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An langjähriger Beziehung etwas ändern oder gehen

tlell
Ich sag es vorher. Das was ich dir geschrieben habe, ist hart formuliert absichtlich. Ich habe bei dir das Gefühl man kommt an dich nicht herran. Du sitzt so sehr in deinem Nest und bügelst alles ab von aussen, das dich aus deiner Komfortzone holt. Die hast du dir nämlich schön schön geredet. Ich will dir nichts böses, nur zeigen das man oft einseitig denkt und vieles nicht durch denkt. Natürlich bist du der Entscheider und natürlich hast du das Recht zu sagen das ist alles Unsinn. Vielleicht denkst du einfach mal drüber nach. Ich schreibe dir das nicht als Kritiker sondern als Mutter die es erlebt hat.

Zitat:
Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus wollte: du hattest eine problematische Vergangenheit - Folgeerkrankungen aber: du hast Kinder! wann hast du die bekommen - warst du da von allen Krankheiten geheilt, immer die perfekte Mutter die zu 100 % ausgeglichen war? und trotzdem bist du Mutter - kannst du wirklich sagen, dass du sie als Fehlentscheidung betrachtest - bzw. als jemandem dem du schmerz zugefügt hast, weil du sie bekommen hast? oder hättest du es genauso gemacht...? Ich meinte das jetzt auch überhaupt nicht böse oder als abwehr, sondern als Gegenargument zu deinem einwand.


Ich habe meine Kinder sehr früh bekommen. Beides waren Wunschkinder meinerseits. Würde ich das nochmal so machem um meinetwillen? Ja! Würde ich es um der Kinder willen nochmal so machen? Nein!
Ich habe den Menschen Schmerz zugefügt die sich am wenigsten wehren können nämlich meinen Kindern. Die Beiden die ich am meisten beschützen wollte, haben es abbekommen. Meine Fehlentscheidung mit diesem Mann Kinder zu kriegen. Meinen Egoismus der sie Zwang zu funktionieren, weil ich alleinerziehend war. Meine Dummheit nicht zu sehen, das ich Therapie brauche. Sicher ich sage heute ich hab das für meine Situation ganz ordentlich gemacht. Aus beiden Söhnen ist was geworden. Beide Abi und beide am studieren usw. Die Scheidung nahm ihnen den Rest Vater den sie hatten. Sie haben mit 7 und 9 schon gelernt man kann sich nicht auf alle Menschen verlassen. Sie haben erfahren das man sie nicht liebt. Findest du das passend für Kinder in dem Alter? Sie mussten Therapie machen um damit klar zu kommen. Ich hab meine KInder in eine ähnliche Situation gebracht wie meine Eltern mich. Wieso? Weil ich nicht die sch. Wahrheit gesehen haben, sondern etwas haben wollte das mir gehört. Jemand der mich liebt. Das ist super nur so ein Kind hat keine Wahl nicht wahr. EIn Kind sollte nicht heilen. Es sollte Krönung einer Liebe sein. Die Erfolgsgeschichte einer Ehe und keine Selbstverwirklichung, weil man eben unbedingt Kinder haben muss. Warum Erfolgsgeschichte einer Ehe? Weil man Kinder eine heile Welt nur in einer heilen Welt vermittelt. Kinder merken immer, wenn was nicht stimmt. Und sie gehen sich die Schuld dafür. Leise, ungesagt und unbewusst und das ist dann deine Schuld. Zu denken es reicht das man ein Kind liebt, reicht eben nicht. Das macht dich zu keiner guten Mutter.


Zitat:
du hast recht -Trotzdem muss man funktionieren können und sich nicht ständig nur um seine Emotionen kümmern und momentan ist es das einzige wozu ich mich durchringen kann.


Knallhart wer sich selber abspricht Emotionen zu haben, weil man in der Welt funktionieren muss, sollte gar keine Kinder haben. Das klingt so dermasen kaputt und falsch das es mir den Magen rumdreht. Um wen gehts denn bitte in deinem Leben? Doch wohl um dich. Und da fehlt dir die Kraft klar Schiff mit deinen Emotionen zu machen? Da versteckst du dich lieber hinter deinen Argumenten und quatschst dir deinen Mist schön? Und du verstehst nicht was falsch läuft? Du meine Liebe, du läufst falsch.

Zitat:
ja du hast recht. so sehe ich es auch. und dann habe ich darauf geschaut, was mich diese Suche nach diesem Echten kosten kann. und diesen Preis will ich nicht bezahlen, verstehst du das? Ich will ein kleines Wesen lieben dürfen und das will ich MEHR als selbst partnerschaftliche Liebe zu erfahren. einfache Rechnung. ich weiß, ich würde es mehr bereuen kein Kind zu haben, als eine erfüllte Partnerschaft. Ich reflektiere und analysiere viel und habe Empathievermögen - wenn ich sehen würde, dass es meinem Kind nicht gut tut, würde ich mich trennen. und das seht ihr jetzt natürlich auch al verbrechen an, das verstehe ich, aber das ist meine Entscheidung und ich hoffe, dass ihr niemals vor seiner stehen müsst, denn sie ist mir wirklich nicht leicht gefallen.


Welchen Preis denn? Ein Kind kannst du doch mit jedem jederzeit bekommen. Also selbst wenn du dich auf die Suche machst und es nicht klappt. Nach deiner Rechnung und Entschluss ist es doch Wumpe wer der Vater ist. Glaubst du deine Ehe hält? Denkst du dein Mann bleibt die nächsten 20 Jahre bei dir, wenn er schon gerafft hat die liebt mich nicht? Was passiert, wenn er sich verliebt? Bleibt er dann bei dir wegen dem Kind? Kannst du das Kind alleine finanziel versorgen? Ist die Betreuung geregelt? Das sind alles Gedanken die sollte man sich mal machen bevor man so einen Entschluss trifft. Und am Ende wenn du selber nicht merkst das man dich sch. behandelt, kannst du garantieren, das du merkst wenn es deinem Kind sch. geht?

Zitat:
es tut mir leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest. Ich kann es gut nachempfinden.
Ich habe mir darüber viele Gedanken gemacht. Und ich kenne diese Schwere auch aus meinem Elternhaus,aber ich glaube man kann es anders machen.


Danke das hast du lieb gesagt. Ja man kann es besser machen, wenn man weiss was und wie. Leider fällt es einem oft schwerer als man denkt Fehler nicht zu wiederholen. Menschen handeln zu oft instinktiv. Gerade in Situationen die uns stressen wenden wir erlerntes an. Aber wenn du das weisst, bist du jetzt schon weiter als ich mit 19.

01.11.2020 20:20 • x 3 #61


tlell
Noch ein Nachtrag:

Wenn sich 2 Menschen eng freundschaftlich verbunden, entschliessen ein Kind zu bekommen, verstehe ich das noch. In diesem Konstrukt muss dann aber alles genau geregelt und abgesprochen sein und sich alle Parteien klar drüber sein was wie laufen wird.

01.11.2020 20:53 • #62


A


An langjähriger Beziehung etwas ändern oder gehen

x 3


P
lieben tlell, ich danke dir für deinen Beitrag. ich denke sehr viel nach und ich sage dir klipp und klar: wenn ich ein Kind nicht alleine groß ziehen könnte, würde ich es niemals bekommen. ich bin ein veranwortungsbewusster mensch. So viel dazu. aber das ist eigentlich jetzt gar nicht dran, denn diesen Entschluss eines JETZT oder im nächsten jahr zu bekommen habe ich nicht gefasst - es ging da mehr um die Zukunft. Und ja, ich höre was du sagst und danke dir auch dafür.

ich hatte mit meinem mann gestern wieder ein gespräch, dazu nur so viel: ich sagte ihm, dass ich enttäuscht bin, wie wir einander behandeln und wie wir mit unserer liebe umgegangen sind. ich sagte, dass mich vieles verletzt hat und dass ich weiß, dass auch er verletzt ist. Dass wir aus diesen verletzungen heraus weitere dinge getan haben, die furchtbar sind und ich uns so auch nicht kenne. dass wir einander nicht behandeln, wie wir es verdient haben. ich habe ihn nochmal auf die dinge verwiesen, die ich an ihm immer mochte und geschätzt habe, aber auch was mir ein schlechtes gefühl gibt. dass er sich nicht für mich entschieden hat und unser Ehe leer ist, weil er so wenig mitwirkt. Dass wir entweder so weiter machen, bzw. schleifen lassen können, uns trennen können oder uns zusammen reißen und schauen ob da noch gemeinsamkeiten gibt, auf deren grundlage wieder etwas wachsen kann. dass ich aber nicht optimistisch bin. dass er so wenig aktiv ist und bei mir der eindruck von gleichgültigkeit entstanden ist. dass ich nicht fassen kann, warum es ihm egal ist, dass es so läuft. dass er sagen kann, wenn er lieber eine trennung will und ich nicht viel sehe, was eigentlich dagegen spricht, außer dass wir nicht scheitern wollen. er sagte, dass ihn die situaion überfordert, er aber eigentlich an uns glaubt. ich fragte an was er denn glaubt. ob wir denn wirklich nur auf dem papier verheiratet sein wollen und warum er nicht sehen kann, dass sich Ehe-Glück nicht erzwingen lässt. Er sagte wieder, dass ich ihm zu wenig sicherheit gebe. ich sagte, dass ich ihm die gebe, die ich kann. er sagte, dass es ihm fehle, gemeinsames zu unternehmen. ich sagte, dass dazu die kommunikation zu kaputt ist. dass wir beide immer wieder im alltag an unseren stressigen berufsleben udn den fehlenden planungen scheitern. er sagte, er kann es einfach nicht. ich sagte, ich möchte nicht die sein, die immer von sich aus alles alleine einleitet, dass er schon interesse zeigen muss. wenn er es nicht könne, dass dann bei jedem - auch einer anderen - dann der eindruck von desintersse entsteht über die jede liebe dann irgendwann stirbt. dass er sich mehr einbringen muss.

ich sagte, wir können uns auch trennen. dass mehr dafür als dagegen spricht.

heute morgen, ich hatte freundinnen eingeladen, wollte er unbedingt helfen. er sagte, über so etwas zeige er mir seine liebe. Heute abend kam er nach hause und fragte, ob wir nicht morgen gemeinsam sport machen wollen. Also eine gemeinsame aktivität.

Ich weiß einfach nicht.. mir kommt es so vor, als wolle er mich nicht loslassen, weiß aber nicht mit mir umzugehen. ich würde ihn loslassen, wenn ich wüsste, es ist besser. ich muss nachdenken. das kann mir keiner abnehmen, ich weiß es. ich wollte mir auch nichts schön reden. ich zweifele an der realität, meiner wahrnehmung. ich brauche etwas distanz denke ich.

Ich sagte, er muss sich - wenn es funktionieren soll, zu 100 % zu mir bekennen, ohne dass gäbe es keine verbundenheit. er sagte noch, wie er glaubt, eine bessere kommunikation funktionieren könne. er meinte, ich solle ruhiger reden, sanfter. ich werde mir das mal ansehen, inwieweit er recht haben könnte oder ob es nur schuldzuweisung ist.

ich weiß nicht. gestern, als ich dachte es wäre vorbei ist mir wie eine riesenlast vom herzen gefallen. ich war froh, dass ein paar dinge gesagt wurden. .ich war froh, dass er endlich sagte, er wisse nicht was er wolle. ich sagte, so kann man aber keine ehe führen. dass man sich so eigentlich fremde menschen hält aber in einer ehe dafür kein raum ist.

was sagt ihr zu diesem gespräch? was sollte es mir sagen? gibt es hoffnung oder will er nur nicht die konsequenzen tragen? ich will nichts unversucht gelassen haben.

ich werde durch eine trennung mit heftigen konsequenzen leben müssen, die einige träume zerschlagen lassen werden und ich will dann, wenn die zweifel kommen werden, vernünftige gegenargumente haben, um standhaft zu bleiben.

01.11.2020 23:08 • #63


P
mit ruhiger sanfter meint er nicht, dass ich davor geschrieen oder so hätte, denn das mache ich schon sehr lange nicht. in diesem moment habe ich mit ihm wie mit einem verwundeten wesen gesprochen, sehr sehr sanft. das wäre die art, wie er mir zuhören könne.
evtl. hat er recht.
andererseits sagte er wieder, er weiß nicht was ich will. und ich dachte, in dem Moment: eigentlich, ist es gerade so, dass ich es selbst nicht weiß. uns selbst, d.h. .die Menschen die wir am Anfang unserer ehe waren, die gibt es gar nicht mehr.

aus meiner sicht, kann es nur funktionieren, wenn man auf neustart geht. wie zu beginn einer kennenlernphase. das muss er aber wollen und mir bzw. meinen bedürfnissen udn wünschen dann auch genügend raum lassen. das müsste ich sehen. nur dann würde ich mich darauf einlassen, denn diese tür hatte ich eigentlich schon geschlossen.

01.11.2020 23:17 • #64


T
Zitat von procurator:
gestern, als ich dachte es wäre vorbei ist mir wie eine riesenlast vom herzen gefallen.


Nicht das Gespräch sagt dir etwas, sondern das.

Nicht die Versprechungen, die Vielleichts und Wenn-Danns, sondern einzig dein Gefühl.

Man muss sich fragen, sind es nur kleine Stellschrauben im Umgang miteinander oder ist es etwas Grundsätzliches, das nicht passt. Und ja, da kann man sich schon mal irren, wenn man so jung zusammenkommt.

Ich finde es super, dass ihr so offen geredet habt. Mir scheint es allerdings so, dass ihr versucht, es hinbiegen zu wollen, obwohl ihr beide nicht mehr sicher seid, euch überhaupt noch zu lieben.
Vielleicht hat dein Mann ähnliche Ängste wie du und kann deshalb auch nicht loslassen.

Aber eins kann ich dir garantieren: dieses Wenn-er-das-macht-dann-klappt-es... das geht nicht auf. Es wird nicht besser, nur weil vielleicht die äußeren Faktoren alle passen.
Du fängst an, jede Handlung, Geste etc. zu bewerten und schaust, ob es auf der Skala hoch oder runter geht. Da hat kaum einer eine Chance.
Die einzige Frage, die wichtig ist: Liebst du diesen Mann so sehr, dass du jeden Tag neben ihm aufwachen willst, alles mit ihm teilen willst?

01.11.2020 23:25 • x 2 #65


tlell
Zitat:
ich werde durch eine trennung mit heftigen konsequenzen leben müssen



Und die wären?

Nur mal ein Gedanke dein Mann sagt du gibst ihm zuwenig Sicherheit. Hast du ihn mal gefragt was genau er meint? Denn damit kann man so unglaublich viel meinen. Liebe, Geld, Halt, Geborgenheit.....

Ich glaube reden war euer erster Schritt. Du gibst dir viele Antworten bereits selber. SIehst du vielleicht gar nicht so.

Was ist mit Eheberatung um das alles raus zu arbeiten? Wenn es dann in einer Trennung endet, hast du alles versucht und hast Antworten im besten Fall.

02.11.2020 00:17 • x 1 #66


P
Zitat von Tilda18:
Aber eins kann ich dir garantieren: dieses Wenn-er-das-macht-dann-klappt-es... das geht nicht auf. Es wird nicht besser, nur weil vielleicht die äußeren Faktoren alle passen.
Du fängst an, jede Handlung, Geste etc. zu bewerten und schaust, ob es auf der Skala hoch oder runter geht. Da hat kaum einer eine Chance.


das macht sinn. ich glaube, das war die letzten jahre auch los . er hat mir gestern auch gesagt, er würde es versuchen, aber er hätte keine chance. ich würde es nicht zulassen.
nach unseren gesprächen habe ich immer zweifel. ich werde verunsichert in meiner wahrnehmung. vielleicht habe ich aber auch einfach nur angst einen fehler zu machen.

Zitat von Tilda18:
Die einzige Frage, die wichtig ist: Liebst du diesen Mann so sehr, dass du jeden Tag neben ihm aufwachen willst, alles mit ihm teilen willst?


ich habe ihn einmal so geliebt. das andere weiß ich nicht. ich dachte, ich würde es uns schulden, dieser früheren Liebe, zumindest alles zu versuchen um ihr einen boden geben zu können, damit sie wieder wachsen kann - nur eben nicht alleine. so viel weiß ich schon mal. über das andere muss ich nachdenken.

Zitat von Tilda18:
es etwas Grundsätzliches, das nicht passt. Und ja, da kann man sich schon mal irren, wenn man so jung zusammenkommt.

ja, so sehe ich das auch. ich werde mir die tage gedanken machen, was das grundsätzliche in unserer beziehung ist. vlt. lässt sich da mehr herauskristalisieren. liebe ist auch eine entscheidung, nicht nur gefühl...

übrigens: es ging mir besser als ich dachte, es sei mir egal. jetzt wenn ihr so in mich dringt, geht es mir nicht so gut, weil ich merke, wie tief es mich verletzt. Wie verraten ich mich fühle. (was kein vorwurf sein soll, sondern eine Feststellung ohne sie an euch zu richten)
wenn ich jetzt nur meine emotionen sprechen lassen würde, würde ich über uns folgendes sagen:
ich will nicht mehr, es ist mir zu antrengend geworden und ich sehe nicht, dass wir noch etwas gewinnen können. es ist zu viel zu lange passiert, bzw. nicht passiert, ich habe kein Vertrauen, ich wollte nie so sein, wie ich bei dir bin. ich sehe nicht wohin es führen soll und bin enttäuscht, dass du so dominant die dinge herbeigeführt hast, die uns zerstört haben aber so passiv, wenn es ums aufräumen geht. es tut mir nicht gut, dass du so wenig von dir nach außen zeigst und meistens so neutral gleichgültig und passiv bist, obwohl du anders warst udn sein kannst. ich bin von mir enttäuscht, dass ich so habe mit mir umgehen lassen und weiß nicht, weshalb ich meine grenzen, bedürfnisse und vorstellungen nicht lebe. reden alleine reicht nicht, ich bin nicht sehr konsequent in diese dingen, die mich selbst in dieser beziehung betreffen. es kostet mich so unglaublich viel kraft das durchzusetzen udn du forderst mich immer wieder heraus, meine vorstellungen aufzugeben und deine zu leben. es kommt mir vor, als würdest du das unter liebe verstehen. ich will jemanden an meiner seite haben, der mit mir gut umgeht und wenn doch einmal etwas verletzendes passiert, der von sich aus und freiwllig wiedergutmachung leisten kann um mir zu zeigen, dass er mich eigentlich nicht verletzen will. jemanden der seine bedürfnisse auch klar mitteilen kann, der kompromissbereit ist. der gemeinsamkeiten will. dem ich wichtig bin und der sich auch zeit nimmt - freiwillig und nicht weil der andere es einfordert. der mit mir auch freude, nicht nur pflichten teilen will. der mich als den starken menschen wahrnimmt der ich bin und meine stärke kein angriff auf ihn ist sondern ein gewinn. der andere menschen am gemeinsamen leben teilhaben lassen will.Ich will mit meinem partner lachen können und mich fallen lassen können. nicht ständig meine liebe beweisen müssen und angegriffen zu werden, wenn ich einmal etwas für mich tue. jemanden der sich meiner sicher und ich mir seiner sicher sein kann - zumindest so lange es uns beiden gut tut. ich will jemanden, der sich lieben lässt und mir zeigt, dass meine liebe für ihn auch ein geschenk ist.

gleichzeitig haben wir viele gemeinsame werte. ich denke nicht, dass ich jemanden noch einmal finden werde, der mit mir in diesen dingen so übereinstimmt. mir wird vieles fehlen. du warst in vielem wunderbar. du bist wie zwei seiten unterschiedlicher münzen - die eine passt, wie angegossen, die andere passt gar nicht. ich hätte mir gewünscht, wir hätten über diese seite auch sprechen können, damit zumindest alles so funktioniert, dass wir füreinander weiterhin ein gewinn sein können. ich hätte dafür auch etwas von mir gegeben, bzw. versucht zu ändern und mich anzupassen. ich hätte mir gewünscht, du hättest früher bemerkt, wie sehr es mich abstößt und ich hätte mir vorallem gewünscht, dass du mir mitteilst, was du dir wünschst, anstatt es auf andere, respektlose art, zu holen und einzufordern. ich wünschte, ich könnte alte verletzungen loslassen und uns wie ein unbeschriebenes Blatt bunt bemalen - aber ich kann es nicht, sie sind da. darüber sind wir beide verunsichert und wir wissen nicht, wie wir es gemeinsam anders, besser machen können. ich wünschte, es wäre nicht so anstrengend, mit dir eine ehe zu führen. ich wünschte, ich könnte sehen, ob du später anders bist und was ich falsch mache, dass du es nicht sein kannst, denn du bist auch nicht glücklich. du lachst nicht, du machst keine zukunftspläne mehr, du suchst distanz und dann willst du wieder nähe. es tut mir so leid um dich, für dich. ich will dass es dir gut geht und ich will dass du das bekommst was du willst.

02.11.2020 00:21 • x 1 #67


P
Zitat von tlell:
Und die wären?

Nur mal ein Gedanke dein Mann sagt du gibst ihm zuwenig Sicherheit. Hast du ihn mal gefragt was genau er meint? Denn damit kann man so unglaublich viel meinen. Liebe, Geld, Halt, Geborgenheit.....


ja habe ich.
Es geht ihm um zwei Dinge: kinder und
weil ich so oft gesagt habe, dass es nicht funktioniert und seine trennungsängste dadurch heraufbeschworen habe, sodass er sich meiner nicht mehr sicher ist..

früher habe ich immer gesagt, wir müssen erst wesentliche dinge klären, bevor wir kinder bekommen können, weil unsere Ehe kein guter Ort für ein gemeinsames Kind ist.
einerseits versteht er es, andererseits will er gerne dass ich die schuld trage. er unterstellt mir, bzw. ist davon überzeugt, ich würde gar keine haben wollen und nur gründe vorschieben - was nicht zutrifft - aber das er das öfter macht, habe ich ja schon kommuniziert, fragt sich warum er von seiner Meinung nicht abrücken will. er sagt, er habe es satt zu warten. darauf hin habe ich gesagt, seine Aufgabe wäre es nicht gewesen zu warten, sondern wenn er wirklich mit mir hätte Kinder haben wollen, wir Kompromisse hätten finden müssen für das was uns aneinander stört. dass eigentlich ich die war, die gewartet hat und ich auch Angst habe, jetzt deswegen gar keine kinder mehr zu haben. das hat er wiederum als angriff verstanden und meinte, er sei sicher nicht schuld, wenn ich keine kinder bekäme, woraufhin ich ihn wieder beschwichtigte und sagte, er müsse keine verantwortung für meine eigenen Entscheidungen tragen.
es ist so kompliziert mit ihm zu sprechen.

sicherheit, dass ich ihn nicht verlasse, mit ihm eine Familie habe.

er sagte auch, es gibt ihm sicherheit, bzw. geborgenheit, wenn wir zB abends auf dem sofa gemeinsam liegen.
ch finde es auch sehr schön. nur - und das habe ich damals eingewand - will er es zum einen nur zulassen, wenn ER es braucht und WANN er es braucht und zweitens hatte er das eigentlich oft und ihm hat rotzdem sicherheit gefehlt.
ich fand es auch immer schön, jeder kennt diese innigen Momente, wenn man einfach nur nebeneinander liegt und es einfach schön und ruhig ist, ich hätte ihm das gerne gegeben. gerade natürlich absolut unmöglich und wäre auch nicht echt.
er hält mir vor, dass ich überhaupt gegangen bin. ...

gott, dass klignt alles ziemlich krank. es passt zu uns eigentlich überhaupt nicht. wir sind eigentlich ganz andere menschen.

Zitat von tlell:
Was ist mit Eheberatung um das alles raus zu arbeiten? Wenn es dann in einer Trennung endet, hast du alles versucht und hast Antworten im besten Fall.

hat er ausgeschlossen, er glaubt nicht an so etwas. ich habe ihn mehrere jahre darum gebeten. ich habe sogar gesagt, dass ich glaube, dass nur noch das helfen kann, dass wir einen übersetzer brauchen, dass ich machtlos bin, was die kommunikationsprobleme angeht.

02.11.2020 00:53 • #68


P
ich glaube, dass ich selbst einer freundin - wenn sie mir von so etwas erzählt hätte - gesagt hätte, sie soll aufgeben, dass da nichts zu holen ist.

ich weiß nicht, weshalb ich mir diese Gespräche manchmal gebe. das ist nicht mein Niveau - und seines eigentlich auch nicht. wäre er nicht mein mann, hätte ich einem dritten einfach innerlich den Vogel gezeigt, freundlich gelächelt und mich verabschiedet und mich bemüht, mit dieser person nie wieder ein wort wechseln zu müssen.
durch die therapie habe ich mich sehr verändert, denke ich. er sagt, ganz sicher nicht zum besseren und sagt mir auch, mir selbst würde es nicht besser gehen. er regt sich oft auf und sagt man hätte mir dinge eingeredet, die so nie waren. er weiß halt nicht, wie therapie funktioniert.
andererseits tat es auch weh, dass er mir so etwas sagte und meine Erfolge als abstieg ansah.

früher war ich oberflächlicher, habe mich mit vielem abgelenkt. ich glaube ich war einfach bequemer. seit einigen jahren mache ich nicht alles mit, grenze mich mehr oder weniger gut ab - grenzen mag er nicht.. natürlich rüttelt das an seiner machstellung - was ihm wahrscheinlich nicht einmal bewusst ist. ich glaube, er kann sich mit sich selbst nicht gut beschäftigen und weiß daher im grunde gar nicht, was er will, was ihn antreibt und warum er was macht. er hat von sich selbst ein sehr positives bild, klare vorstellungen wie etwas abzulaufen hat und alles negative, projiziert er in andere.

was ich so bedaure ist einfach, dass er gar nicht erkennt - aber das kann ich ihm nicht abnehmen - dass er eigentlich wunderbar ist. ich bin so stolz auf ihn in vielen dingen und ich denke, er muss an seiner beziehungsfähigkeit arbeiten.
aber im grunde kann es ja egal sein. Denn wenn er es nicht angehen will/kann - dann muss ich für mich selbst eine entscheidung treffen. ich könnt grad schreien, dass ich an meiner eigenen wieder gerüttelt habe. natürlich war es aufgeben, resignieren. aber es war wenigstens eine. ich halte dieses vielleicht einfach nicht mehr aus. das weiß ich auch. das macht mich kaputt, ich kann es nicht mehr.

ich weiß schon, dass auch ich nicht loslasse. wahrscheinlich hatte ich die hoffnung nie ganz aufgegeben. und wahrscheinlich *autsch* fürchte ich nur insgeheim den moment, ihn irgendwann wieder zu sehen, zu bemerken, dass er sich für eine andere verändert hat und sich einzugestehen, dass ihm unsere 17 jahre es nicht wert waren, es keine motivation war, zu sehen, dass ich leide und zu erkennen, dass es seine Defizite waren.
und dann wieder weiß ich ja, dass wenn ich gehe, ich nicht nur aufgebe, sondern mir selbst etwas schenke.

es ist schwer. ich weiß, dass das was er sagt nicht immer stimmt. Aber es ist so schwer, weil ich länger als mein halbes leben - meine ganze jugend im prinzip an seiner seite verbracht habe und ich glaube ich weiß gar nicht, wer ich ohne ihn bin. es war doch eine kleine sicherheit seine Frau zu sein. So, das war jetzt der unfeministischste Satz meines Lebens glaube ich *lach* ja ich sehe, mein inneres Mädel ist bei der erwachsenen Frau und ihren wertvorstellungen noch nicht ganz angekommen. .

02.11.2020 01:20 • x 1 #69


tlell
Zitat:
gott, dass klignt alles ziemlich krank. es passt zu uns eigentlich überhaupt nicht. wir sind eigentlich ganz andere menschen.


Euch ist passiert was vielen passiert. Alltag! In diesem Alltag habt ihr vergessen ein wir zu sein und euch auseinander gelebt. Missverständnisse, Verletzungen, Kindheitstraumata werden zu einem riesen Berg den man dann besteigen soll. Ich glaube an der Stelle musst du wirklich für dich erst mal klären was will ich eigentlich? Ginge das mit ihm überhaupt? Ist da noch Liebe, kann wieder Liebe sein? Aber das hast du ja schon alles selber in etwa formuliert in deinem Post.

Du bist für mich ein Mensch, den ich am liebsten umarmen und an die Hand nehmen würde um dir Sicherheit zu.geben. Du darfst alles und musst gar nichts. Du verdienst alles! Du bist es wert! Glaub an dich! Steh zu dir! Liebe dich selber! Denk daran!

Therapie kannst du übrigens auch ohne ihn machen. So eine Beratung bei Caritas ect. geht auch alleine. Dort ist einfach wer der dir hilft zu sortieren. Weiss gar nicht ob du schon irgendwas machst. (gelesen du machst schon Therapie, also einfach ignorieren. Wollte nur nicht löschen)

02.11.2020 01:21 • x 1 #70


P
Zitat von tlell:
Therapie kannst du übrigens auch ohne ihn machen. So eine Beratung bei Caritas ect. geht auch alleine. Dort ist einfach wer der dir hilft zu sortieren. Weiss gar nicht ob du schon irgendwas machst.


darüber denke ich in letzter Zeit auch nach. ich glaube, um diesen Ehe-Wahnsinn wenn auch nur für mich aufzuräumen, wäre es ganz gut. Ich kann nämlich, wenn ich Fehler an mir entdecke, sehr ungnädig zu mir sein und ich habe in dieser Beziehung viele gemacht... um meine Energiekapazitäten zu schonen, kann ich es das nächste halbe jahr aber nicht. da wird nur Verdrängung helfen. ich werde beruflich furchtbar eingebunden sein. Die Ablenkung wird aber seeeehr gut tun


Zitat von tlell:
Du bist für mich ein Mensch, den ich am liebsten umarmen und an die Hand nehmen würde um dir Sicherheit zu.geben. Du darfst alles und musst gar nichts. Du verdienst alles! Du bist es wert! Glaub an dich! Steh zu dir! Liebe dich selber! Denk daran!

ich danke dir für deine herzlichen Worte. und du gibt mir eine Art Sicherheit alleine dadurch, dass du mitgelesen hast und mit Gegenargumenten oder Bestätigung einem hilfst über einiges nachzudenken und zu sortieren. das ist doch so viel wert - du schenkst deine kostbare Zeit...

und es ist auch schön zu lesen, das man verstanden wird.

ich muss jetzt ins bett, bin schon viel zu lange auf.
Ich wünsche dir auch alles Liebe, tlell und viel Kraft auf deinem Weg

02.11.2020 01:48 • #71


T
Liebe procurator,

man sieht, dass du dir schon sehr sehr viele Gedanken gemacht hast und auch die Schuld nicht nur auf seiner Seite suchst. Manche sagen, beide haben Schuld am Scheitern einer Ehe und manchmal hat auch keiner so richtig Schuld.
Wenn man sich weiter entwickelt - so wie du - dann passt es vielleicht nicht mehr. Du schreibst, er käme mit der neueren Version von dir nicht gut klar, fühlt sich eher angegriffen.
Es kann doch sein, dass dein junges Ich gut zu ihm gepasst hast, da du eher bereit warst, Kompromisse zu seinen Gunsten zu machen. Und jetzt stehst du mehr für dich und deine Werte ein und er versteht nicht, was er falsch macht.
Ich glaube auch, dass euch nur eine Therapie helfen könnte. Es scheint viel vorgefallen zu sein. Vielleicht ist es dafür auch schon zu spät.

tlell hat Recht: finde heraus, was dir ganz besonders wichtig ist für dein Leben und deine Beziehung. Und wenn du das für dich klar hast, dann überlege, ob du das mit ihm leben kannst.

Und höre auf dein Bauchgefühl, dass du bisher seinem Drängen nach einem Kind nicht nachgegeben hast. Er denkt vielleicht, das würde etwas retten, aber das tut es ganz sicher nicht. Und mit Kind, glaub mir, fällt die Trennung noch ungleich schwerer, weil du für ein anderes Leben mitentscheiden müsstest. Du hast jetzt noch alle Möglichkeiten.

Ich habe auch irgendwie das Bedürfnis, dir zu helfen. In all deinen Gedanken erkenne ich mich selbst sowas von wieder. Ich habe sogar meinem Mann nach der Trennung nochmal eine Chance gegeben, weil ich dachte, er hat es kapiert und wollte nicht sagen müssen, er hat sich verändert und ich habe nichts mehr zugelassen (oder ja auch: eine andere Frau profitiert von dieser Veränderung, die ich mit viel Schmerz herbeigeführt habe). Aber im Endeffekt war das Vertrauen unwiderruflich weg. Ich hab ihn immer noch gern, er hat auch gute Seiten und er hat mir Vieles an mir offenbart, was mir nicht bewusst war, aber eine Beziehung geht einfach nicht mehr. Es ist hart, wenn einem das klar wird. Aber alles ist besser als diese trostlose Resignation.

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass eine Beziehung kein ständiger Kampf sein sollte. Reibungspunkte ja, um wachsen zu können. Grundsätzlich sollte man aber nicht ständig gefordert werden, durchsetzen zu müssen, wer und wie man ist. Das macht doch krank.
Jetzt kommt es drauf an, was es für dich bedeutet. Lenke deine Aufmerksamkeit wirklich mal weg von seinen Fehlern und Defiziten zu dem, was du möchtest.

Wenn du deine Grenzen nicht definierst, kannst du sie auch nicht abstecken.

02.11.2020 11:15 • x 1 #72


A


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