@summer
Das hast du sehr schön und auch treffend beschrieben. Das rationale Wissen ist zwar da, aber es ist eben schwierig, wenn emotional alles über einen zusammenbricht und auf dieser Ebene ein totales Chaos herrscht. Da tut es gut hier zu schreiben und auch eure Antworten /Gedanken dazu zu lesen.
Zitat: Aber wie willst du klar denken,wenn neben dir ein Mann ist,welcher dieses emotionale Ereignis mit ausgelöst hat?
Genau das macht die Situation grade so schwierig. Und ich glaube auch deswegen trete ich derzeit auf der Stelle und mir geht es nicht (wie ich tatsächlich gehofft habe) von Woche zu Woche immer ein Stück besser, sondern das Gegenteil ist grade der Fall. Mit jeder Woche die vergeht, geht meine Energiereserve noch mehr runter. Die Situation zusammen zu wohnen stresst mich unheimlich. Objektiv gesehen haben wir noch eine gute Ausgangslage: wir verstehen uns gut (wir haben ja noch Gefühle füreinander), wir streiten nicht und die Wohnung ist groß genug um die Freizeit in getrennten Räumen verbringen zu können. Er scheint mit der Trennung besser zurecht zu kommen als ich. Zumindest aktuell. Wobei bei mir ja noch die andere Trennung mit reinspielt und meine Ängste bezüglich Kinderwunsch / Torschlusspanik. Letzteres ist noch ganz frisch. Es ist als ob sich meine Emotionen so scheibchenweise offenbaren und alle zwei Wochen wird es noch schlimmer. Erst war ja nur die Trennung von mein Ex-Freund. Da ging es mir 2-3 Wochen erstaunlich gut. Richtig bergab ging es erst mit dem Versuch krampfhaft eine Beziehung mit dem anderen leben zu wollen und das an die Wand zu fahren. Das ist jetzt 5 Wochen her.
Es ist einfach eine sehr schwierige Situation, dass ich gefühlt am Ende meiner Kräfte bin, alles um mich herum aber jeden Tag mehr von meiner Energie wegnimmt... und ich irgendeinen Weg finden muss meine Kraft woanders her zu bekommen. Ansonsten packe ich den Umzug nicht. Von Arbeit will ich noch gar nicht reden, das belastet mich auch sehr. Aber hier muss ich vernünftig sein. So gehts eben nicht.
Du hast recht damit, dass ich meine Arbeit grundsätzlich habe. Zumindest die neue. Ich bin sogar finanziell in der glücklichen Lage mir diese Auszeit nehmen zu können, ich habe so auch keine Lücke im Lebenslauf. Da ich den neuen Teil noch nicht angefangen habe, fragt auch aktuell keiner nach mir. Für diesen Umstand bin ich recht dankbar (auch wenn ein Routine-Job, in dem man fest involviert ist, in der jetzigen Situation sicherlich besser wäre).
Zitat: Mach dir um die zeit ,,alleine mal jetzt keine Gedanken oder das du dann erst recht in ein Loch fällst. Ich versichere dir,dass ich weiß wovon ich schreibe, das dieser Teil eben auch positiv zu Werten ist. Ungewohnt vlllt,vllt macht es Angst, aber es führt dich zu dir selbst. Und wenn du dann deine Wohnung hast,können endlich die Emotionen komplett raus und gefühlt werden,nur für dich in deinem Rückzug.
Danke. Ich werde es versuchen. Diese Grübelgedanken führen ja zu nichts, ich muss es auf mich zukommen lassen und habe eh keine Wahl. Es ist ja auch nicht so, dass ich noch nie alleine gelebt habe, nur kenne ich es nicht vom zusammen gezogen sein dann wieder in eine Single-Wohnung zu müssen. Meine Angst bezieht sich eher darauf, dass ich die beiden dann umso stärker vermissen werde, wenn ich komplett alleine bin. Bzw. ich habe Angst vor der Wucht der Gefühle, die dann hochkommen, die ja jetzt schon so stark sind und kaum aushaltbar. Aber natürlich müssen die raus und natürlich muss ich dafür alleine sein und meinen Rückzugsort endlich haben.
Zitat: Was machst du grade konkret für dich? Hol dir Energie, in dem du was für dich tust, was DIR Freunde und Kraft spendet. Ab ins Schwimmbad, spazieren, malen ,telefonieren, Sport? Raus gehen
Es ist schwierig, weil die meisten Interessen, die ich habe mit meinem Ex-Freund verbunden sind und ständig Erinnerungen an ihn wecken. Besonders mein liebstes Hobby die Fotografie. Wir haben uns darüber kennengelernt. Jetzt muss das wieder getrennt werden. Das ist so hart. Noch dazu kommt bei mir aktuell eine totale Antriebslosigkeit und Interessenlosigkeit. Aber ich kenne die Theorie und befolge diese auch brav. Ich zwinge mich dann eben zu Aktivitäten. Heute habe ich das erste Mal seit langem wieder Sport gemacht, es hat auch gut getan. Und am Wochenende werde ich mit meinem besten Freund fotografieren gehen (ist so ein Event, wo er mich dazu überredet hat). Ich hoffe ich stehe das emotional durch, aber zumindest habe ich ihn als Stütze und es ist ein Anfang mein Hobby wieder anzufassen. Ansonsten versuche ich viele Pläne für die Zukunft zu machen, versuche darin ein Stückchen Halt zu finden, aber vieles ist eben auch an den Wohnort gebunden und damit in der Umsetzbarkeit auch ob ich in der Nähe dazu eine Wohnung finde. Mir würde es besser gehen, mehr unter Menschen zu sein d.h. im direkten Kontakt mit anderen. Das mache ich zwar jetzt am Wochenende, aber es ist einfach zu wenig. Hier habe ich aber auch schon Ideen...
Zitat: Meine Lage ist auch grad mehr als Beschissen, darf man das hier so formulieren.?
Das darfst du gerne so formulieren man muss die Dinge beim Namen nennen.
Danke nochmal für deinen Zuspruch! Genau das z.B. tut mir grade gut.
@DieSeherin
Wahrscheinlich hast du recht mit den zwei Lieben. Die Frage ist nur: wie wahrscheinlich ist das, dass ich einen Mann finde, der mit so sehr meine Freiheiten lässt in einer Beziehung, im Alltag kompatibel ist, mit dem ich mich mittels tiefsinnigen Gesprächen austauschen kann, der S. kompatibel ist und noch von den Interessen her? Mit 33 Jahren habe ich noch nie jemanden gefunden wo es so sehr passt. Bis jetzt mit den beiden. Nur leider eben auf zwei aufgeteilt. Und das funktioniert ja nicht. Theoretisch habe ich Zeit, als Mann würde es mir aber aktuell viel besser gehen. So rechne ich aktuell mit mehreren Jahren Single sein und dann tickt die biologische Uhr wohl so laut, dass man die schon beim ersten Date hören dürfte (selbst wenn ich das Thema natürlich dann verschweige).