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Alles ändert sich

_Tara_
Ooooooh weih... na, das klingt aber wirklich nach allem anderen, als nach einem angenehmen Familienleben, wie man es sich so vorstellt... für mich jedenfalls.
Ich kann Deinen Frust über die ganze Situation mit Haus und Schwiegermutter sehr gut verstehen.
Es ist ja müßig, nun zu sagen, dass Du das ja alles mitgemacht und dort eingezogen bist und blabla.
Man weiß eben vorher nicht, wie die Dinge sich entwickeln. Wenn man es wüsste, würde man sicher einiges anders machen.

Nach Deiner recht ausführlichen Beschreibung der Situation beschleicht mich nur die Befürchtung, dass sich an Eurer Beziehung nichts ändern wird (kann), wenn dort mit dem Haus und der Mutter alles so bleibt, wie es ist.
Ein Auszug aus dem Haus und ein angemessener Abstand zur Schwiegermutter würde Eurer Beziehung sicher gut tun und wäre der Ansatz, wieder eine Ehe zu zweit zu führen.

Aber so, wie ich es verstanden habe, wird Dein Mann dazu nicht zu bewegen sein, oder?
An Deiner Stelle würde ich das konkret ansprechen. Ihm sagen, dass Eure Ehe den Bach runtergeht (respektive schon runtergegangen ist), wenn Ihr in dem Haus wohnen bleibt. Dass Du Dir Dein Leben anders vorgestellt hast, dass Du es anders haben möchtest. Frag ihn, wie er das sieht...

07.10.2015 11:14 • #16


Urmel_
Zitat:
Nach Deiner recht ausführlichen Beschreibung der Situation beschleicht mich nur die Befürchtung, dass sich an Eurer Beziehung nichts ändern wird (kann), wenn dort mit dem Haus und der Mutter alles so bleibt, wie es ist.
Ein Auszug aus dem Haus und ein angemessener Abstand zur Schwiegermutter würde Eurer Beziehung sicher gut tun und wäre der Ansatz, wieder eine Ehe zu zweit zu führen.


/signed

Allerdings sollte der erste Schritt sein, also bevor Du Druck gegenüber Deinem Mann aufbaust, zu versuchen, dass ihr beide einen Konsens findet, hinter dem auch beide stehen.

Denn wenn Du nur über Druck den Auszug durchziehst, wird die Mutter da jede Minute intervenieren und eure Ehe wird noch wesentlich schlechter werden, bevor es überhaupt die Chance gibt, dass alles besser wird.

Beiden muss klar sein, dass bei dieser Dreiecksbeziehung mindestens ein Part (die Mutter) richtig miese Stimmung machen wird.

07.10.2015 11:51 • #17


A


Alles ändert sich

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_Tara_
Zitat von Urmel_:
Beiden muss klar sein, dass bei dieser Dreiecksbeziehung mindestens ein Part (die Mutter) richtig miese Stimmung machen wird.

So ist es.

Ich kann mir nur vorstellen, dass es eventuell auch finanziell nicht machbar sein würde, das Haus weiter abzuzahlen (Schwiegermutter kann sich das alleine ja wohl nicht leisten) und gleichzeitig eine Wohnung für die Familie anzumieten? Also hätte ein Auszug der Familie wahrscheinlich zur Folge, dass die Schwiegermutter auch aus dem Haus raus und ebenfalls in eine Wohnung ziehen müsste, wenn man es verkaufen würde?

@Mimi: ist das so?

07.10.2015 12:01 • #18


M
Ich habe meinem Mann schon mehrfach gesagt, wie schön es wäre hier nicht mehr zu wohnen - auch für unsere Beziehung. Einmal wäre es finanziell natürlich ein Supergau und außerdem hätte er wohl zu viel Pflichtgefühl seiner Mutter gegenüber. Sie müsste dann natürlich auch ausziehen.
Keine Ahnung, wie viel man für diese Bruchbude kriegen würde.

Klar wäre ich dann die Böse, die ihr den Sohn weg nimmt und auch noch das Haus. Für die beiden ist das Zusammenleben so aber völlig normal. Also jeder geht bei jedem ein und aus, etc. Ihr kommt es auch gar nicht komisch vor, dass ich ihre Wohnung niemals betrete. Darüber würde ich mir als Schwiegermutter schon Gedanken machen.

07.10.2015 12:18 • #19


_Tara_
Zitat von Mimi84:
Klar wäre ich dann die Böse, die ihr den Sohn weg nimmt und auch noch das Haus. Für die beiden ist das Zusammenleben so aber völlig normal. Also jeder geht bei jedem ein und aus, etc. Ihr kommt es auch gar nicht komisch vor, dass ich ihre Wohnung niemals betrete.

Tja... dann wird er Dein Unbehagen wohl nicht nachvollziehen können und einem Wunsch nach Auszug eher nicht nachkommen wollen.

Dann bliebe nur die Möglichkeit, ihn vor die Wahl zu stellen: seine Familie oder die Schwiegermutter samt Bruchbude.
Ob Du so weit gehen würdest, weiß ich natürlich nicht. Aber dass es jemals anders zwischen Euch wird, solange Ihr dort bleibt, glaube ich eben nicht... eher im Gegenteil. Ich sehe die Lebensumstände als Hauptursache für Eure Beziehungs-Probleme.

Zitat von Mimi84:
Ich habe meinem Mann schon mehrfach gesagt, wie schön es wäre hier nicht mehr zu wohnen - auch für unsere Beziehung.


Wie hat er denn bisher auf solche Bemerkungen von Dir reagiert?

Zitat von Mimi84:
Alleine wegen meines Mannes, weil ich ihn liebe.

Kannst Du sagen, warum Du ihn (als Partner, als Mann) liebst? Also, heute noch liebst? Nicht, wie er damals war, als Du Dich in ihn verliebt hast... bevor Ihr Kinder bekamt, zu den Schwiegereltern zogt u.s.w.
Was liebst Du heute an ihm? Und nochmal die Frage: was (außer der Kinder natürlich) verbindet Euch?

07.10.2015 12:41 • #20


Haselschnasel
Lies Ich liebe dich noch immer, aber... von Andrew G. Marshall
Das Buch zeigt auf wie man sich ohne sich zu versehen selbst in eine nicht wertschätzende Sackgasse begibt. Von der Phase des Verrückt-nacheinander-sein über die Phase des Nestbaus zur Selbstbestätigungsphase (getrennte Aktivitäten ohne die Zeit als Paar zu vernachlässigen), des Zusammenarbeitens, des Anpassens und der Erneuerung.
Irgendwie alles bekannte Problem einer Partnerschaft. Wundert das noch irgendjemanden? Kennen wir nicht alle Menschen, die sich genau so entwickeln bzw. entwickelt haben?

Neben dem Erkennen, dass da etwas schief läuft, gehört auch das Wissen, dass man aktiv etwas dagegen unternehmen kann.
Ganz einfaches Beispiel: In der Erinnerung, dass man sich einmal wirklich geliebt hat, beginnt man von Neuem sich wenigstens einmal täglich feste zu umarmen. Wenn möglich sollte auch einmal am Tag ein bewusster Kuss (kein flüchtiges, schnell vergessenes Küsschen) auf der Tagesordnung stehen. Usw. usf.
Lies das Buch!

So wie man das Sich-voneinander-entfernen eingeübt hat, kann man auch wieder umschwenken.

Vlt. lest ihr das Buch gemeinsam? Bei einem Glas Rotwein? Die dunkle Jahreszeit beginnt jetzt wieder...

Wenn er nicht will, dann setze ihm die Pistole auf die Brust: Ich will aber!
Seine Bedürfnisse zu äußern ist wichtiger Bestandteil einer guten Partnerschaft. Man sollte nicht erwarten, dass der andere des einen Gedanken lesen kann. Und Ich-Botschaften senden: Ich fühle mich traurig. Ich bin enttäuscht. Ich bin mutlos...

07.10.2015 13:03 • #21


U
Das klingt nach einem langen unangenehmen Weg, auf den du dich begeben musst, liebe Mimi.... Und du musst! Für DICH! Du gehst sonst seelisch kaputt. Was ich dir aus meiner SchwieMu-Erfahrung sagen kann (ja, ich hatte ein ähnliches Exemplar wie deine und auch wir haben räumlich dicht aufeinander gehockt): Du solltest versuchen, härter zu werden. Übe vor dem Spiegel oder führe Selbstgespräche, wenn du allein bist (geht auch gut im Auto). Und zwar Selbstgespräche über Situationen mit deiner SchwieMu, in denen du verloren hast oder wünschtest, anders reagiert zu haben. Führe dir diese Situation vor Augen und übe, Gegendruck auszuüben. Nein zu sagen. Sie aus deiner Wohnung zu schieben. Übe es. Immer wieder. Dann kannst du es besser umsetzen am lebendigen Objekt. In diesem Familiengefüge hast du deine Position an letzter Stelle. Ändere das. Die Zeit spielt dir in die Hände. SIE ist die ALTE = wenig Zeit, immer weniger Kraft und Energie. Durch die Blume kannst du ihr das klarmachen. Habe ich damals auch getan. Sie hat es verstanden! Und du hast die Enkel. Das hat meine dann auch kapiert... Und - eventuell - hast du auch noch deinen Mann. Das sind Druckmittel, die man anwenden kann.
Übrigens: Ich bin damals (ist um die 20 Jahre her) ausgezogen. Mein Mann wollte seine Dreiecksbeziehung mit Mama nicht aufgeben. Danach hat er es getan.... Aber: Damals war auch noch kein Kind da. Das sind andere Voraussetzungen und ich war finanziell unabhängig. Insofern solltest du erstmal zusehen, deinen Mann in dein Boot zu holen. Es existiert ein Bruder? Hat der guten Zugang zu deinem Mann? Kannst du mit ihm reden, damit er als eine Art Mediator auftritt?
Aber Tacheles wirst du reden müssen.
Ich weiß, es ist furchtbar schwer. Aber allein darüber mit deinem Männe offen zu sprechen, ja, auch zu weinen, wird dir schon gut tun!
Kopf hoch!

07.10.2015 13:15 • #22


Urmel_
Also ganz ehrlich, wenn ich in so einer Situation gefangen wäre, und es ist eine Gefangenschaft, dann würde ich, wie Tara schon schreibt, schauen, dass mein Seelenheil dabei nicht zu kurz kommt.

Gegen einen Auszug sprechen zu viele Gründe. Damit meine ich die Kombination von wirtschaftlichen und emotionalen Zwängen. Die ganze Sache wäre selbst mit einem Partner, der voll hinter einem steht, kein Spaß.

Und deswegen rate ich Dir folgendes: such Dir eine kleine Wohnung in 10 Minuten Radweg zu der Mutter-Sohn-WG.

So lässt Du allen ihren Willen und entscheidest für Dich, dass Du ein erwachsener Mensch mit Bedürfniossen bist. Würde ich knallhart durchziehen. Ich lass mich doch nicht von einem Muttersöhnchen und seiner Henne vereinnahmen. Sollen die ihre Kuscheltour doch alleine durchziehen. Kindergarten in Kombination mit emotionaler Erpressung.

07.10.2015 14:03 • x 1 #23


M
Gestern Abend dachte ich mir, ich fasse mir ein Herz und rede mal mit meinem Mann. Auch weil er mich seit - ähhhhm, weiß ich gerade nicht wie lange das her ist - in den Arm genommen hat. Er merkte wohl, dass ich wegen der Urlaubsrückkehr seiner Mutter etwas geknickt war.

Was war dann? Schwiegermutter kam, sah und siegte. Er saß dann abends unten bei ihr. Die Kinder schliefen schon fast und ich saß vorm Fernseher. Nach einer Weile wurde es mir zu blöd und ich ging auch ins Bett.

Super...

Urmel: Herrlich, wie erfrischend direkt du das schreibst

08.10.2015 09:53 • #24


_Tara_
Zitat von Mimi84:
Gestern Abend dachte ich mir, ich fasse mir ein Herz und rede mal mit meinem Mann.

Ja - und was habt Ihr geredet? Du so ... ? Und er so ...?

08.10.2015 10:00 • #25


M
Na nix. Sie kam früher als erwartet nachhause, da ihr Sohn und dessen Frau sie vom Flughafen direkt nachhause gefahren haben. Also saßen sie alle unten und ich hab gewartet und gewartet. Ich hatte angenommen, dass er sie nur kurz begrüßt und gut ist. Aber Pustekuchen. Ich kann nicht so gut schauspielern um eine Freude über ihre Rückkehr vorzugaukeln.

Unser letzter Wortwechsel gestern war Oh, bist du schon im Bett? Jaaa, ich wollte schon eine Vermisstenmeldung aufgeben.

08.10.2015 11:29 • #26


Urmel_
Liebe TE,

auch wenn es schwer fällt, aber alles darfst Du nun auch nicht auf die Goldwaage legen. Klar passt der Abend in die allgemeine Entwicklung, aber sich in der eigenen Wohnung zu verstecken und Frust aufzubauen, weil die Familie unten sitzt, ist keine gute Taktik.

Ich habe Bedenken, dass Dein Mann nun wegen allen Dingen unterbewusst angefeindet wird. Damit will ich nicht urteilen, sondern darauf hinweisen, dass die Dinge mitunter schon eine Eigendynamik entwickeln, die tendenziell destruktiv ist.

Also wie auch immer, aber Du musst mal (ohne Drama) einige Tage andere Luft um die Nase haben. Dich mal etwas erholen, mal den Kopf etwas abschalten. Hast Du eine Freundin, die Du für zwei Tage besuchen kannst?

08.10.2015 11:36 • x 2 #27


G
Hallo Mimi,

lese bitte nochmals den Smalltalk zwischen Urmeli und Gast78 durch!
Versuche deinen Mann wieder zu entdecken und umgekehrt.
Ihr seid nicht mehr zusammen, ihr seid nebeneinander!
Dadurch auch die Spannungen und Unzufriedenheit.

Die Ratschläge auf dem Tisch hauen, Schlüssel austauschen und Co.
Diese bringen dich keinen Schritt weiter. So habt ihr bald einen Krieg und dein Mann ist nicht zu beneiden.
Was soll er denn machen, hier ist die Frau, da die Mama!
Wenn ihr wieder ein Paar sind, setzt euch mit der Mama zusammen.
Erzähle ihr wie du leidest, was dir nicht passt und bitte um Hilfe.
Sei ein Diplomat, sei kein Krieger. Gib ihr die Hand, umarme sie!
Wenn du nett zu ihr bist, wird dein Mann dich eher unterstützen als wenn du seine Mutter als die Ursache all eurer Probleme siehst.
Sie ist es auch nicht, da bin ich mir sicher!

Vielleicht nimmt sie das zu selbstverständlich, jetzt wo sie eine Witwe ist, dass sie zu euch gehört. Vielleicht zu forsch, vielleicht zu grob. Aber im Herzen will keine Mutter ihrem Kind was schlechtes.
Das ist bei euch irgendwann so eingespielt, du selbst hast nicht rechtzeitig Stop gesagt. Und so kam wie es kam.

Versucht erst ein Paar zu werden, die Zweisamkeit zu entdecken.
Und dann redet mit der Mama.
Ausziehen kann man immer noch, wenn es nichts bringen sollte.
Ihr vermietet euren Hausanteil und holt euch für das Geld eine neue Bleibe.
Findest du den Mann nicht, wirst du auch keine gute Schwiegermama finden.

Und wie der Urmeli sagt:
Zitat:
auch wenn es schwer fällt, aber alles darfst Du nun auch nicht auf die Goldwaage legen.


LG Gästin

08.10.2015 12:13 • x 1 #28


G
Zitat:
Schwiegermutter kam, sah und siegte. Er saß dann abends unten bei ihr. Die Kinder schliefen schon fast und ich saß vorm Fernseher. Nach einer Weile wurde es mir zu blöd und ich ging auch ins Bett.

Vielleicht ist die Schwiegermutter eine Furie, ich weiß es nicht. Aber du bist auch nicht ohne!
Er geht die Mutter begrüßen, du bleibst am Fernseher.
Warum?
Mitgehen, begrüßen, ausfragen und danach den Mann freundlich ins Bett mitnehmen!
Du willst beachtet werden, wobei du selbst das Gegenteil machst.
Sie ist die Frau, die dir diesen Ehemann geboren hat.
Und irgendwann kannst du diese Rolle auskosten, wenn deine Kinder so ein Verhalten als normal und anerzogen empfinden.
Jede Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Wer nichts gibt, kann auch nichts nehmen.

08.10.2015 13:17 • x 1 #29


M
Als Furie würde ich sie nicht bezeichnen. Sie ist herrisch, gnadenlos neugierig, ein Lästermaul usw. Sie hat aber auch gute Seiten, wie jeder Mensch: sie kann anpacken und ist fleißig, für ihre Enkel würde sie ihr letztes Hemd geben.

Ich will mich nicht als Heilige oder fehlerfreie Person hinstellen. Ich mache vieles falsch, das weiß ich. Wahrscheinlich ist es wohl auch das, was ihm auf den Zeiger geht. Seine aufdringliche Mutter, die ihn behandelt wie 5 und seine launische, zickige Ehefrau. Ich konnte einfach kein Interesse heucheln an dem Abend.

09.10.2015 08:51 • #30


A


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