war und blieb.

Zitat von Fanani:
Er hatte mir während der Trennung nichts von ihr gesagt, obwohl ich direkt gefragt hatte. Ich habe es dann zwei oder drei Wochen später zufällig rausbekommen und das war ein Komplettrückfall zu Tag 1.

Daß die Heimlichkrämerei Dich getroffen hat, ist natürlich nachvollziehbar. Vor allem aber ist sie ein Beleg dafür, wieviel Manschetten beide vor Deiner Reaktion hatten, falls er es Dir offen sagt. Das läßt aber vor allem ihn schwach aussehen, bitte zieh Du Dir diesen Schuh nicht an.

Zitat von Fanani:
Jedenfalls wohnt die Frau weit weg und irgendwann hat er die dann zu sich geholt. Dann wollte er meinen Sohn bei sich haben, sodass die dann direkt zu dritt die Tage verbrachten. Weil ich meinem Sohn den Zugang zu seinem Vater nicht verwehren will, machte ich das alles mit.

Zitat von Fanani:
Aber es nagt an mir, die Gedanken an die beiden, wie mein Kind da bei denen Zeit verbringt, wie sie Bett und Alltag teilen.

Dein Mann wohnt in einer Einzimmerwohnung. Meines Erachtens ist es eine Zumutung, daß Dein Sohn sich dort mit ihm und der Next zusammen aufhalten soll, noch dazu nach so kurzer Zeit. Bleibt Dein Sohn da etwa auch über Nacht? Oder bringt der Vater ihn abends wieder zu Dir retour?

Zitat von Fanani:
Wie soll man das akzeptieren lernen? Die beiden kotzen mich so an. Es fühlt sich alles so ungerecht an und schmerzt.

Ich würde mich voll auf das Kind konzentrieren. Will es seinen Vater wirklich unbedingt sehen, unter diesen Umständen? Freut es sich auf die Besuche, ist es gelöst, wenn es von dort zurückkommt? Das wäre für mich das Entscheidende.

Zitat von Fanani:
Ostern war er bei ihr ohne sein Kind zu sehen, obwohl ich ihm die Möglichkeit eingeräumt hatte, Ostermontag war sein Geburtstag, auch ohne Sohn, Familie oder Freunde. da war er bei ihr.

Wie reagiert Dein Sohn darauf?

Zitat von Fanani:
Kann man von der neuen Partnerin nicht erwarten, dass sie will, dass er seiner Vaterrolle gerecht wird? Wieso hat sie sich überhaupt einen Papa geangelt?! So eine Olsch!

Das Problem ist Dein Ex, nicht diese Frau.

Erwarten kannst Du alles, aber leider sind die Menschen nicht immer so, wie man sie gern hätte.
Das gilt sowohl für Deinen Ex, als auch für diese Frau.

Allerdings - und das ist jetzt der schwere Teil - es gilt auch für Dich selbst.
Und deshalb macht es keinen Sinn, auf diese Frau zu kaprizieren.

Nochmal: Sie ist nicht schuld, daß Eure Ehe gescheitert ist.
Sie ist nicht mal schuld, daß Dein Ex sich jetzt auch noch als Rabenvater entpuppt, nachdem er sich bereits als Fremdgänger outen mußte. Er ist erwachsen, das ist seine Entscheidung, sein Handeln, seine Verantwortung.
Sie ist nur (s)ein Mittel zum Zweck: Bestätigung finden, die er eigentlich in sich selbst tragen müßte.

Es tut mir sehr leid für Deinen Sohn, daß er erleben muß, für seinen Vater nicht das Wichtigste auf der Welt zu sein. Sei Du ihm dafür dann eben umso mehr eine gute Mutter - aber laß den Dingen ihren Lauf, denn den nehmen sie sowieso.

Irgendwann, wenn Dein Ex mal im Alterheim landet oder auf dem Sterbebett liegt, wird ihm vielleicht doch nochmal dämmern, worauf es im Leben wirklich angekommen wäre. Ich hoffe, daß Du und Dein Sohn sich bis dahin längst ein schönes, erfülltes neues Leben aufbauen konnten und wünsche Euch beiden dazu alles Gute und viel Glück.

26.04.2020 14:14 • x 2 #8


CaveCanem
Und überhaupt. Und alles anders. Und sch... sch auf Deine Gefühle.

Ihr seid ja sooo gute Kameraden.

Zieh ihm diesen Zahn.

Ich hab meinen Sohn vor 24 Jahren sogar über 1000 km zu seinem Vater gefahren.

Um dem Kleinen den Vater zu erhalten.

Mein Fazit 24 Jahre weiter: wer als Vater erhalten bleiben will, der wird sich kümmern.

Wer nicht will oder aus Eigendoofheit nicht kann, da bist Du als Mutter außen vor.

Du kannst zwar für Zwei wollen, also für Dich und Dein Kind. Aber nicht für Drei.

Das aber ist eine ganz eigene Lernaufgabe.

26.04.2020 14:17 • x 2 #9


Happyeverafter
Zitat von Blanca:
Die ersten Zitate stammen noch aus Deinem Ursprungsthread, um das Ganze im Zusammenhang zu lassen.

Stop! Seine Next war allenfalls ein Tropfen, der dieses Ehefass hier zum Überlaufen brachte:

Was Du da - übrigens sehr klar und deutlich - schilderst, waren Eure Eheprobleme. Die hattet Ihr auch ohne Next. Daher nochmal: seine Next mag der Auslöser gewesen sein - aber sie ist nicht der eigentliche Grund, daß Eure Ehe gescheitert ist.

Ich schreibe bewußt Grund und nicht von Schuld. Denn meines Erachtens seid Ihr ein klassisches Beispiel für Eheleute, die sich über die Jahre in unterschiedlicher Weise fortentwickelten und deren Kommunikation nicht funktionierte (warum auch immer). Dadurch kam Euch die Nähe abhanden und so blieb am Ende nur noch eine Fassade ohne Inhalt übrig. Das ist menschlich und nicht schuldhaft.

Ich werde an dieser Stelle jetzt nicht noch näher auf den Zustand Eurer Ehe einsteigen; Ihr seid mittlerweile getrennt und habt jeder auf seine ganz eigene Weise begonnen, Euch ein neues Leben aufzubauen. Daher macht das komplette Aufarbeiten sämtlicher Details Eurer Eheproblematik an dieser Stelle keinen Sinn. Jedoch finde ich es wirklich wichtig festzuhalten, daß es Eure war - die Next erschien erst relativ spät auf der Bildfläche und ist dabei erst zur Projektionsfläche für seine Sehnsüchte und in weiterer Folge (s)ein Absprungbrett geworden, aber nochmal: Das macht sie zum Auslöser für das Scheitern Eurer Ehe - aber nicht zu dessen Grund.

Es ist wichtig, sich das zu verinnerlichen. Denn so kannst Du sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Sie war und ist nie Deine Rivalin gewesen und jetzt, wo die Trennung vollzogen ist, sollte sie es erst recht nicht werden. Deine Ehe war bereits zerrüttet und wäre sie auch ohne ihr Erscheinen noch zu retten gewesen, so wäre das geschehen. Also erhöhe bitte die Bedeutung dieser Frau nicht mehr als nötig, indem Du ihr einen Einfluß auf Dein Leben zugestehst, den sie bei nüchterner Betrachtung der Gesamtsituation so nie hatte.


Da siehst Du doch schon, daß die Next nur ein Absprungbrett war und blieb.


Daß die Heimlichkrämerei Dich getroffen hat, ist natürlich nachvollziehbar. Vor allem aber ist sie ein Beleg dafür, wieviel Manschetten beide vor Deiner Reaktion hatten, falls er es Dir offen sagt. Das läßt aber vor allem ihn schwach aussehen, bitte zieh Du Dir diesen Schuh nicht an.



Dein Mann wohnt in einer Einzimmerwohnung. Meines Erachtens ist es eine Zumutung, daß Dein Sohn sich dort mit ihm und der Next zusammen aufhalten soll, noch dazu nach so kurzer Zeit. Bleibt Dein Sohn da etwa auch über Nacht? Oder bringt der Vater ihn abends wieder zu Dir retour?


Ich würde mich voll auf das Kind konzentrieren. Will es seinen Vater wirklich unbedingt sehen, unter diesen Umständen? Freut es sich auf die Besuche, ist es gelöst, wenn es von dort zurückkommt? Das wäre für mich das Entscheidende.


Wie reagiert Dein Sohn darauf?


Das Problem ist Dein Ex, nicht diese Frau.

Erwarten kannst Du alles, aber leider sind die Menschen nicht immer so, wie man sie gern hätte.
Das gilt sowohl für Deinen Ex, als auch für diese Frau.

Allerdings - und das ist jetzt der schwere Teil - es gilt auch für Dich selbst.
Und deshalb macht es keinen Sinn, auf diese Frau zu kaprizieren.

Nochmal: Sie ist nicht schuld, daß Eure Ehe gescheitert ist.
Sie ist nicht mal schuld, daß Dein Ex sich jetzt auch noch als Rabenvater entpuppt, nachdem er sich bereits als Fremdgänger outen mußte.
Sie ist nur (s)ein Mittel zum Zweck: Bestätigung finden, die er eigentlich in sich selbst tragen müßte.

Es tut mir sehr leid für Deinen Sohn, daß er erleben muß, für seinen Vater nicht das Wichtigste auf der Welt zu sein. Sei Du ihm dafür dann eben umso mehr eine gute Mutter - aber laß den Dingen ihren Lauf, denn den nehmen sie sowieso.

Irgendwann, wenn Dein Ex mal im Alterheim landet oder auf dem Sterbebett liegt, wird ihm vielleicht doch nochmal dämmern, worauf es im Leben wirklich angekommen wäre. Ich hoffe, daß Du und Dein Sohn sich bis dahin längst ein schönes, erfülltes neues Leben aufbauen konnten und wünsche Euch beiden dazu alles Gute und viel Glück.


Sorry, ich komme mit dem Zitieren irgendwie nicht klar

Vielen Dank für dein ausführliche Antwort, wow! Was das Scheitern unserer Beziehung betrifft, da hast du völlig recht, ich habe das in den letzten Wochen auch schon sehr für mich verinnerlicht. Ich weiß dass seine Neue nur letztlich dieser Auslöser war, die Trennung wirklich durchzuziehen, wobei er mir selbst danach noch gestanden hat, unsicher zu sein ob wir nicht doch noch eine Chance haben. Vielleicht ist es auch das, dass er eine Frau, bei der so gar nichts nach echter und aufrichtiger Zuneigung klang, nun doch so einen Platz eingenommen hat und ich aus deren Beziehung einfach nicht schlau werde. Sie haben durch Corona gerade beide keine Arbeit, er wollte in der Zeit nicht allein sein...ist es wirklich die, die meinen Sohn an seiner Seite kennenlernen sollte?

Na ja, ich weiß dass die Trennung andere Ursachen hatte, weil wir und beide nicht mehr das geben konnten, was wir brauchten. Aber es hilft, wenn ihr mir dazu schreibt, einfach weil ich mir das verinnerlichen kann, keinen Gedanken an die beiden zu verschwenden und sie ihr Leben leben zu lassen. Mag sein, dass noch Eifersucht reinspielt und diese Ungerechtigkeit, die ich erfahre. Aber sie sollte wohl einfach keinen Gedanken wert sein...so viel Energie für nichts....

Wie lange auch immer sie an seiner Seite sein wird, ich werde hoffentlich etwas aufbauen, was auf lange Sicht funktioniert und wo ich alles aufgearbeitet habe und stark in was Neues starten kann als durch pures Immerweitermachen und mit den alten Beziehungsmustern was Neues versuche hinzukriegen...kann klappen oder auch nicht - aber du hast recht, SIE ist nicht mein Thema und ich danke dir, dass du das in dieser Ausführlichkeit nochmal aufgegriffen hast. Werde es immer mal wieder lesen und mich daran erinnern, wenn ich wieder so einen doofen Moment habe.

Deinen letzten Absatz finde ich toll - ich hoffe auch, so wie für jeden hier, der durch eine Trennung geht, dass da irgendwo etwas ganz Wunderbares wartet und ich erkenne, dass ich einen ganz anderen Mann gebraucht habe als ihn. Und dass er iwann wieder zu dem Vater wird, der er vorher war, denn in dieser Rolle war er einfach gut!

Liebe Grüße und auch dir alles Gute!

26.04.2020 14:58 • x 1 #10


Happyeverafter
Oh jetzt weiß ich wie es geht...also nochmal zu deinen Fragen:

Zitat von Blanca:
Wie reagiert Dein Sohn darauf?


Mein Sohn reagiert da irgendwie gar nicht drauf. Sowieso will er meist gar nicht groß drüber reden. Ich sag ihm dann einfach, dass wir beide ihn so lieb haben und dass sich daran nie was ändern wird. Jetzt wo ein Plan für die Betreuung da ist, wird vieles auch für ihn greifbarer, denke ich.

Zitat von Blanca:
Ich würde mich voll auf das Kind konzentrieren. Will es seinen Vater wirklich unbedingt sehen, unter diesen Umständen? Freut es sich auf die Besuche, ist es gelöst, wenn es von dort zurückkommt? Das wäre für mich das Entscheidende.


Ja, er wirkt bis jetzt zufrieden, da ist mir nichts Negatives aufgefallen. Und ja, er will schon zu seinem Papa. Im Alltag geht das, er hat im Garten mit den Nachbarkindern gut zu tun aber wenn er weiß, dass er ihn holt, freut er sich wie Bolle. Und das ist ganz toll, wie er ihn empfängt, wenn Papa ihn abholt. Das ist schon schön.

Zitat von Blanca:
Dein Mann wohnt in einer Einzimmerwohnung. Meines Erachtens ist es eine Zumutung, daß Dein Sohn sich dort mit ihm und der Next zusammen aufhalten soll, noch dazu nach so kurzer Zeit. Bleibt Dein Sohn da etwa auch über Nacht? Oder bringt der Vater ihn abends wieder zu Dir retour?


Also wenn sie da ist, dann kann er halt dort nicht schlafen, das ist bis jetzt auch nie vorgekommen. Bringt ihn zum Abendessen wieder nach Hause. Hab ihn auch gebeten nach alternativen Wohnoptionen zu gucken, damit das kein Problem mehr ist. Wenn das iwann mal soweit ist, dann wird sich auch zeigen, wie viel Bestand seine neue Beziehung hat, denn das ist eben Familienleben mit Kind und kein Laeifari, sondern jede Menge Verantwortung statt nachmittags mal ein Eis essen zu gehen....

26.04.2020 15:08 • #11


Happyeverafter
Zitat von CaveCanem:
Zieh ihm diesen Zahn.


Ja, ich bin immer sehr diplomatisch und hab oft viel zu lange darauf gewartet, dass von ihm was kommt...mittlerweile bin ich viel klarer und organisierter und schreib ihm, was ich erwarte, sachlich und klar. Mal sehen, wie das so weitergeht.

Zitat von CaveCanem:
Mein Fazit 24 Jahre weiter: wer als Vater erhalten bleiben will, der wird sich kümmern.


Ja, das ist ein schlauer Satz. Manchmal denke ich aber auch, dass ich zu meinem Recht kommen will. Ich hab meinen Sohn rund um die Uhr, ich arbeite - im Gegensatz zu ihm und seine Neuen - Vollzeit in Homeoffice wg. Corona mit ihm zu Hause. Nicht einmal hat er darüber nachgedacht! Wenn ich ihn also nicht fordern würde, dann wäre ich iwann total ausgebrannt...das seh ich einfach nicht ein...

26.04.2020 15:16 • #12


CaveCanem
Joa... dann grenz Dich gut ab.

Und hab Mut, auch mal nein zu Dingen zu sagen, die Dich nerven.

26.04.2020 15:37 • x 1 #13


M
Ziemlich doofe Situation, wenn NEXT schon da ist.
Wie schon richtig zitiert, NEXT ist nicht Schuld....aber ich kann dich verstehen, da bekommt man richtig Gefühle.

Ich habe meinen Sohn etwa 15 Tage/Monat, also 50/50. Es vergeht kaum ein WE, wo Ex nicht fragt, ob er noch länger bleiben kann....

Gestern habe ich für mich eine sehr schlechte Entscheidung getroffen, auch so eine Gefühlslage.
Sie hat mich angeschrieben, ob mein Kind noch bis heute bleiben kann.
daraufhin habe ich nicht geantwortet und ihn am Abend nach Hause gebracht....eigentlich aus Wut ihr und möglicherweise ihren neuen gegenüber.....

Heute bereue ich diese Entscheidung......ich habe da komplett gegen meinen Sohn gehandelt...denn er will immer länger bleiben!
Ich bekomme den Groll auch nicht weg, nach 3 Monaten noch nicht.....

26.04.2020 16:00 • x 3 #14


Blanca
Zitat von Fanani:
Kann man von der neuen Partnerin nicht erwarten, dass sie will, dass er seiner Vaterrolle gerecht wird? Wieso hat sie sich überhaupt einen Papa geangelt?! So eine Olsch!

Es gab hier schon Threads von Affairenfrauen, wo es genau umgekehrt lief, was die Erwartungshaltung betrifft. Also sinngemäß (nicht wörtlich, da nur aus meiner Erinnerung zitiert):

Warum läßt die Ehefrau sich nicht endlich scheiden? Warum sieht sie nicht ein, daß ihre Ehe kaputt ist und daß er sie gar nicht mehr liebt, sondern nur noch wegen Haus und Kind bei ihr ist, sondern klammert so an 'meinem' Affairenmann und steht so 'unserem' Glück im Weg? Warum gibt die Olsch ihn nicht endlich frei?

Muß bei der Affairenfrau Deines Ex jetzt nicht genauso gelaufen sein, man steckt da von außen schwerlich drin. Meist kommen solche Fragen auch erst mit der Zeit, also wenn Affairen nicht nur ein paar Monate laufen (was bei Deinem Ex wohl wahrscheinlicher ist), sondern sich über Jahre hinziehen. Auch an den abgebrühtesten Geliebten geht es auf Dauer eben doch nicht spurlos vorbei, daß das Objekt der Begierde ihnen zwar einerseits 'ne Menge Herz und Schmerz ins Ohr säuselt, ihnen zugleich aber umso hartnäckiger den zweiten Platz hinter seiner Erstbeziehung zuweist und das mit einer Selbstverständlichkeit, die regelrecht provoziert mit der Zeit - sofern sie sich noch einen Funken Selbstbewußtsein erhalten haben.

Ich sehe die Next übrigens auch noch lange nicht als seine neue Partnerin, sondern eher als sowas wie eine Affaire, aus der jetzt eine Freundin plus geworden ist. Immerhin hat Dein Ex ja auch immer wieder versucht, Dich wieder anzugraben - da kann von einer gefestigten Beziehung bei denen also wohl kaum die Rede sein, das Ding ist ja nicht mal exklusiv, so wie er damit umgeht.

Natürlich habe ich gut reden... als jemand, der nicht unmittelbar in diesem (ex) Dreieck steckt und das Ganze von außen betrachtet. Aber eben drum schreibe ich es Dir auch so gelassen und nüchtern, wie ich nur kann:

Aus meiner Sicht wird diese Next mit aller Wahrscheinlichkeit nur eine Episode in seinem Leben bleiben. Dein Ex hat zuwenig Selbstbewußtsein, um reif für eine gesunde Beziehung zu sein. Daher wird er auf die eine oder andere Weise solange weiter scheitern damit, bis er sich selbst hat ändern können. Dies wiederum würde aber zunächst mal eigene Einsicht erfordern und die ist aktuell bei ihm nicht erkennbar (also so, wie Du ihn geschildert hast).

Wie ein Auswanderer nimmt er sich selbst überall mit. Daher sind weitere Beziehungsprobleme für ihn vorprogrammiert und insofern kannst Du es hoffentlich irgendwann so sehen, daß es (Dein) Glück in (seinem) Unglück ist, daß es die Next ist, die ihn jetzt an der Backe hat. Letztlich haben beide ja genau das bekommen, was sie sich redlich verdient haben: Einander.

Je mehr es Dir gelingen wird, sie durch diese Brille zu sehen, desto mehr wirst Du zu einer Haltung gelangen à la Ich habe ihr die Knochen hingeworfen und nun nagt sie eben weiter daran. Natürlich gehört es sich nicht, jemand das so offen ins Gesicht zu sagen. Aber sobald Du diese Haltung erst mal verinnerlicht hast, wird Dich das auch gar nicht mehr interessieren. Allerdings wirst Du diese Haltung subtil ausstrahlen - etwa, wenn Du gelassen weiter durch Dein neues Leben schreitest und es Dich schlicht nicht mehr interessiert, wen er gerade an seiner Seite hat (solange es Deinem Sohn gut geht dabei, versteht sich).

Dein Sohn würde so vorgelebt bekommen, daß man keine Beziehung braucht, um ein entspanntes, zufriedenes - vielleicht sogar wieder glückliches - Leben zu führen.

Und das fände ich richtig klasse.

Andersherum gesagt:
Das Geschehene ist geschehen, lass es bitte los.
Vertief den bereits gezogenen Schnitt, geh weiter.
Mach das Beste aus dem, womit Du und Dein Sohn jetzt noch ausgestattet sind.
Mehr ist nicht drin.
Aber auch das ist bereits unheimlich viel.
Es lohnt sich.

26.04.2020 16:05 • x 2 #15


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