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An all die Hobbypsychologen

J
Liebe foren-gemeinde,
beim Mitlesen ist mir etwas aufgefallen, was auch schon von anderer Seite hier negativ erwähnt wurde:
es gibt hier viele Mitglieder, die sich scheinbar als Hobbypsychologen verstehen und immer ganz rational die Gefühle von Leuten bewerten.
Schreibt z.B. jemand, dass er einer destruktiven Beziehung hinterhertrauert und nicht vom Ex loskommt, heißte es derjenige sei abhängig, leichtes Opfer von Narzissten, das sei ungesund etc.pp.
Auch wenn das teilweise zutreffen mag, finde ich das sehr anmaßend. Die Psyche von Leuten zu analysieren sollte Aufgabe eines Psychologen/Psychiaters sein. Aber selbst Leuten, die angeben schon jahrelang beim Therapeuten zu sein, wird noch gesagt sie seien abhängig. Glaubt ihr, das wissen sie nicht selbst, wenn sie deshalb schon beim Psycholohen sind? Höchstwahrscheinlich schon. Diese Leute haben meist NICHT das Problem, objektiv ihre Probleme zu erkennen. Das Verstehen ist das Eine, die Emotionen bleiben aber dennoch. Wenn sie sich dann verzweifelt an ein Forum wenden um Trost und Verständnis zu bekommen, kommt von allen Seiten: Du bist abhängig. Das ist ungesund. Das heißt dann im Klartext: Du hast kein Recht so zu fühlen wie Du es tust. Deine Gefühle sind falsch und Du bist zu schwach oder hast einfach keine Lust, was zu ändern. DAS ist die Botschaft, die bleibt bei den Betroffenen. Und das verstärkt nur noch ihr sowieso geringes Selbstbewusstsein. Man kann auch nicht einem schwer Depressiven sagen: Reiss Dich zusammen und lache gefälligst. Du bist depressiv und das ist ungesund und krank! Das weiss der Depressive wohl selber. Aber seine Realität bleibt dieselbe, weil sie von Emotionen bestimmt wird und nicht dem rationalen Gedanken, dass die Depression überflüssig ist.
Versteht ihr was ich meine? Worauf ich hinauswill?
Ihr helft den Leuten damit keinesfalls. Überlasst das geschulten Therapeuten, ihr seid nicht dafür ausgebildet und habt nicht die Kompetenz, den Menschen ihre Welt, ihre Gefühle und ihr Leben zu erklären. Das hier ist ein Laien-Forum und dazu da, sich Mut zu machen und zu stärken und nicht sich zu bewerten und Gefühle abzusprechen.
Der Punkt ist auch : Ihr lest lediglich ein paar Zeilen der Person. Und maßt euch dann an, zu sagen was richtig und was falsch ist. Ihr wisst nichts über die Geschichte des Menschen, wie er aufgewachsen ist, was er schon alles erlebt hat, eventuelle frühere Traumata, ihr wisst nicht ob er psychisch gesund ist und überhaupt in der Lage, das vermeintlich Richtige zu tun. Ihr könnt nicht in einen anderen reinschauen und jeden in eine Schublade stecken. Erst wenn ihr mal in seiner Haut stecken würdet, wüsstet ihr, wie stark Gefühle sein können und wie kaputt manche Menschen innerlich wirklich sind.
Hört bitte auf, so anmassend und selbstgerecht zu sein. Wenn ihr HELFEN wollt, dann versucht in erster Linie die Person zu verstehen. Und DANN kann man VORSICHTIG Tipps geben und auf eine respektvolle und behutsame Art auf Dinge hinweisen. Aber nicht SO, das ist einfach nicht schön und steht keinem zu.
Das Traurige ist, es werden mir wohl nur die zustimmen und mein Anliegen hier verstehen, die ohnehin Liebe und Respekt ihren Nächsten gegenüber äußern. Alle anderen werden sich nur angegriffen fühlen und mit tausend Gegenargumenten kommen und auf jeden Fall Recht haben wollen. So ist das leider ( Aber wenn auch nur einer von denen, die ich meine, beginnt darüber nachzudenken, dann hat sich mein Post gelohnt. Es kommt mir nämlich leider so vor, als gucken manche nur, wo wieder jemand krank und abhängig ist und überhaupt keinen Grund hat zu leiden, weil er ja selber Schuld ist und das nicht gesund ist...damit sie ihn dann belehren können und ihm ja sagen wo es langgeht.

11.10.2015 13:42 • x 3 #1


S
Danke!

Smile or Die, ansonsten will man ja selbst leiden, kenne ich auch alles zu genüge...

11.10.2015 13:50 • #2


A


An all die Hobbypsychologen

x 3


A
Zitat von Judith__:
Liebe foren-gemeinde,
beim Mitlesen ist mir etwas aufgefallen, was auch schon von anderer Seite hier negativ erwähnt wurde:
es gibt hier viele Mitglieder, die sich scheinbar als Hobbypsychologen verstehen und immer ganz rational die Gefühle von Leuten bewerten.
Schreibt z.B. jemand, dass er einer destruktiven Beziehung hinterhertrauert und nicht vom Ex loskommt, heißte es derjenige sei abhängig, leichtes Opfer von Narzissten, das sei ungesund etc.pp.
Auch wenn das teilweise zutreffen mag, finde ich das sehr anmaßend. Die Psyche von Leuten zu analysieren sollte Aufgabe eines Psychologen/Psychiaters sein. Aber selbst Leuten, die angeben schon jahrelang beim Therapeuten zu sein, wird noch gesagt sie seien abhängig. Glaubt ihr, das wissen sie nicht selbst, wenn sie deshalb schon beim Psycholohen sind? Höchstwahrscheinlich schon. Diese Leute haben meist NICHT das Problem, objektiv ihre Probleme zu erkennen. Das Verstehen ist das Eine, die Emotionen bleiben aber dennoch. Wenn sie sich dann verzweifelt an ein Forum wenden um Trost und Verständnis zu bekommen, kommt von allen Seiten: Du bist abhängig. Das ist ungesund. Das heißt dann im Klartext: Du hast kein Recht so zu fühlen wie Du es tust. Deine Gefühle sind falsch und Du bist zu schwach oder hast einfach keine Lust, was zu ändern. DAS ist die Botschaft, die bleibt bei den Betroffenen. Und das verstärkt nur noch ihr sowieso geringes Selbstbewusstsein. Man kann auch nicht einem schwer Depressiven sagen: Reiss Dich zusammen und lache gefälligst. Du bist depressiv und das ist ungesund und krank! Das weiss der Depressive wohl selber. Aber seine Realität bleibt dieselbe, weil sie von Emotionen bestimmt wird und nicht dem rationalen Gedanken, dass die Depression überflüssig ist.
Versteht ihr was ich meine? Worauf ich hinauswill?
Ihr helft den Leuten damit keinesfalls. Überlasst das geschulten Therapeuten, ihr seid nicht dafür ausgebildet und habt nicht die Kompetenz, den Menschen ihre Welt, ihre Gefühle und ihr Leben zu erklären. Das hier ist ein Laien-Forum und dazu da, sich Mut zu machen und zu stärken und nicht sich zu bewerten und Gefühle abzusprechen.
Der Punkt ist auch : Ihr lest lediglich ein paar Zeilen der Person. Und maßt euch dann an, zu sagen was richtig und was falsch ist. Ihr wisst nichts über die Geschichte des Menschen, wie er aufgewachsen ist, was er schon alles erlebt hat, eventuelle frühere Traumata, ihr wisst nicht ob er psychisch gesund ist und überhaupt in der Lage, das vermeintlich Richtige zu tun. Ihr könnt nicht in einen anderen reinschauen und jeden in eine Schublade stecken. Erst wenn ihr mal in seiner Haut stecken würdet, wüsstet ihr, wie stark Gefühle sein können und wie kaputt manche Menschen innerlich wirklich sind.
Hört bitte auf, so anmassend und selbstgerecht zu sein. Wenn ihr HELFEN wollt, dann versucht in erster Linie die Person zu verstehen. Und DANN kann man VORSICHTIG Tipps geben und auf eine respektvolle und behutsame Art auf Dinge hinweisen. Aber nicht SO, das ist einfach nicht schön und steht keinem zu.
Das Traurige ist, es werden mir wohl nur die zustimmen und mein Anliegen hier verstehen, die ohnehin Liebe und Respekt ihren Nächsten gegenüber äußern. Alle anderen werden sich nur angegriffen fühlen und mit tausend Gegenargumenten kommen und auf jeden Fall Recht haben wollen. So ist das leider ( Aber wenn auch nur einer von denen, die ich meine, beginnt darüber nachzudenken, dann hat sich mein Post gelohnt. Es kommt mir nämlich leider so vor, als gucken manche nur, wo wieder jemand krank und abhängig ist und überhaupt keinen Grund hat zu leiden, weil er ja selber Schuld ist und das nicht gesund ist...damit sie ihn dann belehren können und ihm ja sagen wo es langgeht.


Die Anderen sollen nicht den Hobby Psychologen spielen, aber du schon ?...

Es ist ein Forum wo Menschen ihre Geschichten posten und nach anderen Meinungen explizit fragen! Wenn man mit anderen Meinungen nicht zurecht kommt oder gar keine hören will, sollte man das entweder explizit sagen oder sich einfach ein anderes Forum suchen. Auch die Wahrheit kann man manchmal weh tun..

Es gibt hier sehr viele Mitglieder, die mitfühlend sind und sich in den TE reinversetzen können und ich bin mir sicher, dass alles was geraten wird nur gut gemeint ist, weil man das schon selbst durchgemacht hat oder gerade durchmacht...

Keiner kennt hier irgendjemand inn und auswendig, man verlässt sich auf das Erzählte und versucht dem TE zu helfen. Und ich finde nicht, dass du das Recht drauf hast iwelchen Mitgliedern zu sagen wie und was sie zu schreiben haben...

11.10.2015 14:11 • x 6 #3


J
Naja Aalem, ich denke ich habe genauso das Recht, meine Meinung zu sagen wie die von mir erwähnten Hobbypsychologen. Übrigens bin ich selbst Traumatherapeutin. Ich habe mit schwer traumatisierten Menschen zu tun, die teilweise Jahre in Behandlung sind und sich am Ende das Leben nehmen. Oft eskaliert die Situation eines kranken Menschen, wenn dann noch ein weiterer Faktor wie eine Trennung hinzukommt.
Ich muß sagen ja, ich bin geschockt, was ich hier teilweise lesen muß. Eben das, was SickofitAll schreibt: Die or Smile.
Ich sage hier meine Meinung als erfahrene Therapeutin. Und es war mir schon klar, dass Gegenwehr kommt. Aber ich stehe zu dem, was ich schreibe.
Aus fachlicher Sicht kann man einem
Patienten erst helfen, wenn man ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Erst, wenn der Patient sich verstanden und mit seinen Gefühlen angenommen und ernstgenommen fühlt, ist eine Basis da, ihm helfen zu können und ihn zur Selbstreflektion zu bewegen.
Wenn ein Wildfremder ankommt und mit dem Holzhammer Diagnosen
stellt, wird jeder dicht machen, ob es nun gut gemeint ist oder nicht.
Und klar, jeder kann hier schreiben was er will, der Sinn und Zweck sollte aber ein Nutzen für die Betroffenen sein, darum geht es hier doch oder täusche ich mich da?
Übrigens hatte ich nicht Dich gemeint, Aalem, Du zeigst wenigstens in Deinen Beiträgen noch Verständnis und Mitgefühl. Aber viele Andere tun das nicht, da wird nur bewertet und analysiert und das Gefühl vermittelt, der Betroffene sei einfach nur unfähig und selbst Schuld.

11.10.2015 14:28 • x 1 #4


E
gut Thread... Ich finde nicht das sie anfeindet, sie weißt auf etwas hin. Mag ne andere Sichtweise sein, so wie wie mit dem halb vollen Glas, oder mit dem halb leeren Glas, vll ist das Glas auch nur doppelt so groß als es sein müsste?!?

Auch ich habe mir aufgrund meiner Situation einiges an Shitstorm anhören können, ich erinnere mich an PN´s mit Sätzen alla Du bist ein Monster. Mag die Wahrheit sein, mag der Realität entsprechen, aber dennoch hofft man hier auf Verständnis. Und die kommt bei weitem nicht immer.....

11.10.2015 14:36 • #5


A
Klar, kannst du deine Meinung abgeben, aber du kannst von den Anderen nicht verlangen, dass sie ihre nicht abgeben...

Natürlich versucht man sich hier gegenseitig zu helfen, aber wie du schon selbst erkannt hast, kennt man den Gegenüber nicht, nicht die ganze Geschichte, nicht das kleinste Detail, das den TE vielleicht sogar mal unterbewusst mitgenommen hat..
Man kriegt einen Ausschnitt vorgelegt und versucht eben so gut es geht zu helfen.

Die absolut richtigen Ratschläge kann hier wohl keiner geben. Wir sind alle betroffen und keine Therapeuten. Wir tauschen Meinungen und Erfahrungen aus und in allererster Linie zeigen, dass man nicht alleine mit solchen Problemen da steht.

Mit einem Post ist es auch ganz sicher nicht abgetan, der TE wird nicht plötzlich aufstehen und sich besser fühlen. Aber die eine oder andere Antwort ist vielleicht als Denkanstoß gemeint, damit man es nicht auf die leichte Schulter nimmt und sich wirklich professionelle Hilfe sucht...

Ich würde sogar sagen die meisten hier sind nicht in bester Verfassung und wenn dann mal sogar ein harscher Post verfasst wird, sollte man das nicht persönlich nehmen. Eben weil wir hier alle Leidensgenossen sind

Vielleicht wird der eine oder andere sich Gedanken über deinen Post machen, vielleicht auch nicht...
Aber wenn dir doch so viel daran liegt, dass hier den Menschen besser geholfen wird, warum wirst du kein Mitglied und vermittelst deine professionellen Ratschläge nicht

11.10.2015 14:46 • x 2 #6


G
liebe judith

ich stimme dir vollends zu... es ist so einfach, jemandem eine etikette aufzudrücken. aber um diese etikette wissen die betroffenen meist selbst schon zur genüge.

ich glaube, dass virtuell-verbal vermitteltes mitgefühl zuerst mal von den themenstellerInnen erwartet wird und für den moment auch ein wenig entlastung bedeuten kann.

ich finde es sehr gut, dass du, als erfahrene therapeutin, mal darauf hinweist und auch, dass du dich als fachpersonen zu erkennen gibst. chapeau!

11.10.2015 15:13 • #7


H
Du MUSST hier nicht lesen, @judith. Das mal vorab.

Welche Erwartungen hast Du denn an so ein Forum? Soll es geschlossen werden und alle User eine richtige Therapie machen? Du kennst sicherlich die Wartezeiten - falls Du denn tatsächlich Traumatherapeutin bist; schreiben kann man ja vieles.

Nicht jeder, der Liebeskummer hat, ist schwerst traumatisiert. Und ich finde hier viele hilfreiche und wenig übergriffige Antworten. Kopf tätscheln und ausschließlich tröstende Worte mögen spontan helfen, bringen aber ja auch nicht wirklich weiter.

Und ich schließ mich dem Vorschlag von Aalem an: Statt hier so einen Rundumschlag zu machen und User als Hobbypsychologen anzupieseln - meld Dich hier an und bringe Dein Fachwissen ein. Bekommst es natürlich nicht vergütet...

11.10.2015 15:14 • x 4 #8


Hey
Du klingst eher nach Dramaqueen in eigener Sache. Dein Stil ist für eine ausgebildete Therapeutin nicht konstruktiv genug, zu dramatisierend, eskalierend, subjektiv emotional, unterschiebend, anklagend - und somit in der Sache völlig wirkungslos, sorry to say that.

Zitat von Judith__:
Übrigens bin ich selbst Traumatherapeutin. Ich habe mit schwer traumatisierten Menschen zu tun, die teilweise Jahre in Behandlung sind und sich am Ende das Leben nehmen.
Deine Patienten tun sowas? Na, wollen wir umso mehr hoffen, dass du hier nur mal Dampf ablassen wolltest

ps: ich bin übrigens designierte Bundespräsidentin. Beweis' mir das Gegenteil

11.10.2015 15:16 • x 4 #9


J
Ja, habe schon überlegt, mich anzumelden. Eine Patientin hat mich auf das Forum hier aufmerksam gemacht. Sie meinte, es gebe ihr sehr viel, sich hier auszutauschen aber sie bräche immer wieder zusammen, weil sie sich unfähig fühlt und ständig kritisiert wird sie müsse loslassen, müsse nach vorne schauen. Sie hat hier Hilfe gesucht und stattdessen Druck und das Gefühl vermittelt bekommen, selbst Schuld zu sein und sich anzustellen.
Besagte Patientin ist seit Jahren schwer an Borderline erkrankt, hat mehrere Suizidversuche hinter sich und ist seit Jahren in Therapie. Sie kann ganz einfach nicht loslassen, weil sie weder eine eigene Identität hat, noch im Geringsten ihre Gefühle kontrollieren kann. Aber dann kommen Sprüche wie: Man kann alles, wenn man nur will. Was die Patientin dann in die totale Krise getrieben hat. Sie dachte sich: wenn das so Viele sagen, dann muß es ja stimmen. Ich bin schlecht, ich habe es nicht anders verdient, ich könnte ja, wenn ich wollte, sagen alle.
Mich hat das dann geärgert und ich habe mich entschlossen, dieses Thema hier anzusprechen.
Aalem Du schreibst, dass die Betroffenen explizit sagen sollen, wenn sie keine Tipps wollen. Das Schlimme ist, dass sie das teilweise sogar tun und schreiben dass Ihnen das nicht weiterhilft. Und dennoch kommt die Belehrung und Bewertung. Eine Frau schrieb, dass Sie sich lediglich mit jemandem austauschen wolle, dem es genauso geht. Ich finde den Threat leider nicht mehr. Sie schrieb, dass sie in Therapie sei und keine Ratschläge wolle und lediglich sich mit der TE austauschen wolle, weil die das Gefühl hat, diese sei in derselben Situation und verstehe sie. Aber etliche User haben nicht locker gelassen und immer wieder ihr ihre Meinung aufgedrängt. Mit Argumenten: Dann schreib eben nicht in einem Forum etc. Und da frage ich mich, worum geht es denn bitte? Dass Leute um jeden Preis ihre Meinung los werden oder darum, einander zu helfen und Respekt und Rücksicht zu haben. Auch in einem Forum kann man sagen, was man NICHT möchte, und das sollte respektiert werden. Alles Andere ist eine Vergewaltigung der betreffenden Person, und auch im Internet sollten gewisse zwischenmenschliche Normen eingehalten werden. GERADE weil hier viele Personen wie meine erwähnte Patientin aktiv sind, die völlig alleine dastehen und für die das Internet der einzige Weg ist, sich auszutauschen.

11.10.2015 15:25 • #10


Hey
Ich glaube dir kein Wort.

Du redest von dir und deinem eigenen Frust und borgst dir dafür Autorität, weil du dir anders kein Gehör verschaffen kannst.

11.10.2015 15:27 • x 3 #11


E
Zitat von HeuteGast:
Bekommst es natürlich nicht vergütet...


Ich muss grad eine Mischung aus weinen und lachen. Klar, es geht wieder um die eine Sache, farblich bedrucktes Papier. Das macht uns ja alle glücklich und froh und wenn wir genug davon haben werden wir in den Himmel auf... merkt hier eigentlich irgendwer was für ein *beep* das ist? Jeder Penner der um Geld bettelt hat ein besseres Seelenleben als wir! Er hat einen Hund an seiner Seite der ihn so liebt wie wir uns wünschen geliebt zu werden. Er kann sich um ihn kümmern, wenn auch nicht perfekt, aber sie sind für einander da. Wir gehen ja jeden Tag brav arbeiten und hätten keine Zeit, das Tierchen wäre ja arm, besser es sitzt im Zwinger im Tierheim. LEUTE, WACHT BITTE AUF! Es geht nicht um Geld, um farblich bedrucktes Papier, es geht um unser Seelenheil. Das kann man nicht kaufen, es wird einem Geschenkt. Jemand kommt und sagt Ich Liebe dich und alles ist gut. Aber warum jemanden Umarme, wo man genau weiß man muss ihn wieder loslassen? Dass ist meiner Meinung nach die Frage, DIE FRAGE!

11.10.2015 15:34 • x 1 #12


J
@ Hey,
ob Du mir nun glaubst oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Deine Aussage, ich klinge nicht nüchtern und fachlich genug, ist leider nur ein weiteres Symptom des Schwarz-Weiß-Denkens vieler User hier.
Psychologen sind auch nur Menschen, ebenso ich. Und viele Psychologen entscheiden sich gerade deshalb, Psychologie zu studieren, weil sie selbst in vielen Bereichen mit Problemen konfrontiert wurden, sie deshalb überhaupt nur Interesse an diesem Bereich haben.
Manche mögen das kritisieren à la: Wer selbst Probleme hatte, darf kein Psychologe werden. Ich sehe das anders. Es kann NUR jemand helfen, der überhaupt das Problem nachvollziehen kann. Und das kann man NUR wenn man selbst Mensch ist und diese menschlichen Probleme durchlebt hat.
Den fachlichen Abstand dennoch zu wahren ist eine Gabe, über die man verfügen muss. Hat man aber diese Gabe PLUS eigener Erfahrungen, sind das die besten Vorraussetzungen.
Und ja, viele meiner Patienten begehen letztendlich Suizid. Du magst Dich darüber lustig machen, ich finde es jedoch sehr traurig. Jeder Traumatherapeut hat eine hohe Rate an Suizidalen unter seinen Patienten. Und das liegt zu einem Großteil daran, dass Betroffene zwar in der Therapie aufgefangen werden, im wahren Leben allerdings weder auf Verständnis noch auf Annahme stossen. Da gilt das darwinistische Prinzip des Stärksten, der sich durchsetzt. Wer schwach ist, ist selbst Schuld und geht unter.
In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Schwäche. Es geht um Leistung und darum, sich nicht hängen zu lassen.
Viele Patienten kämen besser zurecht, wenn ihre Schwäche akzeptiert und nicht bewertet werden würde. Wenn man es einfach als gegeben hinnehmen und stattdessen menschliche Wärme vermitteln würde.
Wiegesagt, ob Du mir meinen Beruf nun glaubst, ist mir relativ egal. Ich habe sogar erwartet, dass dies angezweifelt werden wird. Ich hoffe lediglich, durch meinen Beitrag einen Anstoß gegeben zu haben zum Umdenken. Zu Gunsten der Betroffenen. Nicht zu meinen.

11.10.2015 15:40 • #13


B
@Judith__
Ich kann dich verstehen, mir gehen solche Leute auch auf den Sack. Aber dies ist ein Forum und deswegen darf hier jeder schreiben, was er will. Ich persönlich finde das manchmal nicht gut, aber jeder, der hier nach Hilfe sucht, sollte sich bewußt sein, daß er nur die MEINUNG anderer zu lesen kriegt und keine therapeutische Hilfe.

Ab jetzt schweife ich sehr ab und es hat eigentlich nichts mehr mit dem Thema zu tun. Weiterlesen ist also keine Pflicht und bitte nicht kommentieren.

Wenn ich in einem Beitrag reflektieren lese, dann steigt in mir die Galle hoch. Sowas schreiben Menschen, die durch ihren Partner definiert werden. Und sobald er/sie verlassen wird, dann war der Ex ein Narzisst.
Als die Frau, die ich liebte, mich wegen einem Anderen recht gefühllos verlassen hat, bin ich hier gelandet und habe gelesen und gelesen. Leider habe ich zu viele Tipps befolgt und deswegen meine Leidenszeit extrem verlängert. Aus heutiger Sicht würde ich vieles anders machen.
Deshalb hier meine nichtpsychologischen Tipps:
Sofern machbar ist eine einseitige sofortige Kontaktsperre Pflicht. Aber nicht um sich, den Ex und die Beziehung zu reflektieren, sondern um den ersten Schock zu überstehen. In dieser Phase ist auch jede Art der Schmerzbetäubung erlaubt. Sei es Partymachen, übermäßiger Sport oder auch Alk. und Dro.. Es ist egal wie bedröhnt man ist, selbst nüchtern kann man in diesem Gefühlszustand nicht klar denken.
In dieser Phase sollte man sich immer wieder vor Augen führen, daß dieser Mensch den Entschluss gefasst hat sich genau auf diese Art und Weise zu trennen und wenn dann immer wieder die Wut hochkocht, dann sollte man sie auch rauslassen. Ich lese hier öfters wahre Liebe kennt keinen Hass und anderen Mist. Ich habe mich damals auch dran gehalten und habe alles in mich hineingefressen. Ein guter Freund meinte ein halbes Jahr später zu mir: Weißt du, wenn ich sehe, wie du immer noch leidest, du hättest damals zu ihr fahren und ihr einen Backstein durchs Fenster schmeißen sollen. Ok, ein Backstein ist ein wenig plump. Mein Tip: Packt die Sachen eures Ex in einen Karton, fahrt zu ihr/ihm und nutzt die Gelegenheit und sagt ihr/ihm richtig die Meinung. Schreit euren Schmerz raus, schmeißt mit Sachen um euch und beleidigt sie/ihn aufs unflätigste. Wenn ihr eine Frau seit, dann dürft ihr ihm auch eine Ohrfeige geben (aber nur eine). Sie/Er hat es nicht anders verdient.
Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich ihr meine Meinung geschrieben habe. Anschreien konnte ich sie nicht mehr, aber dafür habe ich ihr mit Sicherheit klar gemacht, daß sie sich, mir gegenüber, nichts mehr leisten darf. Und seitdem geht es mit mir bergauf. Langsam, aber stetig.
Danach sollte die Kontaktsperre so weit wie möglich durchgezogen werden. Man kann über seine Fehler in der Beziehung nachdenken und sich vornehmen, es das nächste Mal besser zu machen oder, wie in meinem Fall, auf eine Beziehung in absehbarer Zeit verzichten und so leben, wie man es gerade will. Ich brauche niemanden der mich definiert und ich muß mich nicht reflektieren. Ich bin, wie ich bin und wenn es keinen Menschen gibt, der mich mag wie ich bin, dann ist das halt so. Ich bin zu alt um mich zu ändern und ich lebe lieber mit dem kleinen Schmerz des Alleinseins als daß ich nochmals diese Schmerzen spüren möchte. Für nichts und wieder nichts.

11.10.2015 15:40 • x 2 #14


E
Zitat von Baba O'Riley:
@Judith__
Ich bin, wie ich bin und wenn es keinen Menschen gibt, der mich mag wie ich bin, dann ist das halt so. Ich bin zu alt um mich zu ändern und ich lebe lieber mit dem kleinen Schmerz des Alleinseins als daß ich nochmals diese Schmerzen spüren möchte. Für nichts und wieder nichts.


Danke, danke mein Freund, ich lächle in diesem Moment und denke warum ich eig. traurig bin. Ich hoffe viele lesen diese Satz!

11.10.2015 15:57 • #15


A


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