@waytodawn
Zitat von waytodawn: Auch wenn Affären unverbindlich sind, scheint es mir für die TE sehr verbindlich zu sein.
Die TE und Ihr AM haben sich gerade mal rund drei Wochen lang persönlich gesehen - all ihre bisherigen Realtreffs zusammengenommen. Ich wüßte beim besten Willen nicht, was nach so kurzer Kennenlernphase verbindlich sein soll - das ist es bei anderen Romanzen doch auch nicht.
Feste Vereinbarungen? Fehlanzeige - die beiden haben sich konkret auf nix verständigt bisher. Ich lese nirgends, daß die das Ganze zuende gedacht und sich zumindest mal ausgemalt haben, wie es eigentlich weitergehen soll, falls er tatsächlich den Absprung schafft und seine Frau mit den vier Kindern sitzenläßt.
Finanziell spricht erst mal nichts dagegen, er hat ja angeblich ein 6stelliges Einkommen und seine Frau arbeitet immerhin Teilzeit. Verhungern täte da keiner. Zudem werden die Kinder irgendwann groß und die TE ist ebenfalls berufstätig, man käme also durchaus über die Runden. Wäre für ihn natürlich bescheidener als jetzt, aber machbar - soviel sollte einem die Liebe schon wert sein, wenn es denn eine echte ist.
Aber dann geht es auch schon los: Er wohnt zwei Stunden von der TE entfernt. Wie will er da künftig für seine Kinder da sein, wenn die ihren Vater brauchen? Als solcher scheint er ja durchaus engagiert zu sein. Ihre Nähe dürfte ihm abgehen - und umgekehrt.
Wie wird die TE damit klarkommen, daß alle vierzehn Tage vier Kinder durch ihre Wohnung hüpfen? Ein Haus wird es ja eher nicht mehr geben, oder wenn, dann nur für die Ehefrau. Mit der wird er noch viele Jahre auf Elternebene in Kontakt bleiben.
Was ist mit ihren eigenen Familienplänen? Hat sie überhaupt welche? Angeblich kann er sich nochmal Kinder mit ihr vorstellen und seine Vasektomie wieder rückgängig machen. Grundsätzlich möglich, wenn auch mit rückläufiger Tendenz, je länger sie her ist:
https://klinik-am-ring.de/urologie/leis...sprechend/Wie würde so ein Patchwork funktionieren? Immerhin wäre die TE der Trennungsgrund, die Kinder wüßten davon. Halbgeschwister könnten sie als Konkurrenz wahrnehmen; Konflikte sind nicht unwahrscheinlich. Gerade weil bei ihm offenbar was zu holen ist, sind Stutenbissigkeit (mit der weiterhin im Hintergrund präsenten Ex) und Futterneid zu erwarten. Will die TE sich dem wirklich aussetzen?
Sie ist noch keine 30 und somit im besten Alter. Gerade jetzt hat sie noch alle Zeit und Gelegenheit der Welt, einen netten jungen Mann kennen- und lieben zu lernen, mit dem sie sich ohne soviel Altlasten was aufbauen kann. Will sie sich
das wirklich geben?
Vor allem aber:
Was wird aus ihrer Faszination für den AM, wenn er erst mal an sieben Tagen die Woche ganz selbstverständlich neben ihr aufwacht? Wenn er eben nicht mehr der unerreichbare Mann mit beiden Beinen fest im Leben ist, auf den sie ihre Sehnsüchte projiziert, sondern der schnarchende und versehentlich einen ins Bett fahren lassende Typ, neben dem sie jetzt jeden Morgen aufwacht?
Wie will sie ihm je vertrauen können? Gerade sie weiß doch am besten, wie routiniert und notorisch er lügt, trickst und betrügt, wie er Konflikte und schwierige Situationen auf diese Weise umgeht und sich sein Leben kommod macht. Sie weiß, wie arg er hintenrum (ausgerechnet) bei ihr über seine Gattin hergezogen ist und wie artig er sich momentan daheim gibt, nachdem die Affäre ans Licht kam bei der - aber daß er auch nix eiligeres zu tun hatte, als sie über ein drittes Handy ruckzuck fortzusetzen.
Aus der Zauber, in einer Affärenblase zu sein, die voll Lust, Leidenschaft, Abenteuer, Spannung, Heimlichkeiten besteht und beide schon deswegen zu einem Bonnie Clyde-Paar machte. Jetzt geht es nur noch ganz normal händchenhaltend über die Straße und ins Restaurant wie die Spießer von nebenan.
Nein: Weder wurde das je en detail an- und erst recht nicht zuende gedacht. Der AM ist ja selbst jetzt, wo seine Gattin ihm drauf gekommen ist, nur noch dabei, die Wogen zu glätten und hält @trennungsangst hin , so gut er kann. Dabei wäre das der Paukenschlag schlechthin gewesen den es nur noch brauchte, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die Konsequenz zu ziehen. Immerhin täte er ja auch seiner Frau einen Gefallen damit - die ist sicher auch noch nicht zu alt, mit einem anständigen Mann glücklich zu werden, der sie nicht nach Strich und Faden betrügt.
Verbindlich ist da gar nix und da wird auch nicht mehr viel kommen.
Verbindlich ist er mit seiner Frau: Die hat er vor 15 Jahren geheiratet, mit der hat er seine Kinder bekommen, für die hat er ein Haus gekauft oder gebaut und mit der zeigt er sich öffentlich, wohingegen er @trennungsschmerzen allenfalls einmal im Monat besucht, um ein paar entspannte Momente in einer Fantasiewelt zu erleben, die er sich und ihr eingeredet hat.
Labern, das kann er. Aber sonst kommt da nix - außer (nach eigener Aussage der TE)
unerträglicher Leidensdruck.
So unerträglich, daß sie sich immer neue Ausreden einfallen läßt, warum das letzte Wort auf keinen Fall bereits gesagt ist.
Als ob es da noch irgendeines Wortes bedarf... wo doch nach einem Jahr immer noch nichts getan ist.