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1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

E
Akzeptieren heißt nicht gutheißen, sondern zulassen. Dem nichts entgegen setzen (wollen). Natürlich ist das möglich, tun ist nicht immer möglich, zumindest nicht sinnvolles.

Den Versand stoppen geht nicht wirklich, aber man kann sich von dem Gedachten entfernen. Sich nicht damit identifizieren. Keine Gedankennetze bauen, sie im Hintergrund laufen lassen. Wie ein Radio, den man hört, aber nicht darauf lauscht.

Du fühlst viel zur Zeit und der Verstand kommentiert Deine Gefühle, macht Prognosen, wühlt in der Vergangenheit. Das ist sein Versuch zu helfen. Das hilft dir aber jetzt gerade nicht.

Bleib bei dem Lindenduft, der See und bei dem, was gerade ist.... Ohne es zu benennen und ohne es zu bewerten. Da ist Frieden, unberührt trotz allem. Dort zu verweilen gibt Kraft.

23.06.2022 13:09 • x 5 #46


ImBlindflug
Und es geht mir mal wieder richtig mies.
Ich renne nur im Kreis herrum, kann nichts essen, bekomme nichts auf die Reihe, es ist alles zu viel. Viel zu viel zu viel.

Ich gehe ab Dienstag in eine Klinik. So weit so gut. Ich pack das nicht mehr. Doppelt-Belastung mit Mama und Trennung und Umzug und allem geht einfach gar nicht mehr.
In Krisen heisst es immer Netzwerk aktivieren. Habe ich gemacht. Die würden mir sogar das wichtigste vom Umzug erledigen, während ich weg bin.
Aber es ist zu viel. Ich müsste hier aufräumen, packen, sortieren.
Ich kann aber nicht. Gar nichts.

Er war heute hier, die ankündigung war groß, er hat alles mitgenommen was er konnte. Ich bin nach meinem Termin tränenüberströmt in die Wohnung gefahren. Es fehlt so gut wie nichts. Er möchte nur noch aus dem Koffer leben.
Es tut trotzdem so weh.

Es sind nur 40qm plus Pflanzen, ich besitze trotzdem viel zu viel. Und viel von dem Vielen ist sowieso seines. Dennoch, es ist mir zu viel.

Ich weiß, ich muss nichts. Ich muss einfach nur atmen. Die wichtigsten Sachen bekommt mein Netzwerk auch so hier raus.
Aber ich wäre so gerne sortiert. Auch innerlich. Es geht nicht.

Zitat von Ella:
Akzeptieren heißt nicht gutheißen, sondern zulassen. Dem nichts entgegen setzen (wollen). Natürlich ist das möglich, tun ist nicht immer möglich, zumindest nicht sinnvolles.


Ich kann es nicht zulassen. Mein Körper rebbeliert. Mein Kopf rebelliert.

24.06.2022 19:44 • #47


A


1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

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ImBlindflug
Ich kapituliere. Zumindest fühlt es sich so an.

Der Schmerz ist riesig. Meine Sachen weitestgehend zusammen geräumt. Nicht aussortiert für einen Neuanfang. Aber zusammengeräumt. Meine Freunde machen für mich den Umzug.

Er möchte gar nichts, er muss mit seinen Problemen klar kommen, möchtebaus dem Koffer leben, sagt er.
6 Jahre, 8 Jahre im Gesamten, um feststellen zu müssen dass er mich nicht einbeziehen kann, dass er nicht mit mir sprechen möchte. Nur seine Probleme zu meinen machen, sich Rat und Stütze abholen. Vielleicht rufe ich dich aus Gewohnheit an. Du hast mich gekränkt, ich bin mir meiner Grenzen nicht bewusst. ... Danke, dass du das nicht so konkret sagen konntest, dass ich weiß was genau ich denn falsch gemacht habe. Dass ich jetzt im Gedankenchaos versinke, und mir den Kopf zerdenke was ich dir angetan habe. Danke, ich stecke gerade selbst tief im Sumpf und habe keine Kraft. Ich dachte, wir sind ein gutes Team, können gut Probleme lösen, haben die selben Zukunftspläne.

Wenn man sich angekommen fühlt und dann feststellen muss, dass es in schweren Zeiten nicht geht. Es ist niederschmetternd. Meine Grundannahme einer funktionierenden Partnerschaft, wir ich dachte dass wir sie hätten, ist damit wiederlegt. Ich bin tatsächlich erschüttert.

Damit ich mich abgrenzen, verarbeiten, akzeptieren, loslassen, neu starten und mich vor allem endlich wieder auf meine Mama konzentrieren kann, gibt es jetzt Klinik. Nur für mich.

Wird bestimmt hart, meine Akkus sind leer durch 1,5 Jahre Pflege, durch versuchen, ihn zu stützen, durch die Trennung. Ich hoffe ich habe genug Kraft, an mir zu arbeiten.

28.06.2022 07:34 • #48


DieSeherin
ich kann dir zwar nicht wirklich etwas sinnvolles mit auf den weg geben , aber fühl dich mal ganz liebevoll umarmt

28.06.2022 11:10 • x 2 #49


ImBlindflug
Zitat von DieSeherin:
ich kann dir zwar nicht wirklich etwas sinnvolles mit auf den weg geben , aber fühl dich mal ganz liebevoll umarmt

Vielen lieben Dank!
Ich hoffe, ich bekomme hier ganz viel sinnvolles mit auf den Weg. Hilfe suchen und annehmen ist ja für mich schon ein riesiger Schritt.

28.06.2022 20:45 • #50


DieSeherin
Zitat von ImSturzflug:
Ich hoffe, ich bekomme hier ganz viel sinnvolles mit auf den Weg.

das hier darf für dich aber nur eine ablenkung und eine überbrückung sein! bei dem, was du alles hinter dir hast und wie es dir geht, ist die professionelle begleitung das allerwichtigste!

29.06.2022 08:34 • #51


ImBlindflug
Zitat von DieSeherin:
das hier darf für dich aber nur eine ablenkung und eine überbrückung sein! bei dem, was du alles hinter dir hast und wie es dir geht, ist die ...

Mit hier meinte ich tatsächlich die Klinik. War nicht präzise formuliert.
Keine Sorge, hier (Forum) ist wirklich nur für mich ein bisschen Struktur rein bringen, Gedanken sortieren etc.

29.06.2022 08:37 • #52


DieSeherin
Zitat von ImSturzflug:
Mit hier meinte ich tatsächlich die Klinik.

ach so... gottseidank! ich hoffe, die geben dir kraft

29.06.2022 09:43 • x 1 #53


ImBlindflug
Die Zeit verrinnt.
Nach zwei Wochen Klinik und viel viel Sport habe ich wieder ein wenig Körpergefühl.
Ich entdecke alte Interessen wieder und befinde mich tatsächlich in einem super Umfeld.
Nur an mich, meine Seele, meine Gedanken komme ich nach wie vor nicht ran. Laut meinen ZimmerGenossinnen habe ich nachts Alpträume, weine und wimmere. Ich bekomme davon allerdings absolut nichts mit. Nur habe ich dann am morgen ein absolutes Tief.
Ich bekomme meine Gedanken nicht gefasst, die wirbeln nach wie vor ohne greifbar zu werden.

Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

12.07.2022 08:47 • #54


mutig
Ich mag die auch was schreiben... Aus meiner aktuellen Situation.
Ich bin die Verlassende, aber ich fühle mich nicht minder mies, als mein Gegenüber.

Ihr beide habt schwere Zeiten zu bewältigen gehabt und habt sie ja auch immernoch.
Wenn ich das richtig lese, sind Grenzen ein grosses Thema.
Sich nicht völlig verlieren im Aussen und machen und tun, um allem gerechet zu werden.
Dabei hat sich vielleicht jeder auch ein Stückweit selbst verloren und ihr euch, in eurer Beziehung.
Kann das sein?
Es gibt viele Belastungen und sicher auch sehr viele belastende Gefühle, aufgrund desses was im Umfeld passiert.
Vielleicht habt ihr es versäumt zu reden und euch dadurch emotional entfernt, weil jeder an seiner Front gekämpft hat und sein Bestes getan hat.
Aber als Paar habt ihr keine Kraft mehr gehabt.
Wie auch, wenn man schon alleine auf dem Zahnfleisch geht.

Mir ist es auch so ergangen und ich habe es beendet, weil ich keine Kraft mehr hatte, nicht für mich und schon gar nicht für jemand anderen.
Limit erreicht.
Ja, vielleicht hätte man es anders machen können, wäre das gegangen, hätte man es auch sicher getan.
Ihr beide hattet aber scheinbar dafür keine Kapazitäten mehr, oder?
Weil alles drum herum euch aufgefressen hat.

Ich kann dir nur schildern wie es mir geht, ich bin ja momentan gleichzusetzen mit deinem Ex Freund.
Ich krieche hier Zuhause rum, schaffe nichts mehr und fühle mich wie in dem schlimmsten Burnout meines Lebens.
Ex möchte ein Gespräch und ich fühle mich so ausgelaugt und fertig, dass ich froh bin wenn ich duschen schaffe.
An ein Gespräch gar nicht zu denken.
Fluchtgedanken.
Einfach nur weg, ich möchte nichts mehr, nicht mehr reden, nichts mehr tun.
Einfach nur Ruhe und Frieden.
Aber ich leide, sehr sogar.
Es ist nicht so, dass ich das einfach weggeschmissen hab, sondern dass ich nicht mehr kann
Wirklich und ernsthaft nichts mehr.
Und ja, ich hab auch das Gefühl, ich muss frei sein, weil mir das alles die Luft zum Atmen nimmt.
Es ist schmerzhaft , auch ich habe etwas verloren.
Aber ich weiss auch, dass es so nicht weitergegangen wäre.

Vielleicht geht es deinem Ex ja auch echt nicht gut.
Ihr habt beide irgendwo die ganze Zeit am Limit gelebt, dessen was ein Mensch aushalten und geben kann.
Vielleicht ist da momentan einfach nichts mehr zu geben.
Weil man sich selbst erstmal wieder auffüllen muss.

Ich wünsche dir sehr, dass du ein bisschen Ruhe findest, dich findest und dass du dich nicht fertig machst, für Dinge die du jetzt nicht mehr ändern kannst.

Alles Liebe

12.07.2022 09:25 • x 2 #55


ImBlindflug
@mutig ja, genau so.

Nur dass er mir die Schuld in die Schuhe schiebt/geschoben hat, mich und die Beziehung und das zusammen wohnen als Ursprung all seiner Probleme betitelt. Und das ist weder richtig noch fair. Hat im Rahmen seiner Therapie wenigstens schon erkannt dass das falsch und nur eine Projektion war. Aber hat mich da schon einfach noch tiefer in mein eh schon vorhandenes Loch gestürzt.

Jetzt aber, solange ich in der Klinik bin, absoluter Kontaktabbruch. Wohnung muss danach noch aufgelöst werden. Und dann war es das hoffentlich für immer. Ohne aufwärmen Teil 2. Mal sehen.

12.07.2022 10:08 • x 1 #56


ImBlindflug
Und dass es ihm auch schlecht geht, kann und darf nicht mehr mein Problem sein. Punkt.

12.07.2022 10:08 • x 1 #57


DieSeherin
Zitat von ImSturzflug:
Und dass es ihm auch schlecht geht, kann und darf nicht mehr mein Problem sein. Punkt.

ganz genau!

12.07.2022 10:44 • x 1 #58


mutig
Nein das sollte nicht dein Problem sein.
Ich wollte es nur anmerken, weil man manchmal in seinem Schmerz vergisst, dass auch der andere einen Verlust erlitten hat.
Und vielleicht auch nicht alles böswillige Absicht ist.

Das sollte ihn nicht entschuldigen, ich wollte dir Kraft mit auf den Weg geben, dass bestimmt nicht nur du leidest und nicht an allem Schuld bist, sondern er vielleicht auch Leidensdruck hatte und sich nicht anders wusste zu helfen als es zu beenden.

Ihm war das mit dir sicher auch nicht egal, das wollte ich nur sagen.
Manchmal vergisst man ja, dass der andere auch Gefühle hatte und sicher auch noch irgendwo hat.
Und dann fühlt man sich entsorgt und wertlos.
Aber du bist nicht wertlos oder sowas.
Und darum hab ich geschrieben, dass sicher auch er irgendwo leidet.
Eben weil ihm das bestimmt auch was bedeutet hat mit euch.

Weißt du was ich meine?
Es geht mir nicht um ihn, es geht mir um dich.

Vielleicht kann ich mich auch nicht so gut ausdrücken, aber ich hoffe dass du verstehst was ich meine

12.07.2022 11:44 • x 1 #59


ImBlindflug
@mutig
Ich glaube, ich verstehe was du meinst.

Aber es ist ein entsorgen in meinem Fall. Gepaart mit Beschuldigungen. Mit Abwertung seinerseits mir gegenüber schon seit meine Mama krank ist.
Mit ich rufe dich aus Gewohnheit an, mit mich als zusätzliche Therapeutin beanspruchen, mit es soll alles bleiben wie es ist aber bitte ohne Verantwortung und Bindung.
Da ist so krass viel schief gelaufen, gerade am Ende, dass mir der Glaube daran, die Gewissheit dass ich auch etwas wert bin, das Wissen dass tatsächlich sehr viel aus dem außen dazu beigetragen hat, unter ganz viel sch. begraben wurde.
Nicht umsonst bin ich jetzt in der Psychiatrie gelandet.
Und da hilft mir auch keine Aussage, dass er auch leidet. Das setzt mich eher noch mehr unter Druck, weil ich nie wollte, dass er leidet, dass es ihm nicht gut geht.

12.07.2022 11:53 • #60


A


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