Meine über alles geliebte J,
In Anbetracht der Ereignisse, die uns getroffen haben, versuche ich sachlich dir meine Welt für uns darzustellen, die so jäh am 27.12. von dir zerschlagen wurde.
Ich habe in der Zwischenzeit eine Vielzahl an Gesprächen geführt um für uns und die Fortsetzung unserer Visionen es mit dem Abstand und dem Zeitfaktor doch noch in die richtigen Bahnen lenken zu können.
Natürlich ist mir das nicht immer fehlerfrei gelungen, zu viele Emotionen sind dabei im Spiel, In diesen Gesprächen ging es nicht darum, dich schlecht zu machen, sondern um den Versuch, es zu verstehen was nicht zu verstehen ist.
Ich möchte Dich daran erinnern, unter welch widrigen Bedingungen unsere Beziehung vor 8Jahren begann.
Der Altersunterschied, für uns und in aller erster Linie für Dich kein Problem, hat uns dennoch für den Aufbau unseres Glücks sehr zugesetzt. Allein die Außeneinflüsse sind eine harte Prüfung für eine so junge Beziehung, dazu die Schlacht um L, die einzig und allein darauf abzielte, mich zu zerstören. Das unbedingt musste ich von dir fernhalten, denn das hätte unsere frische Liebe sofort mit zerstört.
Dazu kam für Dich die Findung des Weges für deine ganz eigene, persönliche Zukunft, du standest vor einem neuen großen und wichtigen Lebensereignis. Du hattest so viele Träume und Pläne und du wolltest und konntest dich in allen Richtungen ausprobieren, ich habe dich dabei unterstützt und dir immer wieder auch gesagt, ich möchte nicht der Grund sein, deine Illusionen zu verlieren oder gar wegen mir aufzugeben.
Dazu zähle ich das angefangene und jeweils wieder abgebrochene Studium in Leipzig, in Cottbus, Musicalversuche, mit Musik groß raus zu kommen usw. usw. usw.
Mitunter habe ich das für Orientierungslos gehalten, aber zugestanden habe ich dir das in jedem Fall, denn so ist man in dieser Zeit nun mal, habe ich gedacht. Ich habe behutsam und Schritt für Schritt deine musikalische Karriere aufgebaut und dich vorher bei deiner Berufsfindung unterstützt und begleitet und dir immer den Rücken frei gehalten und das meine ich nicht nur in finanzieller Hinsicht.
Gleichermaßen möchte ich Dich daran erinnern, wie oft du mir in den letzten Jahren immer wieder in den Rücken gefallen bist, ich bin beim Bilanz ziehen zutiefst getroffen darüber, wie einfach du es dir immer wieder gemacht hast, wegen neuer „Gefühle“ alles hinzuschmeißen und mir wegen Kleinigkeiten alles vor die Füße zu werfen.
Ich habe das alles wegstecken können und immer wieder ein Vertrauensverhältnis zu dir aufgebaut.
Nach der letzten Sache im Mai-Juni 2012 habe ich eigentlich daran geglaubt, nichts und niemand könnte jetzt noch unsere Zukunft beschädigen.
Leider habe ich die Rechnung allein gemacht. Ich kann es einfach nicht fassen, dass du tatsächlich wegen deiner Probleme, die allesamt in jeder „normalen Beziehung“ vorkommen nicht ein einziges mit mir besprochen hast.
Stattdessen hast du mich in dem Glauben gelassen, alles wäre in bester Ordnung…immer und immer wieder bis eine Minute vor deinem Auszug...
Eine geplante Auszeit 14Tage später nur um Silvester noch professionell über die Bühne zu bringen? Wie hinterhältig.
Oh je...diese Gemeinsamkeiten zu uns... Es erschüttert mich, ich bin schockiert und muss weinen... Mir ist klar geworden, was ich an dir habe, was ich an dir liebe! Man kann den Alltag zusammen bewältigen, man muss es nur wollen und ich will es, mit dir! Ich werde dich bei allem unterstützen, ob es was Belangloses ist oder die Sache mit deinem Hn, ich bin bei dir und werde immer bei dir sein, Gleiches hoffe ich natürlich auch umgekehrt... Ich werde dich gedanklich jeden Morgen vom Schlafzimmer zur Haustür über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet! Das verspreche ich! Ich liebe dich!
Das sind deine Worte nach der letzten Eskapade, weitere Zitate von Dir erspare ich mir, denn nichts davon war offen, ehrlich und herzlich gemeint. Alles nur leere Worte, denn deine Worte konntest und wolltest du eigentlich nie in die Tat umsetzen, selbst ein Eheversprechen, für mich der größte Schritt ist ein Spiel für dich gewesen. Für dich war es an dem Tag lediglich wichtig, von allen bewundert zu werden (endlich bin ich auch mal die „Schönste“)
Wichtig in jeder Beziehung ist die gegenseitige Achtung, Respekt und Kompromissfindung und gerade bei einer Hochzeit verspricht man sich das und ich habe daran geglaubt und hätte niemals damit gerechnet, dass du nur kurze Zeit später dein Spiel fortsetzt.
Du hast nicht geliebt, du hast mich herzlos, rücksichtslos und berechnend hintergangen und dir perfide eine Scheinwelt aufgebaut, mit allem was dazu gehört. Du hast bewusst einen Keil zwischen mich und insbesondere deine Mutter getrieben, welche der Vorwürfe war denn überhaupt wahr, hast Freunde intrigant manipuliert um dein geplantes Handeln im Nachhinein zu rechtfertigen. Jeder der nicht Teil deines Mittelpunkt Denkens war, wurde genauso rücksichtslos aussortiert.
Damit erklärt sich auch meine Chancenlosigkeit, alle meine Versuche, auch mit fremder, notfalls therapeutischer Hilfe uns und unseren Traum weiter zu gehen, wurden von dir gnadenlos zurückgewiesen, wieder wegen einem anderen, wieder wegen neuer Gefühle, denn deine „Probleme“ sind genauso irreal wie alles andere.
Wenn nur ein einziges deiner Worte und Liebessprüche ernst war, würdest Du um uns kämpfen, du würdest nicht achtlos wegwerfen, du würdest nicht Gründe suchen und erfinden, warum etwas nicht geht, und du würdest mir niemals so weh tun, wie du es nun mehrfach getan hast.
Wir haben uns über die Musik kennen und … mein erster Satz des Heiratsantrages, weiter geht’s mit „lieben gelernt, was für ein Irrglaube, ich habe dich erst jetzt so richtig kennengelernt, zum 2. Teil muss ich das Wort „ „ „wir“ streichen.
Zugleich hast du es in Kauf genommen, das freundschaftliche Band zu meiner Tochter, die so viel von dir gehalten hat, zu zerreißen. Selbst das Schicksal unseres Hundes ist dir egal.
Wir alle haben dir unser Herz zu Füßen gelegt auf denen du nur achtlos herum trampelst.
Du hast nicht nur das Haus eingerissen sondern das Fundament, die Basis unserer „Beziehung“, Musik, gleichermaßen mit weggebaggert und mein Herz in 100000 Einzelteile zerschlagen.
Normalerweise müsste ich froh sein, dass du weg bist, wenn ja wenn nicht das Wort „ wenn“ wäre.
Ich habe dich geliebt J. und ich habe 105% gegeben.
28.01.2016 19:12 •
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