21 Jahre Beziehung enden plötzlich

@Igelfisch
Das weiß ich ja auch.
Wir haben vorhin über den kommenden Termin gesprochen. Außerdem ist ein Haustier krank und darüber haben wir dann auch geredet, wer wann zum Tierarzt fahren kann.

Tatsächlich war ich derjenige der den Kontakt gesucht hat. Wahrscheinlich gerade einen schwachen Moment gehabt und dann den Fehler begangen. Wahrscheinlich war das auch nur ein Vorwand aus dem Unterbewusstsein. Keine Ahnung.

Es ist schwierig zu akzeptieren, dass es vorbei ist. Ich weiß auch rational, dass der Kontakt zu ihr mir nicht gut tut.
Bloß das zu kontrollieren scheint mir nicht allzu gut zu gelingen.

Hey Leute,

Ich bin ziemlich durch den Wind heute.
Der Termin bei RA steht heute vor der Tür.
Aus meiner Erfahrung am Wochenende weiß ich wie sehr mich ein Wiedersehen belasten wird. Konnte mich heute auf der Arbeit kaum konzentrieren. Bin den ganzen Tag sehr zittrig und mir ist wirklich übel.
Jeder Schritt in meine jetzige Zukunft ist so unfassbar schwer im Moment.
Ich glaube ich realisiere gerade, dass wir uns wirklich getrennt haben.
Es war letzte Woche einfacher für mich, als ich noch wütend auf sie war. Aber die Tatsache, dass wir uns am Wochenende so gut unterhalten haben und sie aber schon NEXT hat macht mir gerade zu schaffen.
Wie kann ich den Mut, mein Leben zu meistern, wieder erlangen?
Ich habe echt Probleme diese sch. negativen Gedankenspiralen zu stoppen.
Über ein paar aufmunternde Worte wäre ich im Moment wirklich dankbar.

LG

Das ist alles völlig normal. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl der Schmerz als auch das Akzeptieren in Wellen kommen. Stell dir in Zeitlupe vor, dieser Bruch ist ein Stein, der in einen See geworfen wurde. Zuerst spritzt das Wasser hoch, die Wellen, Wassertrpfen überschlagen sich, man kommt mit dem menschlichen Auge gar nicht mehr hinterher. Dann wird es ruhiger, die Wellen schlagen riesengroße Ringe. Oft geht das länger als man denkt. Je ruhiger der See (du, dein Inneres) desto schneller legt sich alles wieder.

Und das wird auch dir so gehen. Denk an einen früheren Schmerz zurück, einen früheren Liebeskummer. Auch das ist verblasst. Es dauert halt und wir sind so gut wie alle ziemlich ungeduldig. Aber immerhin in Gesellschaft;)

Ich wünsche alles Gute beim Anwalt.

@Jane_1
Vielen Dank für die netten Worte. Das ist ein schönes Sinnbild der Situation

Wir hatten das Beratungsgespräch.
Wir werden eine Trennungsvereinbarung aufsetzen lassen, damit jeder von uns beiden über die Runden kommt.
Sie nimmt mich nicht aus und ich gebe Ihr einen Anteil meines Gehalts auf den ich verzichten kann.
Ansonsten wäre das für uns beide auch nicht gut ausgegangen. Sie möchte den Kindern das zu Hause nicht wegnehmen.
Für den Umgang mit der Kleinen werden wir zusammen zur Beratungsstelle gehen und ich bin mir sicher, dass wir auch dort eine Lösung finden werden.
Mir fällt erstmal ein riesen Stein vom Herzen, dass es im Moment so läuft wie es läuft.

Bleibt also vorerst nur der Trennungsschmerz, das Problem gilt es ja schließlich auch noch zu bewältigen.

Hallo zusammen,
ich wollte mich nach längerer Zeit mal wieder melden. Inzwischen sind die wichtigsten Dinge geregelt:
Die Trennungsvereinbarung ist beim Notar unterschrieben, die Kreditumschuldung läuft, die Auszahlung an meine Ex für die Immobilie ist erfolgt und der Trennungsunterhalt ist auch festgelegt.
Mir geht’s inzwischen deutlich besser – einfach weil vieles so gelaufen ist, wie ich es mir erhofft hatte.
Positiv ist auch, dass sie im Rahmen der Vereinbarung auf nachehelichen Unterhalt verzichtet hat.
Trotzdem kommen bei mir in letzter Zeit wieder Zweifel hoch – nicht in Bezug auf die Finanzen, sondern eher emotional.
Ich frage mich oft, wie ich das alles auf Dauer allein stemmen soll.
Was mir zu schaffen macht: Sie baut weiterhin ständig Druck auf. Und das am liebsten über finanzielle Schiene.
Ein Beispiel:
Neulich wollte sie mit ihrem Neuen an die See fahren und fragte, ob ich die Katze nehmen kann. Ich hab abgelehnt. Darauf kam direkt:
Dann sprech ich nochmal mit meiner Anwältin und widerrufe die Vereinbarung.
(Und das war nicht das erste Mal…)
Noch vor der Notarvereinbarung:
Weil sich die Auszahlung vom Haus verzögert hat, kam sowas wie:
Dann nimm halt einen Sofortkredit bei einer anderen Bank.
Oder: Wenn ich in zwei Wochen das Geld nicht habe, schalte ich meine Anwältin ein.
Solche Ansagen halt – Drohkulisse pur.
Auch Absprachen laufen oft nur nach dem Motto: Passt’s grad in meinen Plan oder nicht?
Unser Hund hat am Wochenende eine Diagnose bekommen – kann jetzt nicht mehr allein bleiben. Sie hätte ihn am Sonntag nehmen sollen. Aber die Absprache war ihr anscheinend nicht wichtig genug – lieber mit dem Neuen unterwegs.
Oder Thema Osterfeuer:
Ich wollte unsere Tochter eigentlich abholen, konnte dann aber wegen dem Hund nicht. Sie meinte, sie wäre „zu erschöpft“ vom Shoppingtag. Tja.
Was mich auch belastet: Sie hat ihren Minijob hingeschmissen. Damit bin ich ihre einzige Einnahmequelle – zumindest im Moment. Ich hoffe wirklich, dass ich durch die Vereinbarung jetzt rechtlich auf der sicheren Seite bin.
Heute war sie dann brunchen – mit den Kindern und ihrem Neuen.
Ich kann’s nicht mal genau erklären, aber sowas zieht mich irgendwie runter. Es geht mir einfach näher, als ich will.

Lieber Eisi,
du befindet dich in einer schwierigen Situation und ich kann dir sehr gut nachempfinden. Seit längerem Leben wir getrennt, wir haben 2 kids; ich tu mich sehr schwer mit der Lage, rein rational versteh ich alles, emotional schüttelt es mich täglich durch.
Wir dachten zuerst, wir könnten weiter wie gehabt, dh freundschaftliches Verhältnis.
Aber ich bin zu sehr auf Paarebene orientiert und krieg es nicht auf reine Elternebene. Verkompliziert alles zusätzlich.
Meine Ex ist diese Tage mit den Kids unterwegs, es belastet mich stark, einfach weil ich nicht dabei bin.

Lass dir aber Zeit, bei dir sind es ja wenige Monate seit der Trennung, es dauert. Wie lange wart ihr zusammen? Und du bist ja auch in Begleitung einer Fachperson. Empfehlung hör ich immer wieder: Fokus im Moment auf dich selbst und die Kinder. Hobbys etc?

Ich habe 2-3 neue Hobbies für mich entdeckt. Werde demnächst auch wieder mit dem Hundbzur Hundeschule gehen.
Wir waren 21 Jahre zusammen. Es sind seit der Trennung nun 5 Monate vergangen. Für meine NF geht anscheinend ihr neues Leben los. Die Kinder haben nun beide den Neuen kennengelernt.
Wie es dahin gekommen ist und dass sie mich, nach meinem Empfinden, einfach ausgetauscht hat, das juckt fast niemanden mehr. Das ist nun einfach die Realität und ich habe das Gefühl, dass von mir erwartet wird, das zu akzeptieren. Vielleicht ist akzeptieren das falsche Wort, ich meine damit, wie das ganze passiert ist auszublenden.
Die meisten werden nach ein paar Wochen oder Monaten bestimmt vergessen haben, wie sie sich benommen hat und mit mir umgegangen ist.
Und ich bin dann der alte verbitterte Verlassene.

Es kotzt mich gerade einfach an.

@Eisi sehr verständlich; 21 Jahre ist eine sehr lange Zeit;
mit Hobbies tönt ja ganz gut;
ausgetauscht zu werden, das ist nicht fair; fair wär, sie hätt alles mit dir besprochen; naja, ich denk, auch wenn nicht fair: es geht darum, die Situation anzunehmen und vorwärts zu gehen. Da hat man die Wahl und kann Schritte von verbittert zu frisch machen. Alles andere bringt nichts. Dies ist sehr einfach gesagt, ich selbst tu mich damit extrem schwer.

Ja das stimmt. Das gelingt mir an den meisten Tagen auch. Und trotzdem wirft es einen manchmal ziemlich aus der Bahn.
Ich habe für mich auch noch gar nicht entschieden, wie ich dem Neuen gegenübertreten möchte. Irgendwann wird es ja nun mal so weit sein.
Ich meine, sich in eine Ehe zu drängen sagt mir schon, dass ich mit dieser Person nichts zu tun haben möchte. genau so aber auch mit meiner NF. Eigentlich können mir beide gestohlen bleiben, aber da sind halt noch unsere Kinder.
Ich wünschte ich könnte ihre Anfälle einfach freundlich weglächeln, aber leider ist es schwerer als gedacht.
Ich hoffe ich stehe irgendwann da drüber.

Zitat von Eisi:

Ich habe 2-3 neue Hobbies für mich entdeckt. Werde demnächst auch wieder mit dem Hundbzur Hundeschule gehen. Wir waren 21 Jahre zusammen. Es sind ...

Ich kann Dich so gut verstehen.
Bei mir ist es 18 Monate her.
Mittlerweile lebt sie mit NEXT und den Kindern zusammen. Gestern wurde mir mitgeteilt, das alles zusammen in den Urlaub nach Griechenland reisen. Tut weh. Tat weh. Sie hat alles so gemanagt, das nun versucht wird eine neue Familie zu gründen. Ich fühle mich mittlerweile als Fremder, meine Kinder sind mir teilweise fremd. Aber ich muss da durch, es geht weiter. Ich sage mir immer es ist nur eine Momentaufnahme aber mich holt es immer wieder ein.

Zitat von Markus1977:

Ich kann Dich so gut verstehen. Bei mir ist es 18 Monate her. Mittlerweile lebt sie mit NEXT und den Kindern zusammen. Gestern wurde mir mitgeteilt, ...

Da habe ich auch Angst vor. Das gute ist aber, das unsere Kleine bei mir lebt.
Naja, ich glaube meine Kids können die Situation ganz gut einschätzen und merken auch wer für sie da ist und wer lieber die Wochenenden mit NEXT verbringt.
Aber so sehr man auch versucht die Situation objektiv zu betrachten, ist es aus der subjektiven Perspektive manchmal echt schwierig. Und nochmal etwas schwieriger weil man eben noch keinen neuen Partner hat, weil man emotional noch gar nicht soweit ist.
Ich weiß eh nicht wie man mit Anfang 40 auf dem Dorf jemanden kennenlernen soll

Es tut einfach verdammt weh, zu wissen, das die Kinder Zeit mit NEXT verbringen und er auch Einfluss auf die Kinder hat

Zitat von Markus1977:

Es tut einfach verdammt weh, zu wissen, das die Kinder Zeit mit NEXT verbringen und er auch Einfluss auf die Kinder hat

Ich glaube dir, dass die Situation echt schwer ist. Mich graust es auch vor einem gemeinsamen Urlaub. Allerdings gehe ich auch davon aus, dass NEXT nicht auf Dauer bereit ist für alles aufzukommen. Denn die Abfindungszahlung ist auch irgendwann aufgebraucht und dann müsste Madame langsam anfangen Vollzeit zu arbeiten.