Andere Frau kennengelernt - Entscheidung - zwischen 2 Stühlen

D
Hallo Martin,

ich kann hier leider nur gleiches äußern, wie Wilde Flocke, Mirjam und Illa.

Wenn der einzige Grund eine Zweisamkeit die Angst vor der Einsamkeit ist, so kann es auch nie eine Basis für eine glückliche, dauerhafte Beziehung!!!

Mensch, Martin! Höre doch auf, dir selbst etwas vorzuspielen! Im Grunde belügst du dich doch selbst. Arbeite zunächst einmal an dich selbst. Fange z.B. damit an, dass du einerseits mit deine Frau, andererseits mit deine Freundin dich aussprichst. Öffne deine Ängste, deine Gefühle. Das Doppelspiel WIRD am Ende wirklich nur VERLIERER haben. Hat dies deine Frau verdient? Deine Freundin? Du selbst?
Es ist doch so einfach aufrichtig zu sein; man ist immer wieder überrascht, wieviel Verständnis die Menschen aufbringen, wenn man nicht mit Lüge und Theater auf ihre Kosten spielt. Versuche es einfach mal...
Hier sehe ich DRINGENDER Handlungsbedarf DEINERSEITS.
Glaube mir, es ist nicht nur negative Kritik, was du hier zu lesen bekommst. Wir haben aber alle solche oder ähnliche Probleme erleben (überleben) müssen. Der Schmerz der dabei verursacht wird ist mit nicht wiedergut zu machen!!!
Auch du gehst nicht ohne Schade daraus. Tatsache.

Überlege dir nun sehr gut, was du eigentlich willst, nehme all dein Mut zusammen und kläre diese Situation!

Dom

31.07.2002 09:43 • #16


E
Hallo Martin,

zu deiner Geschichte und deiner für dich so problematischen Situation muss ich mich auch einbringen. Zunächst sollte es dich nicht sehr überaschen, wenn du mit deiner hier geouteten Einstellung auf wenig Gegenliebe und Verständnis triffst, sind doch Viele genau von einem solchen Verhalten ihrer Ex-Partner betroffen. In so fern ist es für mich persönlich sehr interessant, dir als Vertreter eines zukünftigen Verlassers zu schreiben.

Und deine Denke und dein Verhalten ist genau dass, was ich meiner Ex und sicher Viele hier ihren Exen nunmehr vorwerfen: nämlich Unehrlichkeit, Täuschung, Hinterhältigkeit, ungerechte Behandlung und dergleichen mehr! Ich darf dich mal an zwei Stellen deiner bisherigen Ausführungen zitieren:

3. Wir behalten den bisherigen Zustand bei, bis meine Freundin sowohl wieder genug Vertrauen zu mir hat, als auch sie soweit finanziell selbständig ist, das sie nicht von mir abhängig wird, wenn wir zusammenziehen. Dann machen wir zeitgleich mit unseren Partnern Schluß und beginnen gemeinsam ein neues (und hoffentlich schönes) Leben. Bis dahin halten wir unsere Partner hin, tun so, als ob nichts anderes ist, passen schön auf, das nichts rauskommt. Unsere Partner brauchen daher nicht leiden, solange wir gut schauspielern können. Und dann kommt der harte Schnitt, der allen etwas wehtun wird, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das ist zwar die hinterlistigste Möglichkeit, aber die schmerzärmste. Wenn alles schön organisiert wird, (auch mit einigen Lügen) dann könnte dies reibungslos funktionieren. Z.B. könnte ich mich von meiner Frau mit der Begründung trennen, das kaum noch Liebe da ist und wir nicht miteinander klarkommmen. Und mit der Freundin habe ich erst wieder angefangen, als ich mich von ihr getrennt habe. So wäre auch eine einverstänliche Trennung ohne schmutzige Wäsche möglich.

Wenn ich Single würde, dann bestimmt nicht lange, denn meine Angst vor Einsamkeit würde mich bestimmt nach kurzer Zeit in die Arme irgendeiner Frau treiben. (so ähnlich bin ich auch zu meiner Frau gekommen.

Zum ersten Absatz kann ich nur mein Erstaunen und meine tief empfunden Abscheu zum Ausdruck bringen! Wie kannst du nur so kaltschnäuzig unehrlich mit deiner Ehefrau, die mit dir gemeinsam eine lange Zeit verbracht hat, mit der du 2 Kinder hast etc umgehen? Welches Recht maßt du dir da an??? Hat deine Frau es nicht verdient, dass du ehrlich mit ihr umgehst? Was hat sie dir getan, dass du sie so behandelst???

Ne ne, du bescheißt sie lieber und dass aus einer einzigen Motivation: Egoismuss! Und dass gepaart mit Feigheit! Oh Gott, wie ich solche Einstellung hasse...

Wohl gemerkt, ich habe nichts gegen deine empfundene Liebe zu der anderen Frau gesagt. Aber dann sei verdammt noch mal ehrlich zu deiner Ehefrau! Behandle sie wie einen Menschen und instrumentiere sie nicht für dich!!!

Zu dem zweiten zitierten Absatz fällt mir nur ein, dass du wahrscheinlich allergrößte Probleme mit dir und deiner Gefühlswelt hast. Du wählst die Arme irgendeiner Frau, nur, weil du Angst vor der Einsamkeit hast??? Die arme Frau, kann ich da nur sagen... Meiner Meinung ist man nur dann beziehungsfähig (und diese Fähigkeit muss ich bei dir jedenfalls in Frage stellen, sorry), wenn man in der Lage ist, mit sich selbst klar zu kommen. Das setzt aber eine klare Selbsterkenntnis voraus, mein Lieber. Der Mensch definiert sich nur über sich selbst und nicht über seinen Partner.

Es tut mir echt leid, wenn ich dir mit meiner Kritik zu nahe gekommen bin. Aber auch ich bin Opfer jener Einstellung, die du hier darstellst. Meine Ex hat genau so agiert, wie du es hier beschreibst. Und ich sage dir, der harte Schnitt führt nicht zwingend dazu, dass dann deine Ehefrau weniger leidet oder keine schmutzige Wäsche gewaschen wird. Im Gegenteil kannst du sie damit so erst richtig leiden lassen, weil sie deine brutale eiskalte Handlungsweise nicht verstehen wird können und dich verfluchen ob deiner so verachtenden Unehrlichkeit.

Ich bitte dich im Namen deine Ehefrau: versuche endlich Ehrlichkeit in dein Handeln zu bringen.

Viel Glück

Ralf40

31.07.2002 10:02 • #17


A


Andere Frau kennengelernt - Entscheidung - zwischen 2 Stühlen

x 3


E
Hi Martin,

merkst du, welche Diskussion du hier entfachst?
Weil du als Hilfesuchender in einem Forum schreibst, wo Menschen mit Trennungsschmerzen versuchen, einander zu helfen.

Menschen wie du sind es meist, die dafür sorgen, dass andere verletzt werden. Aus der eigenen Unfähigkeit heraus, wahre Liebe zu empfinden.

Wenn du das, was du hier hörst, nicht konstruktiv aufnehmen oder auch umsetzen kannst, zeigt es wohl, dass du noch weit davon entfernt bist, ein Bewußtsein zu bekommen, wie es viele Menschen, vor allem einige User im Forum, bereits haben. Du selbst solltest es dir wert sein, mit ein wenig mehr Tiefgang und Wahrnehmung durchs Leben zu gehen. Sollte es jedoch nicht deiner Weltanschuung entsprechen, das zu tun, wäre es vielleicht besser, du würdest unter Deinesgleichen versuchen, Anerkennung und Zuspruch zu finden. Und nicht von Menschen, deren Leid darin bestand, mit Menschen deiner Natur zusammengewesen zu sein, ohne es zu wissen oder zu wollen.  

Hubi

31.07.2002 11:07 • #18


E
Mensch Martin,
nichts weiter im Sinn als deine persöhnlichen Bedürfnisse, ist das schwach. Was du dir selber antust ist dein Ding aber was du mit anderen Menschen veranstaltest halte ich für sozial völlig inkompetent. Mein Vorredner hat absolut recht. Du gehörst zu diesen Menschen unter denen hier im Forum so viele leiden oder gelitten haben. Und er hat mit einem auch noch recht. Wir wärs denn mit dem Forum .ehebrecher.de

no mercy

31.07.2002 11:42 • #19


E
Danke Hubi.

31.07.2002 19:40 • #20


E
Liebe Leute,

ich weiß ja, dass ich irgendwie im falschen Forum bin, aber ich damals darauf gestoßen, als es dieses große Missverständnis mit meiner Freundin gab und ich total am Boden war. Ja, ich weiß wie es ist, verlassen zu werden.
Als klassischer Ehebrecher will ich mich auf keinen Fall bezeichnen, von der Sorte kenne ich selbst genug. Ich meine diese Leute, welche sich nie von Partnerin/Partner trennen wollen und nur jemanden anders zur Ergänzung haben. Nein, ich muss mich in kürzester Zeit entscheiden, und nach dem gestrigen Gespräch mit meiner Freundin wird es wohl sie sein, für die ich mich entscheide. Ich weiß nur noch nicht wie ich es anstellen soll, das es schmerzarm für Frau und Kinder ist.
Wenn ich es meiner Frau es gerade heraus ins Gesicht sage, wäre es für sie wie ein Messerstich ins Herz. Daher überlege ich, ob da vielleicht die (Not)Lüge angebracht ist, wegen fehlender Liebe und unzureichender Kommunikation Schluß zu machen.
Mein großer Sohn, (wird bald 14) hätte die Wahl, zu wem er geht. Und mit dieser Entscheidung wird er sich schwertun, da einerseits Mutterliebe durch nichts zu ersetzten ist, andererseits er (nach eigener Aussage) mit mir besser klarkommt und ich ihm bei Schule und Hobby besser zur Seite stehen kann.
Die kleine Tochter (4) wird wohl bei meiner Frau bleiben müssen, da ich im Schichtdienst tätig bin und ein für die Gegend überdurchschnittliches Gehalt habe, was ja schließlich auch den Kindern zu gute kommt.
Nun zum Gespräch mit meiner Freundin: Nachdem sie bisher immer ausgewichen ist oder traurig reagiert hat, konnte ich gestern endlich ein vernünftiges Gespräch zum Thema gemeinsame Zukunft mit ihr führen. Dabei kam es zu folgenden Aussagen von ihr:
- Auch sie liebt mich unheimlich, und die Gründe, warum sie mich liebt, stimmen weitestgehend mit mir überein
- Auch sie ist mit ihrem bisherigen Leben und ihrem bisherigen Partner unzufrieden und möchte sich gern verändern
- Sie gibt nur ungern ihre bisherigen Lebensumstände auf, aber für mich würde sie es tun.
- Ob es nun günstiger ist, in eine andere Gegend zu ziehen oder in der Gegend zu bleiben, ist noch unklar.
- Eine gewisse Angst, das ich rückfällig werden könnte, ist bei ihr noch vorhanden, ebenso die Angst, das ich ihr später vorwerfen könnte, wegen ihr alles aufgegeben zu haben.
- Sie möchte gern mit mir leben, denn nur so können wir unsere Liebe richtig ausleben und gemeinsamen Interessen nachgehen.
- Das Zusammenleben mit mir im Alltag stellt sie sich unproblematisch vor.
Alles in allem eigentlich gute Aussichten.
Was die Moral betrifft, ich bin Atheist und somit habe ich meine eigenen Moralvorstellung, aber auch nach denen verhalte ich mich sehr unmoralisch, was mir sehr zu schaffen macht. Und übrigens, ich bin seit Mai in psychotherapeutischer Behandlung.

01.08.2002 04:39 • #21


E

Hallo Martin,

Du bist dann im falschen Forum, wenn Du hier Trost und Zustimmung fuer Deine schwierige Situation erwartest. Du bist aber richtig, wenn Du hier Leute um Rat fragen willst, die sich mit solchen Situationen SEHR genau auskennen. Dann solltest Du diesen Rat auch beherzigen.

Ein wesentlicher Rat, der hier in fast allen Beitraegen auftauchte, ist, dass Du weniger an die eigene Bequemlichkeit denken solltest, sondern mehr reflektieren, was Du den anderen antust.

Und Du willst weiterhin luegen, weil Du Dich nicht traust, Deiner Frau die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Hast Du die Beitraege nicht gelesen: was hat sie Dir getan, dass sie es nicht verdient, die Wahrheit gesagt zu bekommen?

Fuer Dich wird es leichter. Aber natuerlich wird sie es erfahren, dass Du Dich wegen Deiner neuen Freundin von ihr getrennt hast. Den Messerstich bekommt sie sowieso. Aber dazu kommt noch, dass Du sie belogen und betrogen hast.

Ich weiss nicht, ob es sich lohnt, Dir hier wieder und wieder das gleiche zu schreiben, naemlich dass Du von Deinem Selbstbezug ablassen musst. Und da spielt auch eine Psychotherapie keine Rolle. Wichtig ist, dass Du Dich weniger wichtig nimmst. Die mangelnde Erkenntnis Deinerseits laesst freilich die Hoffnung schwinden.

Daher ist dies mein letzter Rat an Dich: wenn Du wirklich etwas erreichen willst in diesem Leben, zumindest auf gefuehlsmaessiger Ebene, dann musst Du gehoerig an Dir arbeiten, bereit sein Kritik einzustecken, zu reflektieren und umzusetzen, und bereit sein, Deine eigene Interessen auch unter die von anderen zu stellen.

Moral ist keine Frage von Theismus / Atheismus, sondern eines funktionierenden menschlichen Zusammenlebens (Siehe Kant! Kategorischer Imperativ)

Gruss,

Illa

01.08.2002 09:09 • #22


E
Hallo Martin,

ich gebe dir hier die Möglichkeit, mit dem Lesen dieser Mail aufzuhören, denn er wird dir kein bisschen gefallen, was du lesen wirdst. Greif nur zu, klick die Mail weg mit der Feigheit, mit der du sonst lebst!

Erstens muss ich klarstellen, dass ich mich sehr freue, keine Menschen wie dich persönlich kennengelernt zu haben. Die Vorstellung, dass ich mit so jemanden zusammen sein könnte und auch noch eventuell Kinder haben könnte, löst Grauen in mir aus. Ich kenne dich nicht und bin mit deiner Geschichte nur in diesem Forum in Berührung gekommen. Und trotzdem gehe ich darauf ein und weißt du warum? Weil einerseits Empörung und anderseits Mitleid in mir hochkommt. Mitleid nicht für deine (arme) Frau und auch nicht für die Freundin (die kein bisschen besser ist wie du selbst), sondern Mitleid mit dir. In dieser Art wirdst du nie die Gelegenheit haben, eine reife, erwachsene Liebe zu erfahren. Außerdem bist in meinen Augen irgendwie abhängig, darauf angewiesen, dass es sich ein Depp findet, der dein Spielchen mitmacht. Weißt du, was die Konsequenz sein wird? Genau das, was du am meisten befürchtest - Einsamkeit. Irgendwann wirdst dich so einsam fühlen, und das nicht, weil es eine Art Grundgerechtigkeit gibt, sondern weil das, was du tust, nur schiefgehen kann. Dann komm aber nicht angedackelt in dieses Forum.


Wenn ich das Gefühl hätte, dass du zumindest ein bisschen daran was ändern möchtest, würde ich auch anders auf dich eingehen, aber solange du mit dir und mit deinem Leben zufrieden bist, kann man dich nur fertigmachen. Es tut mir leid.

Trotzdem gebe ich dir den Rat, eine Psychotherapie anzufangen, es sind grosse Verhaltensstörungen vorhanden, die du selbst nicht bewältigen kannst. Ich wünsche dir alles Gute, denn letzlich bist du selbst ein Opfer, wenn auch nicht so offensichtlich. Zu einer Tat verdammt zu sein, macht aus einem auch Opfer...

Außerdem würde ich dich bitten, dich von den Kindern fernzuhalten. Ich sage nicht, dass du sie nicht sehen solltest, aber willst du wirklich, dass sie dem Papa ähnlich werden?!? Versuche zuerst mit dir selbst ins Reine zu kommen.

Und noch was, ich hätte eine Frage an dich und es würde mich wirklich interesseiren, eine Antwort zu erfahren. Hast du ein schlechtes Gewissen? War das Schreiben in diesem Forum eine Art Bestrafung???

01.08.2002 13:12 • #23


K
hallo martin,

hab bis jetzt deine geschichte verfolgt.
ok ein unerfahrener teene, der angst hat etwas zu verpassen, der sich nicht binden will, denn es könnte ja noch eine hübschere, vielleicht eine mit der er sich noch besser schmücken kann um ín der gesellschaft anerkannt zu werden, finden, ihm könnte ich so ein unreifes verhalten verzeihen.
du bist ein erwachsener mann (vom alter her) hast veranwortung für eine familie einschliesslich noch minderjähriger kinder.
Du musst dich selber doch total wertlos fühlen, du kannst nicht alleine sein, weil du dir alleine nichts wert bist, solange du dich so verhälst und dir selber keinen wert zu misst, solange wirst du keine anderen menschen mit respekt und achtung behandeln können.

Deiner nochehefrau wünsche ich, dass sie weit mehr selbstwertgefühl als du besitzt und dir einen gewaltigen strich durch die rechnung macht.

deinen kindern wünsche ich, dass sie heut schon mehr moral wie du besitzen, denn das was du ihnen vorlebst, wie sollen sie vor so einem vater respekt haben, oder hälst du deinen heute 14jährigen sohn für so dumm? du wirst, sollte sich deine ehe wirklich in die brüche gehen, (worauf du ja weiter hinarbeitest) einer der jammernden väter sein, meine böse böse frau hat die kinder gegen mich aufgehetzt, deshalb wollen sie nichts von mir wissen, ich armer trottel werde nur ausgenutzt und darf nur der zahlvater für sie sein. diese zukunft rufst du selber herbei.

deiner freundin würde ich wünschen, dass sie sich wirklich gedanken macht, so wie du jetzt mit deiner frau umgehst, genauso wirst du auch mal mit ihr umgehen, denn du bist bist jetzt nicht bereit an dir irgendetwas zu ändern. mit lug und trug kann man nicht aufrecht durchs leben gehen, du wirst mit deiner einstellung die du vertrittst nie ehre und stärke beweisen, ein mann sein an dem eine frau oder irgend ein mensch hochschauen kann.

die ganzen beiträge haben bei dir nichts gefruchtet, eigentlich ist es vertane zeit zu schreiben , wenn ich nicht denken würde, jeder mensch hat eine chance verdient, oder kann einsichtig werden, was ich dir von ganzem herzen wünsche.

ich nehme dir nicht übel, dass dir die liebe zu deiner frau abhanden gekommen ist, aber ich nehm dir verdammt übel wie du mit der situation umgehst.

und es hat wirklich nichts mit glauben zu tun, ob man ehlich und aufrecht oder respektlos und verlogen durchs leben geht. das solltest du vielleicht mal mit deinem psycholgen besprechen, -oder weswegen bist du bei ihm?

ich wollte dich nicht beleidigen, ich kenne dich nicht, du tust mir nichts an, aber wir sind hier eine grosse familie um uns gegenseitig zu stützen und zu helfen, dann kann ich dir nicht schreiben, dass du mit deinem tun, vor allem wie du es tust, dass du so auf dem richtigen weg bist.

liebe grüsse kuki



01.08.2002 13:40 • #24


E
Liebes Forum,

dies wird vielleicht das letzte sein, was ich zu diesem Thema in diesem Forum von mir gebe, denn hier bekomme ich doch nur abwertende, aber kaum konstruktive Kritik.
Natürlich fühle ich mich sehr unwohl in meiner derzeitigen Situation, habe ein sehr schlechtes Gewissen. Natürlich wäre ich lieber ehrlich zu anderen und auch zu mir. Aber ich weiß, das die Wahrheit mitunter sehr schmerzhaft sein kann. Und wenn es irgeneine Möglichkeit gibt, es irgendwie schmarzarm zu machen, dann will ich diese Möglichkeit ergreifen.
Ich denke, das ich meine Frau relativ gut kenne. Daher kann ich mir gut vorstellen, wie sie reagieren wird, wenn sie die Wahrheit erfährt: Sie wird eine unheimliche Wut bekommen auf mich und meine Freundin. Und in dieser Wut wird sie alles versuchen, um uns das Leben schwer zu machen. Gut, das haben wir eigentlich verdient, aber sie wird in ihrer blinden Wut auch Nachteile für sich und die Kinder erzeugen. Und am Ende wird sie doch lange darunter leiden. Und dieses Leid, was ja am Ende 5 Personen betrifft, will ich unbedingt vermeiden. Denn wie ich schon mal geschrieben habe, ich empfinde keinerlei Hass auf meine Frau, es ist eher so, das ich sie schätzte und achte, und sogar noch eine gewisse Freundschaft zu ihr emfinde. Daher will ich es ihr auf keinen Fall antun.
Ich weiß ja, das es eigentlich moralisch richtig wäre, wenn eine Beziehung nicht mehr funktioniert, diese erst vernünftig zu beenden, um erst danach eine neue Beziehung zu beginnen. Aber seht euch doch um, in wieviel längeren Beziehungen und Ehen schon lange keine Liebe mehr vorhanden ist und man nur aus Gewohnheit, Freundschaft gegenseitiger Unterstützung oder Abhängigkeit zusammenbleibt. Und so erging es auch mir, bis dann die Neue kam und die Lügen begannen. Und die neue Beziehung begann nicht etwa aus heiterem Himmel, nein sie begann eigentlich als Freundschaft. Doch wo ist der Punkt, wo man mit seiner Vergangenheit einen Schlußstrich ziehen muss?
Wie hätte ich mich denn verhalten sollen? Hätte ich mich schon von meiner Frau trennen sollen, wo ich die ersten Zweifel an der Liebe zu ihr hatte? Nein, zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch Hoffnung, dass sich doch wieder was entwickelt. Selbst wo ich meine Freundin schon kannte, hoffte ich, das sich irgendwann die Liebe zu ihr legt und ich doch wieder mehr für meine Frau empfinden könnte. Aber dies hat sich nicht bestätigt.
Hätte ich etwa meiner Freundin sagen sollen, das ich sie zwar liebe, sie aber weder anfasse noch küsse, bis ich ein gültiges Schedungsurteil in den Händen halt? Sie hätte mich wohl ausgelacht.
Nein, so einfach ist dies nicht für mich.
Und was mein Selbstwertgefühl betrifft, denke ich, da irgendwie in der Mitte zu liegen. Ich schätzte mich weder als absolut selbstsichere unverfrohrene Peson, noch als absolut wertlos ein. Nur ich weiß, seit ich meine Freundin kenne, bin ich ein ganzes Stück selbstsicherer geworden, was auch ihr Verdienst ist. Aber völlig selbstbezogen bin ich auf keinen Fall, nein ich denke durchaus an alle betroffenen Personen. Und manchmal ist es für jemanden besser, die Wahrheit nie zu erfahren.
Das meine Freundin Angst haben könnte, das ich eines Tages zu ihr genau so sein könnte, wie jetzt zu meiner Frau, glaube ich nicht. Denn einerseits klappt die Kommunikation zwischen uns wesentlich besser und anderseits werden wir uns in dieser Beziehung nicht solche gegenseitigen Veranwortlichkeiten und Abhängigkeiten aufbürden, welche am Ende ja mit dieses Verhalten bewirken.

Ich hoffe, mal konsruktive Vorschläge zu bekommen, denn Kritik ist nun genug geäußert worden.

Martin

02.08.2002 05:53 • #25


E
Hallo Martin,

Du willst einen konstruktiven Vorschlag? Bitteschön: Sei ehrlich zu Deiner Frau und zu auch zu Dir selbst und löse diesen Quatsch, dieses falsche Spiel auf! Klar, die Wahrheit schmerzt und vielleicht sind die (ersten) Konsequenzen weder für Dich noch für Deine Frau angenehm! Aber auf längere Zeit gesehen wäre es für alle Beteiligten das beste! Du versuchst den schmerzfreiesten Weg zu gehen, aber überdenke doch mal ob das der richtige ist!

Deine Frau hat es verdient zu erfahren was mit Dir los ist und was Du nebenher noch so treibst. Deine Frau sollte die Chance bekommen einen Mann kennenzulernen, der sie wirklich liebt und nicht so ein falsches Spiel mit ihr spielt. Also setz sie davon in Kenntnis und lass sie gehen!

Ich denke mehr gibts dazu nicht zu sagen! Auf Dir rumhacken möchte ich nicht, die anderen haben eigentlich schon zu genüge ausgedrückt was ich über sowas denke! Und wenn Du aus dieser Situation rauskommen willst: Probiere es mal mit der Wahrheit und mit Ehrlichkeit!

Vielleicht beherzigst Du ja diesen Rat!

Pat

02.08.2002 10:03 • #26


E
Hallo Martin!

Nun muß ich doch auch noch was dazu sagen, nachdem ich hier die Beiträge gelsen habe.
Ein persönliches Urteil möchte ich mir sparen. Das unterscheidet sich nicht groß von den anderen.
Eigentlich ist auch schon alles gesagt worden.
Trotzdem....
Du schreibst, du willst den Schmerz so gering wie möglich halten. Nur, ganz ehrlich, du sitzt da deinem eigenem Trugschluß auf.
Zum Einen ist schon gesagt worden, daß du deiner Frau das RECHT absprichst, fair und vor allem EHRLICH mit ihr umzugehen. Denn dieses Recht würdest du mit Sicherheit auch für dich in Anspruch nehmen wollen.
Die zweite Sache ist die, daß deine Frau mit Sicherheit auch nicht *auf der Wurstsuppe daher geschwommen* ist, sondern ziemlich sicher weiß, was Sache ist. Ich meine jetzt, daß sie auch nicht auf den Kopf gefallen ist und erkennen wird, daß du ihr was vorzumachen versuchst, wenn du ihr als Trennungsgrund fehlende Liebe vormachst und dann aber schon eine andere Frau quer bei Fuße steht. Und das schon seit MONATEN oder gar länger.
DAS niemand ab, daß sich eine neue Liebe erst innerhalb von wenigen Tagen entwickelt.

Wie stellst du dir denn das vorläufige Leben nach der Trennung vor?
Wollt ihr, du und deine Freundin weiterhin erst Monate später (denn selbst das ist für den Verlassenen ein zu kurzer Zeitraum um sich von einer so langen Beziehung zu lösen und ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht) offiziell zusammen kommen?
Es KANN NICHT SO FUNKTIONIEREN!!!
Du redest dir selbst was ein, wenn du sagst, du würdest es deiner Frau leichter machen. Das tust du nicht.
Wirf nicht alles in einen Topf, denn sich vom Partner trennen ist etwas ganz anderes, ob man ehrlich zu ihm ist. Sprich Achtung vor ihm hat.

Jeder hier hat nicht nur mit dem Umstand der Trennung zu kämpfen, sondern, oder gerade mit der fehlenden Achtung des Expartners vor den Gefühlen und dem Stolz der eigenen Persönlichkeit.
Es ist was GANZ anderes, ob man verlassen wird oder noch zusätzlich in den Dreck getreten wird, weil man weiß, der Expartner verkauft einen noch zusätzlich für blöd. DAS schmerzt meist noch viel mehr, als eine ehrlich und faire Trennung.

Und daß du Angst vor irgendwelchen Racheaktionen deiner Faru hast, kann ich nicht so recht nachvollziehen.
Davon mal ab, daß sie mittlerweile, nachdem, was du ihr da schon angetan hast, irgendwie schon das Recht dazu hätte bzw. ich es verstehen könnte, wenn sie mal ausflippt.

Andererseits zeugt es doch davon, daß DU dich nicht zurechtfindest.

Ich glaube du machst auch den Fehler, für ANDERE, sprich deine Frau mitzudenken. Vielleicht reagiert sie doch ganz anders, als du denkst und befürchtest?!
Zeig ihr wenigstens, daß du noch Achtung vor ihr hast. Liebe kann schwinden, daß wissen wir alle. Aber der Respekt und die Achtung dürfen nicht in Vergessenheit geraten, weil man selbst mit sich allein unzufrieden ist.

Mach das Richtige!
Handle JETZT!!!

LG Nicole

02.08.2002 10:17 • #27


E
;D ;D ;D
What´s up? Tote Hose? Operation gelungen, Patient tot?
Hab´´n bißchen im Net geschnüffelt....
und folgendes entdeckt...
EGO-NET.de
Ausgabe 12/2000
Wer anderen hilft, hilft sich selbst
Für Mitmenschen da sein stärkt das Ego

Engstirniger Eigennutz macht mürrisch, großzügiges Geben glücklich. Das ist das Ergebnis einer Studie von Allan Luks an dreitausend ehrenamtlichen Helfern in den USA. Uneigennütziges Verhalten wird trotz aller Klagen über die Ellenbogengesellschaft nicht aussterben, weil es dem Gebenden mindestens ebenso nützt wie dem Nehmenden. Helfen ja - wüßten Sie aber auch im Notfall wie?


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Zwischen Fremdheit und Geborgenheit
Psychologie der kulturellen Identität

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Warum Männer trennen, was für Frauen zusammengehört
Börsenpsychologie
(Teil II)
Psychofalle Geld
Wer anderen hilft, hilft sich selbst
Für Mitmenschen da sein stärkt das Ego
Was wissen wir vom Weihnachtsmann?
Der 24. Dezember #8211; streng wissenschaftlich betrachtet

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Stellen Sie sich vor, eines Abends ruft Ihre beste Freundin bei Ihnen an und sagt: Also, ich wollte dir nur Adieu sagen. Es hat keinen Sinn mehr. Ich werde mich jetzt aus dem Fenster stürzen. Bitte, versuch nicht, mich zurückzuhalten. Hab Dank für alles und laß es dir gut gehen. Tschüs.
Ihre Freundin ist bereits im Begriff den Hörer aufzulegen. Sie kennen sie gut genug, um zu wissen, daß sie durchaus imstande ist, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Ihnen bleiben höchstens zwei Sekunden, um den entscheidenden, magischen Satz zu sagen, der sie im letzten Moment von ihrem fatalen Entschluß abbringt. Wie werden Sie antworten?

Bevor Sie weiterlesen, überlegen Sie sich in Ruhe, wie Sie in dieser Situation reagieren würden. Da es sich um eine Übung und nicht um den Ernstfall handelt, können Sie sich ruhig mehr Zeit als zwei Sekunden lassen. Schreiben Sie Ihre Antwort auf einen Zettel und lesen Sie dann weiter.

Fertig? Dann überprüfen Sie jetzt, welcher der folgenden Varianten Ihre Antwort am ehesten ähnelt. Die meisten Menschen neigen dazu, ihr Entsetzen über dieses tödliche Vorhaben der Freundin unmittelbar zurückzumelden und dabei kundzutun, was sie davon halten, zum Beispiel: Halt, warte einen Moment! Hör zu, was auch passiert sein mag, es muß doch noch eine andere Lösung geben! Ist dir dieser Schuft tatsächlich davon gelaufen? Glaub mir, kein Mann ist es wert, daß man seinetwegen .... Bist du noch dran?

Bei dieser Reaktion suchen Sie nach einer Erklärung für die Selbstmordabsicht. In unserem Beispiel ist es die Vermutung, der Lebensgefährte könnte davongelaufen sein. Ein anderer würde vielleicht Ärger mit der Arbeitsstelle, Vereinsamung oder einfach Lebensüberdruß vermuten. Auf jeden Fall folgt der Interpretation der Suiziddrohung sofort die Wertung, daß #8211; was auch immer der Grund für den beabsichtigten Fenstersprung sein mag #8211; dieser Grund eine so extreme Reaktion auf keinen Fall rechtfertigt.

Nun versetzen Sie sich für einen Moment gedanklich in die Situation der Freundin, die so verzweifelt ist, daß sie ihrem Leben ein Ende setzen möchte. Wie würde sie den Appell aufnehmen? Falls die Interpretation und Wertung zutreffen, daß es der Kerl eigentlich nicht wert ist und man so etwas nicht tut, dann hat sie sich das selbst bestimmt schon einige hundert Mal gesagt. Aber sie ist so verzweifelt und ohne ihn weiterzumachen, erscheint so sinnlos! Bloß nicht mehr daran denken zu müssen! Und der Partner am Telefon hat auch nur Appelle an die Vernunft zu bieten. Der kann eben nicht verstehen, was wirklich abgrundtiefe Verzweiflung bedeutet. Also sagt sie: Ich wünsche dir, daß du nie derart gemein behandelt wirst. Mach's gut.

Vielleicht haben Sie auf die Selbstmorddrohung aber so reagiert: Moment mal, bleib ganz ruhig: Ich weiß, es gibt Situationen, da möchte man am liebsten mit allem Schluß machen. Das kann jedem mal passieren. Aber das vergeht wieder, glaub mir. Ich kenn' dich doch, du hast dich bis jetzt immer aus deinen Schwierigkeiten herausgewunden. Paß auf, du setzt dich jetzt hin, in zehn Minuten bin ich bei dir, und dann reden wir über alles in Ruhe. Du wirst sehen, schon morgen lachst du darüber.

In diesem Fall versuchen Sie, Ihre Freundin zu ermutigen und zu beruhigen. Wie wird sie diese Worte aufnehmen? Versetzen Sie sich wieder gedanklich in Ihre Lage. Mit der Selbstmordankündigung hat sie Ihnen offenbart, daß sie sich vollkommen hilflos fühlt. Sie aber haben bestritten, daß sie einen Grund hat, so niedergeschmettert zu sein. Sie haben das Problem bagatellisiert, seine Schwere in bester Absicht heruntergespielt und versucht zu trösten. Ihre Freundin muß den Eindruck gewinnen, daß Sie ihr nicht glauben, daß es ihr tödlich ernst ist. Also wird sie sagen Ich danke dir für deine netten Worte, aber diesmal kann mir niemand mehr helfen. Um nach Auflegen des Hörers zu beweisen, wie ernst es ihr ist.

Wie wäre es, wenn Sie die Ankündigung Ihrer Freundin mit einer Art Galgenhumor nehmen? Etwa: Leg bitte noch deinen Wohnungsschlüssel unter die Matte, damit wir nachher nicht die Tür aufbrechen müssen. Oder: Spring bitte hinten 'raus, sonst verletzt du noch jemanden, der unten vorbei geht.


Bei einer Blitzumfrage unter Bekannten wurden solche paradoxen Antworten ziemlich oft genannt. (Im tatsächlichen Leben benutzt sie kaum jemand.) Der Versuch, einem Verzweifelten auf diese Weise einen Realitätsschock zu versetzen, kann in Ausnahmefällen erfolgreich sein. Der bekannte Psychologe Paul Watzlawick erzählt im Vorwort zu einem Lehrbuch von Everstine (Krisentherapie, Stuttgart 1992) folgende Begebenheit, die sich in seiner Kindheit in Österreich zutrug: Ein Gendarm sah, wie ein Mann in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, in die Donau sprang. Er richtete das Gewehr auf den Selbstmörder und rief: Kommen Sie augenblicklich heraus, oder ich schieße! Der Mann schwamm ans Ufer.

Ein solches Vorgehen sollte jedoch einem professionelle Therapeuten vorbehalten bleiben, denn es setzt voraus, daß er die seelische Verfassung seines Patienten genau einschätzen kann und weiß, was zu tun ist, wenn sich der Betreffende anders verhält als erwartet. Wenn sie mit ihrer Freundin so reden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sie dies nur als Beweis Ihrer Gefühllosigkeit nimmt und sich in der Absicht bestätigt sieht, von der feindlichen Welt Abschied zu nehmen. Tatsächlich gibt fast niemand im Ernstfall paradoxe Antworten, so interessant sie sich im Gedankenexperiment auch ausnehmen.

Sollten Sie eine energische Persönlichkeit sein, neigen Sie eventuell dazu, die Dinge sofort in die eigene Regie zu nehmen. Sie geben Ihrer Freundin Anweisungen, wie sie handeln soll. Zum Beispiel: Ich verstehe. Paß auf, sobald wir aufgelegt haben, gehst du in die Küche und machst dir erst mal einen starken Tee. Hörst du? Dann setzt du dich an deinen Küchentisch und trinkst ihn in Ruhe, bis ich eintreffe. Versprich mir, daß du bis dahin keine Dummheiten machst. In Ordnung? Wir gehen dann zusammen zu 'Johnny's Pinte' und werden uns so richtig einen ansaufen. Wie in alten Zeiten. Okay? Also leg jetzt schön den Hörer auf und bleib bloß vom Fenster weg, ja? Du gehst geradewegs zur Küche ...

Sollten Sie einen großen Einfluß auf Ihre Freundin haben und sie in diesem Moment so willenlos sein, daß sie ohne nachzudenken Ihren Anweisungen folgt, haben Sie mit diesem Vorgehen möglicherweise Erfolg. Jedoch das Risiko ist sehr groß, daß sie zwar den Hörer auflegt, aber danach sofort durch das Fenster geht. Sie geben der Freundin Ihre Lösung vor, ohne zu fragen, ob sie in ihrer verzweifelten Situation für Ihre Vorschläge überhaupt empfänglich ist. In der Psychotherapie bezeichnet man ein solches Verhalten als direktiv. Therapeuten werden darin ausgebildet, direktive Vorgehensweisen zu vermeiden, weil Menschen mit Problemen dazu neigen, direkten Anweisungen Widerstand entgegenzusetzen - selbst dann, wenn sie scheinbar den Anordnungen folgen. Dann tun sie es so widerwillig, daß ein Mißerfolg eintritt, womit dann bewiesen wäre, daß die Anordnung falsch war.

Eine fünfte Reaktionsmöglichkeit bestände darin, daß Sie fragen: Du willst dich aus dem Fenster stürzen? Aber warum denn nur, um Himmels willen?

Sie halten sich mit Bewertungen zurück und versuchen zunächst, die Gründe zu erforschen. Diese Variante ist besser als die vorigen. Sie haben erkannt, daß es zunächst darauf ankommt, das Gespräch in Gang zu halten. Sie müssen erreichen, daß Ihre Freundin am Telefon bleibt. Solange sie redet, kann sie nicht springen. Möglicherweise ist sie aber so durcheinander, daß sie gar nicht in der Lage ist, einen Grund für Ihr Vorhaben anzugeben. Viele Kleinigkeiten haben sich summiert und sie zu ihrer Verzweiflungstat getrieben. Oder sie will einfach nicht über die Gründe reden, weil sie weiß, daß Sie nur versuchen würden, Ihr das Vorhaben auszureden. Dann bekommen Sie keine Antwort auf Ihre Frage, sondern sie sagt: Was soll's. Du würdest es doch nicht verstehen. Mach's gut.

Die sechste Möglichkeit wäre, daß Sie sagen: Um Gottes willen, was ist passiert? Du klingst sehr verzweifelt. Sie befragen und interpretieren nicht die Gründe, sondern reagieren auf der Gefühlsebene. Sie sagen nicht, wie Ihre Freundin sich Ihrer Meinung nach verhalten sollte, sondern zeigen zunächst, daß Sie von Ihrer Mitteilung sehr betroffen sind und ihre Gefühle verstanden haben. Wohlgemerkt: Sie sagen damit nicht, daß Sie sich ebenfalls umbringen würden, wenn Sie in der Lage Ihrer Freundin wären. Sie ermutigen sie nicht, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Aber indem Sie ihre Verzweiflung ansprechen, teilen Sie ihr mit, daß Sie versuchen, Ihre Lage zu verstehen.

Auf eine solche Rückmeldung der Gefühlslage, die Sie auf der Selbstmorddrohung herausgehört haben, reagiert fast jeder aufgeschlossen. Das heißt, Ihre Freundin wird nicht einfach ja sagen und auflegen, sondern Ihnen erklären, warum sie so verzweifelt ist. Wenn Sie in diesem gefühlsorientierten, nicht-direktiven Stil fortfahren, auf die Erklärungen Ihrer Freundin zu reagieren, können Sie das Gespräch in Gang halten und Ihrer Partnerin helfen, sich ihre Verzweiflung von der Seele zu reden.

Vielleicht werden Sie an dieser Stelle einwenden: Daß jemand, der sich umbringen will, verzweifelt ist, ist doch eine Banalität. Wenn ich sie ausspreche, habe ich nichts gewonnen. Als Außenstehender, der die Dinge versucht, sachlich und ruhigen Gemüts zu betrachten, hätten Sie natürlich recht. Aber ein Mensch in einer seelischen Krise ist alles andere als ruhig und objektiv. Er fühlt sich unverstanden und von gleichgültigen oder sogar feindlichen Zeitgenossen umgeben. Er sucht geradezu nach Verständnis. Deshalb genügt es nicht, daß Sie sagen: Ich verstehe dich. Sie müssen vielmehr beweisen, daß Sie sich in ihr Gegenüber einfühlen können, indem Sie die belastenden Gefühle, die in dem Gesagten mitschwingen, aussprechen.

Haben Sie erkannt, welche der sechs Reaktionsmöglichkeiten Sie bevorzugen? Sollte es eine der erstgenannten Varianten sein - nehmen Sie es nicht als Kritik an Ihren Gesprächsgewohnheiten! Jeder der genannten Stile hat im Alltag seine Berechtigung. Das Leben wäre langweilig, wenn wir alle in jeder Lebenslage auf dieselbe Weise reagieren würden. Eine psychische Erste-Hilfe-Situation ist allerdings kein normaler Alltag. Viele Dinge, die den üblichen Umgang miteinander kennzeichnen #8211; Meinungsstreit, Appelle an die Vernunft, sich wechselseitig über Sachverhalten informieren, einander necken, witzeln, Vorwürfe, Rechtfertigungen, Fragen, #8211; werden dann bedeutungslos oder sind sogar schädlich.

Psychologisch hat Helfen folgende seelische Wirkungen:

Seelenhygiene. Wer anderen beisteht, baut eigene Ängste und Spannungen ab, Die Konzentration auf fremdes elend läßt die eigenen Sorgen an Gewicht verlieren.
Hochgefühle. Wer einer konkreten Person Beistand leistet, weckt in sich Empfindungen wie Wärme, Begeisterung und Tatkraft. Man wird aktiv, läßt ungünstige Umstände nicht passiv auf sich wirken. Wir fühlen uns gut, wenn wir handeln, wenn wir Veränderungen auslösen. Es stärkt unser Selbstwertgefühl, wenn wir Gutes tun.
Innere Gelassenheit. Wer hilft, wird ausgeglichener und gewinnt an Zuversicht. Der Helfende erfährt, daß er gebraucht wird. Das macht stark.
Hilfe benötigt nicht unbedingt das große Engagement, und es muß nicht immer um Leben und Tod gehen. Wem es gelingt, einer Freundin oder einem Freund in einer Beziehungskrise beizustehen, wer die richtigen Worte findet, wenn sie oder er eine katastrophale Nachricht erhielt, hat bereits einen wichtigen Beitrag für eine besseres Miteinander geleistet.

Erfolgreicher Beistand beinhaltet nicht nur Verständnis, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe. In einem bekannten Spruch heißt es: Einem Hungrigen Fische geben, ist gut. Ihm eine Angel schnitzen, ist besser. Ihm beibringen, selbst eine Angel zu schnitzen, ist perfekt.



Dieser Beitrag ist ein gekürztes Kapitel aus dem Buch (siehe auch unseren Beitrag in EGONet 7/8/1998):

03.08.2002 01:12 • #28


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