170

Woher das eigene Glück ziehen nach einer Trennung?

Miss Thoughty
Danke für Eure Worte @Anne55 @elerya.

Ich fühle mich dort einfacher beschützt und nicht alleine, dort sind keine Erinnerungen und ich komm dort zumindest ein wenig zur Ruhe.
In meiner Wohnung laufe ich umher wie ein gefangenes Tier. Ich zwinge mich ja auch ab und an, zumindest dort zu übernachten.
Und ja, ich zwinge ich auch zu Verabredungen, etc.
Aber dann brauche ich wieder eine Pause.
Was geben sie mir? Trost, sie fangen mich auf.
Meine Mutter ist und war schon immer wie meine beste Freundin.
Und auch in der Beziehung war der Kontakt sehr intensiv, schon immer einfach.
Dass das vllt nicht der optimale Weg ist, weiß ich, aber es ist meiner und ich sehe keinen anderen derzeit.
ich werde viel viel Zeit brauchen, um quasi 9,5 Jahre zu verarbeiten, dessen werde ich mir immer mehr bewusst.
Das mit der Altersregression verstehe ich nicht so ganz.

22.08.2016 09:25 • #211


Sway82
Zitat von Miss Thoughty:
was ein grauer, trauriger Sonntag...
kleines Update: Freitaeb Abend war ich mit einer Freundin unterwegs, das war schön, ein paar Stunden ging es einigermaßen.
Seir Sa Morgen ist wieder alles vorbei...bin bei meinen Eltern und kann nicht mehr aufzuhören zu weinen,
es wird seit Tagen immer nur noch schlimmer.
Ich komme aus meinem Hamsterrad nicht mehr raus und ich erkenne immer mehr und immer wieder, dass ER, diese kleine heile Welt, die wir hatten, meine einzige Glücksquelle war.
Ich hab solche Angst vor den nächsten Monaten...wie soll ich das nur schaffen?



Der erste Weg zur Besserung ist die Erkenntnis!
Ich musste nach der Trennung auch feststellen, dass ich all mein Glück aus dieser Beziehung gezogen haben und alle meine Wünsche, Bedürfnisse auf meine Ex projiziert habe. Wie töricht und überhaupt nicht dauerhaft realisierbar. Wie sich ja nach 10 Jahren herausgestellt hat. Diese Erkenntnis fand und find ich immer noch sehr schmerzhaft und angsteinflößend. Das will ich ändern. Für mich. Und damit mir dieser Fehler in einer zukünftigen Beziehung nicht noch mal passiert. Ich kann mein Glück nicht von anderen Menschen und auch nicht von meiner Partner abhängig machen. Da ich die ein oder andere Baustelle in meinem Leben ja kenne, werde ich mit einer Therapeutin daran arbeiten. Ich vermute auch woher das kommt. Mir ist mein Seelenwohl, unabhängig von anderen Menschen, sehr wichtig geworden. Das musste ich durch die Trennung aber auch erst erkennen und lernen. und jetzt habe ich die Möglichkeit mich ganz auf mich zu konzentrieren und diese Dinge anzugehen.
Mach du das auch! Du musst für dich nur einen Weg finden, wie.

22.08.2016 09:45 • x 4 #212


A


Woher das eigene Glück ziehen nach einer Trennung?

x 3


A
Zitat von Miss Thoughty:
Danke für Eure Worte @Anne55 @elerya.

Ich fühle mich dort einfacher beschützt und nicht alleine, dort sind keine Erinnerungen und ich komm dort zumindest ein wenig zur Ruhe.
In meiner Wohnung laufe ich umher wie ein gefangenes Tier. Ich zwinge mich ja auch ab und an, zumindest dort zu übernachten.

Hallo Miss Thoughty

auf den Gedanken, dass es da für dich vielleicht nicht so gut ist kam ich weil du schriebst, dass es dir dennoch ständig schlechter geht.
Wenn du dich dort aufgefangen und geschützt fühlst ist das ja ok,
du brauchst einfach auch noch Zeit um die Trennung zu verarbeiten,
alles was dir dabei hilft ist gut und richtig.

Zitat:
Meine Mutter ist und war schon immer wie meine beste Freundin.
Und auch in der Beziehung war der Kontakt sehr intensiv, schon immer einfach.
Dass das vllt nicht der optimale Weg ist, weiß ich, aber es ist meiner und ich sehe keinen anderen derzeit.
ich werde viel viel Zeit brauchen, um quasi 9,5 Jahre zu verarbeiten, dessen werde ich mir immer mehr bewusst.
Das mit der Altersregression verstehe ich nicht so ganz.

Deine Flucht zur Mutter und das du auch in der Beziehung intensiven Kontakt brauchst, kann zusammenhängen. Und jetzt wo du deine heile Welt mit dem Partner nicht mehr hast, gehst du zurück zur Mama, die dich pampert und umsorgt - aber aus dem Windelalter bist du raus und erwachsen.
Das meine ich mit Altersregression, ein Muster welches sich in der Kindheit entwickeln kann weil wir nicht lernen konnten unsere Angstgefühle zu regulieren weil die Mama das für uns -scheinbar- übernommen hat und deshalb können übermäßige Ängste ständig im Hintergrund mitlaufen.

Ich meiner damit nicht, dass es nicht auch gut tut, tröstlich und unterstützend sein kann wenn wir uns in Krisensituationen in den Schoß der Familie zurückziehen um neue Kräfte zu schöpfen, sondern das es in deiner Beziehung auch so für dich sein muss, damit du dich wohlfühlen kannst und (noch) nicht gelernt hast wie du dich allein über Wasser halten kannst wenn du dich allein fühlst.

Alleinsein bedeutet nicht Einsam sein, Einsamkeitsgefühle sind für einige auch trotz Anwesenheit Dritter möglich, dann wenn wir uns ausgeschlossen und verlassen fühlen.

Alleinsein kann als Strafe aber auch als Chance empfunden werden sich neu zu ordnen, neues auszuprobieren, seine Stärken zu entdecken. Die Welt steht dir offen, nur der eine Partner ist nicht mehr da, du hast jetzt die Gelegenheit nur das zu tun, was dir gut tut und dir deine ganz eigene innere, kleine, heile Welt erschaffen.

Natürlich brauchst du auch eine Zeit der Trauer und musst lernen mit den Sehnsüchten nach vergangenen Zeiten umzugehen, daran kommt niemand von uns vorbei, es schadet uns nur wenn wir uns von unseren übermäßigen Ängsten beherrschen lassen, diese engen uns ein, lassen uns im Hamsterrad weiterlaufen und wir kommen nicht voran.

Behalte dich immer wieder im Fokus und frage dich, was du jetzt Gutes für dich tun kannst, auch wenn du dazu noch kein gutes Gefühl wie z.B. Freude daran haben kannst - weil noch Kummer und Schmerz davorgelagert sind - wird sich das langsam wieder ändern können.
Habe Geduld, Mitgefühl und Verständnis für dich und alle Gefühle, die jetzt auftauchen könnten.

22.08.2016 15:10 • x 2 #213


Miss Thoughty
danke liebe @anne55! wahre worte ja. du hast sicher recht, dass mein verhältnis zu meiner mama schon aussergwöhnlich ist. sie sagt mit auch ihre meinung, es ist nicht so, dass ich dort nur das höre, was ich hören will. aber dennoch fühle ich mich dort einfach wohl.
dennoch zwinge ich mich ja auch, immer mal wieder was zu unternehmen, min. 3mal pro woche. diese woche sogar 4-5mal...puh.
ich weiß, dass ich da keinen richtigen spass habe, aber immerhin andere gedanken.
dieser situation muss ich mich stellen, dessen bin ich mir jetzt auch bewusst. ich habe mich nach der trennung vor 2 jahren ja gar nicht mit mit beschäftigt, das muss ich nachholen.
danke, noch empfinde ich es als höchststrafe, aber ich weiß (also zumindest mein kopf) dass dort auch eine chance lauert, irgendwo.

ja, die liebe geduld mit sich selber...habe ich nicht, aber auch das muss ich leider lernen.
danke für eure geduld mit mir hier.

22.08.2016 15:52 • #214


Sway82
Es ist wirklich eine Chance, liebe @Miss Toughty....kümmere dich jetzt nur um dich.
Das ist hart gerade, weil man doch so keine Kraft dafür hat. Aber, und das habe ich bereits durch diese Trennung gelernt, es ist verdammt wichtig, dass man genau das jetzt tut: schau nach dir, lerne mit dir zu sein, lern dich und deine Bedürfnisse kennen.
ich versuche das auch. Irgendwie. Jeden Tag aufs neue und noch, hab ich keinen rechten Plan, wie der Weg aussehen wird.

22.08.2016 15:56 • #215


Miss Thoughty
Danke liebe @Sway82 !
Ich werde es ehrlich versuchen, genau wie Du und wir alle hier.
Es ist halt so angsteinflößend, weil das einzige, was ich von diesem Weg weiß, ist: dass er sehr steinig und lang wird.
Und es bleibt die Hoffnung, dass man den Berg irgendwann erreicht.

22.08.2016 15:59 • #216


Sway82
Zitat von Miss Thoughty:
Danke liebe @Sway82 !
Ich werde es ehrlich versuchen, genau wie Du und wir alle hier.
Es ist halt so angsteinflößend, weil das einzige, was ich von diesem Weg weiß, ist: dass er sehr steinig und lang wird.
Und es bleibt die Hoffnung, dass man den Berg irgendwann erreicht.


Wirst du! Werden wir alle!

22.08.2016 16:05 • #217


Lichtstrahl
Hi @allhi @all
ich denke nicht, dass die Flucht zur Familie nur auf kindliches Verhalten zurückzuführen ist.
Ich habe mal im internet gesurft, warum man überhaupt Liebeskummer hat und dann Trauer und Angst sich einstellen. Da ist ein uraltes Relikt im Gehirn. Wenn jedmand damals aus der Neandertalergruppe ausgestossen wurde, dann war der einsame Neandertaler allen mögliche Gefahren ausgesetzt, wilde Tiere, Selbstversorger, bei Krankeit war keiner da....
Der Mensch ist ein soziales Tier und keine Einzelgänger. Und nichts verbindet so sehr, wie eine soziale Gruppe.
Das Singledasein ist erst eine neuzeitliche Erfindung. Vorher gab es in der Regel Großfamilien, die andere Mitglieder beschützt und umsorgt haben, mit dem Hindergrund, dass die anderen es auch für ihn machen.

Die meisten Singel sind nicht freiwillig Singles. Und reden sich dann ein, jetzt kann ich ich tun was ich will und brauche auf keinen Rücksicht nehmen. Deshalb wird auch diskutiert, ob in unserer Gesellschaft vermehrt eine narzisstische Struktur herrscht. Ich habe die Wahl, und wenn mir mein Partner nicht gefällt suche ich mir einen besseren, jüngeren, unkomplizierten...so wie uns werbemäßig immer suggeriert wird.

Viele, gerade auch ältere Mensch, deren Partner sterben, sie verlassen, Kinder wegziehen, leiden sehr darunter und wer möchte schon so leben.
Freunde könnten diese intensiv erlebte Geborgenheit und den Schutz nicht erstetzen. Die Familie kümmtert sich aus den oben aufgezälten Grunden um die einzelnen Mitglieder mit viel mehr Geborgenheit.
Heutzutage ist der Partner oft die einzige Person, der die Großfamilie ersetzt.
Nicht umsonst entstehen immer mehr Wohnprojekte wie Mehrgenerationenhäuser oder Hausgemeinschaften.
Ich denke zwar, dass man als Single klar kommt, man sollte auch alleine sein können, aber die Geborgenheit feht dir auch als erwachsener Mensch.
Zumindest meine ich das so für rauskristallisiert zu haben....

22.08.2016 16:37 • #218


Sway82
Ich gebe dir Recht, Lichtstrahl.
Ich bin in den ersten Wochen der Trennung auch viel zu meinen Eltern geflüchtet um Nestwärme zu tanken. Auch heute noch, nach einem halben Jahr, fahre ich gern mal für ne Stunde dahin um mich einfach geborgen zu fühlen. Ohne reden zu müssen. Ohne mich erklären zu müssen.
Ich versuche mein Single-Leben so gut es geht zu meistern und die Zeit zu nutzen um mehr über mich zu erfahren und an mir zu arbeiten. Aber, und das weiß ich ganz klar, ich bin ein Beziehungsmensch. Ich habe einfach gern eine Partnerin an meiner Seite. Mit allem was dazu gehört. Aber ich will auch nicht einfach irgendjemanden um bloß nicht allein zu sein. Bis die richtige anklopft, nimmt man sich seine Geborgenheit, die Nähe durch Eltern und Freunde. Mir fehlt diese nämlich sehr stark...ich brauche es in den Arm genommen zu werden, Nähe zu spüren.

22.08.2016 16:56 • #219


Lichtstrahl
Klar @Sway82
du suchst dir ja auch deinen Partner oder deine Partnerin danach aus, ob du dich dort wohl fühlst, dem Mensch vertrauen kannst und je länger die Beziehung dauert, desto vertrauter wird er dir und du verlässt dich darauf, das er dich nicht verlässt und im Stich läßt.
Ich mag auch nicht irgendeinen Menschen als Partner haben, damit ich nicht allein bin.Da muss ich schon Nähe fühlen. Und soooo vielen Menschen begegnet man nicht, zu denen man sich intensiv hingezogen fühlt.
Zumindest geht es mir so....
Daher bin ich ja auch so traurig, als mein Mann mir sagte, dass passt mit uns beiden nicht...

22.08.2016 17:08 • #220


Sway82
@Lichtstrahl Ich kann deine Traurigkeit verstehen. Auch meine Beziehung ist nach 10 Jahren gescheitert. Das steckt man nicht so einfach weg...Da fehlt einem von einer Sekunde auf die andere was ganz essentielles in seinem Leben. Und das Loch kann erst mal nicht gestopft werden. Ich könnte es jedenfalls auch nicht gleich durch eine neue Partnerin stopfen...mein Herz ist noch nicht frei dafür.
Nein, ich fühle mich auch nicht schnell zu jemanden so sehr hingezogen...das brauchte schon immer Zeit. Und hin und wieder stellt man sich in all seiner Traurigkeit ja auch die Frage, wird so ein Mensch je wieder auftauchen?

22.08.2016 17:14 • #221


Lichtstrahl
ja @Sway82
das denke ich genauso. Ich bin jetzt 50 und ich habe zusätzlich noch das Gefühl unter Zeitdruck zu stehen...
Und dann schleicht sich bei mir das böse Bild von einer alten Frau ein, die einsam mit ihrem Rollator und einem Dackel durch die Gegend zieht.....
Nein, diese Bilder muss ich mir verbieten

22.08.2016 17:36 • #222


Sway82
Zitat von Lichtstrahl:
ja @Sway82
das denke ich genauso. Ich bin jetzt 50 und ich habe zusätzlich noch das Gefühl unter Zeitdruck zu stehen...
Und dann schleicht sich bei mir das böse Bild von einer alten Frau ein, die einsam mit ihrem Rollator und einem Dackel durch die Gegend zieht.....
Nein, diese Bilder muss ich mir verbieten


Auch wenn du bereits 50 bist, liebe Lichtstrahl...das Leben hat noch immens viel zu bieten. Warte mal ab, was da alles noch kommt.
Und keiner von uns weiß, wie viel Zeit er noch in diesem Leben hat...Das Alter spielt keine Rolle.

Ich glaube es ist wichtig, dass man trotz gebrochenem Herzen und Traurigkeit mit offenen Augen durchs Leben geht.
Wir werden alle die Sonne wieder mehr sehen als den grauen Himmel und auch ganz wunderbare Menschen werden unseren Weg streifen.

22.08.2016 17:44 • x 1 #223


S
Hallo Lichtstrahl, 50 ist doch das neue 40
Bitte setze Dich nicht selbst unter Druck. Das Leben bietet noch so viel
LG
Solonely

22.08.2016 17:48 • x 1 #224


Lichtstrahl
Ja, ich weiss. Und ich würde mir eh ein Labrador zulegen

22.08.2016 17:55 • #225


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag