6 Monate nach dem Tod seiner Freundin

Zitat von Iunderstand:

An was ist die Freundin verstorben?

Schlaganfall

Ihr kennt euch seit vier Wochen und in der Zeit taucht er tagelang in seinen Sumpf ab? Also quasi jede Woche, seit ihr euch kennt.

Und wenn er so leidet, was macht er dann auf einer Dating-App. Also bei
allem Verständnis riecht der Kerl nur nach Problemen. Und du kannst ja nicht aus Mitleid mit ihm zusammenbleiben.

Zitat von Arnika:

Ihr kennt euch seit vier Wochen und in der Zeit taucht er tagelang in seinen Sumpf ab? Also quasi jede Woche, seit ihr euch kennt. Und wenn er so ...

Ich würde das mit einer normalen Trennung vergleichen, wsl sucht er auf den Apps Ablenkung, Halt, und im Idealfall die Übergangsbeziehung, jemanden der ihn tröstet. Aber man sieht ja was dabei raus kommt, TE leidet darunter und er zieht das Ding nach seinen Belieben durch

@Iunderstand Ja, das Trostpflaster, das er dann jederzeit wieder wegschmeißen kann. Großartig.. Und eigentlich verantwortungslos. Denn wenn er so leidet, müsste er ja wissen, dass er jetzt noch nicht bereit für was Neues ist. Ich verstehe schon, dass er nicht ganz zurechnungsfähig grad ist. Aber wenn er so leidet, dass er jede Woche unter Dro. im Delirium versinkt, muss ihm ja eigentlich klar sein, dass eine gesunde Beziehung jetzt nicht funktioniert.

@Miiaa Ich hab übrigens noch ein gewisses Maß an Verständnis dafür, wenn Menschen, denen so etwas Schlimmes passiert, ihren Schmerz mit Substanzen betäuben wollen. Das ist sicher nicht der richtige Weg, aber durchaus menschlich noch irgendwo verständlich.

Aber ein halbes Jahr später tagelang und jede Woche klingt alles andere als normal. Das wäre noch in den ersten Wochen danach deutlich nachvollziehbarer. Aber jetzt noch und dauernd? Bist du sicher, dass er nicht schon vorher so drauf war?

Tut mir übrigens sehr leid, was dir passiert ist. Furchtbar. Da fehlen einem die Worte. Aber das war schon auch noch mal um einiges härterer Tobak. Es kann durchaus sein, dass er das ausnutzt und sich in der zelebrierten Opferrolle Narrenfreiheit mit deinem fast überdimensionalen Verständnis erkauft.

Ich wäre natürlich auch am Boden zerstört, wenn mein Mann jetzt überraschend sterben würde. Und ich schließe auch nicht aus, dass ich mich dann die ersten zwei, drei Wochen des Öfteren betrinken würde, bis ich mich halbwegs wieder erfange. Kontraproduktiv natürlich, aber ganz ausschließen können das wohl auch nur wenige. Aber das wäre ja auch noch mal ein gewaltiger Unterschied, zu dem, was er da treibt. Blick da bitte kritischer hin.

Zitat von Miiaa:

Es ist nun zum dritten Mal passiert, dass er von 180 auf 0 herunterfährt, sich komplett zurückzieht. Von einem Moment auf den anderen. Er wirft sich irgend etwas ein und ist komplett im Tunnel. Er sagt, er meldet sich irgendwann nächste Woche wieder. Er ignoriert Nachrichten per WhatsApp. Er ist online, liest sie aber nicht. Die ersten beiden Male habe ich nichts gesagt und dieses Mal einfach gefragt, was los ist. Er war mir gegenüber sehr aggressiv im Ton und meinte, ich sollte ihn lassen. Er zieht mich in sein Leben hinein und wenn ihm danach ist, schmeißt er mich wieder hinaus. Wie erwähnt, habe ich sehr viel Verständnis für seine Gesamtsituation und wir haben viel geredet. Jedoch bin ich mit meinen Gefühlen komplett hilflos. Ich sehe kein Chance für ihn und für mich und weiß nicht, was ich tun soll. Wenn ich mich trenne, habe ich das Gefühl ihn im Stich zu lassen…aber so weitergehen kann es auch nicht.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Mach doch mal einen Stopp.

du bist recht frisch getrennt. Er theoretisch verwitwet, suhlt sich im Sumpf von Selbstmitleid, Suchtmitteln, Nähe-Distanz-Problemen und Du willst ihn retten?

Lauf und rette Dich.
Was er dreimal tut, wird er immer wieder tun - und ich prognostiziere, dein Zahnfleisch wird abfallen. auf dem Du jetzt schon läufst

Zitat von Scheol:

Ist das eine Vermutung von dir , oder weißt du das ?

Ich weiß es

Zitat von Miiaa:

Ich weiß es

noch mehr ein Grund, ihn hinter dir zu lassen

Mal abgesehen davon finde ich auch deine Haltung, nur ja keinen Druck ausüben zu wollen, nicht gesund. Für euch beide nicht.

Wärt ihr vorher bereits zusammengewesen und er hätte einen anderen nahestehenden Menschen verloren, würdest du, wenn er noch ein halbes Jahr später permanent abstürzt, wohl auch nicht sagen, ist schon gut, Schatzilein. Mach nur, du armes kleines Bautzi. Eiei.

Da würdest du ihm ja dann auch ordentlich die Rute ins Fenster stellen, oder nicht? Sorry, aber dein Verständnis ist echt zu viel des Guten. Und nochmal, deine Geschichte lässt sich mit seiner doch überhaupt nicht vergleichen.

Ich habe heute den Schlussstrich gezogen! Es fühlt sich nicht gut an!

Zitat von Miiaa:

Ich habe heute den Schlussstrich gezogen! Es fühlt sich nicht gut an!

Ich will nicht immer rmit irgendwelchen Diagnosen und so um mich werfen, aber ein Schlussstrich fühlt sich selten gut an, wenn man nicht schon lange emotional weg ist. Und bei dir klingt das ganze ungesund, in Richtung Abhängigkeit tendierend. Du lässt dir Respektlosigkeit gefallen, lässt dich wie Müll behandeln, in der Hoffnung, dass alles wieder gut wird und irgendwann ausgestanden ist. Also dreh mal deine Sichtweise, du bist grad genau so auf Entzug, wie er, wenn er auf seine Suchtmittel verzichten müsste die ihn regelmäßig runter holen... Daher würde ich dein Gefühl als normal bezeichnen,und mutmaßen, dass dein Bauchgefühl dennoch stärker ist