Puh, ich lese bei dir eine gehörige Portion Egozentrik heraus.
Zitat von Lchen: Gleichzeitig ist er depressiv und kommt oft nich hoch, während ich sehr viel tagsüber arbeite und im Moment kaum Freizeit habe.
Zitat von Lchen: Er kann übrigens fast jeden Tag ausschlafen, weil er in der Gastro arbeitet. Meistens auch nur drei bis vier Abende in der Woche.
Er ist depressiv und arbeitet in der Gastro, was in der Regel Knochenjob mit langen Abendschichten bedeutet. Ja klar kann und soll er dann tagsüber ausschlafen. Da kommst du mal eben schlanken Fußes an und wirfst ihm das vor, weil du tagsüber so viel arbeitet? Ja wow.
Zitat von Lchen: Ich verdiene derzeit nicht wenig, nach abzug aller Fixkosten bleibt aber nicht unbedingt so viel über. Deshalb und weil ich nach Auftragslage arbeiten muss, arbeite ich derzeit viel.
Zitat von Lchen: Das Problem ist, dass ich nicht ausziehen kann im Moment, weil mein Einkommen in der Region, in der ich lebe und arbeite, nicht reicht um eine kleine Wohnung zu mieten und durch den Hund ist die Auswahl noch kleiner.
Das hört sich doch auch nicht sehr zukunftsweisend an. Du arbeitest viel, hast kaum Freizeit, kannst dir trotz allem kein wirtschaftlich autonomes Leben leisten. Da gilt es doch geschwind mal anzusetzen, wenn du nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag wirtschaftlich von jemandem abhängig sein willst. Im Augenblick haben wir einen Arbeitnehmermarkt, die Rhein Main Region bietet vielleicht auch gute Chancen für dich. Eine Selbständigkeit von der du nicht leben kannst, macht schlicht keinen Sinn.
Zitat von Lchen: Zusammengezogen sind wir in 2020, weil ich durch Corona damals meinen vorherigen Job verloren habe und ich erstmal wieder auf die Füße kommen musste.
Uns war von vorneherein klar, dass wir nicht dauerhaft zusammenwohnen wollen, weil wir beide unsere Freiräume brauchen.
Zitat von Lchen: Auch das Zusammenwohnen wird immer mehr zum Problem. Ich wohne seit dem 1. Coronjahr mit ihm in seiner Wohnung.
Ich habe hier kaum Platz für meine Sachen deshalb liegt vieles herum und ich darf auch nichts verändern ohne seine Erlaubnis.
Ganz ehrlich? Ich kann ihn verstehen. Du bist vor zwei Jahren (+/-) bei ihm eingezogen, nicht aus Liebe, nicht der Romantik wegen, sondern ganz pragmatisch, wegen deiner Arbeitslosigkeit. Von Anfang an begrenzt. Ich, an seiner Stelle, hätte Sorge, je mehr Platz ich dir einräume, desto selbstverständlicher wird das für dich und du denkst gar nicht mehr daran, dich wieder auf eigene Füße zu stellen.
Zitat von Lchen: Ich schaffe deshalb den Haushalt nicht gut.
Diese Selbstverständlichkeit, mit der du erwartest, dass dieser status quo akzeptiert wird, irritiert mich. Du hast einen Hund in den Haushalt gebracht, in dem du eigentlich nur Gast bist und hast auch noch die Erwartungshaltung, dein Freund möge akzeptieren, dass du aufgrund deiner Arbeitsauslastung nicht in der Lage bist, den Hundedreck weg zu putzen. Darauf musst du erst mal kommen, das musst du dich dann auch trauen.
Zitat von Lchen: Ich halte das nur langsam nicht mehr aus.
Dann werde aktiv. Sieh zu, dass du dein Leben wirtschaftlich auf gesunde Füße stellst. Denn wenn du so weiter machst, riskierst du, irgendwann gezwungen zu sein, ganz schnell zu handeln.