Hallo Zusammen,
meine Freundin (Verlobte) (42) hat sich vor 4 Wochen nach zwölf Jahren und zwei Kindern 5 und 11 von mir (43) getrennt. Typischerweise kommt es für mich relativ plötzlich, aber am Ende nicht überraschend.
Long story short, wir waren die große Liebe und sind am täglichen Leben gescheitert. Ich dachte als Kerl, dass ich alles richtig gemacht habe (eigene 4,5 Zimmerwohnung, beruflich und finanziell richtig Erfolgreich, viele Urlaube, Fernreisen, schöne Geschenke und Aufmerksamkeiten dazu hab ich ihr noch zwei Autos gekauft) und für sie waren wir aber lange kein Team mehr und sie sei der Meinung es mir immer wieder gesagt zu haben.
Nun der Zug ist zwar abgefahren dennoch möchte sie jetzt noch bis Ende des Jahres im Haus bleiben und den Kindern nichts sagen. Ich habe dem mal zugestimmt, da ich so die Kinder weiter um mich habe und es relativ gut läuft. Muss mich jetzt auch entlieben, aber glücklich war ich in der Beziehung so wie sie war auch nicht mehr. Es tut weh, aber es ist auch ok.
Meine Frau ist Künstlerin und tritt am Wochenende immer mit Show-Acts aus Tanz, Akrobatik und Musik auf. Das ist ihre große Leidenschaft und ich wusste das von Anfang an. Daher habe ich auch immer versucht das zu unterstützen. Das Ergebnis war aber, dass ich sowieso an den Wochenenden sehr oft alleine mit den Kindern war. Ansonsten hatte sie Teilweise Halbtagsjobs, aber auch nicht immer.
Gescheitert ist es dann, dass ich es mit der Wohnsituation (4,5Zimmer Wohnung, gehört mir) nicht mehr ausgehalten habe. Das ist total eskaliert. Waschbecken, dreckig, schwarz mit Staub, die Kinderzimmer, wochenlang nicht aufgeräumt, daher auch nicht gesaugt, Kühlschrank, Brotkorb, Obstschale schimmelndes Essen.
Wenn es um die Auftritte geht, ist sie durchorganisiert, plant und ist erfolgreich. Für das Zuhause hatte sie nichts übrig.
Tja irgendwann habe ich dann geredet und gesagt, dass wir was ändern müssen. Wir müssen das zusammen in den Griff bekommen. Sie hat es dann immer mal wieder versucht aber im Großen und Ganzen ist es dann immer wieder in den alten Trott gefallen. Ich habe Saugroboter gekauft, in Bad und Küche Dyson Sauger hingehängt (damit man nicht mal mehr einen Sauger holen muss), ich habe versucht alles zu optimieren um es uns so leicht wie möglich zu machen. Gekocht hat sie am Ende auch nicht mehr, sie komme ja nicht zum Einkaufen. Wir haben dann hunderte Euro Lieferdienste gesteckt. Sogar als sie keinen Halbtagsjob mehr sondern vollzeit zuhause war hat sie nichts gemacht.
Tja, ich wurde immer verzweifelter und habe immer eindringlicher versucht sie zu erreichen. Den Haushalt haben wir aber mit zwei Kindern nicht mehr hinbekommen. Wie auch, die Wochenenden saß ich mit den Kindern alleine zu Hause, unter der Woche war ich bis 19Uhr unterwegs. Meine Frau war fertig von den Wochenenden (Auftritte immer so bis 01Uhr Morgens, Freitag und Samstag. Am Sonntag war sie dann auch im Eimer.
Ich hatte mehrfach angeboten aus der Wohnung in was kleines umzuziehen, wollte sie nicht- und eine Putzfrau hat sie auch abgelehnt. Tja und nun, ist meine Frau fertig mit mir und meiner Familie. Sie sagt wir hätten ihr immer das Gefühl gegeben nicht gut genug zu sein. Und jetzt will sie weg. Ich kann sie verstehen, die Situation war für alle unerträglich geworden.
Aber das was ich wollte war nur ein wenig Haushalt. Ich meine ich wollte keine Hausfrau, aber jeder muss sich doch um seine Wohnung kümmern? Bad, Küche, Klamotten Ich bin ein Mann der da auch mit anpackt, aber ich konnte irgendwann auch nicht mehr alles alleine machen. Dann wurde ich in meiner Verzweiflung auch immer offensiver. Wenn ich wieder in eine vergammelte Gurke im Gemüsefach gegriffen habe, die mir in der Hand zerlaufen ist, habe ich dann auch mehr und mehr gesagt, dass es doch so nicht weitergehen könne, ob sie das denn nicht sehen und einsehen würde. Auch ich konnte meinen Unmut nicht mehr verbergen. Und genau das hat sie wohl weggetrieben. klar, man sieht dann nicht mehr viel Frau, wenn es daheim so aussieht.
Hier bin ich nun
Jetzt gehts um die Kinder und darum fair und ohne Drama aus der Sache rauszukommen.
Das wird mich Kraft kosten aber es wird. Hab die Opferrolle und das geflenne schnell sein gelassen und versuche nun den Haushalt komplett alleine zu schmeißen. Besser kann es für sie nicht laufen aber ich übe schonmal für die Zeit alleine. Ich bin immer wieder beeindruckt, wieviel man täglich mit 1,5 Stunden im Haushalt schafft, wenn man nicht telefoniert, whatsapp und facebook dabei macht. Ich kam auch schon auf den Gedanken, dass ich das ja hätte von anfang an machen können, aber das wäre nicht meinem Bild von einer gleichberechtigten Partnerschaft, bei der sich jeder seinen Möglichkeiten nach einbringt.
Grüße
10.02.2019 14:57 •
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