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Alleine bleiben

Y
Hallo liebes Forum,

ich möchte gerne ein neues Thema starten, bei dem es um den Gedanken geht, bewusst alleine zu bleiben. Ich habe kürzlich eine schlimme, sehr hässliche Trennung durchlebt. Aber auch die (meist kurzen) Beziehungen davor waren im Nachhinein betrachtet nicht so schön. Vielleicht liegt es an meinem Beuteschema. Vielleicht auch daran, dass ein Großteil der Männer (Frauen natürlich auch) nicht (mehr - waren sie es jemals?) treu sein können/wollen. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem.
Ich verliebe mich selten, aber wenn, dann so richtig. Ich habe nicht den geringsten Einfluss darauf. Wenn es passiert, ist es wie Magie - nur leider bei Männern, mit denen man besser keine Beziehung eingeht.

Diese ganzen Umstände bringen mich zu dem Schluss, dass ich - rein rational betrachtet - besser alleine bleibe und das Thema ad acta lege. Es ist sinnlos und ich spüre das. Es wird mit jeder Beziehung/Affäre sinnloser. S. beim ersten Date ist für die Männer kein Problem, aber nach einer Weile Händchen halten in der Öffentlichkeit? Schwierig! Das habe ich seit 10 Jahren kaum mehr gemacht. Das war wohl zu verbindlich in der heutigen Zeit.

Es wäre eine absolute (!) Befreiung, den Wunsch nach einer funktionierenden Beziehung aufzugeben. Nichtsdestotrotz ist da natürlich ein Teil in mir, der gerne einen Partner an seiner Seite hätte. Ihr seht also die Krux an der Sache!

Nun zu meiner Frage: Wie schafft man es, mit einer Lebensvorstellung abzuschließen, wo man weiß, es hat keinen Sinn. Ich möchte Frieden schließen. Nach der Trennung vom Vater meines Sohnes musste ich mich damit arrangieren, dass es keine Familie mit Mutter, Vater, Kind im klassischen Sinn mehr geben wird. Es hat eine Weile gedauert, aber heute habe ich da ein anderes Lebenskonzept und bin gut damit. In Sachen Lebenspartnerwunsch gelingt mir das nicht. Wer von euch ist an einem Punkt, an dem er glücklich alleine ist und nicht mehr auf etwas hofft, was mit unnormal großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr eintreffen wird?

18.12.2020 17:13 • x 2 #1


L
Weiter die Augen offen halten und eines Tages wird dir jemand begegnen mit dem du alles machen kannst, was du vermisst.
Vlt. die Möglichkeiten dazu erweitern.
Das ist während der Zeiten von Corona schwierig, aber es kommt auch wieder eine andere Zeit.
Raus gehen, in Vereine gehen, sich nicht zuhause vergraben.
Die große Liebe ist genau so selten wie echte Freundschaft, aber es gibt sie!
Hör nicht auf daran zu glauben!
Du wirst es merken und dann lohnt es sich auch darum zu kämpfen, weil es beidseitig ist!

18.12.2020 17:19 • x 3 #2


A


Alleine bleiben

x 3


Akari
Willst du das WIRKLICH? Aus tiefster Überzeugung und mit jeder Faser deines Herzens? Sei ehrlich zu dir selbst. Würde es dir langfristig damit wirklich gut gehen? Wärst du wirklich glücklich allein?

Wenn ja, tu's! Wenn nicht, überlege, wie es anders werden kann.

18.12.2020 17:32 • #3


Y
Zitat von Leia_:
Weiter die Augen offen halten und eines Tages wird dir jemand begegnen mit dem du alles machen kannst, was du vermisst.
Vlt. die Möglichkeiten dazu erweitern.
Das ist während der Zeiten von Corona schwierig, aber es kommt auch wieder eine andere Zeit.
Raus gehen, in Vereine gehen, sich nicht zuhause vergraben.
Die große Liebe ist genau so selten wie echte Freundschaft, aber es gibt sie!
Hör nicht auf daran zu glauben!
Du wirst es merken und dann lohnt es sich auch darum zu kämpfen, weil es beidseitig ist!


Das ist total lieb gemeint! Aber das sage ich mir seit 25 Jahren!

18.12.2020 17:57 • #4


Y
Zitat von Akari:
Willst du das WIRKLICH? Aus tiefster Überzeugung und mit jeder Faser deines Herzens? Sei ehrlich zu dir selbst. Würde es dir langfristig damit wirklich gut gehen? Wärst du wirklich glücklich allein?

Wenn ja, tu's! Wenn nicht, überlege, wie es anders werden kann.


Natürlich will ich das nicht! Mit dem Vater meines Sohnes wollte ich unbedingt ein zweites Kind haben. Es hat aber nicht funktioniert. Wir haben lange probiert, künstliche Befruchtungen inklusive. Fehlgeburt inklusive. Es war hart, aber irgendwann habe ich es akzeptiert, da ich wusste, dass es keinen Sinn macht weiter zu hoffen. Die Sehnsucht nach einem Kind war aber natürlich trotzdem da. Ich konnte aber meinen Frieden machen. Und nein, ich bin nicht wie von Zauberhand schwanger geworden, als ich den Wunsch aufgegeben habe. Kein happy end.
Ich musste schon viele Wünsche loslassen im Leben und das hat früher oder später auch funktioniert. Nur der Partnerwunsch, der will nicht weichen.

18.12.2020 18:09 • #5


Ayaka
hier der link zu einem sehr umfangreichen Thread zu diesem Thema

allein-sein-und-bleiben-t57820.html

18.12.2020 18:13 • #6


Wasabix
Liebe Yolanda,
Deine Überlegungen kann ich sehr gut nachvollziehen.
Du schilderst ja auch anschaulich, was beziehungsmässig bei dir so gelaufen ist..
Du suchst einen Weg aus dem Hoffen und Warten endlich auszusteigen, so verstehe ich dich.
Wenn dir danach ist, folge diesem Bedürfnis einfach.
Schliesse wirklich, ohne Hass und Wut, wenn möglich, ab.
Frau kann sehr gut alleine glücklich sein.
Ob dir trotzdem irgendwann vielleicht ein Mann begegnet, und ihr euch verliebt ,kannst du nicht ausschließen .
Aber das Thema ad acta legen, das mache ich genauso.
Mir reicht es nämlich auch.
Will einfach den Kopf frei haben, neuen Hobbies nachgehen etc.
Nicht immer wieder dieselben Fragen, und das Hoffen
Gut, ich bin schon ne Ecke älter...

Machs, du hast nichts zu verlieren

18.12.2020 18:27 • #7


NurBen
Zitat von Yolanda:
Aber auch die (meist kurzen) Beziehungen davor waren im Nachhinein betrachtet nicht so schön. Vielleicht liegt es an meinem Beuteschema.

Kurz gesagt; Ja es liegt an dir.
Wenn sich ein Muster (kurze unglückliche Beziehung) öfters wiederholt, liegt es definitiv am Beuteschema.

Zitat von Yolanda:
Vielleicht auch daran, dass ein Großteil der Männer (Frauen natürlich auch) nicht (mehr - waren sie es jemals?) treu sein können/wollen.

Der Großteil der Männer die du datest. Wo wir wieder beim Beuteschema sind.

Zitat von Yolanda:
Ich habe nicht den geringsten Einfluss darauf. Wenn es passiert, ist es wie Magie - nur leider bei Männern, mit denen man besser keine Beziehung eingeht.

Dann geht man eben keine Beziehung ein.

Zitat von Yolanda:
Wer von euch ist an einem Punkt, an dem er glücklich alleine ist und nicht mehr auf etwas hofft, was mit unnormal großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr eintreffen wird?

Glücklich, nein. Zufrieden ja.
Der Punkt ist, dass der Singlemarkt gerade in der höheren Altersklasse ausgedünnt ist.
Die, die ein guter Fang sind, sind meist weg vom Markt.
Ich denke nicht, dass ich da noch die Attraktive Akademikerin ohne Kinder finden werde.
Also stehe ich vor der Wahl:
Entweder ich behalte meinen Anspruch bei und bleib alleine und hoffe, dass ich irgendwann doch eine treffe. Oder ich schraube meine Ansprüche runter und habe die Chance trotzdem eine neue liebevolle Beziehung zu führen.

18.12.2020 18:52 • #8


K
Hallo,

ich selbst würde auch gerne akzeptieren wollen, dass ich alleine sein kann und dabei auch glücklich bin.

Ich bin sehr zufrieden, ich habe mich gut mit meinem Singledasein arrangiert. Ich bin seit mehr oder minder 6 Jahren alleine, nach über 20 Jahren Ehe und die 1,5 Jahre danach mit dem FG nicht einberechnet.

Ich habe mein damaliges Beiteschema neu organisiert.

Meine Ansprüche sind recht hoch, was mit Mitte 45 und den diversen Erfahrungen vermutlich nicht verwundert. Für mich sind diese Ansprüche allerdings auch irgendwie selbstverständlich. . .

Auf jeden Fall, gibt es da seit einem 3/4 Jahr jemanden, der gut in ein uns passen würde. Gefühle pass(t)en, Optik passt, Miteinander passt(e) . . .

Ich löse mich gerade von ihm. Es soll wohl nicht sein. Warum, wieso ist irrelevant. Es zählt nur, dass ich feststelle, dass anscheinend das Schicksal mal wieder was anderes mit mir geplant hat. Ich müde darüber nachzudenken, warum oder wieso. Ich bin es leid, mich wieder neu organisieren, ich bin erschöpft um mich irgendwann wieder jemanden zu öffnen. Und ich bin es müßig, mich und meine Einstellungen immer wieder anzupassen. Ich habe nix gegen persönlicher Entwicklung, aber nicht zu jedem Preis.

Ich kenne die gängige Meinung, dass wenn der Richtige kommt, es schon laufen wird. Ich glaube das nicht. Ich kannte diesen Menschen drei Jahre. Tausendmal berührt, tausendmal nix passiert. Vertrauen über Monate aufgebaut blablabla. Und nun stehe ich vor einem Trümmerhaufen und stelle fest, diese Erfahrung wird verdammt tief sitzen.

Ergo: ich schließe mich hier an. Ich möchte akzeptieren, dass ich alleine bleibe. Alltag, Feiertage, Geburtstage, Sonntage. . . Ich habe mich selbst. Es reicht mir zwar, ich bin zufrieden, möchte aber mehr. Mehr Zufriedenheit, mehr Seelenheil, mehr Zweisamkeit.
Und nein, nicht alles kann ich mir selbst oder mir meine Freunde geben.

Ich kann als Single nicht glücklich sein. Was nicht heißen soll, dass ich keine Glücksmomente habe. . .

Ich bin für das gänzliche Alleinsein nicht gemacht.

18.12.2020 19:13 • x 4 #9


J
[quote=Yolanda]Hallo liebes Forum, ich möchte gerne ein neues Thema starten, bei dem es um den Gedanken geht, bewusst alleine zu bleiben. Ich habe kürzlich eine schlimme, sehr hässliche Trennung durchlebt. Aber auch die (meist kurzen) Beziehungen davor waren im Nachhinein betrachtet nicht so schön. Vielleicht liegt es an meinem Beuteschema. Vielleicht auch daran, dass ein Großteil der Männer (Frauen natürlich auch) nicht (mehr - waren sie es jemals?) treu sein können/wollen. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem. Ich verliebe mich selten, aber wenn, dann so richtig. Ich habe ...[/quote.


Ich verstehe dich total. Nach meinem jetzigen Partner, wobei ich sicher war, dass er der richtige ist. Vorallem will alles gepasst hätte, bin ich ebenfalls am Punkt gekommen. Was bringt es, jemanden wieder an sich ran zulassen, wo dann nach einer intensiven Zeit, wieder alles verloren geht. Werde nächstes Jahr 40 und darf wieder von vorne anfangen, wo. Andere Ohren Partner bereits Jahre haben und ihr Leben genießen... Schade ist es, glauben tu ich nickt daran, einen Partner zu finden, der zu mir passt ]

18.12.2020 19:31 • #10


P
Zitat von Yolanda:
Nun zu meiner Frage: Wie schafft man es, mit einer Lebensvorstellung abzuschließen, wo man weiß, es hat keinen Sinn.

Ich würde mich auch für dieses Patentrezept interessieren.
Ich habe zwar einen Partner, muss/will mich trotzdem von einer/mehreren Lebensvorstellungen lösen und der Realität ins Auge blicken. Ich weiß nur auch nicht so richtig, wie das geht. Man muss vielleicht einfach nur oft genug auf den Nuschel fallen, dann kommt die Einsicht von ganz allein.

18.12.2020 23:03 • #11


P
Zitat von Wasabix:
Aber das Thema ad acta legen, das mache ich genauso.

Zitat von Kerstin_2016:
Ich müde darüber nachzudenken,...

...aber das klingt so nach Aufgeben.
Aufgeben oder weiter hoffen? Ich weiß auch nicht....oder einfach einsehen und akzeptieren. Lebt sich sicher ruhiger

18.12.2020 23:15 • #12


Liessa
Aber warum muss man denn heute eine Entscheidung für den Rest des Lebens treffen? Man könnte doch einfach sagen, im Moment ist das nicht mein Lebenskonzept, aber kann sich doch alles für die Zukunft offen halten. Man verändert sich, Menschen verändern sich, Lebensumstände verändern sich, alles im Fluss und so sollte es auch mit derartigen Entscheidungen sein.

18.12.2020 23:39 • x 5 #13


H
Liebe Yolanda,

unser Leben ist in Wirklichkeit nur eine Momentaufnahme und wer weiß da schon, was richtig oder falsch bzw. wichtig oder unwichtig ist? Tatsache ist doch, dass wir letztendlich mit unseren eigenen Entscheidungen klarkommen müssen. Wenn wir damit nicht klarkommen, dann müssen wir sie eben neu überdenken und notfalls auch korrigieren.

Nach einer Trennung, da hat man glaube keine wirkliche Lust auf einen Neubeginn, deshalb entscheidet man sich klugerweise erstmal für das Alleinsein ... Im Zeitalter des Corona-Virus, da ist es vermutlich grundsätzlich nicht die schlechteste Entscheidung, wenn man sich für ein Alleinsein entscheidet ! Also nicht wegen der Ansteckungsgefahr, sondern weil ein Lockdown im ganz normalen Alltag, für alle Beteiligten sehr anstrengend sein kann.

Ich persönlich bin diesbezüglich glücklich darüber, das ich momentan keine weiteren Verpflichtungen gegenüber anderen Menschen habe und dass ich somit tun bzw. lassen kann, was ich eben möchte. Ist halt alles reine Ansichtssache !


VG Holzer60

18.12.2020 23:47 • #14


P
Zitat von Liessa:
Aber warum muss man denn heute eine Entscheidung für den Rest des Lebens treffen?

Um eine Hoffnung tot zu machen. Wenn man vergeblich hofft, ist man traurig, wenn man man abschließen könnte, dann nicht mehr! ...denke ich.

18.12.2020 23:47 • #15


A


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