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Allein nach 20 Jahren Ehe

S
Es ist passiert, was ich -wie so viele andere- es nie gedacht hätte:
Ich hatte Kind, Hund Eigenheim und einen tollen Ehemann, bis heraus kam dass er mich betrogen hat. Immer war er der ehrlichste Mensch und jetzt: alles heimlich, 4 Monate Paartherapie, jetzt kann er emotional nicht mehr und ist ausgezogen. Ich dachte, wir hätten die Chance auf einen Neuanfang.
Jetzt ist alles kaputt, ich stehe vor einem riesigen Berg und weiss nicht, wie ich das allein schaffen soll. Mein Sohn ist 18 und selbständig, auch wenn er noch bei mir wohnt.

Ich hab so Angst vor der Einsamkeit, den leeren Nächten und langen Wochenenden.

Kennt das jemand? Hat jemand Lust, mit mir zu schreiben?

28.02.2024 17:35 • x 6 #1


M
Du findest wieder jemanden.

Kopf hoch!

28.02.2024 17:39 • x 2 #2


A


Allein nach 20 Jahren Ehe

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S
Ich bin es eben nicht mehr gewöhnt, allein durchs Leben zu gehen....Ich hab das Gefühl, alles neu lernen zu müssen...

28.02.2024 17:44 • #3


B
@Sabine1973
Man kann und man wird durch das Leben gehen, weil wir es müssen.
Die Welt bleibt nicht stehen ob der Tatsache das man nun alleine ist.
Ich musste das auch lernen nachdem Tod meiner Frau.
Es ist verdammt hart, ich weiß, aber es geht irgendwann.
Geh irgendwann wieder unter Menschen, suche dir eine sinnvolle oder auch weniger sinnvolle Beschäftigung, sprich Abwechslung.
Denk an die schönen Zeiten zurück, die schlechten Zeiten verblaßen irgendwann.
Kümmere dich um dich selbst und um deinen Sohn.Glaub mir, es wird besser.

28.02.2024 18:24 • x 8 #4


R
Zitat von Sabine1973:
Ich bin es eben nicht mehr gewöhnt, allein durchs Leben zu gehen....Ich hab das Gefühl, alles neu lernen zu müssen...

Lass Dich mal virtuell drücken.

Kopf hoch, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, dann lernst Du das halt alles Stück für Stück.

28.02.2024 19:07 • x 3 #5


CiRa78
Fühl Dich herzlich umarmt. Noch ist alles dunkel und grau, aber glaube mir es wird auch wieder strahlend hell. Das dauert nur seine Zeit. Sorge für Dich und schau nach vorne.

28.02.2024 19:09 • x 6 #6


U
Natürlich ist es verdammt schwer und fühle dich einfach mal gedrückt! Dein ganzes Leben gerät aus den Fugen, einhergehend mit viel Traurigkeit, Verlust, Ängsten und Liebeskummer. Diese Phase ist wahrlich schwer, aber sie birgt auch die Chance, dich selbst wieder kennenzulernen, Neues zu entdecken, das Leben neu zu bereichern, neue Wege zu gehen, dich neu aufzustellen und richtig glücklich zu werden. Ja, das dauert und braucht seine Zeit, aber hab Geduld!

28.02.2024 19:32 • x 4 #7


UlkigerVogel
Liebe Sabine, willkommen in der Runde, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Zumindest findest Du hier eine Anlaufstelle, freundlichen Zuspruch und wo nötig auch praktische Hilfe für den Alltag. Ja, ich kann das Gefühl gut nachvollziehen. Man fühlt sich wie amputiert, wie verwitwet. Das ganze Leben ist aus den Fugen. Zu dem Schmerz der Trennung kommt noch das bittere Gefühl, ausgetauscht worden zu sein. Nach 20 Jahren. Sich hier noch liebenswert zu fühlen, ist unendlich schwer. Gerade hier hat mir das Forum geholfen, wieder klarer zu sehen.

Mit dem Neuanfang nach so einem Voll-Crash das ist so eine Sache. Das Vertrauen ist weg, und es klappt nur dann, wenn Dein Partner reflexionsfähig ist, wenn er in der Lage ist, seine Gefühle wahrzunehmen und an die eigentlichen Gründe heranzukommen für die Situation. Denn es ist 100mal einfacher, die bisherige Partnerin schlechtzumachen als sich z.B. einzugestehen, dass man aus Eitelkeit fremdgegangen ist, weil man befürchtet, mit fortschreitendem Alter unattraktiv zu sein. Oder dass man einfach im Alltag ein wenig Aufregung gesucht hat. Beides hat mit der Paarbeziehung nichts zu tun. Aber da muss man erst mal gedanklich hinkommen. Fremdgänger sind oft so hormonverstrahlt (wie ich immer sage), dass vernünftiges Nachdenken nicht mehr möglich ist. Das liegt aber nicht an Dir.

Was hast Du schon unternommen? Warst Du schon bei einem Anwalt? Eine erste Beratung würde ich in jedem Fall mal machen, damit Du zumindest in Umrissen eine Vorstellung bekommst, welche Optionen es gibt, etwa in Bezug auf Unterhalt oder Euer Haus.

28.02.2024 21:11 • x 3 #8


S
@UlkigerVogel lieben Dank für deine Worte, ich finde es toll, wie alle auf meinen Post reagieren und d mir Mut machen..
Zum Glück habe ich viele Finanumzfachleute um mich und einen Anwaltstermin habe ich schon Montag....

Danke!

28.02.2024 22:17 • x 5 #9


UlkigerVogel
Liebe Sabine, das ist sehr gut. Fachkundige Beratung vermittelt Dir in dem Chaos erst mal Rückhalt, Du bekommst einen Verbündeten. Stärkt Dir den Rücken. Sehr gut!

28.02.2024 22:52 • x 2 #10


Bullymama72
Liebe Sabine, fühl dich gedrückt. Das zieht einem erstmal den Boden unter den Füßen weg.
Ich kann dir jedoch versichern, dass es besser wird!
Meine Trennung ist nun 8 Monate her. Wir haben eine 16jährige Tochter. Das kam für mich damals ganz plötzlich. Seit Anfang 2022 lebe ich (51) mit der Diagnose Brustkrebs unheilbar, da in die Knochen metastasiert. Mein Ehemann (52) kam damit nicht klar. Er versuchte für mich da zu sein, aber über die Krankheit konnte ich nicht reden mit ihm. Er trank sehr viel und entfernte sich emotional von mir. Das er unglücklich war, davon hörte ich erstmalig nach der Trennung, als die Neue am Start war. Vor 8 Monaten wurde er von dieser Frau (51) angebaggert. Einen Monat zuvor versuchte sie es schon mal und da ließ Mein Mann sie noch abblitzen.
Sie wusste um unsere familiäre Situation aber versuchte es erneut und hatte Glück. Sie war nach seiner Aussage sein Sprungbrett.
Erst lief es hinter meinem Rücken, aber es kam nach kurzer Zeit heraus.
Zum Anfang fehlte er mir sehr, die Gewohnheit, unsere langen Spaziergänge, dass er einfach da war. Ich fühlte mich zutiefst gedemütigt und ausgetauscht, wie ein kaputtes Spielzeug. Letztendlich ist mir klar, dass ER das Problem war. Er war einfach zu schwach, um in dieser Lebenssituation an meiner Seite zu stehen. Um in den Spiegel schauen zu können, wurde Schuldumkehr betrieben und nachgetreten. Das alles machte es mir leichter, mich zu lösen von ihm . Nun bin ich froh, ihn los zu sein. Ohne Absprunghilfe wäre er noch hier und ich ständig mit seinem Alk. und seiner Überforderung konfrontiert.
Unsere schönen Jahre werde ich, trotz der großen Enttäuschung, immer in guter Erinnerung behalten.
Wichtig sind Familie und gute Freunde. Sich alles von der Seele zu reden hilft sehr! Kopf hoch!

28.02.2024 23:34 • x 10 #11


Bullymama72
Ablenkung ist das A und O. Je mehr schöne Erlebnisse du OHNE IHN haben wirst, desto besser wird es dir gehen.... OHNE IHN!

28.02.2024 23:37 • x 1 #12


S
@Bullymama72 wie unglaublich stark du bist....Hier liegt wohl eine klassische Midlife-Crisis vor, und auch er sucht bei mir nach der Schuld. Ich versuche Tag für Tag zu funktionieren, weiss nur nicht, wie lang mir das gelingt, in mir wächst so eine Schwere, mein Humor ist weg und ich entwickle Ängste...Wie schaffe ich es, weiter zu machen?
Sorry, du bist kein Therapeut....

29.02.2024 10:16 • x 2 #13


Birkai
Zitat von Sabine1973:
Sorry, du bist kein Therapeut..

Auch ein herzliches willkommen von mir.

Therapeut ist hier wohl fast keiner. Aber viele mit ähnlichen Erfahrungen.

Das mit den Ängsten ist total verständlich. Dein gesamtes Lebenskonzept und auch die Zukunftspläne wurde dir entrissen. Diese musst du jetzt neu aufbauen und das alleine. Das macht Angst. Aufpassen musst du, dass dich diese Angst nicht lähmt.

Die langen Wochenenden kann man gut mit Aktivitäten füllen.

Einsame Nächte habe ich am Anfang auch mit Aktivitäten überbrückt (schreiben, Musik hören, Sport). Hätte nie gedacht, dass ich mal um 2:00 Uhr nachts durchs Haus turne .

Wie sieht es denn bei dir sonst so aus? Hast du einen stabilen Freundes- und Familienkreis, der dich auffängt?

Zitat von Sabine1973:
Wie schaffe ich es, weiter zu machen?

Einen Schritt nach dem nächsten gehen. Vielleicht suchst du dir auch therapeutische Begleitung, wenn du es alleine nicht schaffst.

29.02.2024 10:50 • x 2 #14


S
@Birkai ja, auf mich aufpassen und Kind und Hund, viel mehr geht gerade auch nicht, bin total erschöpft, habe Freundinnen, die für mich da sind.
Aber wenn die wieder weg sind, denke ich nur, wie ungerecht, dass die jetzt zu ihren Familien dürfen...
Das klingt so böse und selbstmitleidig, das wil ich nicht sein...

29.02.2024 12:26 • x 1 #15


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