Zustandsbeschreibung meines Lebens

L
Hallo!

ich bin neu hier und empfand diese Seite als sehr hilfreich - auch wenn ich bisher eher passiv war. Doch heute habe ich mich dazu entschlossen mich auch einmal mittzuteilen und Euch um Erfahrungen bzw. Hilfe zu bitten.

Zu meiner Vorgeschichte und meinem momentanen Zustand:

Ich habe mich vor über einem Jahr von meinem Ehemann getrennt. Wir waren 8 Jahre lang ein Paar und haben auch einen 4-jährigen Sohn.
Nachdem wir uns getrennt haben - habe ich mich dazu entschlossen auszuziehen. Also hab ich -wie man so schön sagt- wieder bei 0 angefangen. Neue Wohnung, neues soziales Umfeld, neue Arbeit...

..tja, und die Tatsache mit dem Allein-sein! Auch das ist neu für mich. Ich bin es nicht gewohnt gewesen bis dato. Allein zu wohnen, für mich selbst zu sorgen, eigene Entscheidungen zu treffen, all diese Dinge sind schwer für mich. Ich fühle mich manchaml überfordert. Meine Eltern wohne über 400 Km entfernt (die mir auch nur im geringen Maße helfen können) - ich habe keine Geschwister - und Freunde (naja, die kann ich an der Hand abzählen - ausserdem sind sie ja auch nicht dazu da mein Leben zu steuern)

Das schmerzhafte an der Situation ist, zu sehen wie mein Expartner einfach glücklich fortan lebt. Kurz nach unserer Trennung ist er gleich eine neue Partnerschaft eingegangen (es sei ihm zu gönnen) aber ich kann es nicht ertragen - das mit anzusehen. Ich würde gernen einen Cut machen und ihn am besten nicht mehr sehen, hören oder von ihm lesen. Das lässt sich aber nicht umsetzen, da wir uns gemeinsam um unseren Sohn kümmern.

Wisst ihr, wenn ich dann höre das bei ihm alles toll ist - glücklich, er zufrieden ist (ja und Vater ist er auch wieder) dann bricht es mir das Herz. Ich sehe das mein Leben ein einziger Scherbenhaufen ist. Ich habe über das Jahr versucht zu analysieren - zu begreifen, warum ich nicht loslassen kann. Ich weiss, das ich nicht zurück möchte, auch Gefühle sind keine mehr da aber die Sehnsucht nach Zweisamkeit ist gross. Mir tut es so unendlich weh! Er lebt jetzt all die Dinge, die ich mir während unserer gemeinsamen Zeit immer gewünscht habe. Ich versteh nicht, warum nicht damals.

Ich versuche ja zu aktzeptieren aber es gelingt mir nicht - denn eigentlich wünsche ich mir, das auch er diese Zeit hätte durchmachen müssen - damit er begreift wie es mir jetzt geht. Das hat er aber nicht. Klar, was bringt es mir jetzt - ich muss nach vorn schauen - aber WIE?
Ich habe es versucht, in eine neue Beziehung zu gehen mit klaren Ansätzen was ich mir für meine neue Partnerschaft wünsche - aber es lässt sich nicht umsetzen - warum nicht? nichts klappt, garnichts...ich bin unzufrieden und traurig. Ich schaffe es zwar über einen längeren Zeitraum nicht ständig in Tränen auszubrechen aber ich knicke oft ein - und ich möchte es nicht mehr - Was kann ich dagegen machen? Kann mir jemand seinen Rat geben - habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

Mir ist bewusst das ich mir Hobbys suchen muss - was ich auch schon mache - aber bringt mir keine Ergebnisse - ich finde keinen Ausgleich - soziale Kontakte sind äusserst schwer zu finden in meinem Umfeld - Was soll ich machen. Ich muss glücklich mit mir selbst werden - nur kenne ich den Weg nicht dahin... BITTE HELFT MIR!

25.03.2011 15:43 • #1


wolfsherz
Hallo Lotus,

schön dass Du uns Deine Geschichte erzählt hast! Ich kann gut verstehen, dass Du Dich allein in der Wohnung, mit den Umständen die Du beschrieben hast, grundsätzlich manchmal unwohl fühlst.

Du hast es voll in der Hand was super Tolles, Aufregendes aus DEINEM Leben zu machen! Das musst Du auch gar nicht alleine tun! Es gibt andere Männer, als Deinen Expartner. Hilfsbereite, Lustige, Verlässliche, Aufregende ... Die gibt´s alle. Und vorallem, den einen, mit dem Du mindestens das Gleiche Glück empfinden kannst, das Dein Ex (angeblich) hat.

Das hast Du noch vor Dir, wenn Du es zulässt! Finde heraus, was Dich diese Möglichkeit nicht denken lässt. (Kannst es auch gerne posten. Vll sind die Gründe gar nicht so logisch, wie sie Dir vorkommen.)

Du schaust zurück, anstatt nach vorn! Was genau macht Dir Angst? Was hält Dich davon ab, an eine bessere Zukunft zu glauben? Du hast schon so viel allein bewerkstelligt auf das Du stolz sein kannst.

Klar, einen 4-jährigen zu betreuen zu haben ist die eine Sache, die andere ist, er wird nicht ewig 4 sein. Kann mich noch gut erinnern, als meiner 4 war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das mal anders sein würde. Er mich nicht so intensiv braucht wie in der Zeit. Heute ist er ein Teenie und alles, wirklich alles sieht ganz anders aus. Manches leichter, manches schwieriger. Aber die Luft zum Atmen wird wieder mehr, mit den Jahren und man fühlt sich selbst wieder mehr.

Auf der anderen Seite, kannst Du gerade jetzt noch so viel mit ihm gemeinsam unternehmen und dabei draussen in der Welt sein. Du kannst aus Deiner gebückten Haltung auf Kinderaugenhöhe hoch kommen und Dir die Menschen um Dich rum ansehen. Machst Du das? (Ich hab´s nicht gemacht und erkenne das erst jetzt Jahre später.) Was unternehmt ihr gemeinsam?

Zitat von Lotus_26:
,
Wisst ihr, wenn ich dann höre das bei ihm alles toll ist - glücklich, er zufrieden ist (ja und Vater ist er auchel wieder) dann bricht es mir das Herz.


Bitte sei ehrlich zu Dir! Es bricht Dir nicht das Herz sondern es fühlt sich schlecht an. Das ist völlig menschlich, verständlich und nachvollziehbar. Aber ein sympathisches Gefühl, eines das man züchten sollte, ich denke da gibst Du mir Recht, ist das nicht, oder? Ich finde es toll, dass Du die Größe besitzt, zuzugeben, dass er sein Glück verdient hat.

Zitat von Lotus_26:
Er lebt jetzt all die Dinge, die ich mir während unserer gemeinsamen Zeit immer gewünscht habe. Ich versteh nicht, warum nicht damals.

Das beurteiltst Du subjektiv aus der Entfernung so. Gekocht wird noch immer und überall mit Wasser. Du solltest diese Gedanken relativieren. Er hat bestimmt auch was gelernt in den Jahren mit Dir. Dieses Wissen setzt er vll jetzt um. Sei´s drum. Du hast doch auch Gutes mitgenommen und kannst es für Dein neues Leben .
verwenden.

Zitat von Lotus_26:
Ich versuche ja zu aktzeptieren aber es gelingt mir nicht - denn eigentlich wünsche ich mir, das auch er diese Zeit hätte durchmachen müssen - damit er begreift wie es mir jetzt geht.


Du bist mit dieser Haltung ganz sicher nicht allein. Ich kenne so viele Frauen, die sich wünschen ihr Ex hätte nach der Trennung auch leiden sollen und begreifen sollen welche Schmerzen er bereitet hat. Ich kann es nicht nachvollziehen. Ich habe das noch nie so gefühlt und frage mich, wo dieses Denken herkommt. Warum kann es jemandem so wichtig sein, dass der andere etwas begreift? Warum? Soll doch jeder seine eigenen Erkenntnisse machen.

Du wolltest einen Rat. Das ist sehr schwer. Ich würde sagen, Deine Aufgabe ist, daran zu glauben, ganz sicher daran zu glauben, dass alles für Dich sehr gut werden wird, besser, als es einmal war! Dass das mit Partnerversuchen bis jetzt frustierend war, heißt nichts, absolut gar nichts. Es waren einfach nicht die Richtigen. Es gibt aber mehr als 1,2,3 oder 4. Es gibt Millionen.

Habe Geduld und lebe den Moment!

LG wolfsherz

25.03.2011 17:01 • #2


B
Hallo Lotus...

ich denke, du bist noch nicth fertig mit ihm..hast noch nicht abgeschlossen ...? ... du steckst noch drin ...

deine negativen gedanken sind verständlich und menschlich... das darf man auch ruhig ne zeitlang haben... dann sollte aber der boden unter deinen füßen wieder zu spüren sein... schadest dir ja auch selbst... schließe mich da übrigens nicht aus...

wenn du magst, kannst du in eine gute buchhandlung gehen und diverse gute literatur dazu kaufen... es gibt wirklich gute bücher die dir viellecith helfen könnten zufriedener u glücklicher zu werden...

du strahlst deine stimmung nach außen aus und das reflektiert auch ... kann dir wenn du magst was empfehlen... schreib mir einfach..

is nicht so einfach sein leben zu leben.. verzichten zu müssen was man sich doch so sehr wünscht...

25.03.2011 20:00 • #3




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag