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Zusammenziehen mit Freundin in Ausbildung

P
Hallo miteinander,

Ich (27, männlich) wollte euch mal bezüglich Tipps und Erfahrungen zu folgender Situation fragen:

Ich bin seit 6 Monaten glücklich mit meiner Freundin zusammen. Ich bin berufstätig, zahle eine Eigentumswohnung ab, hab zwar genug Geld um gut Leben zu können und mir hin und wieder mal was leisten zu können, aber zum Ende des Monats bleibt mir nicht mehr viel zum sparen. Ich bin Mittelklasseverdiener, habe mich aber beim Wohnungskauf zukunftssicher orientiert und dort auch mehr als genug Platz für eine eigene, kleine Familie in der Zukunft, kostet aber natürlich entsprechend an Kreditraten.

Meine Freundin (21 Jahre) ist noch die nächsten 3 Jahre in Ausbildung. Sie wohnt noch bei ihren Eltern fast 1.5 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Ausbildungsplatz entfernt. Meine Wohnung liegt nur 20 Minuten von diesem entfernt, so war sie die letzen Monate meist unter der Woche bei mir, war dann am Wochenende bei ihren Eltern. Das funktionierte beziehungstechnisch problemlos für uns. Allerdings habe ich in dieser Zeit nichts von ihr für die Unterkunft berechnet und es am Ende des Monats dann doch deutlich bemerkt (Betriebskosten, Einkäufe etc.) Sie trägt finanziell manchmal etwas bei, übernimmt zum Beispiel mal einen Einkauf, ist aber aufgrund ihrer Ausbildung, trotz Samstagsjob, einfach nicht so flüssig wie ich und ich will ihr hier nicht ihr ganzes Geld abnehmen. Insgesamt finanziert ich sie momentan also noch stark mit, zudem dass sie gratis bei mir wohnt.

Mittlerweile wäre für sie ein Platz in einem Studentenwohnheim in der Nähe frei geworden, wo sie für einen geringen Pauschalbetrag, den sie sich selber leisten könnte, unterkommen kann. Allerdings muss sie innerhalb einer kurzen Frist diesbezüglich Zu- oder Absagen.
Sagt sie ab ist sie bis zum Ende ihrer Ausbildung dafür gesperrt bzw. bekommen andere Studenten dann den Vortritt und die Anfragen sind hoch und es ist selten, dass dort etwas frei wird.

Die andere Option, die wir überlegten, wäre dass sie bei mir einzieht. Wir überlegten, was es hier finanziell für Möglichkeiten gäbe. Vielleicht habt ihr hier ein paar Tipps, ob sich diesbezüglich was rausholen lässt, so lange sie noch in Ausbildung ist (Wohnbeihilfe etc.) bzw. Anlaufstellen, um dies herauszufinden.

Versteht es nicht falsch, ich liebe sie und wäre auch mit einem Einzug von ihr einverstanden. Ich möchte aber auch nicht doof sein und hier aus Unwissenheit auf Entschädigungen, die ihr/uns eventuell vom Staat zustehen würden, verzichten und das stattdessen aus eigener Tasche zahlen. Vielleicht war jemand von euch in einer ähnlichen Situation und hat diesbezüglich Tipps für mich. Vielen Dank und liebe Grüße.

24.06.2019 23:33 • #1


A
Ihr wärt auf der sichereren Seite für eure Beziehung, wenn sie eine Homebase mal im Studentenheim bezieht. Ausziehen kann sie immer noch, einziehen nicht mehr.

Ist es eine Eigentumswohnung, braucht sie im Endeffekt für etwaige Zuschüsse einen Untermietervertrag und du musst eine angemessene Miete ausrechnen, deren Zahlung sie auch belegen muss. Und da wird es etwas haarig. Würde ich nach 6 Mo aus beider Blickwinkel so noch nicht machen.

24.06.2019 23:47 • x 4 #2


A


Zusammenziehen mit Freundin in Ausbildung

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VictoriaSiempre
Ihr seid erst seit 6 Monaten zusammen, sie sollte unbedingt in das Studentenheim ziehen und von Dir unabhängig bleiben. Ihr wisst doch noch gar nicht, ob Eure Beziehung ihre Ausbildungszeit übersteht.

Keine Ahnung, ob sie Wohngeld bekommen würde. Ihr seid dann meiner Meinung nach eine Bedarfsgemeinschaft - warum sollte die Allgemeinheit, die Steuerzahler, Euer Zusammenleben finanzieren? Find ich schon ein wenig schräg, Deine Denke.

Ich kann aber auch verstehen, dass wiederum Du sie nicht finanzieren willst (auch wenn ich es ein wenig korinthenkackerig finde, dass Du jetzt schon die erhöhten Betriebskosten berechnet hast...).

24.06.2019 23:48 • #3


BrokenHeart
Zitat von Papademus:
Mittlerweile wäre für sie ein Platz in einem Studentenwohnheim in der Nähe frei geworden, wo sie für einen geringen Pauschalbetrag, den sie sich selber leisten könnte, unterkommen kann. Allerdings muss sie innerhalb einer kurzen Frist diesbezüglich Zu- oder Absagen.


Meiner Meinung sollte sie diesen Platz unbedingt annehmen. Ob sie diesen dann nutzt oder eher bei Dir ist, sei mal dahingestellt.
Aber sollte es mit Euch nicht sooo gut laufen, hat sie immer einen Ort, an dem sie wohnen kann.
Sie ist 21 und in der Ausbildung ... da kann noch so viel passieren .....
Ich war auch mal 21 .....

25.06.2019 00:05 • #4


A
Zitat von BrokenHeart:
Ich war auch mal 21 .....


Ich war 23, als ich zum ersten Mal mit einem Mann zusammengezogen bin. Hielt noch 3 Jahre. Immerhin..

25.06.2019 00:17 • x 1 #5


P
Ja, aber das sind eben zum Teil auch unsere Überlegungen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Beziehung so bald in die Brüche geht, waren von Anfang an glücklich miteinander und hatten keine Schwierigkeiten. Allerdings sind wir nicht naiv, natürlich kann das passieren und auch für diese Eventualität will ich das wir beide abgesicherte sind. Im Falle der Trennung: Auch ansonsten wäre sie dann nicht obdachlos, könnte eben bei ihren Eltern wohnen und müsste dann als anfallendes Übel den langen Fahrweg, den sie ansonsten nicht hätte wenn sie den Heimplatz nimmt, ihre restliche Studienzeit in Kauf nehmen. Bis vor einigen Monaten, seit sie vermehrt bei mir wohnt machte sie das, sagt es wäre kein Weltuntergang für sie, da sie dann meist im Zug lernte und dann zu Hause entsprechend weniger Arbeit hatte.

Nimmt sie den Wohnheimplatz wären eben die Vorteile, dass sie auch bei einer etwaigen Trennung nicht so lange pendeln muss und dass sie einen eigenen Rückzugsort hat. (wobei sie auch in meiner Wohnung ein eigenes Zimmer haben könnte.) Aber sie zahlt auch einen Pauschalbetrag, hätte entsprechend noch weniger Geld zur Verfügung und wir denken, dass sie trotzdem noch überwiegend bei mir wäre. Wir sind ein glückliches Paar, wollen uns häufig sehen und bei mir ist die Lebensqualität auch deutlich höher wie im Studentenheim. Ruhige Lage, keine besoffene Zimmernachbarn bei dünnen Wänden, viel mehr Platz, Garten etc. Es sind einfach 2 Paar Schuhe und sie hat sowohl vom Wohnheim als auch von mir einen ungefähr gleich langen Anfahrtsweg zur Ausbildungsstätte.

Und wenn es dann so ist, wieso sollte sie nicht gleich bei mir einziehen und sich das Geld sparen und eventuell noch Anrecht auf diverse Förderungen erhalten? Ich seh das nicht in Richtung Sozialschmarotzer oder Zweckgemeinschaft, auch Eltern erhalten Kindergeld etc. und eventuell hat sie ebenso das Anrecht, auf irgendwelche Förderungen in diesem Fall, die ihr einfach zustehen. Den Staat kostet es so oder so, was denkst du wieso der Pauschalbetrag für das Wohnheim um einiges niedriger liegt, als die tatsächlich dafür zu erwartenden Kosten? Richtig es ist eine öffentliche Ausbildungsstätte und der Staat zahlt die Mehrkosten. Und später arbeitet sie dann in einem für den Staat wertvollen Beruf. Es geht ja nicht drum, dass ich mir meine Wohnungskosten damit finanzieren will, ich vermute hier auch das nicht mehr als 200-300 Euro rauszuholen sind, aber diese haben oder nicht haben ist ein Unterschied. Und zu verschenken haben wir das nicht. Deshalb wollt ich mich mal informieren, ob sich hier jemand auskennt.

25.06.2019 00:36 • #6


P
Nachtrag: Und natürlich ist das sehr früh, nach 6 Monaten zusammenzuziehen. Die Überlegung kam aus der Situation. Allerdings hab ich diesbezüglich auch die Überlegung gemacht: Macht es wirklich so einen großen Unterschied? Ich vermute fast das manche Paare auch 2 Jahre getrennt leben und dann beim entgültigen Zusammenzug rasch merken: Das geht einfach nicht. Gewappnet ist man schlussendlich nie. Was haltet ihr davon?

25.06.2019 00:50 • #7


VictoriaSiempre
Kindergeld werden die Eltern Deiner Freundin sicher doch auch noch bekommen - oder verdient sie in ihrer Ausbildung so viel, dass das entfällt?

Hier könnt Ihr überschlägig berechnen, ob es Wohngeld für Euch gibt https://www.wohngeld.org/wohngeldrechner.html

Du bist ihr Lebensgefährte und wirst Dich auch nackig machen und Deine finanzielle Situation offenlegen müssen. Kann man natürlich so hindrehen, dass sie nur Untermieterin bei Dir ist - dann erzielst Du Einkünfte, die zu versteuern sind.

Sorry nee, ich verstehe die Anspruchshaltung nicht so ganz, dass Zuschüsse fließen sollten, weil Ihr zusammen leben möchtet. Dass ist Euer Bi.r und nicht das des sozialen Netzes. Ich finde gut, dass es Hilfen gibt und zahle dafür auch gerne Steuern. Aber bitte dann doch an Leute, die es brauchen.

Deine Freundin braucht es nicht. Sie kann bei ihren Eltern wohnen oder alternativ im Wohnheim bei Dir um die Ecke. Es ist nun mal so, dass während der Ausbildung oder des Studiums das Geld meist nicht so üppig ist.

Wenn Ihr zusammen leben wollt, dann seid Ihr auch alt genug, das alleine hinzubekommen und eine Lösung zu finden. Ich habe (damals in der Steinzeit ) auch mit einem mittellosen Studenten zusammen gelebt, während ich schon recht gut verdient habe. Da war es keine Frage, dass ich entsprechend mehr gezahlt habe und er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten eingebracht hat. Ich finde das in einer Paarbeziehung normal, vor allem weil es ja nicht auf Dauer so sein wird (geh ich mal von aus).

Es kann doch nicht zu schwierig sein, zu zweit einen Kassensturz zu machen und zu gucken, was geht. Und womit beide leben können! Aber wenn man einerseits zusammenleben möchte, andererseits auf Parität, bei so einer Konstellation wie bei Euch, besteht, dann geht das halt nicht.

Ich bin immer noch fürs Wohnheim! Und ja klar - Beziehungen können immer scheitern, ob nach 6 Monaten oder 26 Jahren. Man muss es halt ausprobieren. Aber wenn gleich zu Beginn schon die Finanzen eine Rolle spielen, dann steht das für mich unter keinem guten Stern.

25.06.2019 01:20 • #8


A
300 Euro halte ich für undenkbar. In eurem Fall würde das Wohngeld vom Haushaltseinkommen berechnet - also musst du dein Einkommen offenlegen. Wird sich wohl nicht für einen Zuschuss ausgehen, wenn du dir eine Eigentumswohnung leisten kannst. Sinn des Zuschusses ist ja, dass Kinder von Hartz4-Empfängern auch studieren können. Bafög an sich ist je nach Einkommen der Eltern und der Studierenden an sich maximal rund 800 Euro. Ich würde also davon ausgehen, dass deiner Freundin insgesamt und durchschnittlich gut 500 Euro zugeschossen werden. Wenn sie eher aus ärmlichen Verhältnissen kommt.

Für dich wird es also eher ein finanzielles Minus, denn viel mehr, als sie jetzt hat, wirds die nächsten Jahre nicht spielen. Und Ausgaben für Bücher etc kommen da noch dazu.

25.06.2019 01:33 • x 1 #9


P
Hallo Papasemus,

es klingt so als tendierst Du zum Einzug Deiner Freundin. Natürlich plant ihr keine Trennung oder rechnet damit. Aber das ist gar nicht Punkt und es macht es auch nicht unwahrscheinlicher.

Du bist in einer komfortableren Lage und kannst es im Moment vielleicht auch nicht nachvollziehen wie es sich für Deine Freundin anfühlen würde, wenn ihr euch trennt oder streitet und sie muss bei dir bleiben oder muss sofort raus. Immerhin ist es Deine Wohnung und nicht Ihre.

Denn: Nehmen wir mal an sie bezahlt Dir die 300Euro und beteiligt sich und gibt noch was fûr Bücher und Hobbies aus, glaubst du wirklich sie hätte das Geld dann schnell auszuziehen und für die 90min Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln zu zahlen? (Im mal beim Geld zu bleiben) 3 Jahre sind eine lange Zeit und es kann viel passieren.
Wenn du das Gefühl hast, dass Du mehr Geld brauchst, dann Gründe eine WG.

Lass sie den Wohnheimplatz nehmen. Zumal sie auch da jeder Zeit ausziehen könnte. Sie kann die Konsequenzen mit all ihren positiven und negativen Facetten bzgl eines Einzugs aufgrund fehlender Erfahrung noch gar nicht abschätzen. Du jedoch kannst es, und solltest nicht so auf das Geld fixiert sein bzw es Dir aufgrund des finanziellen Aspekts schönreden, dass es das einzig richtige ist.

Besser habt ihr den Platz und stellt fest, dass ihr den gar nicht nötigt gehabt hättet, als anders herum. Du als jemand, der langfristig plant, solltest das verstehen.

25.06.2019 01:43 • x 2 #10


A


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