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"Affäre" beendet-ob es eine Zukunft für uns geben kann?

U
Liebe Muzel,

doch, klar möchte ich, dass er seine Frau verlässt (nicht seine Kinder!)- dann, wenn ER so empfindet wie ich, auch was die bestehende Beziehung angeht, wenn es bei ihm auch so ist, dass er diese Emotionen dort nicht mehr hat und es ihn nicht zerstören würde, so einen Schritt zu gehen.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine Chance mit ihm zu erhalten, mit ihm 'richtig' zusammen sein zu können!
Ich wünsche mir so sehr, dass er sich seinen Ängsten stellt und herausfindet, was er wirklich wil und braucht und was dann doch auch das fairste für alle ist.

Aber ja, Du hast sicher, ganz sicher Recht- ich muss einen Weg finden nicht ständig an ihn zu denken, was er tut, was er denkt, was er macht oder auch nicht- denn ja, das macht mich fertig.

An manchen Tagen klappt das auch besser, an anderen weniger.
Heute sehr wenig.
Und ja, auch da hast Du Recht- ich bin kurz davor ihn zu kontaktieren..
Ich möchte noch nicht aufgeben.
Ihn und uns noch nicht aufgeben. Das wird mir einfach zu viel gerade

Liebe und sehr nachdenkliche Grüße
Ulla

27.06.2014 19:48 • #46


U
Liebe Caramel,

fühl Dich mal fest gedrückt!
Es tut mir leid, dass es Dir auch so weh tut.

Wenn ich einen Weg gefunden habe, wie der Schmerz aufhört- dann sage ich Dir sofort Bescheid! Wir schaffen das, ok?!

Würde Dir gerne ein Nachricht schicken- meld Dich doch mal hier an?!
Viele liebe Grüße!
Ulla

27.06.2014 19:54 • #47


A


"Affäre" beendet-ob es eine Zukunft für uns geben kann?

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M
Liebe Ulla,

ich glaube es ist für einen, so auf Sicherheit bedachten, Menschen selbst sehr schwer rauszufinden was ihn für gut oder weniger gut ist! Ich glaube einfach, dass er immer den gesunden Mittelweg wählen wird- solange er nicht an seinen Defiziten arbeitet. Und die hat er wahrscheinlich nun mal wenn er keine Entscheidungen treffen kann (weißt Du woran das liegen könnte?)! Aber diesen gesunden Mittelweg ermöglichst Du ihm auch! Das ist jetzt keine Kritik!

Du lässt es zu dass ER entscheidet, dass ER rausfindet wie sein künftiges Leben aussehen soll! Hast DU mal DEINE Wünsche und Bedürfnisse geäußert? Ich meine mit so richtig Schwung und ein bisschen Wut im Bauch? Du muss Dich doch unglaublich verletzt fühlen! Auf der einen Seite zeigt Ihr Euch gegenseitig dass Ihr noch Mensch/Mann/Frau seid- im nächsten Moment dreht er sich rum und geht zu seiner Frau! Das darf Dich sehr wohl wütend machen und er muss dies auch spüren! Emotionen zeigen, nicht willig auf SEINE Zugeständnisse warten, denn sonst wirst Du wohl noch sehr lange in dieser Affärensituation leben! Und damit verbaust Du Dir wertvolle Lebenszeit, Du lebst nur für ihn- auch wenn er nicht bei Dir ist!

Sei mir bitte nicht böse liebe Ulla, aber mit seiner sehr charmanten, zögerlichen Art, mit seinen schwammigen Argumenten gegen Euch und für seine Familie aber auch nicht ohne Dich - damit wird er nie Entscheidungen treffen!

LG

27.06.2014 20:06 • #48


K
... ich bin kein Scheidungskind, aber ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht als die Scheidung meiner Eltern.

Mein Eltern haben sich 35 Jahre das Leben gegenseitig ungenießbar gestaltet...ewig lang sogar ohne große Worte, mit riesen und lauten Worten, volles Programm innerhalb meiner ganzen Kindheit inkl. Gedanken an Scheidung...glaubt mir.... Kinder hat tierische Sensoren für Disharmonien, auch wenn sie über einen vermeintlichen freundlichen Umgang laufen.

Ich behaupte heute, ich habe dadurch durchaus einen Schaden was meine Beziehungsfähigheit angeht erlitten. Das läßt sich auch nicht mehr kitten. Das ist eingeimpft!

Meinen Sohn habe ich das erspart, dafür musste er ohne Vater aufwachsen? Bessere Alternative?
Ich würde ja sagen, mein Sohn bestätigt das und ihm ist eine normale Beziehung mit Kinderwunsch gegönnt.
Mir ist leider eine langjährige zufriedene Beziehung immer verwährt blieben.

27.06.2014 20:16 • x 1 #49


B
Hallo Ulla,

Oh, wie sehr Du mirbaus der Seelensprichst. Diese Zwiespalte zwischen dem, was wir moralisch, menschlich, emotional richtig finden und dem, was unsere Männer uns als einzige Möglichkeit eröffnen, ist nicht auszuhalten.

Und auch ich habe meinen Geliebten damals kennen gelernt, als ich emotional ausgehungert war. Und durch die Gefühle, die er in mir weckte, wurde ich lebendig und war voller Energie, fühlte mich so schön wie nie, wurde (ja auch noch entgegen der schlechten Vorzeichen!) begehrt und umworben und habe ein Feuerwerk der Gefühle nach dem anderen mit ihm erlebt. Aber das waren MEINE Gefühle! Das war nicht er. Er hat mir nur die Projektionsfläche geboten, auf die ich all diese Leidenschaft und diesen süßen Wahnsinn, nach dem ich mich verzehrt habe, abfeuern konnte. Er hat diese Gefühle gespiegelt und somit auch erwidert. Aber diese Gefühle kamen nicht aus ihm. Sonst hätte er tatsächlich einen Weg gefunden. Er hat nur darin gebadet. Und Ausreden/Begründungen gefunden. Jetzt, wo ich all diese Gefühle wieder in mir selbst zentriert habe, will er wieder darin baden. Aber sich immer noch nicht dabei nass machen.

Und Muzel hat völlig recht. Vielleicht, weil Freitagabend ist und man sich nicht mit dem nächsten Arbeitstag ablenken kann, kreisen die Gedanken wie jeden Tag um ihn und das Wochenende zeigt einem, wo man steht.

Ich stand damals mit Ende 30 vor einem Abgrund. Neben dem Liebeskummer und der tiefen Demütigung für eine Andere zurückstecken zu müssen, kam auch noch die Hoffnungslosigkeit, jemals wieder so intensiv zu lieben, jemals wieder vertrauen zu können. Keine Zeit mehr zu haben, um das zu verwinden UND mich neu zu verlieben UND dann so lange zusammen zu sein, um mit sicherem Gefühl Ja zu sagen UND dann noch Kinder haben zu können. Außerdem der Glaube, dass alle guten Männer ja (so wie meine damalige große Liebe) schon längst vergeben sind und mir nur das Schicksal der ewigen Geliebten und alleinstehenden Zweit(en)frau übrig bleibt.

Und jetzt erzähle ich Dir, was in den letzten 3 Jahren passiert ist.
Ich habe mich bei einer kostenpflichtigen Singlebörse angemeldet. Mit dem Vorsatz, jeden, aber auch wirklich JEDEN Mann, den ich treffen kann, auf einen Kaffee zu treffen. Ein halbes Jahr lang. Und würde sich dann meine Befürchtung bestätigen, dass in meinem Alter nur noch Spinner oder Scheidungsversehrte oder Ekel übrig sind, dann würde ich guten Gewissens, dass ich alles gegeben habe und es einfach nicht sein soll, meinen Traum von einer Familie begraben und mir einen anderen Lebensinhalt suchen. Ja, genau so bockig habe ich das formuliert. Und insgeheim gehofft, dass Peter eifersüchtig wird oder aufwacht und sich dann doch noch zu mir bekennt.

Und dann habe ich jede Woche mindestens 4 Männer auf einen Kaffee oder eine Pizza getroffen. Und bekam natürlich sämtliche Befürchtungen bestätigt. 1. weil meine Vorauswahl ja nicht existent war. 2. weil ich ja immer noch von Peter träumte, auch wenn ich ihn da schon nicht mehr ernst nehmen konnte. Und 3. weil Singlemänner zwischen 30 und 45 wirklich keine einfache Zielgruppe sind.

Aber dieses Powerdating hat folgendes gebracht: Ich war BESCHÄFTIGT. Ich hatte jeden Abend etwas, worauf ich mich freuen konnte, denn auch eine Pizza mit einem Spinner ist besser als ein verheulter Abend vor alten Mails und Fotos. Und ich wurde angeflirtet, was mein unter der Fußleiste verkrochenes Selbstbewusstsein wieder auf Kniehöhe brachte. Klar haben die mir nur Komplimente gemacht, um sich die latente Chance auf ein 6uelles Abenteuer nicht entgehen zu lassen. Aber Komplimente sind Komplimente und begehrt werden (warum und wozu auch immer) richtet ein geknicktes Ego wieder auf. Und ich habe erkannt, dass irgendein halbwegs passender Mann immer frei ist. Das hat mir die Angst vor der Zukunft genommen. Wenn mir nicht DER Mann über den Weg laufen sollte, hätte ich mich jederzeit für einen von den halbwegs passenden, netten entscheiden können und meinen Kinderwunsch erfüllen und ein unaufgeregt halbwegs glückliches Leben führen können. Das macht gelassen.

Und irgendwann später, als ich über diese Datingkrücke mich genug selbst beruhigt und gepäppelt hatte und wieder zu mir selbst gefunden hatte und zufrieden und hoffnungsvoll auf meine Zukunft war, traf ich meinen jetzigen Mann. Und der war mit Ende 30 noch nie verlobt gewesen. Und hat mir innerhalb von einem halben Jahr gesagt, dass er auf jemanden wie mich sein ganzes Leben lang gewartet hat. Und hat mir einen Antrag gemacht. Und war sich seiner Sache völlig sicher, auch wenn er dafür ebenso große Opfer bringen musste, wie es Peter gemusst hätte. Kein Zögern, kein Hätte-Wäre-Könnte. Keine Ausreden, sondern einfach der Wille, etwas zu tun, und dann die konsequente Umsetzung. Trotz aller Widerstände. Denn wer einen Weg sucht, findet Lösungen, die für alle Beteiligten gut und richtig sind. Und drei Monate später haben wir unsere Traumhochzeit umgesetzt und sind zusammen gezogen und haben mittlerweile ein Kind. Und ich liebe ihn besonders dafür, dass er so ist, wie er ist. Geradlinig, furchtlos, stur, liebevoll und komplett unverlogen.

27.06.2014 20:53 • x 1 #50


G
@Bekannte
ICh freue mich für Dich sehr, dass Du so von Deinem Mann denkst und ich wünsche Dir von ganzem Herzen das es wirklich so ist, aber ganz ehrlich ist das Forum voll von genau den Frauen die das auch gedacht haben! Das soll Dich überhaupt nicht beleidigen. Aber keiner weiß was ist und kommt.
Denke nur an alle Paare bei der Hochzeit und an die Schlachten oft wenige Jahre später.

Ich möchte noch noch mal klarstellen, das meine Kinder nicht in einer zerrüttelten Ehe aufwachsen. Wir hatten einen wunderschönen Urlaub und meine Frau und ich gehen wieder miteinander um, wie vor der ganzen GEschichte. Das ich innerlich noch leide merkt keiner. Wir streiten nicht und haben es auch noch nie vor den Kindern getan. Insofern verstehe ich die Kommnetare der Kinder aus zerstrittenen nicht geschiedenen Ehen, aber so ist es bei uns nicht, denn bei uns war es eben auch mal die ganz große Liebe. Und meine Frau hätte vor 6 Monaten noch das gleiche geschrieben wie @Bekannte.

Ja, das ist alles traurig. Und auch unaufrichtig. Es ist aber die einzige Chance und ein Versuch die Familie zu retten. Ich hoffe der Verlustschmerz geht irgendwann vorbei und ich kann mich wieder ganz auf meine Frau einlassen. Ihr könnt mir glauben, das ich in einer zerrütteten Ehe nicht meine Kinder groß werden lassen will. Wer mehr zu meiner Geschichte lesen will, kann das in meinem Thread tun.

Ich war unglücklich, habe mich unsterblich verliebt, weil ich dachte ich schaffe die Trennung. ICh fühle mich mitlerweile immer öfter antriebslos, tief traurig und flüchte mich abends in eine halbe flasche Wein.


@Ulla
Auf Deine Frage antworte ich Dir per PN

27.06.2014 21:28 • #51


C
Hallo Gangolf -

Anzeichen zumindest einer depressiven Verstimmung. Irgendwie auch kein Wunder. Ist ja auch schrecklich.

Aber warum hast Du Dich dann nicht getrennt?

Calla

28.06.2014 10:09 • #52


U
Update....

Nun sind einige Monate vergangen...... einiges hat sich getan, aber doch irgendwie auch gar nichts...ich weiß es wirklich nicht mehr..


Wir hatten Ende des Sommers wieder Kontakt; er meldete sich, wiederholt, ganz vorsichtig.
Wir haben viel geredet- er sprach über seine innere Zerrissenheit, seine Ängste, seine Skrupel.

Mir war klar, dass ich diese Geliebten-Beziehung nicht mehr lange fortführen kann, dass ist etwas, was ich niemals wollte und ihm war klar, dass er dieses Doppelleben nicht mehr lange fortführen kann, da er dies niemals wollte- und es tut ihm sehr weh, wenn ich mich als Geliebte bezeichne, aber herje, genau das bin/war ich doch.

Ich habe einen Umzug geplant, nicht extrem weit weg, aber so weit, dass die Alibis die wir nutzten nicht mehr in Frage kommen und so viele Freiheiten hat er ja nicht.


Wir haben uns bewußt entschieden, bis dahin nochmal ein paar Wochen Zeit miteinander zu verbringen und uns zu leben- und das haben wir getan. Waren zusammen joggen, mit dem Rad unterwegs, essen; waren spazieren und haben geredet, waren im Museum und ja, auch im Bett oder haben TV geschaut; haben uns nach der Arbeit nur kurz getroffen um über den Tag gesprochen etc; ich habe seinen besten Freund kennen gelernt.
Das alles war sehr schön, es war ein wenig Normalität- aber beide konnten wir es natürlich nicht einfach nur genießen sondern es war mit Schmerz verknüpft. Er fuhr manchmal voller Schmerz nach Hause, es tat ihm sehr weh. Und mir ebenso.

Nun bin ich umgezogen. Erst haben wir noch geschrieben und telefoniert; doch das tat mir nun nicht mehr gut, ich will diese abartige Situation nicht mehr. Und er weiß, dass er sich bewegen dass er sich entscheiden muss.
Er sagte wiederholt, vielleicht müsse er seine Frau verlassen. Doch er habe große Angst. Ihn verbinde über all die Jahre und Erlebnisse auch viel mirt ihr, dazu das Familienleben mit den 2 fast erwachsenen Söhnen. Ich kann das alles sehr gut verstehen.
Er müsse Klarheit kriegen, und das könne er nur alleine, nicht unter Zeitdruck.
Er wisse, dass ich nicht mehr warten könnte und wolle.
Er habe große Angst mich für immer zu verlieren.
Vielleicht sei ich seine große Liebe und er mache durch sein Zaudern alles kaputt.

Er sagte schon vorher oft, vielleicht ginge es nur so, dass wir keinen Kontakt haben, damit er Klarheit kriege, seine Ehe klären könne und sich dann bei mir melden könne.
Auch das verstehe ich.
Aber ich ertrage meine Position nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob er wirklich was tut, ob er wirklich was plant, oder ob er weiter alles aussitzt.

Ich will diese schmerzen nicht mehr ertragen.
Was hat das alles noch mit Liebe zu tun.

ich lebe mein Leben, gehe meinen Weg, habe mich da schon deutlich entfernt.
Aber immer wieder tut es so weh, er fehlt mir, es tut mir weh, dass diese Liebe so wenig wert ist.
Es ist einfach schwer.

Ulla

09.02.2015 09:54 • #53




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