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1 Jahr nach Hochzeit mit Amerikaner-alles aus?

E
Ich kann einfach nicht mehr. Gestern haben wir ihn in den NL besucht, waren zusammen im Kindertheater, danach essen und etwas in der Stadt bummeln und kurz in seiner Wohnung.
Aus Spaß sagt er beim Essen, vielleicht sollten wir doch noch ein 2. Kind kriegen. Und ich sollte ihn doch öfters mal besuchen kommen. Und er fliegt morgen mit unserer Tochter für ein paar Tage nach Spanien und er fragte mich, ob ich nicht mitwolle. Dann spricht er über seine Zukunft und er sagt, er wird die nächsten 3-4 Jahre in seinem Appartement wohnen.
In seiner Wohnung hängen viele gerahmte Bilder von ihm und Emma, aber keins von uns als Familie. Als er merkt, wie komisch ich mich fühle, nimmt er mich in den Arm und sagt wieder, ich solle ihn doch öfters besuchen. Und ich könnte ja über Nacht bleiben zum Kuscheln.
Ich bin dann nach Hause gefahren weil ich noch einiges zu tun hatte. Später Abends kam dann noch von ihm eine WhatsApp, dass ich mich Nicht alleine fühlen sollte, weil ich niemals alleine wäre.
Ich habe mich daraufhin bedankt, auch für den netten Tag zusammen. Er freute sich darüber und betonte nochmal;er wünschte, ich würde öfters kommen.
Heute habe ich dann den ganzen Tag nichts mehr gehört und als Neujahrsgruß kam dann nur ein happy new year.
Da schreibe ich meinem Nachbarn mehr.
Ich finde das so unfassbar. Kein ich wünsche mir, dass wir es irgendwie hinbekommen oder so.
Es wäre ja ok, wenn er mir endgültig sagen würde, dass er nicht mehr will! Aber was soll dieser ambivalente Veehalten? Warum lässt er mich am ausgestreckten Arm emotional verhungern?
Ich habe ihm das dann so geschrieben und es kam nur zurück er wäre sehr betrunken, gefolgt von ein paar Party Smileys.
Obwohl wir die endgültige Trennung noch nicht ausgesprochen haben und er immer abwiegelt wenn ich das Thema Scheidung anspreche... es kommt kein Wort von ihm, dass er mich vermisst. Alle fragen von mir werden als lästig abgetan. Gleichzeitig sucht er aber immer meine körperliche Nähe auf eine alberne Art wenn wir uns sehen.
Was soll das? Ich halte das nicht mehr aus! Weiß er selbst nicht, was er will und tut sich nur schwer danit es wahrzuhaben?
Er zieht 100km weg und ich sitze hier mit Kind fest. Er macht was er will. Tut einen auf gekränkt und er brauche das jetzt für sich (seine Wohnung in Holland) ist ja auch ok, das zu tun für eine zeitlang. Aber so langsam müsste man doch mal wissen, wie es weitergeht. Alleine schon unserer Tochter zuliebe.

01.01.2020 02:54 • #46


VictoriaSiempre
Zitat von Emmalove:
Aus Spaß sagt er beim Essen, vielleicht sollten wir doch noch ein 2. Kind kriegen.


Ich dachte, er ist zeugungsunfähig und Du hast ihm das auf unschöne Art und Weise auch vorgeworfen?
Zitat von Emmalove:
Es wäre ja ok, wenn er mir endgültig sagen würde, dass er nicht mehr will!


Ah ja! Und was willst DU, sagst es ihm auch und hast Du einen Plan B?

Zitat von Emmalove:
Was soll das? Ich halte das nicht mehr aus! Weiß er selbst nicht, was er will und tut sich nur schwer danit es wahrzuhaben?

Weißt DU, was Du willst?

Zitat von Emmalove:
Er zieht 100km weg und ich sitze hier mit Kind fest.


Ja, 100 km sind einerseits ätzend. Andererseits fahren das heutzutage auch viele Menschen zur Arbeit und zurück, 2 x täglich. Es ist keine unüberwindbare Distanz!

Wo bewegst Du Dich denn? Du bist mehrmals gefragt worden, wie es mit Deinem Niederländisch aussieht. Ich könnte mir vorstellen, dass es für eine Deutsch-Muttersprachlerin einfacher ist, holländisch zu lernen, als für einen Amerikaner deutsch. Wenn Du denn ein gemeinsames Leben willst. Willst Du das? Es passt doch eh so vieles nicht zwischen Euch!?

Zitat von Emmalove:
Aber so langsam müsste man doch mal wissen, wie es weitergeht.


Definiere man! Meinst Du ihn, den Mann? Übernimm Verantwortung für Dich, Dein Leben und anteilig für Eure gemeinsame Tochter. Im Moment delegierst Du alles und ziehst Dich fein raus.

Deine Geschichte macht mich insgesamt ziemlich sprachlos; auch, weil einige Eckdaten für mich schwer nachvollziehbar sind (Visum, Auto, das ganze Gedöns).

01.01.2020 03:15 • x 1 #47


A


1 Jahr nach Hochzeit mit Amerikaner-alles aus?

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E
Erstmal danke für deine Antwort. Zu der Zeugungsunfähigkeit: diese bezieht sich auf natürlichem Wege. Mithilfe einer ICSI könnte es noch klappen.
Du hast recht, dass ich vermutlich erstmal selbst wissen sollte, was ich will. Ich wünsche mir so sehr, dass wir beide nochmal von vorne anfangen könnten mit unseren neu gewonnenen Erkenntnissen aus der Therapie und eben auch evtl in NL. Er ist dort ein anderer Mensch und ich sehe, dass er hier einfach nie glücklich war.
Zum Visum und Auto: er arbeitet selbstständig in den Nl und hat ein so genanntes Grenzgänger Visum und kann somit in dtld wohnen und in den NL arbeiten. Sein Auto läuft auf mich und müsste überführt werden, wenn er es in den NL ummeldet. Das sind aber alles rechtliche Dinge, die sich lösen lassen...
ich denke ich tue mich mit allem so schwer wegen unserer Tochter. Und weil er mir eben noch etwas bedeutet. Aber dass ich mich dafür total verbiege bzw ich nur an mir arbeite und kämpfe, er aber kein Stück, das kann es auch nicht sein.

Und in mir schwelt immer noch der Gedanke, dass vieles nicht so schlimm geworden wäre, wenn wir eher in die NL oder zumindest an die Grenze auf niederländischer Seite gezogen wären.
Ich weiß, dass ich innerlich zerrissen bin und wahrs auch auf meinen Mann ambivalent wirke.

01.01.2020 03:53 • #48


P
Ist nicht einfach. Stimmt.

Es wurde schon vorher öfters angedeutet, daß eure Erwartungshaltungen aneinander zu betrachten wären.

Darf ich da einen Aspekt aufzeigen, nur aus deiner letzten Antwort heraus?
Zitat von Emmalove:
dass ich mich dafür total verbiege bzw ich nur an mir arbeite und kämpfe, er aber kein Stück,

Er - kein Stück? Wirklich?
Zitat von Emmalove:
Er ist dort ein anderer Mensch und ich sehe, dass er hier einfach nie glücklich war.

Er hat jahrelang in einem Land gelebt, in dem er nicht glücklich war - für dich. Ist das denn nichts?

01.01.2020 09:38 • #49


E
Doch das sehe ich, auch immer mehr, was er da auf sich genommen hat. Auch wenn es nicht so war, dass niemand auf ihn zugegangen wäre. Er sagte immer selbst, er passe einfach nicht zu den Leuten.

Ich war gerade eine Runde mit meiner Tochter spazieren. Es tut einfach immer wieder weh, zurück in das leere Haus zu kommen, Spaziergänge alleine zu machen. Es ist alles nicht mehr dasselbe.
Und es tut so weh, dass er das alles nicht zu vermissen scheint. Das es nicht möglich ist, sich mal auszusprechen. Das er so dicht gemacht hat und ich nicht mehr an ihn rankomme.
Wie kann ich mich besser emotional abgrenzen? Und nicht die ganze Zeit grübeln? Keine Erwartungen mehr haben und alles überanalysieren?

01.01.2020 15:09 • #50


M
Ich lese hier bisher still mit. Was mir auffällt, ist, dass du viel spekulierst. Du kannst nicht wissen was er denkt oder fühlt. Jeder sagt nur soviel und was er möchte. Das ist immer so. Dein Mann hat dir angeboten ihn öfter zu besuchen. Warum machst du davon keinen Gebrauch? Auch mal ohne deine Tochter? Oder fährst mit ihm nach Spanien? Er scheint Angebot nach Angebot zu machen, aber du lehnst ab und behauptest, er würde blocken. Das stimmt doch dann so gar nicht. Mir scheinen auch deine Erwartungen und deine Gedanken ein Hauptstein in eurem Weg zu sein. Ebenso wie das Behalten von Kontrolle über das was gesagt und getan wird. Du schreibst, dass du dich emotional abgrenzen möchtest, gleichzeitig willst du eine Aussprache und nicht mehr die Leere des Hauses fühlen. Das wirkt auf mich total konfus. Völlig emotional und leider auch ich-bezogen.

Für Gespräche wie ihr sie braucht, muss man die Sprache des anderen nicht nur grammatikalisch gut beherrschen, sondern in ihr sozialisiert sein, um die ganz kleinen Nuancen zu hören und wirklich zu verstehen. Ich spreche hier aus meinem eigenen Hintergrund und Zweisprachigkeit. Wie gut kennst du seine Familie? Hast du sie in den USA schon öfter besucht und bist du im Kontakt mit ihnen? Was weißt du über den Ort, an dem er aufgewachsen ist, die Freunde, die er hatte, seine Vergangenheit? Bist du daran tief interessiert? Denn wenn du schreibst, dass er sich vor deinem Umfeld abschottet, könntest du umgekehrt genau den gleichen Fehler gemacht haben, so dass er den Eindruck hat, dass du nicht tief an ihm interessiert bist.

Für Paare mit unterschiedlicher Herkunft und Sprache gelten andere Regeln, als für Menschen, die gemeinsam aufgewachsen sind, oder dem gleichen Kulturkreis angehören. Man muss viel toleranter sein, offen und vor allem bereit Eigenes zu hinterfragen und Neues anzunehmen. Bei euch scheint es wirklich 'my way or the highway' zu sein. Ob ihr da noch etwas ändern könnt nach den schweren Verletzungen, die ihr euch zugefügt habt, das lässt sich schwer sagen. Warum jetzt auch noch der Gedanke an ein zweites Kind?

01.01.2020 15:39 • x 2 #51


E
Hallo MaryAnne,
ich danke dir vielmals für deinen Kommentar. Du triffst in vielen Dingen den Nagel auf den Kopf.
Ich denke auch, dass er aus seiner Sicht viele Angebote macht. Nur ich finde es eben befremdlich, in der aktuellen Lage miteinander zu verreisen und so zu tun, als wenn nichts wäre. Vor allem würde das unserer Tochter ja ein falsches Bild vermitteln.
Es ist so wie du sagst:
Ich habe mich über die Jahre zu wenig in ihn hineinversetzt. War an seinem Leben (wie er auch selbst sagt) nicht wirklich interessiert, konnte mit seinen Freunden (die aber wirklich komisch waren und teilweise Dro. konsumierten) nicht viel anfangen. Er hätte sich sehr gewünscht, dass ich ihm zuliebe hin und wieder mal mit nach Holland gekommen wäre, um etwas zu unternehmen. Und ich denke, so nahm das Ganze vermutlich nach und nach seinen lauf. Er fühlte sich von mir im Stich gelassen und nicht ernst genommen, er zeigte mir daraufhin immer weniger Zuneigung bis hin zu keinem Intimleben mehr. Innerlich wuchs bei ihm der Stress, bis es nicht mehr ging. Ich habe dann durch meine impulsive Art auch noch Salz in seine Wunden gestreut. Nur an ihm rumgemäkelt, warum er so wenig Interesse zeigt, etc. Bis es irgendwann nicht mehr ging und alles aus ihm rauskam. Und das erklärt vermutlich auch sein emotionloses Verhalten. Er kann vermutlich nicht anders und versucht nach seinen Maßstäben schon irgendwie Brücken zu bauen. Er sagt auch oft you dont know how to approach me und das stimmt. Wir können beide nicht aufeinander richtig eingehen. Ich bin total emotional und impulsiv und er genau das Gegenteil. Und über all den charakterlichen Unterschieden dann noch der kulturelle Rahmen, der sicherlich nicht zu unterschätzen ist.
Seine Familie haben wir insgesamt 3 mal in den USA besucht und sie waren mehrere Male hier. Mit seinem Vater komme ich sehr gut klar, mit der Mutter weniger, da mein Mann selbst ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu seiner Mutter und dem Rest der Familie hat. Das ist für ihn auch einer der Ursachen für seine Selbstwertproblematik wie er sagt. Er macht deswegen auch aktuell eine Therapie.
Ich wiederum komme selbst mit meiner Emotionalität gerade nicht klar und bin ganz klar ich-bezogen, weil ich selbst große Differenzen mit meiner Mutter habe und stark emotional vernachlässigt wurde als Kind. Auch daran arbeite ich seit einiger Zeit. Wie du siehst, sind mein Mann und ich uns gar nicht so unähnlich, wir kanalisieren es nur beide vollkommen unterschiedlich und haben wahrscheinlich beide viel zu hohe Erwartungen aneinander und wollten letztendlich nur geliebt werden.

Und der Spruch my way or the highway ist mir sehr geläufig von meinen Mann. Das ist auch mein großer Fehler gewesen. Ich war in all meinen Beziehungen immer sehr dominant und musste immer die Kontrolle behalten.
Der Gedanke an ein zweites Kind ist bei mir nicht mehr vorhanden. Er hat das ja auch nur so aus Spaß gesagt (hört sich blöd an). aber ich denke es verfolgt ihn schon noch, weil er immer eine große eigene Familie haben wollte.

Eben hat er übrigens unsere Tochter abgeholt zur Spanienreise und er hat mich direkt wieder feste umarmt und ein frohes neues Jahr gewünscht und im gleichen Atemzug gesagt, wie einsam er sich doch fühle. Immer wieder hat er den Körperkontakt gesucht. Wir haben kurz über unsere Sylvesterabende gesprochen, aber das war es dann auch. Ich frage mich wirklich, ob er die Nähe sucht, weil ich ihm noch etwa bedeute oder nur weil er sich einsam fühlt und ich die einzige vertraute Person bin, die er hier noch in Europa hat.

Magst du mehr über deinen eigenen Hintergrund erzählen? Du weißt, wovon du schreibst und ich habe das Gefühl, dass ein Austausch mit dir sehr hilfreich sein könnte.
Vielen Dank nochmal für deinen Input!

01.01.2020 19:12 • #52


M
Mein Mann und ich sind aus Irland. Ich habe Familie hier in Deutschland und auch dort. Seit vielen Jahren arbeiten mein Mann und ich in verschiedenen Ländern und wir ziehen ein bisschen nomadisch herum. Dabei wird mir immer wieder klar, wie unterschiedlich Paare sind, wenn einer aus dem Ausland zu dem anderen zieht. Der Partner im Land, fühlt sich häufig verantwortlich und ein wenig als Gastgeber. Der Neuankömmling ist nicht so frei und aktiv, wie er es im eigenen Land wäre. Vielen fehlt die Sprache und das Spüren von kleinen Schwingungen der Kultur. Dadurch kommt es bei vielen irgendwann zum Knall.

Wenn dein Mann sagt, dass du nicht weißt, wie du an ihn herankommst, hast du ihn mal gebeten dir zu zeigen wie? Kannst du loslassen und ihm vertrauen, dass er den lead macht? Er ist doch jetzt mit eurer Tochter im Urlaub. Sie vertraust du ihm an. Warum nicht dich selbst? Ist es echt so wichtig, ob alles so läuft wie von dir antizipiert? Musst du irgendwem etwas beweisen?

01.01.2020 20:12 • #53


E
Hallo zusammen,
mit etwas Distanz und der vielen freien Zeit möchte ich doch nun gerne schreiben, wie es bei uns weitergegangen ist.
Wir waren nochmal bei einer anderen Paartherapeutin, die auch meine Coachin ist. In dieser Sitzung haben wir beide nochmal gesagt, dass wir momentan keine Beziehung mehr wollen und wir haben zusammen mit der Therapeutin Lösungen erarbeitet, wie wir gut als Eltern zusammenarbeiten können. In einer Einzelsitzung hat mir die Therapeutin dann auch nochmal gesagt, dass wir beide doch schon sehr unterschiedlich seien und selbst wenn wir irgendwann noch einmal zusammen finden würden, würde es immer ein Kampf bleiben. Außerdem sähe er seinen Anteil am Scheitern der Beziehung überhaupt nicht, nimmt mich nicht ernst, lachte selbst vor der Therapeutin über Dinge, die mir wichtig waren und einen großen Teil der Streitigkeiten ausgemacht haben. Es hat mir sehr geholfen, dass meine Coachin, die mich in und auswendig kennt, dies genauso sieht. Ich habe dann viel an mir gearbeitet, reflektiert, versuche mich neu auszurichten. Ich habe verstanden, dass wir eine nahezu toxische Beziehung hatten und beide aus den falschen Motiven viel zu lange daran festgehalten haben. Es ist ok und muss akzeptiert werden, wir beide wollten eine Familie und haben zu der Zeit nicht anders handeln können, konnten die Wahrheit nicht zulassen. Ich sehe es nun ganz klar, dass mein Mann nie meine Bedürfnisse erfüllen KONNTE und ich nicht seine. Der Umgang, auch in Bezug auf unsere Tochter klappt gut.
Nun, seit der Corona-Krise ist alles anders. Durch die viele Zeit, in den eigenen 4 Wänden voller Erinnerungen, brechen alte Wunden wieder auf. Ich komme nicht damit klar, dass er sich offenbar so schnell mit der Trennung arrangiert hat. Auch wenn es kein Zueinander mehr gibt, kann man doch zumindest trauern oder den anderen mal wissen lassen, dass er trotz allem traurig ist? Er sagt, er wäre immer noch innerlich zerbrochen und naürlich ließe es ihn nicht kalt, aber was solle er machen. ICH wäre schließlich die 7 Jahre nie auf seine Bedürfnisse eingegangen, hätte mich für sein Leben nicht interessiert. Ich fühle mich so schlecht. ALs wenn wir in den 7 Jahren keinen schönen Moment gehabt hätten. Und er mir ja trotzdem nach 5 Jahren einen Antrag gemacht hat.
Er war nie jemand der großen Worte oder Gefühle... dennoch habe ich ihm während der Trennungsphase mehrere Briefe geschrieben, ihm immer wieder beteuert, dass ich dennoch als Freundin für ihn da bin. Ich fühle mich so weggeworfen und null gewertschätzt.
Sobald ich jedoch das Wort Scheidung in den Mund nehme, weicht er aus, zieht es ins Lächerliche oder sagt, dass er das momentan nicht will. WARUM? Er sagt wegen Anwaltskosten etc, dabei habe ich ihm mehrmals zugesichert, dass ich nicht auf sein Geld aus bin. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er zu sich findet, ein neues Leben beginnen kann und jemanden findet, der ihm all das geben kann, was ich nicht konnte. Mir tut es weh, ihn immer noch juristisch als meinen Mann bezeichnen zu müssen und ich wäre für klare Verhältnisse.
Jedes Mal wenn er unsere Tochter abholt, guckt er sich im Haus um, fragt ob ich einen Mann hier gehabt hätte, wer zum Beispiel Sachen im Haus repariert hätte. Oder wenn ich ihm noch Sachen von ihm mitgeben möchte, antwortet er patzig, ich wolle ihn ja nur loswerden. Darüber hinaus verhält er sich total grenzüberschreitend. Haut mir im Vorbeigehen auf den Po oder berührt meine Brust. Als wenn ich trotz allem noch sein Eigentum wäre. Scheint wohl auch mehr sein Ego zu sein!
Er begibt sich immer noch aktiv in die Opferrolle und hängt in der Vergangenheit fest. Er verdrängt auch nur und lenkt sich ab, arbeitet nichts auf.
Was ich kurzum sagen will:
Warum tut mir das noch so weh? Ich fühle mich nun so, als wenn ich 7 Jahre mit einem Fremden zusammengewesen wäre...verschenkte Lebenszeit, das Gefühl nie geliebt worden zu sein, ein schlechter Mensch zu sein. Meine Coachin sagt immer, ich solle bei mir bleiben und diese Gedanken stoppen, es wöre gut so, wie es ist und ich solle mir immer wieder vor Augen führen, warum wir nicht mehr zusammen sind und ich glücklich sein sollte, nochmal eine neue Chance zu bekommen.
Vermutlich ist es momentan verstärkt dadurch, dass alle um mich herum mit ihren Familien zuhause sind, einen Partner haben...mir fehlt gerade total die körperliche Nähe, Zuspruch von einem Partner, mit dem man die Krise durchstehen kann...ich weiß, dass er mir dies nicht geben würde...warum hänge ich trotzdem so durch?
Ich habe so Angst, nie wieder einen Partner zu finden...Ich möchte so gerne loslassen, aber durch den stetigen Kontakt durch unsere Tochter scheint mir dies unmöglich zu sein.
Ich danke euch fürs Lesen!

24.03.2020 11:14 • #54


berliner1962
Zitat von Emmalove:
Ich danke euch fürs Lesen


Hallo, ich habe auch mitgelesen

Viel Text - und Du bist noch jung. In der Kurzfassung und Interpretation kommt es mir vor das Du ihn nur wegen seines guten Aussehens geheiratet hast. Und vermutlich hat er genug Kohle. Das soll ja sehr reizvoll sein....

Ich will Dir nicht unrecht tun, aber da sind natürlich gewisse Beziehungsproblematiken sozusagen vorinstalliert.

Nichts für ungut und
Alles Gute!

24.03.2020 12:09 • #55


M
Ihr habt unterschiedlich Hintergründe aus denen ihr kommt, unterschiedliche Erwartungen und Ängste. das habt ihr ja nun auch von offizieller Seie bestätigt. Trauern, na klar, auch weil die Träume geplatzt sind. Aber von ihm zu erwarten, dass er sich so verhält, dass du dich nicht weggeworfen fühlst oder du seine Trauer erkennst, halte ich für vergebene Liebesmüh.

seine ängste vor Scheidung und den entstehenden Kosten halte ich aus dem amerikanischen Hintergrund verständlich. Dort wird dem besser verdienenden Partner dauerhaft das Fell abgezogen und Unterhaltszahlungen an die oder den Ex enden nicht wie in Deutschland. was ihr jetzt als noch verheiratetes Paar tun könnt, ist ein Vertrag zur Gütertrennung. Damit seid ihr beide sicher, was eure zukünftige finanzielle Existenz sein wird und befreit euch schrittweise.

Ich erinnere mich, dass du Lehrerin bist. also doch abgesichert. Denn wie stehst du zur Scheidung? Ihr lebt ja bereits länger getrennt, so dass du deinerseits überlegen kannst, ob es die Scheidung oder Trennung mit Trauschein sein soll.

25.03.2020 17:55 • #56


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