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Alles zerbricht - es tut so schrecklich weh

Heike2018
Duall-1,
was ist denn bei dir passiert?

16.09.2018 11:53 • #16


E
Zitat von Heike2018:
Also wir sind seit 2 Wochen richtig getrennt. Aber da es sehr schwer ist eine Wohnung zu finden, wohnen wir noch zusammen. Und das ist sehr schwer. Wir müssen aus einer Liebesbeziehung eine WG machen.


Dann ist es klar, dass er das nicht akzeptiert. Und dazu kommen offenbar seine zwanghaften Ängste. Mich wundert allerdings schon, warum in den 11 Jahren eurer Beziehung nicht mal das Thema Therapie wegen der Probleme angesprochen wurde.

16.09.2018 12:37 • #17


A


Alles zerbricht - es tut so schrecklich weh

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Heike2018
Das Thema Therapie wurde angesprochen. Ich habe erst lange selbst versucht, seine Ängste zu heilen und ihm in allem Mut zu machen. Dann habe ich gemerkt, dass die echt tief sitzen und ihm geraten, mal zum Psychologen zu gehen. Dann hat er sich aber nie eingestehen wollen, dass es wirklich so schlinm ist. Er hat dann immer gesagt ich bin nicht krank, obwohl er sonst so gerne krank war mlt lauter anderen Sachen. Aber sich das psychologische einzugestehen ging nicht.
Tja und dann habe ich das Thema halt sein gelassen. Im Nachhinein denke ich mir, dass das mein größter Fehler war. Ich habe zu oft zuviel akzeptiert und war nie konsequent genug. Ich habe ja auch immer wieder alles gemacht. Den Haushalt, den Garten, das Handwerkliche im Haus, mich darum gekümmert, dass wir regelmäßig reden, darum, dass wir auch mal an andere Orte fahren als seine altbeksnnten, dass wir Dinge erleben und die Welt sehen, dass wir soziale Kontakte haben und pflegen (Er sagt immer er hat ja keine Freude und kennt ja niemanden).

Irgendwie habe ich mich daran überarbeitet und ich schätze mal, dass ich sowas wie ein Helfersyndrom habe

16.09.2018 12:51 • x 1 #18


Heike2018
Es gibt Tage, da überlege ich ob ich nicht bescheuert bin, diese Beziehung nach so langer Zeit aufzugeben. Zumal er immer sagt, dass er sich ändern will und alles anders machen. Aber ich traue ihm diese Veränderung gar nicht mehr zu. Ich habe den Glauben und die Hoffnung verloren, dass dieser Mensch sich wirklich verändern kann. Manche Dinge sitzen einfach zu tief.
Und ich fühle mich nicht gut dabei. Warum hat er das so viele Jahre lang denn nicht ernst genommen? Ich habe ihm immer wieder gesagt, gerade in den letzten Monaten, dass ich das nicht mehr lange aushalte, wenn ich die ganze Arbeit habe und er liegt am Wochenende nur rum.
Wenn ich ihn dann gefragt habe, warum er keinen Antrieb hat, dann kommt weil ich auch mal entspannen will. Ja toll, aber was bedeutet das? Ich habe auch lange Arbeitstage und mache danach trotzdem noch den Abwasch, etc.
Ich verstehe diese Haltung nicht. Das liegt aber auch an Frust bei seiner Arbeit. Er fühlt sich nie richtig ernst genommen und hat schon sehr oft den Job gewechselt deswegen. Aber ich glaube das liegt auch an ihm selbst. Er sagt ja auch nie was zu seinen Chefs und macht sich nicht bemerkbar wenn er ein Problem hat Und Schuld daran sind aber die anderen.

16.09.2018 13:15 • #19


E
Offenbar hat er einige Probleme mit sich selbst. Du bist jedenfalls nicht dafür da, seine Probleme zu kompensieren. Wenn Du das alles nicht mehr kannst und willst, ist die Trennung das Richtige.

16.09.2018 15:12 • x 1 #20


V
Hallo Heike,
in deiner Tonlage erkenne ich meine EX in der Beziehung wieder. Auch ich habe meiner EX einiges zugemutet, hab mich stellenweise zu sehr darauf verlassen, dass sie die Dinge regelt, hab ihre Bedürfnisse nicht richtig wahrgenommen.
Sie hat sich getrennt, sie hat mich nicht mehr als Mann, sondern als ein weiteres Kind gesehen. Das was ich gerade angerissen habe, habe ich dann sukzessive für mich erkannt und inzwischen vieles davon gelöst. Warum schreibe ich das? Ich hätte es in der Beziehung nicht gemerkt, sie hat es oft angesprochen, ich hab es einfach nicht verstanden.
Ich möchte dich auch ermutigen, zu dir zu stehen und die Beziehung fair zu beenden. Du kannst ihn nicht ändern. Vielleicht hilft ihm die Trennung dann sogar, seine Probleme selbst anzugehen. Trennung ist immer Mist, aneinander zugrunde gehen aber noch mehr. Alles Gute!

16.09.2018 16:39 • x 3 #21


Heike2018
Zitat von AlexH:
Offenbar hat er einige Probleme mit sich selbst. Du bist jedenfalls nicht dafür da, seine Probleme zu kompensieren. Wenn Du das alles nicht mehr kannst und willst, ist die Trennung das Richtige.


Ja. Leider.

17.09.2018 07:32 • x 1 #22


D
Zitat von Heike2018:
Es gibt Tage, da überlege ich ob ich nicht bescheuert bin, diese Beziehung nach so langer Zeit aufzugeben. Zumal er immer sagt, dass er sich ändern will und alles anders machen. Aber ich traue ihm diese Veränderung gar nicht mehr zu. Ich habe den Glauben und die Hoffnung verloren, dass dieser Mensch sich wirklich verändern kann. Manche Dinge sitzen einfach zu tief.


Wenn man über ein Jahrzehnt (!) dezent und/oder deutlich darauf hinweist, sich zu ändern, dann glaube ich, wird sich dieser Mann diesbezüglich nicht mehr ändern können. Die wenigsten Menschen mit so einem Hintergrund können das - schon gar nicht ohne professionelle Hilfe, denn etwaige Rückschläge sind dann immer noch möglich.

Deine Position war/ist mehr als eine Partnerin, das hast Du richtig erkannt. Bei allen von Dir aufgeführten Situationen hätte es durchaus Lösungspotential gegeben. Augenscheinlich war Deinem Mann dieses aber nicht willentlich nahezubringen. Warum auch? Er hatte ja Partnerin, S.-Gespielin, Mutter, Putze (sorry für den Ausdruck) und Therapeutin in einer Person.

Du hast lange an der Beziehung festgehalten - zu lange, wie ich finde. Nach elf Jahren erst den Stöpsel zu ziehen, ist ein bisschen spät, oder? Klar denkst Du Dir da: Jetzt habe ich so lange dieses Spiel mitgemacht, es muss doch irgendwie weitergehen.

Dir wird aber nichts anderes übrigbleiben, als die Spirale zu durchbrechen. Ein Mann, der nicht im Haushalt mithelfen kann/will, ist m.E. schon mal ein sehr negativer Kandidat für eine Beziehung.

Wenn er Dir nicht mal zur Seite steht, wenn Du mal krankheitsbedingt ausfällt, ist das auch nicht gerade gentlemanlike.

Kein gemeinsames Konto zu haben, kann ich dagegen nachvollziehen, sollte es auch für Dich sein. Da heutzutage Beziehungen nicht mehr dauerhaft halten (jede 2.Ehe wird wieder geschieden, liest man oft genug), ist der wirtschaftliche Exodus nicht unwahrscheinlich. Habe ich selbst leidlich erfahren müssen, dazu noch in anderen Kategorien. Als Dank für fast 14 Jahre Treue und gemeinsames Konto bin ich insolvent - und meine Ex ist mit einem Geldopi zusammen, der Millionär ist. Egal.

Seine Probleme (die Deines Partners) sind signifikant und m.E. nicht lösbar. Da hätte man früher ansetzen müssen, vor allem mit professioneller Hilfe. Das kannst Du nicht leisten.

Ich denke, eine Trennung ist hier einfach das beste, weil er sonst nie auf dem Trichter kommt, an sich zu arbeiten. So hart das klingt.

Dir alles Gute.

L.G.

17.09.2018 07:51 • x 2 #23


S
Da hat es sich jemand auf deinem Rücken 11 Jahre ziemlich bequem gemacht. Sich mehr oder weniger überhaupt nicht am Haushalt zu beteiligen bzw. dann alles so zu machen, dass mehr Schaden angerichtet ist, ist ätzend.

Mich wundert, dass du das so lange mit dir hast machen lassen. Da muss dein Helfer-Syndrom wirklich schon riesig sein oder aber du hast ihn wirklich sehr geliebt. Aber du kannst nicht seine Partnerin, seine Mama und seine Therapeutin zugleich sein. Auch wenn er jetzt meint, er könne sich ändern, stellt sich schon die Frage, ob er das dauerhaft wirklich hinkriegen könnte. Vermutlich kommt seine Erkenntnis für dich jetzt einfach zu spät. Irgendwann verschleißt sich vieles, auch Gefühle.

Wie regelt ihr denn das im Moment? Versorgst du ihn immer noch mit? Ich würde das sofort abstellen. Er ist ein erwachsener Mann und muss gucken, wie er an eine warme Mahlzeit kommt.

Versuche dich abzugrenzen so weit du nur irgendwie kannst. Könnt ihr euch denn in der Wohnung so organsieren, dass jeder wenigstens ein eigenes Zimmer und damit einen Rückzugsort hat? Da wirst du viel Kraft brauchen die nächste Zeit und auch sehr an dir arbeiten und über dich nachdenken müssen, warum du das 11 lange Jahre mitgemacht hast.

Ob dein Freund seine Probleme angeht, das kannst du nicht beeinflussen. Er ist erwachsen und für sich und sein Leben selbst verantwortlich.

17.09.2018 07:58 • x 2 #24


Heike2018
Ja. Ich habe ein Zimmer als Rückzugsort. Trotzdem reden wir miteinander. Er will das alles zusammen aufarbeiten und sich therapieren um alles zu verändern und für mich da zu sein. Er sagt er will um die Beziehung kämpfen. Aber ja, irgendwie kommt das zu spät und meine Gefühle sind schon so weit weg von ihm.

Ich habe früher einfach alles damit entschuldigt, dass er so eine unsensible Erziehung genossen hat.

Am Anfang hatte er ja wirklich richig krankhafte Macken. Oder eigentlich auch heute noch.

Das muss man sich mal vorstellen. Er hat ja im Grunde keinen Tag ohne irgendwelche Krankheitssymptome verbracht. Er hatte einen Reizmagen und nie was zu essen vertragen, er hatte jedes Wochenende Kopfschmerzen, wenn es ums Putzen ging, hatte er Kreislaufschwäche, ....
Ausserdem was auch immer in der Apothekenumschau stand, das musste vermieden werden. Und ständig diese Ängste. Als hier diese Ehec-Geschichte war, konnte er 3 Jahre lang keinen Salat mehr essen oder nicht zum Asiaten essen gehen (da waren ja Sprossen dran).

Zum Glück hat sich dieses Verhalten nach all den Jahren geändert. Aber es bleiben halt so viele so ähnliche Baustellen. Er kann sich ja körperlich auch gar nicht anstrengen. Jeder Schweisstropfen ist Anlass um sich hinzusetzen und eine ellenlange Pause zu brauchen.
Wenn wir schwimmen gehen wollen, ist das Wasser zu kalt. In der Ostsee baden geht sowieso nicht, da kommen ja Wellen und ausserdem sind da Quallen drin.

Bei ihm besteht das ganze Leben auch solchen Kann ich nicht, geht nicht Gedanken.

17.09.2018 08:29 • x 1 #25


S
Da hast du dir aber was ausgesucht und aufgeladen. Ich kann gut verstehen, dass du einfach mal wieder leben magst, Dinge tun, ohne damit konfrontiert zu sein, warum er das nicht will oder nicht kann und im Vorfeld bereits seine Grenzen in deinem Kopf zu haben.

Es ist bestimmt sehr schlimm, wenn man viele solcher Ängste und Zwänge hat, aber eine Aussicht, dass sich da zügig was bessert, die kann ich immer weniger sehen je mehr du über ihn und euer Leben schreibst.

Entweder du trägst das alles mit - im Extremfall bis an dein oder sein Lebensende, oder aber du entscheidest dich für dich und ein Leben, das für dich lebenswert ist und dir Spaß macht.

Wenn er bis zu deiner Trennung keine Veranlassung gesehen hat, sich mal um sich zu kümmern und sich helfen zu lassen, liest sich das jetzt für mich nur halbherzig oder unter Zwang, weil er nicht alleine sein will. Bleib bei deinem Weg, was er dir zugemutet hat und du dir hast zumuten lassen an Beschränkungen ist für mich fast maßlos und wird sich in der Tendenz auch nie ändern. Vielleicht würde er das eine oder andere in den Griff bekommen, aber ein unbeschwertes Leben würde das nie mit ihm.

17.09.2018 08:37 • x 1 #26


Heike2018
Sabine 49, ja da muss ich dir leider recht geben in allen Punkten.

Mit tut es nur so unendlich weh, dieses Kind von mir aufzugeben. Man gibt doch niemanden einfach auf, nur weil er solche Probleme hat. Es schmerzt so sehr, jemanden, der vielleicht nichts dafür kann, im Stich zu lassen. Das ist die eine Sorte Gedanken, die ich habe.

Die andere Seite ist, dass ich mir denke, dass er das alles wirklich nur aus Bequemlichkeit macht (unbewusst wahrscheinlich, ändert aber nichts daran). Und dann kann ich besser loslassen. Er ist ja auch kein Kind. Aber für mich ist es unendlich schwer nach so vielen Jahren Kampf einfach alles als gescheitert zu akzeptieren.

Wir waren bei einer Paartherapeutin vor 2 Monaten. Und die Dame war total erschrocken und meinte, er müsse dringend in eine Einzeltherapie. Die hat er jetzt auch, aber das läuft natürlich langsam alles. Zu langsam für mich.

17.09.2018 08:50 • #27


S
Er ist erwachsen und er hat Verantwortung für sich zu tragen. Du hast über ein Jahrzehnt versucht damit umzugehen und alles hinzunehmen.

Jetzt kannst und willst du nicht mehr. Nach einer so langen Zeit, fällt es dir natürlich auch schwer, die Verantwortung loszulassen, die du dir aufgeladen und gespürt hast, die aber nie hätte deine alleinige Verantwortung sein sollen.

Möglicherweise hättest du so wie jetzt schon vor Jahren reagieren sollen, aber das hast du nicht und immer weiter gemacht. Du hast ihm soviel gegeben, wie du konntest und jetzt kannst und willst du nicht mehr. Dafür brauchst du dich nicht rechtfertigen und auch kein schlechtes Gewissen haben, obwohl es sich bestimmt regt. Hast du dir ja über ein Jahrzehnt antrainiert bzw. antrainieren lassen.

Vielleicht hilft es dir ein bisschen, wenn du dir sagst, durch eure Trennung kann und muss er sich seinen Problemen stellen und du kannst endlich wieder dein Leben leben, Kraft tanken und dich mal um dich kümmern.

17.09.2018 09:07 • #28


E
Zitat von Heike2018:
weh, dieses Kind von mir aufzugeben.


Er ist kein Kind. Er ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Und ausserdem willst Du doch einen Partner an deiner Seite oder?

17.09.2018 09:13 • #29


Heike2018
Klar. Darum geht es. Ich habe das zu lange nicht verstanden.

17.09.2018 10:23 • x 1 #30


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