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Als Erwachsene zerrütetes Verhältnis zu Eltern

M
Hallo !

Vorab kurz zu meinem doofen Nicknamen: Den hatte ich mir vor einigen Monaten ausgedacht, als ich hier landete und ein Thema aufmachte zu der Frage, wieviele kalte Duschen ich denn noch von einem Mann bräuchte. Schon bei Schreiben dieses damaligen Threads war mir klar, dass ich ja MEHR WERT sein müsse, als mir nur ständig kalte Duschen von einem Mann, in den ich damals verliebt war, abzuholen. Dieses Thema mit den kalten Duschen und des einseitigen Verliebtseins ist nun vorbei - ich habe es geschafft, mich zu lösen.
Dieses nur vorab, damit bitte keiner denkt, ich wäre überheblich. Wenn ich jetzt, bei Erstellung dieses neuen Themas meinen Nocknamen neu aussuchen könnte, hätte ich sicher einen anderen Nicknamen ausgesucht.

Jetzt aber zum neuen Thema: Ich suche Hilfe und / oder Austausch.

Ich bin über 40, weiblich. Seit geraumer Zeit habe ich zu meinen Eltern ein sehr schlechtes Verhältnis. Scheinbar ohne Grund. Daher bin ich um so mehr fassungslos.

Und traurig bin ich deswegen, und wie ! Mir gehts richtig schlecht. Da scheinbar auch kein Weg in Sicht ist, wieder ein gutes Verhältnis aufzubauen, zermalmt es mich regelrecht.

Es grenzt schon fast an emotionale Gewalt das Verhalten meiner Eltern. Übergriffig und teils - als Konträrprogramm sozusagen - dann wieder verletzend vernachlässigend: So verhalten sich meine Eltern mir gegenüber.

Ich möchte mir das als Erwachsene nicht bieten lassen. Andererseits tut es mir sehr weh, wenn ich den Kontakt zu ihnen ganz abbrechen müsste.

Ich weiss, ist jetzt eine Kurzform, aber die ganze Sache geht mir sehr an die Substanz, dass ich im Moment gar nicht so viel schreiben kann dazu.

Und ja, ich weiss, ist ein Forum für Trennungsschmerzen, aber ich habe auch Trennungsschmerzen wegen einer ungesunden Beziehung - nur eben zu meinen Eltern, statt Partner . Sorry also, falls ich hier dennoch falsch sein sollte.

Hat jemand einen Rat für mich ?

Oder Ist hier jemand dabei, der sich mit mir austauschen will ?

13.04.2017 00:03 • x 1 #1


T
Würde zunächst das Gespräch suchen, die Karten auf den Tisch legen und hinzufügen, dass du so nicht mehr mit ihnen kannst. Dann kann man weiterschauen.

13.04.2017 00:10 • #2


A


Als Erwachsene zerrütetes Verhältnis zu Eltern

x 3


Balance
Hallo Mehrwert,
Trennungen werden auf verschiedenste Arten erlebt, bei Dir ist es die emotionale Trennung des Kindes von den Eltern.

Was meinst Du, wie lange diese emotionale Trennung schon vorhanden ist? Was kannst Du über Deine Kindheit sagen? Und was wünschst Du Dir in Hinsicht auf Deine Eltern - Du schreibst, sie verhalten sich vernachlässigend Dir gegenüber - wie zeigt sich das, wieso kriegst Du solche Gefühle?

Ich schicke Dir liebe Grüsse

13.04.2017 00:12 • #3


K
Das gibt es. Wenn es erst spät entstanden ist, sprich mit ihnen, um den Auslöser zu finden. Bei mir war es schon immer so, ich habe lange versucht, das Verhältnis zu meiner Mutter zu verbessern, aber sie wollte nicht, also habe ich den Kontakt abgebrochen. Ich fühlte mich wie befreit und hatte kein schlechtes Gewissen. An ihrem 90.ten Geburtstag kam so Etwas, was ich als Entschuldigung annahm. Familie hat man, Freunde kann ich mir aussuchen. Viel Kraft und Glück dir

13.04.2017 00:13 • x 2 #4


M
Danke Torian für Dein Feedback. Dazu - und für natürlich auch alle anderen

als P.S.:

Ich hattes es schon vor 1 Jahr versucht, mit meinen Eltern das Gespräch zu suchen. Es war nicht möglich, sondern artete aus - sie hatten mich stark zusammengestaucht, weil ich eine berufliche Fortbildung machen wollte. Sie haben mich angebrüllt, mich beschimpft, es wäre alles S.c.h.e.i.S.x, was ich machen würde, ich würde es sowieso nicht schaffen. Das war am Telefon (wir wohnen ca. 300 km entfernt).

Dann habe ich sie Monate später EINMAL zu einer Beratungsstelle mitgenommen, in der Hoffnung, dass sie dort im geschützten Rahmen nicht so brutal mit mir umgehen. Ich habe dort vor Schmerzen fast durchgeheult, aber dennoch geredet. Die Berater haben klare Wege aufgezeigt, die wie gehen können. Meine Eltern haben sich nicht daran gehalten. Das ist jetzt ca. 1 Jahr her. (Als wir aus dieser Beratung rauskamen, haben sie mich danach, also als kein Therapeut mehr dabei war, richtig zerfleischt emotional. Psychoterror hoch 10. Für was ? Ich weiss es nicht).

Nun habe ich sie seit Monaten gebeten, dass wir nochmal zu der Beratung gehen. Ich habe sie insgesamt in 7 Emails darum gebeten; jedesmal schreiben sie zurück, dass sie davon nichts halten.

Wie soll ich denn dann mit ihnen sprechen, wenn sie nciht mehr zu der Beratung hinwollen, es aber ohne Schutzpersonen so dermaßen verletzend wird, dass ich mich dem nciht mehr ausliefern will ? (((

13.04.2017 00:21 • #5


M
@ Balance und
@ Kopfweide:

Vielen Dank auch Euch ! Habe gerade eben erst gesehen, dass Ihr auch geschrieben habt.

Der Trost holft schon ! Danke dafür.

Ich schreib die Antworten gleich noch.

13.04.2017 00:23 • #6


M
@ Kopfweide:

Tut mir leid, dass Du auch Ähnliches erlebt hast. War es nicht schmerzhaft für Dich ? Du schriebst von befreit und kein schlechtes Gewissen

-- Puh, weiss nicht, wie ich da hin kommen sollte. Denn ich fühle mich total zerbrochen, so sehr nimmt mich das mit.

13.04.2017 00:29 • #7


K
Ich habe seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu meinem Vater und aus diesem Grund unnötigerweise auch ein schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter. Die Gründe sind vielleicht ähnlich, wie die von Dir geschilderten. Ich hatte auch schon mal überlegt, ob ich dazu einen Thread aufmache, aber im Grunde konnte ich meinen Diskussionsbedarf nicht benennen. Denn Fakt ist: der nicht mehr vorhandene Kontakt zu meinem Vater entlastet mich immer noch ungemein. Ich weiß, dass es eines Tage zu spät sein könnte, das in Ordnung zu bringen, denn ich sah an ihm selber, wie zunehmend schwer es ihm fällt, mit seiner eigenen Mutter vor ihrem Tod keine Aussprache gehabt zu haben.

Aber mir fällt kein Weg ein, wie es gehen könnte, sich wieder anzunähern. Denn Gespräche und Warnschüsse haben in der Vergangenheit nichts gebracht. Die einzige Lösung, wieder in Kontakt zu kommen, wäre nach seiner Pfeife zu tanzen und seine cholerischen Ausbrüche, seine negative Art, seine Lästereien, seine Verschwörungstheorien usw. wieder über mich ergehen zu lassen. Ich kann und will das nicht mehr. Die negative Atmosphäre, die er verbreitet, geht mir zu sehr an die Substanz. Ich kann mir weder mit ansehen, was für ein negativer und unglücklicher Mensch er ist, noch ist es gut für meine eigene Gesundheit. Ich will und kann das nicht mehr. Als er mich vor einem Jahr verjagt hat, weil ich anderer Meinung war als er bzw. wagte, eine Gefühl zu äußern, dessen Berechtigung er mir absprach, war es für mich im gleichen Moment, als würde ich wieder atmen können. Dieses Gefühl hält bis heute an.

Was meine Mutter angeht, ist das für mich weitaus schwieriger. Denn sie ist schwer, um nicht zu sagen sterbenskrank, und ein infolge der bösen Worte und Verwünschungen meines Vaters in meine Richtung reduzierter Kontakt ist natürlich ihrer und meiner Lebensqualität nicht zuträglich. Dabei haben wir eigentlich keinen Konflikt miteinander. Ich versuche seit ein paar Wochen, ihr wieder näher zu sein. Es geht so einigermaßen, aber im Grunde auch nur, weil sie im Krankenhaus war und nicht im Zuhause meiner Eltern.

13.04.2017 00:34 • #8


M
Hallo @ Balance,

vielen Dank auch für Deine Antwort !

Deine Fragen bewirken viel in mir und machen mich nachdenklich. Es zeigt mir - noch im Dunst - gewisse Pfeile in diverse Richtungen.

Ich bin zur Zeit richtig schwer krank (Krankenhauskeim, muss alle paar Stunden harte Medikamente nehmen, auch nachts, und mir dazu extra den Wecker stellen). Daher schaffe ich es jetzt gerade körperlich nicht mehr, die Fragen zu beantworten; muss mich erstmal hinlegen, sonst klapp ich wirklich zusammen.

Ich hole das morgen nach.

Jedenfalls Danke nochmal und LG

Achja, und ich bin übrigens so schwer krank, seitdem ich mit meinen Eltern so zerstritten bin...es ist so, als wolle mein Körper nicht mehr leben, so sehr scheint mir diese Angelegenheit weh zu tun

13.04.2017 00:37 • x 1 #9


K
Hallo liebe Mehrwert, eines Tages habe ich verstanden, ich kann mich noch so sehr anstrengen, es reicht nicht und da habe ich mich gefragt, was bringt es dir. Ein kleines Beispiel, bin wirklich nie mit Guten Tag oder hallo begrüßt worden sondern immer mit /was willst du denn hier/ die Gründe für das Verhalten meiner Mutter entstanden kurz nach meiner Geburt, also ausser meiner Reichweite.

Die Anstrengungen meinerseits und das jahrelange Enttäuschten waren schlimmer als der Abschied.

13.04.2017 00:40 • x 1 #10


M
Hallo @ KBR,

ich schicke Dir eine virtuelle Umarmung durch die Leitung- ich lese Deine Traurigkeit aus Deinen Zeilen heraus.

Tut mir sehr leid, auch mit Deiner Mutter.

Ich antworte Dir morgen ausführlicher. Ich schaff das jetzt nicht mehr, ich bin zur Zeit krank (hatte ich eben schon in die Antwort an Balance geschrieben; ich habe einen Krankenhauskeim, der mich fertig macht).

Jedenfalls erstmal liebe Grüße an Dich in die Nachbarschaft , ich (als bisher stille Mitleserin) habe in einem anderen Thread schon von Dir gelesen, dass wir nicht so weit auseinander wohnen.

Danke für Deine Antwort, und wie gesagt, ich schreibe morgen.

13.04.2017 00:48 • #11


K
Liebe Mehrwert dir gute Besserung und einen dicken Drücker.

13.04.2017 00:51 • #12


M
Liebe Kopfweide,

nur noch ganz kurz, bevor ich hier krankheitstechnisch zusammenklappe:

Danke nochmals für Deine Antwort. Sie macht mich betroffen und traurig in Bezug auf das von Dir Erlebte, zugleich auch ehrfürchtig im Sinne von Hut ab, dass Du diese Entscheidung so für Dich durchziehen konntest.

Wahrscheinlich fällt mir morgen noch etwas dazu ein, wohl eher als Frage. Dann schreib ichs hier rein. Aber jetzt gerade klappe ich zusammen.

13.04.2017 00:54 • x 1 #13


Balance
Zitat von Mehrwert:
Hallo @ Balance,

vielen Dank auch für Deine Antwort !

Deine Fragen bewirken viel in mir und machen mich nachdenklich. Es zeigt mir - noch im Dunst - gewisse Pfeile in diverse Richtungen.

Ich bin zur Zeit richtig schwer krank (Krankenhauskeim, muss alle paar Stunden harte Medikamente nehmen, auch nachts, und mir dazu extra den Wecker stellen). Daher schaffe ich es jetzt gerade körperlich nicht mehr, die Fragen zu beantworten; muss mich erstmal hinlegen, sonst klapp ich wirklich zusammen.

Ich hole das morgen nach.

Jedenfalls Danke nochmal und LG

Achja, und ich bin übrigens so schwer krank, seitdem ich mit meinen Eltern so zerstritten bin...es ist so, als wolle mein Körper nicht mehr leben, so sehr scheint mir diese Angelegenheit weh zu tun

Lass Dir dabei Zeit. Schau in Dich rein. Was es in dir auslöst und weshalb.

Und überleg, oder der physische Schmerz nicht aufgrund des seelischen Schmerzes ausgelöst ist.

Erhol Dich gut

13.04.2017 01:01 • #14


M
@ Liebe Kopfweide,

Dir natürlich auch einen Drücker zurück !

@ Liebe Balance,

danke auch Dir für Deine erneuten lieben Zeilen. Und ja, Recht hast Du. Mein Körper ist zur Zeit Sprachrohr meiner Seele. Rest folgt.
LG !

13.04.2017 01:10 • x 1 #15


A


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