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Allgemeines zum Thema Umgangston

MissLilly
@Fenjal
Das deine Eltern bereits verstorben sind tut mir aufrichtig leid.
Darf ich fragen, ob deine Eltern zeitgleich und innerhalb eines Tages verstorben sind?

Zitat von Fenjal:
ich weiss allerdings, wenn Entscheidungen zu treffen sind, dass vor allem Angehörige sich schwer tun und auch wenig bereit sind z.b. 3 Wochen in die Nähe der Eltern zu ziehen um Erreichbarkeit zu realisieren.

Ich stimme dir absolut das sich die meisten Angehörigen sehr schwer damit tun Entscheidungen zu treffen, insbesondere dann je schwerwiegender und endgültiger sie sind. Und ja, wenige sind dazu bereit z.B 3 Wochen in die Nähe der Eltern zu ziehen um Erreichbarkeit zu realisieren. Bei den meisten ist das allerdings nicht deswegen so, weil sie keine Lust hätten oder zu bequem dafür sind, sondern weil ihnen in hierfür in aller erster Linie die finanziellen Mittel und neben ihrem Beruf schlicht die Kapazitäten dazu fehlen. In jedem Fall aber ist die Wahrscheinlichkeit aber deutlich höher, dass sie sich für eine angemessene Unterkunft kümmern, die sich in ihrer Nähe befindet. Ein Berufsbetreuer orientiert sich nur danach was das Budget hergibt und wo schnellst möglich ein Platz frei ist.

Zitat von Fenjal:
ch kann dir viele Beispiele nennen, wie Kinder ihre Zugewandtheit zeigen können, z.b. Frage eines Sohnes: glauben Sie, dass ich mir schon morgen einen schwarzen Anzug kaufen muss? Usw usw usw

Und leider redest du wieder am Thema bzw der von mir angesprochen Gruppe vorbei. Denn bei einem Sohn der so etwas fragt, kann man wohl offenkundig nicht von emotionaler Zugewandtheit sprechen.

04.08.2025 22:08 • #661


Fenjal
@MissLilly dazu,.. wenn dir Eltern oder Großeltern wirklich wichtig sind, kannst du dir eine berufliche Auszeit nehmen, .damals waren es 6 Monate, natürlich kannst du dann weder urlauben noch 300 km entfernt wohnen bleiben.
Diese Zeit kommt nicht wieder, wenn sie gegangen sind und du ihnen wirklich zugewandt warst, wird es dir leid tun, wenn du mit vielen großen Abers aufgewartet hast.
Daher kann ich Leute, die mit Worten beteuern,.... aber, wenn Einsatz gefordert wird, mit...aber, aber kommen, nicht wirklich ernst nehmen.
Ein Rechtspfleger folgt der Patientenverfügung und im Teamgespräch ist er zugewandt, er ist weniger im Aber.

04.08.2025 22:18 • x 3 #662


A


Allgemeines zum Thema Umgangston

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VictoriaSiempre
Zitat von Fenjal:
Ich kann dir viele Beispiele nennen, wie Kinder ihre Zugewandtheit zeigen können,

Das gibt es sicherlich alles auch, ich will das überhaupt nicht bestreiten. Aber ich behaupte mal, dass das nicht die Mehrheit ist. Viele, viele Menschen reiben sich in der Pflege oder auch „nur“ der Betreuung von nahestehenden Personen auf; hier ebenfalls nachzulesen im Thread „Angehörige mit Demenz“. Der Dich vielleicht nicht so interessiert, weil Du da nicht so polarisieren und provozieren kannst?

Dadurch, dass die Menschen immer älter werden, sind oft eben auch die Angehörigen immer älter und haben evtl. schon eigene Zipperlein. Ich kenne etliche Fälle, in denen weit Ü60jährige mit der Betreuung ihrer weit Ü80jährigen Eltern zu kämpfen haben - und die machen das nicht mehr mit links und rund um die Uhr, weil sie es einfach selbst nicht mehr können und nicht, weil sie es nicht wollen.

Ich gebe Dir insofern recht, als dass jeder Mensch, egal wie alt, seine Dinge regeln sollte. Jeden kann es jederzeit treffen. Leider auch das (erwachsene) Kind, von dem man hofft, dass es sich dann schon „irgendwie“ kümmern wird.

Alles OT und hat nichts mit dem Umgangston hier im Forum allgemein und in Affärenthemen im Besonderen zu tun. Sorry

04.08.2025 22:23 • x 7 #663


Fenjal
@VictoriaSiempre zum einen, die Diskussion um dieses Thema ging nicht von mir aus.
Zum anderen ist meine Erfahrung, dass wirklich anspruchsvolle Pflege in Einrichtungen verschoben wird, oder 3 monatige ausländische 24/7 Kräfte für das häusliche Umfeld engagiert werden.
Auch ist in den meisten Fällen ein häuslicher Pflegedienst involviert, die wenigsten Angehörigen stemmen Pflege allein.
Ebenso wird bei geringfügigen zu erwartenden Einbrüchen direkt ein NA angefordert um einen Klinikaufenthalt einzufordern ( Drehtürpatienten).
Künftig wird sich daran einiges ändern. ( müssen)

04.08.2025 22:32 • x 1 #664


VictoriaSiempre
Zitat von Fenjal:
zum einen, die Diskussion um dieses Thema ging nicht von mir aus.

Hab ich auch nicht behauptet.

Zitat von Fenjal:
Zum anderen ist meine Erfahrung, dass wirklich anspruchsvolle Pflege in Einrichtungen verschoben wird,

Definiere „anspruchsvolle“ Pflege.

Zitat von Fenjal:
oder 3 monatige ausländische 24/7 Kräfte für das häusliche Umfeld engagiert werden.

Das funktioniert ja nur bei bestimmten Gegebenheiten. In ner Zweizimmerwohnung wird’s eng. Nicht jede Omi hat ein Häuschen im Wald.

Zitat von Fenjal:
Auch ist in den meisten Fällen ein häuslicher Pflegedienst involviert, die wenigsten Angehörigen stemmen Pflege allein.

Zum einen ist es immer schwieriger, einen häuslichen Pflegedienst zu finden. Zum anderen muss auch die zu pflegende Person mitspielen - mir fallen auf Anhieb 3 Fälle im Umfeld ein, wo die sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt und den Pflegedienst vergrault hat. Entweder weil „kann ich alles noch alleine“ oder „soll gefälligst Sohn/Tochter machen“ (egal, dass die Vollzeit berufstätig sind).

Zitat von Fenjal:
Auch wird bei geringfügigen zu erwartenden Einbrüchen direkt ein NA angefordert um einen Klinikaufenthalt einzufordern ( Drehtürpatienten).

Kenne ich so nicht. Mit Unterstützung eines Hausarztes funktioniert das vielleicht mal für 3 - 4 Tage. Länger nicht, auch nicht mit Drehtür. Aber ich wohne eben auch nicht im Wald oder auf ner Insel der Glückseeligkeit

Ich finde das Thema an sich sehr interessant und es kann und sollte auch kontrovers diskutiert werden. Asche auf mein Haupt, ich befeuer es ja auch grade, obwohl es überhaupt nicht in diesen Thread rein passt.

@Forenleitung : Könnt Ihr das Thema abspalten?

04.08.2025 22:51 • x 1 #665


Balu85
Mal so ganz salopp und herzlos gesagt.....es wird hier immer so getan als wäre das eine reine Willensfrage ob man jemanden pflegt. Dabei kann das schlicht und ergreifend auch nicht jeder. Sonst wäre es ja kein Beruf den man erlernen müsste. Dann ist auch immer die Frage nach den Umständen, wie viel Hilfe braucht diese Person usw.
2 Wochen ist was anderes als 5 ode 10 Jahre. Und gerade bei Demenz kommen noch die psychischen Belastungen hinzu. Gerade wenn die Patienten bösartig werden. Und das alles nebenher zum eigenen Job, Familie usw. Da ist es auch nur eine Frage der Zeit bis dann 2 nicht mehr können.
Wie gesagt, ich persönlich habe den Anspruch garnicht an meiner Tochter das sie mich später pflegt....falls es soweit kommen sollte. Da ist evtl. eine Einrichtung und regelmäßiger Besuch für mich auch die besser Lösung. Aber ich bin auch eher der Typ der lieber niemandem zur Last wird. Andere blühten im Altenheim oder Pflegeheim teils sogar noch einmal auf. Weil sie viel mehr Kontakt zu gleichaltrigen haben als allein zuhause wo sie kaum raus kommen. Natürlich alles abhängig wie viel noch alleine geht.

04.08.2025 22:52 • x 10 #666


Fenjal
@VictoriaSiempre du brauchst die Admins nicht zu rufen, ich verabschiede mich aus dem Thread, bevor es wieder zu Meldungen kommt.
Gute Zeit.

04.08.2025 22:54 • #667


VictoriaSiempre
Zitat von Fenjal:
du brauchst die Admins nicht zu rufen, ich verabschiede mich aus dem Thread, bevor es wieder zu Meldungen kommt.

Es könnte sein, dass sich die Welt tatsächlich nicht nur um Dich dreht!

Ich habe die FL nicht gerufen, um irgendwas zu melden. Sondern um das - für mich durchaus interessante - Thema „Pflege“ in einen evtl. besseren Rahmen zu packen. Hier geht es unter und gehört es auch einfach nicht hin.

Darüberhinaus bin ich zuversichtlich, dass Du Dich nicht verabschieden wirst

04.08.2025 23:08 • x 5 #668


MissLilly
NA? Ist schon spät..Bitte um Aufklärung:-)

04.08.2025 23:09 • #669


N
@Fenjal

Ausländische Pflegekräfte sind noch einmal ein eigenes Thema. Das ist eine auf beiden Seiten oft schwierige Situation. In der Regel haben sie einen Vertrag für drei Monate, dann kommt eine andere Kraft. Wenn man sehr viel Glück hat, entsteht ein Team von gleichen Kräften, die mit dem Senior gut zurechtkommen. Im ungünstigen Fall wechseln die Kräfte ständig und nicht jeder alte Mensch kann sich gut auf Neues einstellen. Was man schnell vergisst ist, dass Pflegedienste Ansprechpartner benötigen, die entscheiden wenn etwas gekauft oder getan wird. Und es fühlt sich auch nicht jeder wohl, wenn ständig morgens zwischen 6 und 8 Uhr fremde Menschen von einem Pflegedienst ins eigene Heim kommen, um den Senior, der bei einem wohnt zu betreuen. Es ist schon eine echte Hausnummer.

Zum Thema passt allerdings der Punkt Wertschätzung. Auch wenn man den Ballast nicht sieht, anerkennen, dass jeder Mensch eine Bürde trägt und deshalb jeder mit jedem vorsichtig umgehen sollte.

05.08.2025 05:58 • x 1 #670


B
Zitat von MissLilly:

Ja, gute Idee denn natürlich hab ich auch keine Ahnung und denke mir das alles nur aus

Danke für deine Ausführungen, es kommt immer auf den Einzellfall an und Berufsbetreuer (ich habe viel Achtung vor ihrem Job) sind für mich erstmal fremde Menschen.
Mir behagt es gar nicht, mein Leben jemand Fremden anzuvertrauen.
Wer so krank ist braucht auch die finanzielle Betreuung und alles drumherum.
Wer ein wenig wohlhabend ist, möchte diese Aufgabe nicht Fremden übergeben. Wer weiß, was der Betreuer mit dem Geld anstellt, in welchen Ecken es verschwindet.
Daher ist - für m i c h - ein Betreuer keine Option.
Beide Töchter haben von mir die Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Bankvollmachten.
Denen kann ich vertrauen, Fremden nicht.
Auch wenn es nicht oft vorkommt, manchmal ging es auch durch die Presse, wie unseriöse Betreuer sich bereichert haben.
Meine Töchter kann ich einschätzen, Fremde nicht.
Mein Schwiegersohn ist Arzt und alle kennen meine Wünsche.

05.08.2025 06:48 • x 2 #671


N
@Besserwisser60

Ein Tipp von mir. Eine deiner Töchter wird vielleicht mehr für dich tun oder das selbst so einschätzen. Das kann dazu führen, dass sie sich berechtigter fühlen könnte, dich komplett zu vertreten und über den Kopf der anderen Schwester zu entscheiden.

Häufig tritt nach den ersten Monaten, in denen viel organisiert und eingerichtet wird, bei einigen auch eine tiefe Erschöpfung ein oder sie merken, dass sie diese Aufgabe neben ihrem eigentlichen Leben nur unter Stress wahrnehmen können. Wenn du deinen Töchtern einen Gefallen tun möchtest, dann fügst du deinen Vollmachten hinzu, dass beide Töchter jederzeit Kontakt zu dir haben dürfen, ein gleiches Informations-, Auskunfts- und Besuchsrecht haben werden. Außerdem, dass die Tochter, die die finanzielle Seite betreut, der anderen Tochter jederzeit Einblick in die Einnahmen- Ausgaben Dokumentation geben muss. Die Dokumentation muss sie ohnehin führen, aber sie muss sie nicht unbedingt vorlegen. Das kann zu immensen Konflikten führen. Man kann auch eine Kontrollvollmacht einrichten, bei der die Hauptversorgende Tochter ihre Abrechnungen regelmäßig dem Amztsgericht vorlegt. Das wirkt zunächst wie Mehrarbeit, verhindert im Notfall aber Streit, Misstrauen oder sogar Anwaltsschreiben. Mit deinen Töchtern könntest du besprechen, dass diejenige, die mehr Einsatz leisten möchte, eventuell monatlich etwas Geld von dir erhält oder später aus deinem Erbe.

Wenn die Sonne scheint, kann man sich negative Situationen schlecht vorstellen und denkt, die beiden mögen sich, das wird schon. Hilf deinen Töchtern, indem du diese Punkte mit ihnen besprichst und sie in die Vollmachten mit aufnimmst. - Schreibt dir hier ein gebranntes Kind...

05.08.2025 07:08 • x 2 #672


B
Zitat von nalea:
Schreibt dir hier ein gebranntes Kind...

Das tut mir leid, aber danke für deine wertvollen Infos.

Ich möchte die Sache nicht überregulieren.
Eine Tochter wohnt in meiner Nähe, die andere 400km am Niederrhein.
Somit wird diejenige Tochter die Hauptlast tragen, die dichter an mir dran ist.
Die andere ist dann für Notfallzwecke gedachte, falls die Schwester nicht kann.
Ich gehe aber davon aus, dass ich noch uralt werde und dann friedlich schnarchend in meinem Bettchen entschlafe

05.08.2025 07:13 • x 2 #673


B
Zitat von Fenjal:
Es kann allerdings sein, Betonung auf Kann, dass z.b. eine Tochter, trotz schlechten Zustandes der Mutter, 4 Wochen mit der Familie nach Afrika fliegt, weil sich ihre Kinder und ihr Mann sooo sehr darauf freuen und überhaupt.....

Es kann auch sein, dass der Mutter und den Kindern der Himmel auf den Kopf fällt. Und dann?

05.08.2025 07:18 • #674


B
Zitat von VictoriaSiempre:
Könnt Ihr das Thema abspalten?

Warum? Lass doch laufen, ich finde der gesamte Thread ist ganzheitlich betrachtet ein wunderbares Beispiel für Umgangsformen untereinander, egal zu welchem Thema.

05.08.2025 07:20 • #675


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