Zwischen Trauer und Zuversicht

Lotta72
Hallo ihr Lieben,

Ich bin seid 7 Monaten getrennt und habe, wie ihr alle , die schlimmste Zeit meines Lebens hinter mir. Nun habe ich hier schon viel geschrieben, jedoch festgestellt, dass ich scheinbar schon in einer anderen Phase bin als meine Mitschreiber.
Ich fühle mich im Moment besser, so zwischen Trauer und Aufbruch! Wem geht es noch so? Mir fehlt irgendwas, in der Gesellschaft meines alten und neuem Umfelds fehlt mir irgendwas. Oder ist es einfach nur der Beziehungsstress,der eine Gefühlslücke hinterlässt, weil keine Beziehung mehr da ist?

16.12.2014 22:36 • #1


Milka
Hallöchen..

Komisch ich fühle iwie genauso.. bei mir ist es zwar erst 9 Tage her, dass ich von meinem Freund getrennt bin, aber iwie fühle ich schon den Aufbruch nach was neuen, aber iwie auch nicht.. denke die ganze Zeit ich wäre gefühlskalt, da ich iwie keine Trauer mehr fühle, denke aber iwann wird es Zeit komplett los zu lassen und da es bei mir schon absehbar war, dass es bald zu ende ich habe ich mich glaube schon darauf eingestellt, alleine zu sein ...

Was sagst du wenn man sich einfach neue Ziele setzt und jetzt genau das tut was man will ?

16.12.2014 22:50 • #2


A


Zwischen Trauer und Zuversicht

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Kesey
Salut Lotta,

bei mir sind es zehn Monate her und dein von dir beschriebenes Stadium zwischen Trauer und Aufbruch trifft auch für mich zu. Das scheint wohl nach einer gewissen Zahl der Leidensmonate einzusetzen und ich finde vor allem die immer häufiger dominierenden Aufbruchsmomente sehr schön. Da kommt eine Energie zum Vorschein, die viel zu lange verschüttet war. Also: bauen wir diese Momente weiter aus und nutzen sie

Liebe grüße an dich,

Kesey

16.12.2014 22:52 • #3


Lotta72
Das ist auf jeden Fall das einzig richtige, nach sich selbst zu schauen. Bin ich jetzt schon bereit für etwas neues, für eine neue Beziehung?

16.12.2014 22:54 • #4


Lotta72
Hi Kesey,
Was glaubst du, ist man schon bereit für etwas Neues? Ich habe Angst davor alleine alt zu werden. Im Moment kann ich mir keinen neuen Partner vorstellen, ich würde es mir aber wünschen.

16.12.2014 23:03 • #5


Kesey
Lotta, diese Angst teile ich mit dir Trotz der Aufbruchstimmung bin ich noch meilenweit davon entfernt, bereit für etwas neues zu sein. Ich schau gar nicht danach. Aber das muss ja nichts bedeuten - vielleicht klopft eine neue Liebe genau in dem Moment an unsere Tür, in dem man es am wenigsten vermutet. Wichtig finde ich derzeit eigentlich nur, dass es wieder bergauf geht. Der Schmerz nachlässt und wieder kleine, schöne, glückliche Momente ins Alltagsgeschehen einzug halten. Und alles andere, ich weiß, ein gängiger Spruch, ergibt sich von selbst. Erzwingen und verzweifelt suchen bringt nichts.

Schlaf schön und Kopf hoch, dann sieht man besser

17.12.2014 00:28 • #6


Lotta72
Hallo an Alle!

Ja, ich bin erstaunt über diese neue Gefühlswelt. Jetzt hatte ich mich doch schon an das Leiden und Weinen gewöhnt. Komisch, dieses Leben.
Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, genieße ich plötzlich die Stille im Auto und freue mich auf die Kollegen, oder ich treffe eine Freundin auf dem Weihnachtsmarkt und lade sie spontan auf ein Glas Wein zu mir ein, obwohl zuhause eine Bombe explodiert ist. Das wäre in meiner Ehe alles nicht gewesen, denn 1. hatte ich keine Arbeit, 2. hätte ich erst überlegen müssen, ob mein Mann damit einverstanden ist, dass ich jemanden mitbringe und 3. war ich früher total penibel und hätte niemanden in eine unordentliche Wohnung gelassen.
Also, ich bin irgendwie lockerer geworden. Ich verstehe mich auch mit den Kindern besser als vorher.
Mal sehen, was das Leben noch so bereit hält?!

18.12.2014 09:18 • #7


Milka
Hallöchen
@ Lotta72

ich muss sagen, ich finde das wirklich sehr gut ! Freut mich zu hören, dass du dich gefunden hast, dass du die Dinge tust auf die du Lust hast und generell nach vorne Blickst , finde ich wirklich sehr gut ..

Ich habe auch neue Kraft geschöpft.. als ich in meiner Beziehung war, war ich unglücklich.. jetzt merke ich erst, was das Leben noch alles zu bieten hat.. ich lebe viel bewusster und tue Dinge die mir gut tun, ich denke dann sollte es auch so sein, denn keiner steht uns am nächsten als wir uns selber )

Ich hoffe ihr alle bekommt dadurch einen Ansport und lässt euch nicht hängen, da draußen gibt es noch so tolle Sachen, die auf euch warten
Alles Gute

18.12.2014 16:49 • #8


C
Zitat von Lotta72:
Hallo ihr Lieben,

Ich bin seid 7 Monaten getrennt und habe, wie ihr alle , die schlimmste Zeit meines Lebens hinter mir. Nun habe ich hier schon viel geschrieben, jedoch festgestellt, dass ich scheinbar schon in einer anderen Phase bin als meine Mitschreiber.
Ich fühle mich im Moment besser, so zwischen Trauer und Aufbruch! Wem geht es noch so? Mir fehlt irgendwas, in der Gesellschaft meines alten und neuem Umfelds fehlt mir irgendwas. Oder ist es einfach nur der Beziehungsstress,der eine Gefühlslücke hinterlässt, weil keine Beziehung mehr da ist?



Trotzdem ich mit meiner Ex Freundin nie wirklich viel unternommen habe und auch nie in ihrem Freundeskreis und sie nicht in meinem involviert waren. Mir hat auch anfangs viel gefehlt, ich dachte immer: Wenn ich noch mit ihr zusammen wäre, würde sich nichts ändern, weil wir uns sowieso fast nie sahen. Das war wie ein Witz, wir hatten uns so selten gesehen wie ich manche flüchtige Bekannte nicht sehe. Und dennoch war da diese Lücke. Die Lücke war mental.


Die Kunst liegt darin, sie sinnvoll zu füllen, nicht etwa damit dass man sagt: Sofort muss ein Neuer her. Ich hatte mich ganz früher mal nach einer Trennung sofort bei einer Singlebörse angemeldet und Dates gehabt, das ging garnicht, ich merkte sofort, dass das nicht der richtige Weg ist.

Sport hat mir die Lücken gefüllt, aber auch ganz langsam und allmählich wieder das Aufbauen alter und teils verlorener sozialer Kontakte.

18.12.2014 17:07 • #9


Milka
Hey calt 100,

Du hast echt recht.. bei mir war es genauso, habe nicht viel mit meinem Freund gemacht und selten gesehen, aber er war da und der regelmäßige Kontakt.. alleine der Gedanke da ist jemand der einen glücklich macht war schön, aber auch bei mir war bzw. ist diese Lücke..

Ich habe schnell bemerkt, dass diese ersetzt werden muss und genau wie du habe ich Sport und meine Uni sowie Arbeit als höchste Priorität gesetzt und natürlich meine Freunde

Es geht, wenn man es will es ist zwar nicht leicht und auch nicht schön, aber das Leben ist zu kurz, den falschen Menschn hinterher zu trauern..

18.12.2014 17:25 • #10


W
Ja, irgendwo zwischen Trauer und Aufbruch bin auch ich.

Ich habe viele Interessen und habe meinem Freundeskreis viel Zeit gewidmet. Es gibt gute Menschen in meinem Leben, mit denen ich mich austauschen kann, die immer ein offenes Ohr für mich haben. Und wenn ich Lust habe irgendwas zu unternehmen, ist fast immer jemand zu finden, der Zeit und Lust hat. Das alles ist wundervoll.

Doch jemanden zu haben, der einem im Alltag mal was abnimmt, der abends einfach da ist, wenn der Tag wieder mal hart war, jemand mit dem man eine gemeinsame Lebensperspektive hat - das können Freunde nicht ersetzen. Nur ist auf der Baustelle nichts in Sicht. Bin nicht bereit, einen Menschen so nah an mich ranzulassen. Dieser innere Wächter, der jetzt auf mich aufpaßt, läßt das nicht zu.

In der reinen Lehre sollte ich mich vermutlich nicht nach einem Partner sehnen, sollte mir selber genug sein. Naja, vielleicht komme ich ja irgendwann dahin und darf mich dann erleuchtet nennen

18.12.2014 18:30 • #11


Lotta72
Ich denke, ihr habt Recht, man kann diese Lücke anders füllen. Gestern war ich mit zwei Pärchen auf dem Weihnachtsmarkt, es war sehr schön.
Dennoch fühlte ich mich irgendwie allein, und das obwohl ich früher auch immer allein unterwegs war, weil mein Mann nie Zeit hatte. Scheinbar ist es reine Kopfsache, wie man sich fühlt. Ich habe mir vorgenommen, öfter mal innezuhalten und bewusst zu fühlen, wie es mir gerade geht. Ich merke dann oft, dass ja eigentlich alles ok ist, ich habe ein Dach überm Kopf, genug zu essen, bin gesund, sehe ganz passabel aus, mache Sport, habe einen guten Job gefunden und zwei echt liebe Mädels, die sich um mich sorgen.
In meiner Ehe war ich oft unglücklich, weil mein Mann nur sein Ding gemacht hat. Er hat sich irgendwie gar nicht um mich gekümmert. Ich glaube, er hat seine Liebe dadurch ausgedrückt, dass er möglichst viel Geld ranschafft. Aber das war mir gar nicht wichtig.
Ich habe immer davon geträumt, dass wir später die Zeit haben, alles nachzuholen, was wir in den letzten zehn Jahren der Selbständigkeit verpasst haben. Naja, das macht er jetzt mit einer 14 Jahre jüngeren. Ich hoffe inständig, dass ich bald sagen kann: Gut, dass es so gekommen ist!

20.12.2014 11:34 • #12


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