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Zweifel nach der Trennung

N
Ich habe aufgrund der Entfernung meine noch junge Beziehung (4 Monate) beendet.
Wir stehen noch in Kontakt zueinander und werden uns auch mindestens ein weiteres mal sehen um Sachen auszutauschen.
Wir haben uns im Guten getrennt,
keiner hat dem Anderen etwas vorzuwerfen und Er meinte, ich soll nur sagen wenn ich es mir anders überlege, mir stünden alle Türen offen und ich habe einen festen Platz in seinem Herzen.

Jetzt vermisse ich ihn natürlich, es ist gerade mal zwei Tage her das wir voneinander Abschied genommen haben.
Aber genau wegen des (ständigen) Vermissens habe ich es ja beendet, ich bin nicht der Mensch für eine Fernbeziehung, ich habe es versucht, aber mir fehlt die körperliche Nähe und auch der Aufwand der nötig ist um die Wochenenden freizuräumen passt leider nicht in meinen Lebensalltag.
Da war/ist noch keine Veränderung in Sicht, also fand ich es besser es zu beenden, bevor Scherben entstehen und noch mehr Herzeleid

Es gab außer der Entfernung nicht viele Probleme, beziehungsweise keine die wir nicht mit Leichtigkeit überwunden hätten.
Für ihn war die Entfernung auch nicht toll, er konnte meine Gründe also gut nachvollziehen, doch wäre es ihm lieber wir würden zusammenbleiben.

Ich fühle mich schlecht. Ich kenne mich selbst gut genug, um rechtzeitig erkannt zu haben dass es mir unter diesen Umständen nicht gut tat.

Nun ist die Frage wie es weitergeht.. eigentlich möchten wir beide in Kontakt bleiben. Einmal um uns noch besser kennen zu lernen und dann natürlich um mitzubekommen, wenn sich eine Chance für einen zweiten Versuch bietet.

Das finde ich auch gut,
aber ich weiß nicht wie ich mit ihm den Kontakt halten kann ohne es schlimmer zu machen. Ich habe Liebeskummer, selbstverschuldet, und er fragt wie es mir geht.. wie kann ich da ehrlich sein und trotzdem zu meiner Entscheidung stehen. Und vorallem, habe ich Angst ihn damit zu verletzen, wenn ich mich nun Vernunftgetragen auf freundschaftliches Niveau begebe. Oder das mich das verletzt, spätestens wenn/falls der Zustand erreicht wird, bei dem es für ihn nur noch Freundschaft ist und er sich nach einer neuen Partnerin umsieht.

Ich würde ihm das gönnen, eine schöne Beziehung zu führen und mit einer anderen Frau glücklich zu werden (da ich ja nicht mit der Entfernung klarkomme), aber ich könnte es nicht mitansehen.

Ich dachte nach der Trennung wäre ich entspannter, da eine Entscheidung getroffen ist und ich nicht mehr ständig über Lösungen und Wege nachdenken muss. Ich dachte wenn wir uns in 1-2Jahren nochmal finden, dann war es Schiksal und wenn nicht, dann sollte es eben nicht sein.

Aber bei dem Gedanken ihn jetzt wegen der Trennung zu verlieren läuft es mir eiskalt den Rücken herunter, so als ob das ein riesen Fehler wäre.

23.08.2016 16:05 • x 1 #1


Miss Thoughty
Puh, also eine ganz rationale Entscheidung Deinerseits.
Klar, dass Dein Herz da nicht hinterherkommt. 4 Monate sind natürlich jetzt nicht so lange, aber darauf kommt es auch nicht an, sondern
auf die Intensität. Habt Ihr Euch denn oft gesehen?

Nach dem ersten Eindruck hier, scheinst Du Deine Entscheidung ja mit Bedacht getroffen zu haben.
Dann würde ich Dir auch raten, den Kontakt nicht weiter fortzuführen, das lässt die Wunde dann nicht heilen.
Wenn Du es so bereust, dann mach Dir noch einmal Gedanken, warum Du das so nicht kannst, vllt auch aufschreiben,
Sollten die Punkte bleiben, die für die Trennung sprechen, dann zieh es durch. Kommen Dir andere Ideen/Lösungen in den Sinn,
ja, dann vllt noch einmal drüber nachdenken.

Brich aber jetzt nichts übers Knie, jetzt aus der Trauer und dem Herzschmerz heraus zurückzugehen, löst das Grundproblem nicht.
Wünsche Dir viel Kraft.

23.08.2016 16:41 • #2


A


Zweifel nach der Trennung

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Nephanis
Hey, ich kann dir jetzt natürlich nur sagen wie es bei mir lief (haben uns auch freundschaftlich aufgrund der Entfernung getrennt).

Mir hat es tatsächlich sehr geholfen, dass wir damit übereinstimmten eine Kontaktpause einzulegen. Wobei wir gesagt haben, sobald wir beide nicht mehr so emotional sind kann man sich wieder melden, sonst steht man sich nur gegenseitig im Weg. Gerade wenn du eben so Sachen erfährst, wie: es geht ihm gut, er amüsiert sich (selbst wenn er nur auch nicht zugeben wollen würde das es ihm nicht gut geht) etc. Hilft dir das kein bisschen, es sorgt nur dafür das es dir noch schlechter geht.
Auch wenn es schwer sein mag versuch dich doch einfach mit ihm darauf zu einigen das ihr wenn schon den Kontakt auf 1mal pro Woche reduziert und dann eben Smalltalk ohne zu persönlich zu werden.
Und wenn es euch bestimmt ist, werdet ihr euch sicher wieder finden getreu dem Motto :
Liebe ist wie ein Vogel, lasse ihn frei. Kommt er zurück, so wird er ewig bleiben.

Ich muss noch abschließend sagen, aber dass soll nicht demotivierend für dich sein, meine oben genannte Beziehung ist jetzt 2 Jahre her und ich habe mich bei ihr nicht mehr gemeldet (Habe aber immernoch ihre Nummer und sowas). Einerseits da ich alleine 1 Jahr brauchte um überhaupt los zu lassen und andererseits weil ich trotzdem noch Gefühle für sie hege wenn auch nicht die selben wie damals und ich ihr aktuelles Glück, sollte sie z.b. einen neuen Partner haben nicht kaputt machen möchte. Ich glaube auch daran, wenn sie so wie mir mein Gefühl sagt die Richtige ist werde ich ihr irgendwann wieder über den weglaufen. Ich lasse da das Schicksal entscheiden

Lg Nephanis

23.08.2016 16:50 • x 1 #3


N
@Miss Thoughty
Ja, ich fand es sehr intensiv und auch ungewöhnlich, dass wir uns so völlig aufeinander einließen.
Schon beim ersten Treffen war eine große Vertrautheit da und er wusste schon, dass er mich will. Ich hab noch bis zum zweiten Treffen gebraucht, und mich seitdem zusehends mehr verliebt.

Wir haben in den vier Monaten über 60 ganze Tage+Nächte miteinander verbracht, teilweise auch zwei-drei Wochen am Stück, mit Familienleben und Alltag, es war wunderbar.

Wir haben jede Chance genutzt uns zu sehen, bis er mir am Telefon von dem erfolgreichen Bewerbungsgespräch in weitweitweg erzählte. In den letzten drei Wochen sahen wir uns leider nur noch am Wochenende und bei unseren Telefonaten ging es oft darum wie wir die Fernbeziehung meistern können.

Ich hätte von mir selbst erwartet das ich damit gut zurecht komme; unter der Woche mich um Kinder und Studium zu kümmern und an den Wochenenden dann Zeit mit ihm zu haben. ..aber in der Praxis hatte ich dann für nichts mehr Zeit.
Meine Abendstunden, wenn die Kinder schlafen, nutze ich sonst fürs lernen, stattdessen telefonierten wir. Ich kam in der Zeit mit meinen Studienprojekten kein bisschen weiter (zugegeben, das liegt auch daran dass die Kinder Ferien haben und ich dann allgemein kaum noch Zeit für die Uni habe).
Die Wochenenden an denen wir ausspannen und uns erholen wollten, wurden anstrengend, weil wir tagsüber Ausflüge machten und die Nächte exessiv mit 6 verkürzten. Dazu dann immer die Fahrzeiten und Kosten..

Als er dann an einem Wochenende krank war, an welchem ich zu ihm gefahren bin, saß ich da fest, ohne Sinn und Zweck..meine Unisachen hunderte Kilometer entfernt und nichts zu tun außer ihm Tee zu kochen und beim Schlafen zu beobachten.
Hätte auch eine Ruhepause sein können, wenn man es optimistisch sieht, aber ich war tierisch unzufrieden meine Zeit nicht nutzen zu können und den Fahraufwand umsonst betrieben zu haben.
Da war mir endlich klar, dass eine Fernbeziehung nichts für mich ist.

Er wollte eigentlich her ziehen und wir haben uns oft ausgemalt was wir noch alles gemeinsam unternehmen wollen; viele Sachen (zB ein Tanzkurs) sind kaum in einer Wochenendbeziehung machbar.

Und wie lange hätte ich warten sollen, bis wir die Beziehung hätten, die ich eigentlich mit ihm haben wollte? Er sagte sein Job sollte mindestens 2-3 Jahre fix sein.. aber selbst wenn es nur ein Jahr wäre; das wäre ein Jahr in dem ich an 5-6 von sieben Tagen latent unglücklich wäre. Wir sind beide sehr Nähebedürftig, die Wochenenden wären also immer sehr körperlich,nach dem Entzug, was auf Dauer auch der Beziehung schadet wenn man nichts gemeinsam unternimmt außer durch die Betten zu toben..

Dann noch das Problem von Freunden und Familie.. wo will man die zeitlich noch unterbringen wenn man alle Wochenenden mit dem Partner verplant.
Allein ist man dann auch nur noch selten, dabei brauch ich ab und an meine Ruhe..
Wäre alles nicht so problematisch, wenn der Weg so kurz wäre das man sich auch spontan und nur für ein paar Stunden treffen könnte und dafür häufiger, statt gar nicht oder wenn dann gleich komplett.
Das ist auch schwierig mit dem Wechsel von 100%Nähe zu 0-5% umgehen zu müssen.

Also die Gründe erschöpfen sich darin noch nicht, aber es ist schon deutlich, dass ich es nicht will.
Trotzdem bin ich total traurig und vermisse ihn so sehr, dass es mir schwer fällt mich nicht ständig zu melden.

Nach Nephanis Empfehlung habe ich das nächste Telefonat erst für Sonntag verabredet. Gestern war der erste Tag seit wir zusammen sind, an dem wir gar keinen Kontakt hatten. Zumindest keinen Realen.. in Gedanken bin ich ständig bei ihm. Er war Abends mein letzter Gedanke und heute Morgen mein Erster.. deswegen schreibe ich hier und hoffe dass ich bald klarer denken kann.

Vielleicht habe ich zur Zeit auch allgemein zuviel Stress mit den Hausarbeiten für die Uni und der schönen aber auch anstrengenden 24/7 Ferienbetreuung meiner Kinder..
Wenn das so ist, werde ich dann im Herbst versuchen die Beziehung wieder aufzunehmen? Oder sollte eine Fernbeziehung auch in Stresssituationen eher bereichern als belasten?
*grübeln grübel*

25.08.2016 06:42 • #4


S
Ich finde es irgendwie schade, dass du diese Beziehung beendet hast, weil es eigentlich zwischen euch gestimmt hat. Es gibt so viele lebbare Beziehungsmodelle, auch die Fernbeziehung. Das Glas ist immer halb voll oder halb leer. Anstatt den Fokus auf die fehlende Zeit zu ĺegen, wäre es doch eine Alternative diese bewusst zu genießen. Anstatt nach einem Wochenende traurig zu sein, kann man sich auch auf die nächste Begegnung freuen. Nähe muss nicht vor allem quantitiv sondern qualitativ vorhanden sein und diese gab es ja bei euch. Nur, weil momentan die Rahmenbedingungen nicht optimal stimmen, heißt das nicht, dass das in aller Ewigkeit so bleiben muss. Das Leben birgt so manche Überraschung und manchen Wandel.
Vielleicht lohnt es sich ja, wenn du mal in andere Richtungen denkst. Nicht an alles, was du nicht hast sondern an das, was du hast.

Lieber Gruß, Sarina

25.08.2016 07:13 • x 4 #5


N
Hallo Sarina, danke für deine positive Sicht der Dinge!

Ich habe Gestern mit ihm geredet und er hat vorgeschlagen mir ganz verbindlich (schriftlich und mit Zeugen) zuzusichern, so bald es beruflich möglich ist, herzuziehen.
Bis dahin könnten wir uns gegenseitig warmhalten, also den Kontakt aufrechterhalten, inklusive 6, aber ohne zusammen zu sein. Alles Beziehungsmäßige sei als Belohnung vorbehalten für dann wenn wir endlich in der gleichen Stadt leben.

Ich finde die Idee kreativ aber irgendwie auch total abwegig.

Wieso sollte ich den Rahmen einer Beziehung aufgeben aber den 6 beibehalten... dabei gehen doch die Gefühle Achterbahn fahren und es bekommt den faden Beigeschmack einer unbedeutenden Bettgeschichte.

29.08.2016 16:54 • x 1 #6


N
Ich habe ihm nun mitgeteilt dass es bei der Trennung bleibt.
Ich glaube, damit haben sich meine Zweifel nun auch erledigt, auch wenn ich trotzdem noch traurig bin.

29.08.2016 17:36 • #7


M
Genau vor dieser Entscheidung standen wir auch. Ich hätte es hinbekommen mit der Entfernung, er aber nicht. Und das war mir eig klar.... Und trotzdem hatte ich mich damals für den Umzug entschieden. Ich weiß auch nicht, ob es mein größter Fehler war. Kurz danach hat er sich von mir getrennt. Er meinte zwar, der Umzug sei nicht der Grund, sondern ein Vorfall, bei dem ich überreagiert hatte und betrubkeb war, aber das ist kein Grund. Er konnte die Entfernung nicht verkraften.
Es tut mir auch total weh, weil ich ihn immer noch liebe
Aber ich glaube, das manche Menschen eben nicht für Fernbeziehungen gemacht sind und das ist auch nicht schlimm. Und dann ist es wahrscheinlich besser erstmal getrennte Wege zu gehen. Man trifft sich ja immer 2x im Leben. Und wenn das Schicksal will, dass ihr zusammen findet, dann werdet ihr euch wieder treffen. Das denke ich

29.08.2016 17:56 • x 1 #8


N
Ja das kann sein.

Wir treffen uns erst am 17. 9. wieder, da bekommt er seine letzten Sachen und wir werden sehen ob es uns möglich ist den Kontakt zu halten.

30.08.2016 21:38 • #9


N
Ist das nicht verrückt..das letzte Telefonat ist noch nichtmal zwei Tage her und ich vermisse ihn höllisch.
Ich kann mich gar nicht auf die anderen Dinge konzentrieren, hoffentlich wird das bald besser...

31.08.2016 13:22 • #10


N
ich hab heute den Tag mit Liebeskummer verplempert...
wie lang hält das noch an.. müsste es nicht langsam nachlassen? Erst in über drei Wochen werden wir uns wieder sehen. Ob es bis dahin abgekühlt ist?
ich würde gern einfach wieder mit ihm zusammen sein, aber ich weiß ja das dann das Ganze von vorn los geht, für unsere Probleme ist noch keine Lösung gefunden.

Zeit wird schon zeigen ob wir zusammengehören oder nicht. Manchmal ertappe ich mich bei dem Tagtraum dass er einfach wieder vor meiner Tür steht und diesmal bleibt.

31.08.2016 21:47 • #11


N
Gut geschlafen! Und einer meiner zweiten Gedanken: Hey, ich habe noch gar nicht an ihn gedacht, seit dem Aufwachen.

Ich habe mir heute das Ziel gesetzt mein restliches Leben schöner zu machen, statt mich über diese Ausweglosigkeit zu grämen.

Es geht aufwärts!

01.09.2016 07:14 • #12


N
Hihi, ich hab mich offenbar selbst getäuscht...
Heut Nachmittag hab ich ihm eine lange Mail geschrieben, worin ich genau unsere Probleme gesehen habe - und sie auch abgeschickt!
Und er hat danach angerufen.. wir haben so etwas über eine Stunde telefoniert und es tat unheimlich gut.
Die Kontaktsperre haben wir jetzt aufgehoben, es ging uns beiden nicht gut damit und in so einem Fall ist es ja auch quatsch.

01.09.2016 20:59 • x 1 #13


N
wir sind seit Gestern wieder zusammen.
Er wollte Vorgestern am Telefon endlich klare Verhältnisse schaffen und wir haben bis spät in die Nacht telefoniert, bis zu dem Entschluss uns frühestens in einem Jahr beieinander zu melden. Bei der Verabschiedung konnte ich aber nur noch weinen und so haben wir erstmal das Telefonat auf den nächsten Tag verlegt.

Und Gestern meinte ich dann schlicht:
wer kämpft kann verlieren, wer aufgibt hat schon verloren.
Also goodbye Vernunft, hello Fernbeziehung!

So richtig gut gehts mir damit nicht, ich weiß das ich mehr brauche um in einer Beziehung glücklich zu sein, als er mir von dort aus geben kann...
Aber wer weiß, vielleicht reicht es ja für den Zeitraum den er braucht um sich für Berlin zu entscheiden.
Hoffentlich treibt mich hier so bald nichts mehr zu neuen Einträgen..
liebe Grüße,
n-ever

05.09.2016 10:51 • #14


N
So, dann hole ich mal dieses alte Thema aus der Vergangenheit hierher zurück.

Heute hat er seine Modelleisenbahn abgebaut und ich denke nun ist er zum letzten Mal gegangen.

Was zwischen diesem Thread und dem heutigen Zeitpunkt abgegangen ist könnte man (muss man aber nicht) hier im Forum nachlesen. Und nun ist es so weit; er will auf zu neuen Ufern, ist ausgezogen und ich fühl mich wie ein Häuflein Asche. Jetzt doch die Scheidung hinter mich bringen und ich kann vielleicht aus diesem Alptraum aufwachen.

Mir ging es im Laufe der Beziehung psychisch immer schlechter, weil ich geradezu ausgebrannt bin. Er hingegen ist richtig aufgeblüht. Nunja, ich hab jetzt Therapie und lerne meine eigenen Bedürfnisse nicht hinten an zu stellen. Danke an das Leben: deine Lektionen sind außerordentlich schmerzhaft.

19.08.2022 20:25 • x 5 #15


A


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