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Er hat eine neue, und ich leide immer noch

M
Die offizielle Trennung ist jetzt fast ein halbes Jahr her. Ich habe alles verloren.

Habe versucht, mich aufzurappeln, mich in die Arbeit gestürzt. Nichts hilft. Ich träume jede Nacht von ihm. Wir haben sporadischen Kontakt, mal eine SMS, auch längere, lockere Telefonate. Unsere gemeinsamen Freunde haben sich von mir abgewandt.

Im Oktober bekam ich völlig überraschend eine SMS von seiner Nichte (9), sie vermisst mich so.. ich fragte ihn später, ob es ok sei, dass ich seinen Nichten einen Adventskalender bastle. Er sagte, sie würden sich sicher sehr freuen, und bat mich, die Kalender persönlich bei ihnen vorbeizubringen.

Und ich bin schon fast zur Tür raus, da sagt die vierjährige etwas, das unmissverständlich darauf schliessen lässt, dass er eine neue Freundin hat.

Ich habe mir nichts anmerken lassen, bin im Auto aber völlig zusammengebrochen. Durchlebe die Trennung ein zweites Mal.

Er rief mich an, es tat ihm so leid, dass ich es so erfahren musste, er wollte es mir die ganze Zeit sagen, wusste aber, wie sehr es mich verletzen würde.

Ich bedeute ihm so viel, er freut sich immer, wenn ich anrufe oder schreibe, er will nur das beste für mich, will, dass es mir gut geht. Hofft, dass wir befreundet bleiben können, aber weiss, wie schwer es für mich ist.

Warum will er überhaupt noch Kontakt, nach allem, was ich ihm angetan habe? Er sagt, er hat gesehen, wie sehr ich gekämpft und an mir gearbeitet habe, aber es war zu spät für uns. Aber dass es gut für mich sei, und ich so weiter an mir arbeiten soll. Tolle Wurst..

Ich konnte ihm diesmal nicht am Telefon vormachen, dass es mir gut geht. Ich habe schon geschluchzt, als er noch gar nichts gesagt hatte. Habe ihm alles erzählt. Dass ich jede Nacht von ihm träume. Dass ich immer wieder in verschiedenen Szenarien träume, dass er Mauern um sich errichtet, manchmal lässt er mich rein, manchmal nicht.

Er war der Mann meines Lebens. Und ich habe es kaputtgemacht. Ich kann mir nicht verzeihen. Habe ich ihm auch gesagt..

...und wie viel er mir bedeutet, auch wenn ich es ihm oft nicht zeigen konnte, erst in unserem letzten gemeinsamen Jahr,als es schon zu spät war und er sich immer mehr entfremdet hat. Er weiss es. Was er mir bedeutet. Er versteht, wie es mir geht.

Mir tut es so leid.

Ich bin nicht bitter, oder eifersüchtig. Ich stelle mir nicht vor, wie er mit der Neuen kuschelt (und hoffentlich wird dieses Kopfkino auch nie auftauchen). Ich begehre ihn nicht S., auch wenn er mich nach wie vor sehr anzieht, wenn ich ihn sehe. Ich spüre einfach diese tiefe Verbundenheit... den Wunsch, mit diesem Menschen mein Leben und meine Erlebnisse teilen zu können. Er sagt, er denkt auch oft an mich, und da sind keine schmerzhaften Gedanken, nur schöne. Anscheinend hat er mir verziehen, aber ich werde mir niemals verzeihen können.. weiss einfach nicht, wie ich damit weiterleben soll.

Und dann immer wieder diese Situationen, auch gestern, wo wir zusammen lachen.. sogar über ernste Themen. Über meine Physiotherapeutin, mit der ich viel rede und die ein Jahr vor mir eine schlimme Trennung durchgemacht hat. Dass sie, wenn ich es ihr Freitag erzähle, sagen wird na immerhin ist er nicht mit ner 25jährigen abgehauen, die direkt bei ihm einzieht und schwanger wird. Da lacht er und sagt, nein, keins der drei.

Er lacht, wenn ich von meinen Erlebnissen erzähle. Neckt mich. Macht Insiderwitze. Ist wirklich lieb zu mir, erkundigt sich nach meinen Plänen. Sagt, er findet es gut, dass wir reden. Stimmt mir zu, wenn ich sage, vielleicht können wir jetzt besser reden als vor einem Jahr.

Ich vermisse ihn einfach so... es zerreisst mich.

29.11.2016 17:50 • x 2 #1


earthgirl
Es tut mir leid für dich und ich drück dich.
Es bleibt nichts als da durch zu gehen.
Sich nicht selbst dabei in den Boden rammen sondern zu versuchen, sich auf die eigenen Beine zu stellen.
Es werden hellere, glücklichere Tage kommen.
Nur nicht mehr mit diesem Menschen.
Ich könnte den Kontakt so nicht mehr haben. Auch nicht auf die beste, schönste, vertrauteste Art und Weise.
Ich könnte es so nicht abschließen.
Alles liebe dir

29.11.2016 18:02 • x 1 #2


A


Er hat eine neue, und ich leide immer noch

x 3


Waldfee47
Hallo Mona,
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.
Was kannst du dir denn nicht verzeihen und was hast du ihm angetan?
Zu einer Beziehung gehören, dass sie gelingt, immer 2... es ist in den seltensten Fällen EINER SCHULD...lass dir nicht die ganze Schuld zuschieben.
Alles Liebe dir, Waldfee

29.11.2016 18:04 • x 1 #3


M
Waldfee, ich kann mir nicht verzeihen, wie ich ihn behandelt habe. Über viele Monate/Jahre hat er sich für mich aufgeopfert, und statt Dankbarkeit und Liebe habe ich ihm meine geballte Frustration entgegengeschleudert. Immer wieder Streit vom Zaun gebrochen.

Auf der ersten Seite in diesem Thread steht ein bisschen was dazu..
auszeit-schmerzen-angst-ich-halte-es-nicht-aus-t31567.html

29.11.2016 18:19 • x 1 #4


Waldfee47
Liebe Mona,
so wie ich aus deinem ersten Thread herauslese bist du körperlich chronisch krank, dies hatte zur Folge, dass du deine Frustrationen an ihm ausgelassen hast und auch die Depressionen sind Folge der körperlichen Erkrankung.
Ich kann mich da gut hineinversetzen.

Gib dir bitte nicht die Schuld. Es sieht so aus, als hättet ihr beide ,durch die Erkrankung eine sehr große Belastung in eurer Beziehung gehabt.
Du bist nicht schuld, dass du krank bist.
Er ist nicht schuld, dass du krank bist.
Ich glaube, ihr habt es nicht geschafft, mit der Belastung durch die Krankheit gut umzugehen.
Es ist auch schwer - mir sind diese Dinge nicht fremd.
Wenn du magst, kannst du mir gerne eine PN schreiben.

Alles Liebe dir, Waldfee

29.11.2016 18:31 • x 1 #5


M
Danke für Dein/Euer Verständnis..

Ich zitiere mich mal selbst aus dem anderen Thread, aus einem Beitrag im April..

Er hat mir so viel gegeben, dass die Krankheit in den Hintergrund gerückt ist. Er wollte mir ein möglichst schönes Leben ermöglichen, trotz aller Handicaps. Ich wusste es anfangs nicht zu schätzen, weil ich so verzweifelt war. Als ich aufgewacht bin, vor einem Jahr, da war es zu spät, er ausgebrannt.

Traurigkeit, Verzweiflung und Stillstand hat er im letzten Jahr kaum zu spüren bekommen. Ich war viel aktiver und unabhängiger als vorher, habe mich durchs Leben gekämpft, darauf geachtet, nicht alles an ihm auszulassen.

Aber da hatte er sich emotional schon entfernt. Hat rational erkannt, dass ich mich geändert und an mir gearbeitet habe, aber er konnte mir nicht mehr vertrauen.

Ich kann mir einfach nicht verzeihen. Es tut mir so so leid, alle die Unterstellungen, Vorwürfe, Streit. Dabei hat er mich so sehr geliebt. Ich habe seine Liebe und unsere Beziehung kaputtgemacht.

Er ist wieder glücklich, glaube ich. Das ist schön, vielleicht kann ich mich eines Tages aufrichtig für ihn freuen, momentan überwiegt der Schmerz. Dabei kommt seine neue Freundin in meinen Gedanken fast nicht vor. Es tut so unheimlich weh, ihn für immer verloren zu haben..

29.11.2016 18:40 • x 1 #6


Waldfee47
Ich glaube ich weiß, was du meinst...
Weiß er genau, was in dir alles vorgeht?
Will er nicht mehr, bleibt dir nichts als:
Hoffen, beten und wenn es sein muss: Loslassen
und daraus Lernen für die nächste Beziehung.
Es ist eine schwere Situation, glaube mir, ich kann es nachvollziehen.

29.11.2016 18:48 • x 2 #7


M
earthgirl und waldfee,

Ich weiss das so sehr zu schätzen, dass mir zwei wildfremde Menschen so liebe Worte schreiben.

Weisst Du, waldfee, vor zwei Jahren wäre ich auf Dein Angebot, eine PN zu schreiben, sofort eingegangen, weil Du schriebst, Dir sei die Situation mit chronischer Krankheit etc nicht fremd. Heute - obwohl nicht wirklich gesünder - habe ich überhaupt nicht mehr das Bedürfnis, über meine Krankheit zu schreiben. Sie bestimmt mich nicht mehr so in meinen Gedanken, ich habe so hart an mir gearbeitet. Aber es kommt zu spät.

Ja, er weiss, wie ich für ihn empfinde. Er sagt, er versteht, wie es mir jetzt geht. Aber da bin ich mir nicht so sicher.

29.11.2016 18:59 • #8


G
@monamuh ,

jetzt habe ich auch mal deinen ersten Thread gelesen .

Eure Beziehung ist ja schon etwas länger beendet . Schon seit dem Frühjahr , wo du ausgezogen bist und das noch nicht wahrhaben konntest und dich an jeder Kleinigkeit festgehalten hast um deine Hoffnung aufrecht zu erhalten . ---- da war es ja aber schon so , daß ihr nur Kontakt hattet , wenn du dich bei ihm gemeldet hast .

Dieses nie so richtig ausgesprochene “ es ist jetzt Schluss “ hat dich daran festgehalten , obwohl es klar war und er ja auch keine Nähe mehr suchte / kein Vertrauen hatte .

Die daraus ( für dich ) interpretierte ungeklärte Beziehung hat dich davon abgehalten , dich in stationäre Behandlung zu begeben , du sagtest , das würde so keinen Sinn für dich machen .

Aktuell hast du nun durch einen Zufall erfahren , daß er wieder vergeben ist ---- ----was sagt denn dein Therapeut , wie lange du nun wohl warten musst , um diesen Therapieplatz zu bekommen ?

29.11.2016 19:03 • #9


Waldfee47
Hallo,
so wie ich das lese, ist die Grunderkrankung körperlich und die Depression eine Folge davon...
vor der psychologischen Therapie wäre es doch noch wichtiger, sich um die körperliche Krankheit zu kümmern. Liege ich da richtig?

29.11.2016 19:06 • x 1 #10


M
Gracia, doch, es hab zwei Aussprachen und einen Schlussstrich Anfang Juni. Er sagt, ihm sei erst da - als ich eine Entscheidung erzwungen habe - klar geworden, dass er für mich nur noch eine tiefe Freundschaft empfindet.

Mein Therapeut meint, ich muss da durch. Und dass mir Ablenkung durch Aktivität wohl mehr hilft als ein stationärer Aufenthalt.

Was die körperliche Krankheit angeht, gibt es keine Heilung. Ich nehme an einer klinischen Studie teil. Damals im Winter 2024/15 hätte ich mich auch für einen Versuch mit Chemotherapie entscheiden können. Es war irre schwer, und ich war ein nervliches Wrack. Mein Ex hat damals nicht verstanden, wie gross meine Angst vor Unfruchtbarkeit durch Chemo war. Aber wir haben uns da schon viel gestritten - die Unsicherheit hat es nur eben nicht besser gemacht.

Warum soll ich weiterleben? Wofür? Ich sehe es einfach nicht. Ich beende mein Leben nur deshalb nicht, weil ich meinem Ex nicht diesen Schmerz zufügen will. Er würde es auch nicht verstehen.

29.11.2016 19:14 • x 1 #11


Waldfee47
Zitat von monamuh:
Was die körperliche Krankheit angeht, gibt es keine Heilung. Ich nehme an einer klinischen Studie teil. Damals im Winter 2024/15 hätte ich mich auch für einen Versuch mit Chemotherapie entscheiden können. Es war irre schwer, und ich war ein nervliches Wrack. Mein Ex hat damals nicht verstanden, wie gross meine Angst vor Unfruchtbarkeit durch Chemo war. Aber wir haben uns da schon viel gestritten - die Unsicherheit hat es nur eben nicht besser gemacht.

Das tut mir sehr leid, die Situation ist schwer.. ich verstehe dich!
Mit körperlicher Krankheit sind psychische Belastungen noch schwerer zu ertragen...
Hast du eine Aufgabe, die dir Gebrauchtwerden vermittelt?

29.11.2016 19:19 • x 1 #12


G
Zitat von Waldfee47:
Hallo,
so wie ich das lese, ist die Grunderkrankung körperlich und die Depression eine Folge davon...
vor der psychologischen Therapie wäre es doch noch wichtiger, sich um die körperliche Krankheit zu kümmern. Liege ich da richtig?


So wie ichs im anderen Thread gelesen habe ist eine Erkrankung die soe ihr Leben lang haben wird und schon im jetzigen Alter nur sehr wenig arbeiten / Sport machen kann . Ob das schon komplett austherapiert ist weiü ich nicht soe sprach auch noch von einer Krebsmedikation und daß sie schon verschiedene Arten von Antidepressiva durch hat ......

Aber das war nicht das Argument . Ihr Argument , keine stationäre Therapie zu machen war im Frühjahr , sie habe solche Verlustängste ....und dann wäre er ja vlt endgültig weg ......darum wolle die zuerst geklärt haben , wie das mit der Beziehung ist / wird weil das ihrer Meinung nach sonst keinen Sinn mache .

Einige andere User waren anderer Auffassung , aber sie wollte lieber an ihrer Vorhehensweise festhalten .....

.....darum hatte ich eben gefragt , ob jetzt , wo sie es nun endlich “ ganz sicher weiß “ , daß das beendet ist , sie noch lange auf stationäre Behandlung warten muss ......damit es zumindest mit den Depressionen mal ne Chance hat besser zu werden

29.11.2016 19:22 • x 1 #13


M
Ich arbeite momentan 60%.. (V.a. HomeOffice) und bekomme viel Anerkennung im Job und von den Kunden. Aber es bedeutet mir nichts.. Rest EU-Rente..

Habe von Januar bis März eine Wohnung in den Bergen gemietet.. wollte da viel Zeit verbringen, aber mir graute vor dem Alleinsein und der Einsamkeit und den Erinnerungen (war oft mit ihm dort..). Und jetzt wird es noch schwerer. Ich hab ihm das gestern erzählt und ihm auch gesagt, dass er den Schlüssel haben kann, wenn ich nicht hinfahre.. ändert für mich nichts, dass er eine Neue hat..

Aber es tut so so so weh...

29.11.2016 19:24 • #14


G
Zitat von monamuh:
Gracia, doch, es hab zwei Aussprachen und einen Schlussstrich Anfang Juni.


Oh , achso , danke für die Erklärung

29.11.2016 19:26 • #15


A


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