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Nach knapp 18 Jahren ohne jegl Boden unter den Füßen

T
Hallo,

ich bin 41 Jahre, und bis vorletzten Freitag war ich der glücklichste Mann auf diesem Planeten.

Meine Frau (32) und ich sind seit 11/2000 zusammen, im April 2014 haben wir geheiratet.

Wir haben zwei zauberhafte kleine Prinzessinnen, 2J4M und knapp 4 Jahre alt.

Vor drei Wochen sind wir erst in unser erstes eigenes (neugebautes) Haus gezogen.

Dann, vorletzten Samstag der Tag, der meine komplette Basis zerstörte.

Sie eröffnete mir, dass sie sich bereits im letzten November in einen neuen Mann verliebt (damals noch verknallt) hätte. Dieser ist Erzieher in der Kita unserer beiden Lütten. Seit zwei Monaten hat sie mit ihm eine Beziehung und will ihr restliches Leben mit ihm verbringen.

Zum Zeitpunkt ihrer Verknalltheit gab es ihrerseits einmal den Versuch, mit mir über ein drittes Kind zu sprechen. Da damals aber der Hausbau schon in der Endplanung war, die Verträge unterschrieben, Grundstück gekauft etc. , hielt ich es für einen Spaß ihrerseits. Und tat es als solchen ab, obwohl ich mir nichts sehnlicher gewünscht hätte als ein weiteres Kind.

Normalerweise ist sie in unserer bisherigen Beziehung die vernunftorientierte Hälfte gewesen.

Lt. ihr war das der Anlass, wo bei ihr etwas zerbrochen sei.

Sie hat mir seither zu keiner Zeit verdeutlicht, durch Gespräche o.ä., wie es um sie steht.

Wir hatten ein völlig normales Familienleben inkl. allem drum und dran (S., Weggehen, Zärtlichkeiten und so weiter

Dann wurde sie im Mai mit schwerer Ohrenentzündung in die Uni-Klinik eingeliefert. Während dieser Zeit habe ich mich um die Kinder allein gekümmert. Sie war hierfür auch sehr dankbar.

Ich weiß nicht mehr weiter. Die vergangene Woche habe ich mich krankschreiben lassen und quasi eingeigelt. Und auch kommende Woche sehe ich mich außer Stande, zu arbeiten.

Mich zerreißt es innerlich, wenn ich daran denke, wie sehr das unsere beiden Kinder treffen wird. Egal, wie gut vorbereitet man es ihnen erklärt. Die Seele bekommt trotzdem eine Narbe.

Auch dass ich, nach all der Zeit, die wir zusammen waren, keinerlei Chance bekam, evtl. mittels Paartherapie irgendwie das Ganze zu retten, knabbert extrem an mir.

Selbst ihre eigene Familie, meine Schwiegermutter, Schwägerin, unsere engsten Freunde sind komplett ausgeknockt.

Sie habe sich in der Klinik die Frage gestellt: Wenn ich jetzt sterben würde, war das alles in meinem Leben? Hört sich für mich nach midlife crisis an. Sie hat dabei völlig ausgeblendet, was wir alles gemeinsam erlebt, gemeistert und erreicht haben.

Alle sagen mir immer, ´sei stark, auch für die Kinder´

Danke, dass ihr euch das geschriebene durchgelesen habt.

M.

22.07.2018 15:57 • x 2 #1


Feuerundwasser
Ich wünsche dir viel Kraft das tut sicher sehr weh und wenns ganz schlimm kommt folgt der wirtschaftliche Ruin

22.07.2018 16:04 • x 2 #2


A


Nach knapp 18 Jahren ohne jegl Boden unter den Füßen

x 3


D
Wäre mit Anfang 30 rwcht früh für eine Midlife Crisis.
Ich weiss ja nicht, welche langfristigen Pläne sie verfolgt?
Ein Buch schreiben, nachdem sie die Welt umsegelt hat? Nochmal studieren und sich selbstständig machen?

Es ist natürlich hart, wenn man den Wunsch nach einem weiteren Kind ausspricht und der Partner blödelt nur rum und bügelt das albern ab.
In einer gesunden Beziehung spricht man aber genau das an.
Insofern hat sich Deine junge Frau wegen eines verbalen Ausrutschers von Dir, in andere Arme geflüchtet.
...
...
Also ich glaube das nicht.
Ich glaube vielmehr, dass irgendwas als Begründung (und somit als Schuldzuweisung) herhalten musste.
Fremdverliebt ohne Grund zur Unzufriedenheit daheim kommt nun mal moralisch nicht so gut.

22.07.2018 16:15 • x 5 #3


K
Ganz ehrlich, laufen lassen und versuch eine Freundschaft zu ihr aufzubauen, du klingst ja ganz vernünftig, wenn du das geistig/emotional irgendwie hinkriegst würde ich das machen, Beziehungen ändern sich nun mal, vor allem langjährige und damit muss man sich abfinden, das dauert lange und ist Schwerstarbeit, ich hab das mit meinem Ex (15 Jahre) hingekriegt, er ist einfach ein sehr guter Freund von mir geworden und wir halten zusammen bei den Finanzen und mit den Kindern etc. Ich hab 2 Jahre lang geweint deswegen ( morgens und abends ) und irgendwann war es gut und ich fühlte mich frei.

22.07.2018 16:26 • x 2 #4


S
Was Du erleben musst ist hart, aber wenn man hier im Forum liest, kein Einzelfall.
Leider bist Du als Mann auch rein finanziell in der schlechteren Situation. Es gibt hier im Forum Threads von Männern, die ok ähnlicher Situation sehr gute Tipps und Erfahrungen austauschen.
Auch wenn Dir das Arbeiten gerade nicht möglich ist: Arbeit ist eine wichtige Säule. Sowohl für die Psyche, als auch für die zu erwartenden finanziellen Forderungen. Bitte setze daher Deinen Job nicht aufs Spiel

22.07.2018 16:27 • x 2 #5


L
Gut dass Du im freien Fall wenigstens dieses Forum gefunden hast.

Du solltest in einem ersten Schritt realisieren, dass es echt ist und Du Deine Frau nicht durch eine Paartherapie oder sonstiges zurückbekommst. Dafür ist es aufgrund der folgenden Aussagen zu spät.

Zitat von Taschenleer:
dass sie sich bereits im letzten November in einen neuen Mann verliebt (damals noch verknallt)

Zitat von Taschenleer:
Seit zwei Monaten hat sie mit ihm eine Beziehung und will ihr restliches Leben mit ihm verbringen.


Da Sie verliebt ist, rufst Du außer Mitleid keine Gefühle mehr bei ihr hervor.

Zitat von Taschenleer:
Lt. ihr war das der Anlass, wo bei ihr etwas zerbrochen sei.

Das ist *beep* und ein Versuch ihres Egos eine Schuldumkehr herbeizuführen. Eure Beziehung ist durch zwei kleine Kinder und einen Hausbau stark belastet gewesen und fehlende Kommunikation und ein das-wird-schon-wieder-Gefühl haben es nicht besser gemacht. Dann kommt der Next und es hat gefunkt.

Zitat von Taschenleer:
Mich zerreißt es innerlich, wenn ich daran denke, wie sehr das unsere beiden Kinder treffen wird. Egal, wie gut vorbereitet man es ihnen erklärt. Die Seele bekommt trotzdem eine Narbe.

Bin ich voll bei Dir bei Deiner Sorge. Das ist das, woran ich am meisten zu knabbern hatte und auch heute noch manchmal habe. Lass Dir gesagt sein, dass die Kinder noch so klein sind, dass sie es unbeschadeter überstehen werden, als in fünf Jahren. Ihr müsst beide einiges dafür tun, dann könnt ihr die Folgen so klein wie möglich halten. Daran solltet ihr euch halten: http://trennungmitkind.com/krieg-ums-ki ... nte-eltern

Wie soll die Wohnsituation bis zu einem Auszug geregelt sein? Hat sie da Vorstellungen? Für Deine persönliche Trauerarbeit wäre eine räumliche Trennung von ihr das Beste.

Finanzielles? Wem gehört das Haus? Will einer von euch das Haus behalten? Könnt ihr euch das finanziell überhaupt leisten?
Wegen der Unterhaltsansprüche empfehle ich den Gang zum Rechtsanwalt, insbesondere wegen der Unterhaltsansprüche und der Berechnung des Vermögensausgleichs bei Zugewinngemeinschaft.

22.07.2018 17:00 • x 2 #6


T
Vielen Dank eure aufbauenden Worte.

@Dattel

Ich kann in meiner Erzählung beim besten Willen nicht erkennen, wo ich bei einem derartigen Thema drittes Kind herumgeblödelt haben soll, oder das mit einem derben Spruch abgeschmettert haben soll.

Obwohl ich selbst auch gerne noch Kind Nr. 3 hätte haben wollen.

Wir haben unsere Finanzen vor dem Entschluss Hausbau genau gecheckt, inklusive der Wünsche, auf welche Schulen die Mädels gehen sollen. Ein drittes Kind hätte diese Pläne ernsthaft gefährdet. Und die Privatschule war ein absoluter musthave für meine Frau, was ich ja auch mitgetragen habe. Also haben wir sehr lange über drittes Kind gesprochen.

22.07.2018 17:08 • #7


Porcelina1801
Zitat von Karina14:
Ganz ehrlich, laufen lassen und versuch eine Freundschaft zu ihr aufzubauen


Freundschaft wäre (wenn überhaupt) sicher erst in einigen Jahren Thema.

@te

Tut mir sehr leid für dich.

Es ist furchtbar, wenn das alte Leben so eiskalt von heute auf morgen endet.

Hast du irgendwas geahnt?

22.07.2018 17:26 • x 2 #8


T
Wir wohnen seit drei Wochen im Haus.
Es ist voll finanziert.

Sie verdient als Ingenieurin deutlich mehr als ich. Aber allein kann auch sie es nicht stemmen.

Zugewinn o.ä. gibt es nicht.

Ich wohne noch mit im Haus.

22.07.2018 17:37 • #9


T
Zitat von Porcelina1801:

Freundschaft wäre (wenn überhaupt) sicher erst in einigen Jahren Thema.

@te

Tut mir sehr leid für dich.

Danke

Es ist furchtbar, wenn das alte Leben so eiskalt von heute auf morgen endet.

Furchtbar ist, aus meiner Sicht, die Untertreibung schlechthin, trotzdem auch hierfür danke.

Hast du irgendwas geahnt?

Iwoher? Wir hatten bis zum genannten Tag, so dachte im Nachgang betrachtet aber wohl nur ich, eine glückliche Beziehung, mit Höhen und Tiefen. Wir sind bisher quasi seelenverwandt gewesen. Oftmals mussten wir uns nur anschauen, um zu wissen, was der/die andere sagen möchte.


Es wurde weiter oben die Theorie der midlife crisis angezweifelt, weil zu jung. Die entsprechenden Seiten sprechen grad bei Frauen von ab 30 aufwärts.

Ausziehen ist momentan schwierig, weil Teile vom Hausbau (Anschluss PV-Anlage etc) noch nicht abgeschlossen sind.
Zumal durch den Hausbau unser beider Reserven ziemlich erschöpft sind.

Nächste Woche bekomme ich von unserer Baufinanzierung ein Feedback mit den möglichen Optionen.

Die sind aber, nach eigenen Recherchen nicht allzu doll.

Letzten Mittwoch keimte sogar kurze Hoffnung auf. Da kam sie aufgelöst von der Arbeit, weil ihr wohl dort klar wurde, welche wirtschaftlichen Folgen das Ganze nicht nur für sie und mich, sondern auch für die Kinder hat. Selbst nach einem freien Verkauf wäre noch ein Riesenbrocken übrig.

Privatschule ist damit völlig unmöglich.

Aber dieses Bewusstsein war nur von sehr kurzer Dauer.

22.07.2018 19:00 • #10


E
Ohweh. was soll man dazu sagen. Ist natürlich große Sch.

Zitat von Taschenleer:
Da damals aber der Hausbau schon in der Endplanung war, die Verträge unterschrieben, Grundstück gekauft etc. , hielt ich es für einen Spaß ihrerseits.


Warum? Nimm die Worte deiner Partnerin ernst.

Zitat von Taschenleer:
Zugewinn o.ä. gibt es nicht.


Habt ihr einen Ehevertrag?

22.07.2018 19:09 • #11


T
Zitat von AlexH:
Ohweh. was soll man dazu sagen. Ist natürlich große Sch.



Warum? Nimm die Worte deiner Partnerin ernst.

So, wie sie es sagte (Tonfall, Mimik, Zwinkern), konnte man es sehr wohl als Spaß interpretieren.
Aber, wie bereits weiter oben geschrieben, haben wir dann trotzdem lange miteinander gesprochen, die Finanzplanung angeschaut, hin und her gerechnet.
Wie schon gesagt, ich selbst wollte ja auch noch ein drittes Kind. Ich wollte unsere gemeinsamen Pläne für die beiden vorhandenen in keinster Weise gefährden.




Habt ihr einen Ehevertrag?


Nein, aber außer dem Haus gibt es keinen nennenswerten Vermögenwerte.

22.07.2018 19:17 • #12


E
Hat sie sich denn mal irgendwie geäussert, wie sie sich das nun vorstellt? Kinder? Haus? usw?

22.07.2018 19:21 • #13


T
Nein.

Sie möchte halt, dass wir trotzdem weiterhin beide ein gutes Verhältnis haben, grad wegen der Kinder.

Wg dem Haus geht ihr grad etwas die Muffe. Ich habe mal grob überschlagen, selbst wenn wir einen guten Preis für Haus bekommen würden. Die Folgekosten wären immens. Allein die Stadt hat eine Spekulationsklausel im Grundstücksvertrag drin. Wir haben je Kind 5% vom Grundstückspreis nachgelassen bekommen. Sofern wir aber innerhalb von 5 Jahren ab Fertigstellung verkaufen, fordert die Stadt neben diesen 10% (ca. 7,5kEuro) auch noch alles, was wir an Gewinn abschöpfen könnten. Letzteres ist eh nur Makulatur.

Und die Bank will ja auch Vorfälligkeitszinsen, bei uns sind das ca. 30kEuro.

SIe hatte sogar den obskuren Vorschlag, ob nicht ihr neuer in unsere Verträge eintreten könnte. Ob die Bank mitmacht, nach zwei Monaten Beziehung, ist mir äußerst zweifelhaft.

Übernächsten Montag haben wir einen Termin bei einer Familientherapeutin zwecks Trennungshilfe.

22.07.2018 19:31 • #14


E
Zitat von Taschenleer:
SIe hatte sogar den obskuren Vorschlag, ob nicht ihr neuer in unsere Verträge eintreten könnte.


Aber ansonsten ist bei ihr alles der Reihe nach?

22.07.2018 19:39 • x 2 #15


A


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