Allgemeines zum Thema Umgangston

@BernhardQXY
Was ich an deinen Beitragen immer sehr schätze, ist das Zurückkommen auf die eigentlichen Fragen der TE. Dafür wirst du manchmal sehr angegangen und wie ich finde auch provoziert.

Du bleibst dann trotzdem bei dir und verhinderst damit die Explosion. Ich würde mir in Bezug auf den Umgangston hier wünschen, dass einige Foristen das anerkennen. In der Ruhe liegt oft sehr viel Kraft.

Zitat von Heavydreamy:

Konstruktive Kritik kann nicht jeder und dafür hilft eben dann nur das Blockieren.

Naja, ein gewissen Maß an Empathie ist Voraussetzung für den zwischenmenschlichen Umgang und kein Frust ablassen unter dem Deckmantel der anonymen Forumswelt. Blockieren ist für mich ein Weglaufen auf Basis technischer Möglichkeiten.

Bei mir war es so, dass ich mir vor 5,5 Jahren als AF jeden einzelnen Post zu Gemüte gezogen habe und schnell wieder auf den Weg kam. Inhaltlich war da viel Wahres und Direktes bei, damit konnte ich umgehen.
Ignoriert, leider erst viel zu spät, habe ich Beiträge, in dem es nur darum ging, mich kleinzumachen mit Hilfe von Fäkalsprache und Lästereien. Einige PN s musste ich sogar melden. Da ging es auch um Androhung von Gewalt mir ggü.

Was mr auffällt, dass es z.Zt. einige Threads gibt, die inhaltlich nicht weiterlaufen. Eine Frau, die ihren betrügenden Mann festklammert, ein Mann, der um seine Frau kämpft, und eine Frau, die gerade einen toxischen Weg einschlägt, um die Affären ihres Mannes zu verarbeiten und auf der Suche ist, sich wieder zu spüren.

Viele dieser User haben schon viel Häme eingesteckt. Aber auch sehr viele gute produktive Sachen.

Ich frage mich:

Ärgert es User, wenn ihre Ratschläge überlesen oder nicht angenommen werden so sehr, dass sie übergriffig werden?
Vielleicht fehlt uns da die Vorstellungskraft, dass nicht alle Menschen so funktionieren, wie es sein sollte oder, in unserem Empfinden, nötig wäre.
Oder ist das persönlicher Frust, der raus muss?

Zum TE: ich finde, weder die Seite der Betrogenen noch die der AF ist erstrebenswert. Ich kenne beide Seiten, die letztere mehr.

Erstrebenswert ist doch ein Leben, das einen glücklich macht und zufrieden stellt und keinem wehtut (am wenigsten einem selber). Und ich behaupte, dass man erkennen kann, wer ein solches Leben führt hier im Forum und wer nicht.

Zitat von Tacheles:

Ich bin wie ich bin und bleibe so auch dann, wenn mich eine Gruppe deswegen ausschließt. Das ist mein Akt der Selbstfürsorge.

Um Dich auszuschließen müsste man erst mal wissen, wer Du bist.
Würdest Du zu Dir selbst stehen, damm hättest Du unter Deinem Nick geschrieben.
Hab ich damals auch, als ich ein Thema angesprochen habe, das nicht unbedingt angenehm war.

@Felica2024

Ich finde da schreibst du etwas sehr Wahres. Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass einige User die Anliegen der TE als Fälle sehen, die zeitnah gelöst werden müssen. - Viele Situationen der TE sind aber über Jahre ider Jahrzehnte entstanden und werden sie nicht über Nacht ändern. Vor allem wenn die Ratschläge gar nicht zu ihnen passen.

Zitat von Felica2024:

Und ich behaupte, dass man erkennen kann, wer ein solches Leben führt hier im Forum und wer nicht.

Spannend im RL traue ich mir das gut zu, im Forum bin ich mir da nicht so sicher.

Zitat von nalea:

Ich finde da schreibst du etwas sehr Wahres. Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass einige User die Anliegen der TE als Fälle sehen, die zeitnah gelöst werden müssen. - Viele Situationen der TE sind aber über Jahre ider Jahrzehnte entstanden und werden sie nicht über Nacht ändern.

Gegenperspektive: viele der Situationen sind sicher über Jahre entstanden, dann aber auch, weil es an allen Ecken Enabler gab. Ich kann im Forum nur nach Bauchgefühl agieren und wenn mir das beständig sagt, hier geht es nicht darum, daß jemand Veränderung sondern nur Aufmerksamkeit möchte, dann finde ich das völlig in Ordnung, das so zu schreiben.

Und ich finde es auch so insgesamt ein bissl übertrieben, an alle Mitschreibenden Altruismus als Maßstab anlegen zu wollen. Der Eingangsbeitrag zeigt doch sehr gut, daß wir hier alle aus eigenen Motiven schreiben.

@tacheles inhaltlich verstehe ich dich, aber Formalkritik in gleicher Form ist halt jetzt nicht so der Flex. Und sieh es mal so, wann immer zwei erwachsene, tolle Frauen sich im Forum um die Existenzberechtigung einer Affäre streiten, lacht sich ein kleiner, dummer, untreuer Mann ins Fäustchen.

Zitat von E-Claire:

Spannend im RL traue ich mir das gut zu, im Forum bin ich mir da nicht so sicher.

Ich denke, Du hast verstanden, wie ich das meine.
Sicher kann man sich nie sein, nicht mal im RL in seiner näheren Umgebung, wie ich gerade wieder im Freundeskreis feststellen musste.

Zitat von Felica2024:

nicht mal im RL in seiner näheren Umgebung, wie ich gerade wieder im Freundeskreis feststellen musste.

Das tut mir sehr leid.

Zitat von SchlittenEngel:

Komischerweise, löst dies aber bei einer gewissen Gruppe immer den Reflex aus, Affären generell als Opfer von Verfolgung darstellen zu müssen und Fronten aufzumachen , egal wer kritisiert. Warum ? Wird die Zugehörigkeit zu dieser speziellen Gruppe so gebraucht, weil man ja draußen normalerweise noch mehr isoliert damit ist?

naja, lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wenn hier irgendjemand einen Thread aufmacht mit Fremdgeher-Inhalt, dann sind die Affärengegner relativ schnell an Ort und Stelle und lassen sich aus. auch dafür gibt es Gründe und die sind nicht neue, nicht monogame Teilnehmende . Ein Darüberstehen kann keine der Gruppen für sich beanspruchen.

Zitat von SchlittenEngel:

Komischerweise, löst dies aber bei einer gewissen Gruppe immer den Reflex aus, Affären generell als Opfer von Verfolgung darstellen zu müssen und Fronten aufzumachen , egal wer kritisiert. Warum ? Wird die Zugehörigkeit zu dieser speziellen Gruppe so gebraucht, weil man ja draußen normalerweise noch mehr isoliert damit ist?

Ich melde mich mal zu Wort.
Was mich lange gestört hat oder immer noch stört, sind immer die gleichen Phrasen wie warum habt ihr nicht miteinander gesprochen vorher oder wer liebt, der betrügt nicht oder du hast es scheinbar nötig oder bevor man eine Affäre eingeht, trennt man sich.... etc....
Keines davon hat je zu meiner Geschichte gepasst. Es waren, ich hoffe nett gemeinte, aber in meiner Geschichte, völlige unpassende Sprüche. Dieses habe ich auch mehrmals kundgetan.Und dann ging es wieder los.

Ganz ehrlich: ich danke jedem für die Zeit, die sie/er sich für mich genommen hat. Aber wir und unsere Geschichten sind nicht alle gleich, genau, wie der Kummer/das Trauma bei den Betrogenen auch nicht gleich groß ist.

Daher gehöre ich keiner Gruppe oder Front an.

Zitat von SchlittenEngel:

Eigentlich wäre meine Wahrnehmung, dass in der realen Welt Affären sogar eher kritischer gesehen werden,

Finde ich nicht, denn es gibt hier weniger Affärengeschichten als draußen in der realen Welt. Ich bin ca. 25 Jahre verheiratet, und man muss förmlich Paare mit ähnlichen Zahlen suchen, die lebenslang mongam gelebt haben.
Und nein, ich habe keinen umtriebigen Bekanntenkreis, es sind einfach nur Beobachtungen, die ich tätige. Nachbarschaft, Kollegen, alles.

Vor kurzem gestand mir eine Kollegin (30 Jahre verheiratet) die Affäre ihres Mann vor 12 Jahren. Sie winkte ab und meinte, Fehler machen wir alle mal.

Die Grundmeinung, dass Affären entweder zur Trennung und/ oder zur Paartherapie führen, finde ich hier. Da draußen sind es u.a. Menschen, die sich die 2. Chance geben....es mag dauern, bis sich Vertrauen wieder einstellt, aber es scheint vielfach zu klappen.

Ich lese nur äußerst selten im Affärenforum. Ganz einfach, weil es mich auch im realen Leben stört Mitwisserin von einer zu sein. Ich höre ungern die Rechtfertigungen warum die Affäre unausweichlich war, dass (meist) die betrogene PartnerIn die Affäre durch ihr Verhalten überhaupt erst verursacht hat, und der arme Mann nur deshalb zu der soviel besseren AF flüchten musste etc. pp.

Ich finde es deshalb dann immer schlimm, wenn einige User ihr eigenes Affärenthema in jeden anderen Thread schleppen. - Es gibt in diesem Forum auch einen Thread Treffpunkt für Angehörige mit Demenz. Dort wird sich sehr empathisch ausgetauscht und praktischer Rat gegeben. - Die User dort bleiben mit ihrem Thema jedoch in dem Thread, und erwähnen das Thema nicht in jedem anderen Thread, der irgendwo eröffnet ist.

Warum das so ist? Ich spekuliere mal, dass die User wissen wie belastend ihr Nichenthema sein kann und dass nicht jeder Thread von den Erfahrungen mit Demenzkranken profitiert. - Ich will niemandem vorschreiben was er oder sie wo schreiben soll, aber vielleicht wäre es mal sinnvoll sich zu überlegen, was passiert, wenn man mit einem emotional geladenen Seitenthema reingrätscht, das erst einmal nichts oder wenig mit dem Anliegen des TE zu tun hat. Mal so als Idee.