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Affäre aufgeflogen, wie mache ich weiter

S
Hallo zusammen,
Ich hab hier schon verschiedene Posts durchgelesen, aber jedes Erlebnis ist ja einzigartig, deswegen kommt jetzt meins:

Ich (41J) hatte seit etwa einem Jahr eine Affäre, die Anfang Februar aufgeflogen ist. Ich denke ich habe es meiner Frau (38J) auch einfach gemacht dahinter zu kommen, vielleicht so eine Art unbewusster Hilferuf, ich weiß es nicht.
Der Grund für die Affäre ist sehr banal und einfach, S.. Ich begehre meine Frau sehr, aber wenn wir 8-10 mal im Jahr miteinander schlafen ist das schon optimistisch gesehen. Ansonsten befriedige ich mich mindestens alle 2-3 Tage selber. Und das war mir eben irgendwann nicht mehr genug. Ich muss dazu sagen das ich vor 5 Jahren schon einmal fremdgehen wollte, aber schon im Anfangsstadium aufflog, bevor etwas passierte. Wir haben danach eine Paar Therapie gemacht die auch geholfen hat, bis auf den einen Punkt mit dem S.. Es wurde kurzfristig besser, und viel dann wieder auf das alte Niveau zurück. Ich weiß das es mit der Zeit doch etwas weniger wird (Kinder, Berufstress, usw.) und das wir auch keine verknallten Teenager mehr sind. Aber ich habe in dieser Zeit nie wirklich einen Zugang zu ihr bekommen. Das Thema S. war kein Tabu, aber immer wenn ich damit anfing das es mir wichtig ist und ob wir was machen können, oder gefragt habe woran es liegt hat sie sofort abgeblockt. Und ich bin wirklich nicht mit der Tür ins Haus gefallen. Sie hat mir nach der Eheberatung mal erzählt das sie so viele Fantasien hat, hat aber nie damit rausgerückt welche. Auch vorsichtiges nachfragen oder etwas heftigeres Nachbohren hat nicht geholfen. Ich habe ihr oft und lange erklärt das es mir einfach zu wenig ist und es mich annervt es mir alle 2 oder 3 Tage selber zu machen, das es belastend für mich ist das mich jede Frau, die mich an sie erinnert, sofort erregt. Und als ich mal vorsichtig anmerkte das sie mich vielleicht einfach ab und zu mal mit der Hand befriedigen könnte ist sie heulend davon gerannt. Wir konnten einfach nicht offen über das thema reden, es kam immer nur Ich weiß, ich muss an mir arbeiten und damit war für sie die Diskussion beendet.
Wenn sie einfach gesagt hätte das sie kein Bock mehr auf S. hat oder das sie S. mit mir annervt oder so das wäre dann wenigstens mal eine Aussage gewesen, aber es kam einfach nie irgendwas, nur Tränen.
Und da ich irgendwann einfach nicht mehr wollte das ich meiner Frau mit dem Thema auf die Nerven gehe und auch nicht wollte das sie deswegen heult habe ich einen Ausweg für mich gesucht. Dann war auf einmal die Gelegenheit da und ich habe sie ergriffen. Mit dem Gedanken das ich meine Frau mit dem Thema nicht mehr nerven muss. Was mich wirklich erschreckt ist das ich die Konsequenzen so konsequent ausblenden konnte. Und, klar gesagt, ich gebe meiner Frau keine Schuld daran (vielleicht auch ein Fehler), ich habe es schließlich gemacht.

So, nachdem jetzt alles rauskam war natürlich erst einmal Funkstille. Einen Tag später haben wir uns ausgesprochen. Ich habe ihr versucht zu erklären warum, und habe es die Tage immer wieder wiederholt. Sie meinte sie weiß das sie da ein Problem hat und nichts dagegen getan hat. Aber für sie ist das natürlich ein eklatanter Vertrauensbrauch, für mich war es einfach nur eine Befriedigung meines Triebes.
Wir haben jetzt beschlossen das sich jeder erst einmal einzeln um eine Therapie kümmert, wahrscheinlich (hoffentlich) wird es dann in einer Paartherapie enden.
Um es klar zu sagen, und genau das gleiche habe ich auch zu meiner Frau gesagt: Ich will mit ihr alt werden, ich will für unsere Ehe, die Kinder und das Haus kämpfen. Ich habe noch nie zu jemanden anderes gesagt Ich liebe Dich seit ich mit meiner Frau zusammen bin. Und es kann doch nicht sein das wegen S. alles kaputt geht.

Und jetzt habe ich natürlich noch ein ganz anderes Problem. Ich habe absolut kein Selbstvertrauen mehr, keine Selbstachtung. In Gesellschaft fühle ich mich sehr unwohl, ich hab das Gefühl man sieht es mir an. Das Gewissen nagt an mir. Und ich würde ihr zum Valentinstag gerne etwas schenken, habe aber Angst noch mehr kaputt zu machen. und auch die angst mehr kaputt zu machen wenn ich nichts mache.

Danke für Eure Kommentare und liebe Grüße
Slarty

10.02.2014 13:14 • #1


sanin
Hallo Slarty, ich denke je mehr du aus Angst vermeidest, desto schlimmer wird die Starre.
Was soll kaputt gehen wenn du ihr am Valentinstag was schenkst?
Du hast ihr gesagt, dass sie der wichtigste mensch in deinem Leben ist, nun musst du es auch zeigen.
Du musst versuchen ihr Vertrauen wieder zu gewinnen, und ihr auch das Selbstwertgefühlt zurück geben.

Ich verstehe sehr gut, dass dein übermässiges künstliches Selbstvertrauen während der Affäre jetz wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen ist. Aber jeder kleine Schritt der dir deine Frau näher bringt baut auch dein Selbstvertrauen wieder auf.

Die Idee sich dem eigentlichen Problem zu stellen halte ich für sehr gut. Ihr seid mit Sicherheit nicht die einzigen die ein Problem mit der s.ualität haben. Aber es gibt auch Stellen und Therapien die sich genau damit befassen.
Reden, wenn man nicht reden kann baut Mauern auf, die jemand der es versteht einreissen kann. Nur so könnt ihr den Weg finden.

Naja, das ist meine Sicht... Sei aufmerksam, sei geduldig und versuche auf jeden Fall zu verstehen was deine Frau durchmacht.

10.02.2014 13:35 • x 1 #2


A


Affäre aufgeflogen, wie mache ich weiter

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S
Hallo Sanin,

vielen Dank schon einmal für Deine Antwort.
Ich glaube übermäßig und künstlich war mein Selbstvertrauen nicht, ich habe es mir ja nicht durch meine Affäre erarbeitet, sondern durch mein restliches Leben. Nichtsdestotrotz ist es wie ein Kartenhaus zusammengefallen, da hast Du recht.

Was mich halt auch schwer belastet ist diese Distanz, die ich vorher nie erlebt habe. Ich kann mich nicht konzentrieren auf die Arbeit, noch auf etwas anderes.
Grüße
Slarty

10.02.2014 17:20 • #3


A
Hallo Slarty,
eine Frage noch: Was ist den nun mit Deiner Affäre? Wusste diese, dass es nur S. war? Weil, ein Jahr finde ich persönlich schon heftig.

(Dann war auf einmal die Gelegenheit da und ich habe sie ergriffen. Mit dem Gedanken das ich meine Frau mit dem Thema nicht mehr nerven muss. Was mich wirklich erschreckt ist das ich die Konsequenzen so konsequent ausblenden konnte.)

Wusste das die Affäre auch? Ich kann Dich in etwa verstehen, aber Du hast nicht nur Deine Frau verletzt, sondern auch ein Jahr Deine Affäre.Die Du ja benutzt hast......

10.02.2014 21:26 • #4


S
Hallo Ariane74

es war ganz klar das nur um S. ging. Auf beiden seiten. Und in dem einen Jahr haben wir uns 3 mal getroffen. Sozusagen wenn der Druck nicht mehr zum Aushalten war. Ich habe mich wirklich sehr oft selbst befriedigt, aber es kamen immer mal wieder die Punkte wo das einfach nicht mehr gereicht hat. Und es war ja auch nicht so das meine Affäre auf abruf bereit stand. Dann musste ich doch wieder selber ran.

Vielleicht kannst Du so in etwa nachvollziehen wie es ging. Sobald meine Frau in der nähe war oder wir im Bett lagen habe ich Lust auf sie bekommen. Und unter der Woche ging gar nichts. Nur wenn man morgens mal nicht aufstehen musste, also am Wochenende, war es möglich. Ansonsten wurden meine Avancen abgebügelt, mal mehr mal wenig heftig. Dann musste eben wieder das Handtuch herhalten.
Liebe Grüße,
slarty

11.02.2014 01:19 • #5


S
Kleiner Nachtrag zu meiner Antwort an Ariane 74

Ich habe meine Affäre informiert das wir uns nicht mehr sehen werden und das ich auch keinen Kontakt mehr haben möchte.
Als Antwort kam Alles klar. alles gute
Liebe Grüße,
Slarty

11.02.2014 01:28 • #6


S
So, da ich hier nun einmal angefangen habe werde ich auch hier weitermachen. Das schreiben tut mir auch gut. Der Schlafmangel nicht, aber daran bin ich ja selber schuld.

Wir haben heute abend wieder ein langes Gespräch gehabt. Und haben über unsere Ängste und Sorgen gesprochen. Das positive daran finde ich schon einmal das wir über das Thema sprechen können. Ich habe ihr gesagt das ich um das was wir uns aufgebaut haben kämpfen will. Ich will dafür alles tun nur das ich die Angst habe das ich ihr vertrauen nicht wieder gewinnen kann. Sie will auch dafür kämpfen und hat die gleiche Angst, nämlich das sie kein Vertrauen zu mir mehr aufbauen kann. Und sie scheint einen gewissen Teil der Schuld auch bei sich zu sehen. Dem kann ich allerdings gar nicht zustimmen. Ich war es doch der fremdgegangen ist, der die Flinte ins Korn geschmissen hat und anstatt von tränen den vermeintlich leichteren Ausweg gesucht hat.
Momentan sind wir nachts räumlich voneinander getrennt. Sie braucht diese Distanz, das kann ich auch verstehen. Mir tut diese Distanz sehr weh, wenn ich auf die leere Betthälfte schaue könnte ich weinen, und hab es auch schon getan. Aber ich glaube ich brauche sie auch.
Momentan zermartere ich mir den Kopf wie ich es schaffe das Vertrauen wieder zu gewinnen. Das es nicht schnell gehen wird ist mir bewusst, aber noch kann ich so überhaupt gar kein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Früher hätte ich mir jetzt das Schwert umgeschnallt und wäre ausgezogen einen Drachen zu erlegen. Entweder wäre ich rumreich im Kampf gestorben oder hätte ihr den Drachen zu füßen gelegt.
Doch Drachen gibt es ja keine mehr.

So, ich versuche jetzt mal ein bisschen zu schlafen.
Liebe Grüße und Danke
Slarty

11.02.2014 01:48 • #7


Nippes
hmm...ich kenne dich nicht, aber irgendwie habe ich das gefühl, dass du unter deinem fremdgehen wirklich leidest. und vielleicht kann ich es sogar etwas verstehen. ich bin zwar der meinung, dass wenn man liebt, nicht fremdgehen kann, aber in deinem fall wird es eine reaktion darauf sein, dass du dich vielleicht nicht so geliebt fühlst, wie du liebst. es wird auch nicht der reine trieb sein, den du selber vermutest, sondern der hilferuf deiner seele, nach liebe geschenkt zu bekommen. wie gesagt, ich kenne dich nicht und vielleicht liege ich da falsch, aber das gefühl bekomme ich bei dir.

11.02.2014 08:16 • x 1 #8


S
Hallo Nippes,

vielen Dank für Deine Meinung. Ich leide wirklich darunter. Darunter was ich der Frau angetan habe die ich über alles liebe, die ich über alles Stelle, was ich dadurch vielleicht meinen Kindern antun werde. Und ich leide darunter was ich mir selber angetan habe. Ich habe komplett aber überhaupt kein Selbstvertrauen mehr. Ich habe seit einer Woche nie gekannte Ängste. Und ich habe keine Selbstachtung mehr. In der Nacht zermartere ich mir mein Hirn und kann nicht schlafen.
Und dazu kommt das der Vorhang so langsam zereisst und ich realisiere wie es soweit kommen konnte. Und auch das macht mir Angst. Ich gebe ehrlich zu, wie ich mit dem Gedanken es ist doch nur S. alle meine moralischen Vorstellungen verdrängen konnte ist mir ein Rätsel. Wie ich meinen Verstand so ausblenden konnte.
Nicht nur meine Frau vertraut mir nicht mehr, ich kann mir selber nicht mehr vertrauen.
Ich war nie wirklich nah am Wasser gebaut, obwohl sich das irgendwie etwas verschoben hat seit unsere Kinder auf der Welt sind. Aber was ich in den letzen Tagen geflennt und geheult habe ist unglaublich. Selbst jetzt beim Schreiben werden die Augen wässrig. Als ich gestern von der Arbeit kam und die Tür aufmachte kamen mir meine Kinder mit einem freudigen Papiiiii entgegen. Da musst ich mich am Türrahmen festhalten und hatte gar keine Kraft mehr. Und dann musste ich ganz schnell aufs Klo um die Tränen rauszulassen.
Liebe Grüße,
Slarty

11.02.2014 09:39 • #9


M
ich sehe die schuld nicht nur bei dir....

normalerweise bin ich ein typ, für den nach fremdgehen eine beziehung beendet ist....

aber in deinem fall...

du liebst deine frau...und hast immer wieder versucht ihr nahe zu kommen....
und sie hat dich immer wieder abgewiesen...

und in einer partnerschaft sollte niemand um liebe betteln müssen...
auch deshalb ist dein selbstbewusstsein am boden....

sie ist nicht liebevoll mit dir umgegangen,
hat dir auch schon vorher nicht vertraut und dir von ihren geheimen wünschen erzählt....
oder warum sie sich dir entzieht....

damit hat sie dich auch betrogen und ausgeschlossen aus ihrem leben....war nicht ehrlich zu dir....

und weil du dich alleine gelassen und ungeliebt fühltest...zu recht....
bist du fremd gegangen...das ist nicht gut....

aber ihr verhalten ist auch nicht gut ....für dich....
versuche nicht alles was sie tut zu entschuldigen....auch sie hat eine verantwortung ....
habt ihr eigentlich kinder?

11.02.2014 10:32 • x 2 #10


M
habs gerade gelesen ...ihr habt kinder....

aber versuche dein verhalten zu verstehen

.. und nicht zu verurteilen......

11.02.2014 10:34 • #11


S
Hallo Minna,

von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Vielen Dank für Deine Worte. Sie regen sehr zum Nachdenken an.

Aber soll ich mit ihr darüber sprechen? Jetzt oder etwas Zeit noch vergehen lassen. Oder auf die Therapie warten?

Ich bin so unsicher, habe die Befürchtung das jedes Wort was ich sage das falsche sein kann und mein Ziel, die Familie zu erhalten in unereichbare Ferne rückt.
Liebe Grüße,
Slarty

11.02.2014 10:58 • #12


M
du hast dein vertrauen und die liebe zu dir in dieser beziehung irgendwo verloren...

sei wieder du selbst, höre auf dein herz und lerne wieder dir selbst zu vertrauen und gut zu dir zu sein.....
du klingst für mich wie ein liebevoller, warmherziger mann, der viel zu geben hat....

die verantwortung für dich selbst...
die nimmt dir niemand ab....
du bist verantwortlich für dich, dein wohlergehen und dein glück....
du musst und sollst dich nicht aufopfern...


ich kann dir nur empfehlen, das zu tun, was du für richtig und gut hältst....
dann verlierst du auch die ständige angst etwas falsch zu machen......

11.02.2014 11:59 • #13


R
Hallo Slarty,

willkommen im monogamen Dilemma.

Ich will mit deinen se.uellen Bedürfnissen nichts zu tun haben, aber woanders darfst du sie auch nicht ausleben - eine gängige Zwangslage, aus der du ausgebrochen bist mit dem Ergebnis, dich schlecht und schuldig zu fühlen, anstatt stolz und froh darüber zu sein, dass du dir in deinem (vermutlich einzigen und womöglich kurzen) Leben zumindest ein wenig erfüllende Se.ualität verschafft hast. Es ist immens, welche erpresserische Kontrolle in klassischen Beziehungen über den Entzug körperlicher Zuwendung ausgeübt wird. Selbst eure Therapie hat das nicht ändern können.

Du leidest, weil du der festen Überzeugung bist, ein A-loch zu sein. Tatsächlich habt ihr aber ein systemisches Problem. Deine Frau braucht vielleicht noch ein paar Tage in der Opferrolle, um den ersten Schreck zu verarbeiten - belogen zu werden in einer Sache, die man als grundlegend betrachtet, ist tatsächlich eine tiefe Kränkung, die sie jetzt erstmal verdauen muss. Nichtsdestotrotz muss sie sich der Frage stellen, was ihre Anteile an der Lüge sind. Wenn du mit ihr nicht einmal offen über deine se.uellen Wünsche und Bedürfnisse sprechen konntest, wie weit wärst du dann bei ihr mit dem Antrag auf eine offizielle Affäre gekommen? Wäre deine Frau willens und in der Lage gewesen, mit deiner Ehrlichkeit umzugehen, wenn du ehrlich gewesen wärst, hätte sie deine Bedürfnisse ernst genommen und mit dir nach Alternativen gesucht? Sie zu belügen war nicht richtig, aber ich kann mir denken, dass du gute Gründe für die Heimlichkeit hattest.

Du kannst die Krise, in der ihr jetzt steckt, dazu nutzen, grundlegend neue Vereinbarungen für eure gemeinsame Zukunft zu treffen. Es ist dysfunktional und destruktiv, wenn in Beziehungen ein dauerhaftes Ungleichgewicht in der Verteilung der Bedürfnisbefriedigung herrscht. An deiner Stelle würde ich mich nicht darauf einlassen, wieder zu dem vorherigen Modell zurückzukehren, in dem du über lange Zeit unzufrieden warst. Ich würde aber auch davon absehen, an deiner Frau herumzudoktorn - wenn sie kein Interesse an S. hat, ist das nun mal so. Sie hat ein Recht darauf ihre Se.ualität nach ihren Bedürfnissen zu gestalten, das gleiche Recht hast aber auch du. Du hast geschrieben, dass du für deine Affäre in etwa das gleiche bedeutest wie sie für dich - eine nette Gelegenheit für körperliche Freude, keine Beziehungsabsichten. Was spricht dagegen, diese Affäre fortzuführen mit dem Wissen und dem Einverständnis deiner Frau? Es könnte euch beide von dem schwierigen Thema der unterschiedlichen Bedürfnisse entlasten und euch mehr Raum für die Dinge in eurer Ehe lassen, die funktionieren und die euch beide wirklich verbinden.

Warum du der Meinung bist, deinen Kindern etwas angetan zu haben, erschließt sich mir übrigens nicht. Es handelt sich doch um ein Beziehungsproblem unter euch Erwachsenen, nicht um Erziehungsfragen. Du hast niemandem etwas angetan, du hast nur versucht, etwas für dich zu tun, und bist dabei an deinen eigenen Moralvorstellungen gescheitert. Die Verantwortung für die Spielregeln eurer Ehe tragt ihr beide, wenn sie nicht funktionieren, muss man mal über neue Regeln nachdenken. Einen Schuldigen braucht man nur, wenn man kein Interesse an Lösungen hat.

Du schreibst, du kannst dir selbst nicht mehr vertrauen. Ich denke, du vertraust dir viel zu wenig.

11.02.2014 12:22 • x 3 #14


O
Hey Slarty,

Minna hat es wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht!

Auch ich hatte mal so eine Freundin, die sich S.uell irgendwann komplett abgeschottet hat. Es hat kaum noch stattgefunden und man konnte mit ihr leider auch nicht mehr darüber reden.

Wenn ich heute darüber nachdenke, war es im Grunde nicht der Trieb, d.h. der fehlende Sx, sondern die Tatsache, dass man(n) in seinen Bedürfnissen nicht mehr respektiert und wahrgenommen wurde. Niemand sollte in einer gesunden Beziehung um körperliche Zuneigung betteln müssen. In meinem Fall kamen dann noch Aussagen, wie hol' Dir den Sx doch woanders hinzu, die irgendwo sehr verletzt haben.

Wie es der Zufall dann wollte, habe ich eine Gelegenheit hierzu irgendwann (nach innerer Kündigung der alten Partnerschaft) dann auch wahrgenommen und bin in einer sehr schönen Affäre gelandet und habe den besten Sx meines Lebens kennengelernt. Irgendwann wurde daraus Liebe und es mündete in einer neuen Partnerschaft, die nach einigen Jahren dann aufgrund gänzlich anderer Umstände leider auseinander gegangen ist. Glücklicherweise waren damals auch keine erschwerenden Umstände wie Ehe, Kinder, Immobilien etc. involviert.

Mit alledem will ich sagen, dass ich Deine Beweggründe gut nachvollziehen kann und Du aufhören solltest Dich selbst zu zerfleischen. Im Gegenteil: Du Selbstachtung empfinden, da Du nach großer Geduld und vielen Versuchen zu Deinen Bedürfnissen gestanden hast. Das soll keine Rechtfertigung fürs Fremdgehen sein, denn es verletzt extrem und es zerstört Vertrauen aufs nahezu Unwiederbringliche. Dennoch solltest Du zu dem stehen was passiert ist, gleichzeitig Dich aber auch in den anderen versetzen kann und aufrichtige und dauerhafte Reue zeigen und leben können. Ich lese aus Deinen Ausführungen heraus, dass Deine Frau zumindest rationale Einsicht zeigt, was eine gute Voraussetzung ist, das Ganze irgendwann mit sehr viel Geduld und beidersetiger Arbeit an sich und der Partnerschaft wieder ins Lot zu bringen.

Hierzu wünsche ich Dir / Euch Alles Gute!

11.02.2014 12:27 • x 1 #15


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