So, jetzt mal wieder ein Zwischenstand nach einer fast vollendeten Arbeitswoche. Es ist alles noch sehr sehr schwer für beide. Wir versuchen die Abende zusammen zu verbringen, gestern sogar den ganzen Nachmittag. Dann gehen wir laufen und reden stundenlang. Teils ist das sehr hart aber es geht uns beiden besser danach. Das wirklich schlimme sind die Nächte, da gehe ich fast am Stock. Der Vertrauensbruch, die Liebe für einen anderen, auch Gedanken an die vielen tollen Erlebnisse aus einer glücklichen Zeit, alles kommt mir in den Kopf. Wenn ich dann so vor mich hin weine tröstet mich meine Frau auch, streichelt mich und sie sagt, dass ich das alles verarbeiten muss und das normal ist. Aber darüber hinaus redet sie in der Nacht nichts und wenn ich sie frage was sie denkt und fühlt (nachts wie tags), das mag sie gar nicht. Vermutlich ist es normal, weil ich am liebsten hören würde wie sehr sie alles bereut, sie aber noch diese Liebe im Gefühl hat und nicht die aus ihrer Sicht wunderschönen letzten Wochen bereuen kann. Das ist zumindest meine Interpretation dazu... Fragen kann ich sie das nicht. Gestern waren wir zusammen einkaufen und in einem Restaurant essen und hatte für die angespannten Verhältnisse einen sehr schönen Tag. Immer händchenhaltend, mal auch mit einem kleinen Witz oder einer lustigen Situation wieder ein Lachen in unseren Augen. Abends war sie mit einer Freundin weg und ich habe mit Schlafmittel die erste Zeit gut geschlafen. Als sie heim kam sagte sie mir, dass sie noch nie so zuversichtlich wie heute ins Bett gegangen ist seit dem ganzen Thema. Ich lebe also im Zwiespalt zwischen Hoffnung, Verarbeitung des Erfahrenen und gnadenloser Angst.
Heute haben wir einen ersten Termin bei einer Paartherapeutin, vielleicht hilft das ja auch ein Stück weiter.
15.04.2016 06:24 •
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