Er hat es gut, er macht es sich bequem. Er behält seine Ehe, sein Familienleben, seine Kinder, kein Ärger wegen Scheidung, Problemen mit Haus und Grundbesitz, gemeinsamer Versicherungen, Unterhaltszahlungen usw. Seine Ehe besteht laut seiner abwertenden Äußerung über seine Frau, die er als Mitbewohnerin tituliert, wohl nur noch auf dem Papier.
Überlege Dir das mal andersrum. Dein Ehemann hat eine Affäre, pflegt sie über Jahre, Du kümmerst Dich um Haus und Garten, bügelst seine Wäsche, ziehst die Kinder maßgeblich auf, kümmerst Dich um ihn, wenn er krank ist und wirst hintenrum als Mitbewohnerin bezeichnet.
Meiner Ansicht nach ist das wirklich heftig, den Ehepartner dermaßen herabzuwürdigen. Weil es aber zu Deinen Gunsten ist, akzeptierst Du diese Äußerung, ja freust Dich vielleicht sogar.
Was meiner Ansicht nach ganz klar ist, ist, dass dieser Mann sich nur seine Rosinen rauspickt (und solange Du schön brav mitspielst, hast Du auch was davon), aber keinen Respekt hat vor den Leistungen seiner Ehefrau. Wer so über seine EF spricht, der spricht auch über andere so. Meine Annahme ist, dass er auch vor Dir keinen Respekt hat und er das weiter laufen lässt, solange es ihm gut geht und er keine Probleme damit hat.
Sollten die beiden tatsächlich so eine Vereinbarung haben, dass die EF davon weiß, wer sagt Dir, was er zu Hause über Dich sagt? Ich muss jetzt mal wieder zu meinem Notnagel o. ä.
Du schwadronierst zwar davon, wie unersetzlich und welchen Stellenwert dieser Mann über Sx hinaus gehend hat, aber ein Vertrauensverhältnis habt Ihr nicht. Was weißt Du denn schon von ihm? Nicht mal, ob seine Mitbewohnerin tatsächlich nur das ist! Du redest Dir ihn schön und siehst nicht seinen Charakter, der m. E. defizitär ist.
Ich schwinge hier nicht die Keule, hatte selbst schon eine Affäre und weiß sehr gut, welchen Zwiespalt sie bedeutet und wie Energie raubend das Ganze ist. Und das nur, weil man keine Entscheidung treffen kann, weil man sie gar nicht treffen will. Denn jede Entscheidung bedeutet Verzicht und dem geht man aus dem Weg, bis sich die Dinge von selbst regeln. Und das tut sie auch, denn nichts bleibt wie es ist.
Das mit Euch in einigen fernen Jahren, wenn die Kinder angeblich groß genug sind und mit dem Tag X (z.B. dem 18. Geburtstag) einen neuen Partner akzeptieren, wie Ihr Euch das vorstellt, wird nichts werden. Das ist für den Status Euerer Affäre zu lange gedacht und dient nur dazu, Dich bei der Stange zu halten.
Warte, dann wirst Du belohnt, suggeriert er Dir damit.
Das wirst Du nicht, das garantiere ich Dir, denn auch wenn es nicht die Kinder sind, ist es was Anderes.
Er hat Dich nämlich schon eingereiht, in eine Frau, mit der er sein Vergnügen hat, die aber nicht für eine feste Beziehung zu gebrauchen ist.
Und selbst wenn es werden sollte, dass die zwei Liebenden endlich zueinander finden können, wirst Du nach einigen Jahren wohl auch nur noch als Mitbewohnerin gesehen werden.
Mach mal die Augen auf über die angeblich so wunderbaren Qualitäten dieses Mannes. Du siehst nicht sein wahres Wesen, Du weißt nicht, wie er sich im Alltag verhält. Im Grund genommen weißt Du gar nichts über ihn, Du hast Dir nur ein Bild von ihm gemalt, an dem Du festhältst. Da ist viel Projektion im Spiel, die mit der Realität nichts zu tun hat.
Auch das ist das Wesen von Affären, dass im AP Dinge gesehen und angedichtet werden, die nicht da sind.
Manchmal überlegst Du, ob Du nicht Deine Zeit verschwendest. Ja, das tust Du und das wirst Du irgendwann auch bereuen. Aus einer AF wird in den seltensten Fällen eine Lebenspartnerin.
Begonie
17.02.2020 10:54 •
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