Annäherung Kollege

Er meinte, er ist ja sowieso schon so nett zu mir…und das stimmt ja…aber nachdem ganzen..ich fühle mich echt mies…

Vor allem, dass ich dorthin gegangen bin..ich hätts mir ja echt denken können

Ich überlege mir das mit dem Wechsel der Stelle. Ich glaube, ich kann da nicht damit leben…

Zitat von Jule80:

Ich überlege mir das mit dem Wechsel der Stelle. Ich glaube, ich kann da nicht damit leben…

Tue nur das von dem Du wirklich überzeugt bist, dass es das Richtige für Dich ist.

Sowie hier viele schrieben - was hätte ich mir erwartet, was er dort will…und dass mir nachher eingefallen ist, dass das keine gute Idee ist..und ich dann quasi das alles abgebrochen habe..das mir sowas passiert, habe ich mir nicht gedacht

@Jule80

Zitat von FrauDrachin:

Eigentlich solltest du noch nicht mal in die Verlegenheit kommen

Für mich dreht es sich weniger darum, wie sich der Mann eigentlich verhalten sollte, sondern darum solche Situationen zu unterbinden Für mich geht das mit dem anschließenden Rumblödeln nicht. Du solltest Kindern den Umgang mit grenzverletzendem Verhalten deutlich machen können, und da gibt es kein der Onkel kam anschließend mit einem Kuscheltier.
Wenn Du den Mann im Nachhinein meldest, kann das auf dich zurückfallen. Er wird sagen, er sei von deinem Einverständnis ausgegangen, und deine Vorgesetzten werden von deiner Kompetenz in solchen Dingen ausgehen. Und genau an dieser Kompetenz solltest du arbeiten, damit du mit Bestimmtheit deine Grenzen verdeutlichst, und dies auch Kindern vermitteln kannst. Mit eigentlich, der Mann sollte, der Mann müsste, darf man erwarten heutzutage etc. ist kein Schaden mehr gut zu machen im Nachhinein.
Nutze genau dieses Erlebnis, um dich weiter zu entwickeln. Nicht, um dich schlecht zu fühlen. Vorhin wurde ein Selbstverteidigungskurs vorgeschlagen. In einem guten Kurs geht es nicht nur um die körperliche Wehrfähigkeit, sondern auch um die mentale. Du könntest dir auch einen Personalcoach gönnen, um an diesem Punkt zu arbeiten.
Ob du jetzt die Stelle wechselst, oder eine eventuelle erneute Annäherung durch den Mann strategisch konterst: Mein Verhalten war falsch (Selbsterkenntnis und Eigenverantwortung), ich möchte Distanz (Konsequenz), oder eine berufliche Veränderung, bleibt dir überlassen.

Ich weiß ja, dass es falsch war. Und ich hab so oft gesagt, nein, das geht nicht, lass das,..und es hat gedauert bis ich ihn los war. Ich werde ihn nicht melden. Ich hab ihn ja auch dazu - so wie jemand sagte - motiviert. Wie ich jetzt zur Arbeit gehen soll - weiß ich nicht.

Zitat von Jule80:

Wie ich jetzt zur Arbeit gehen soll - weiß ich nicht.

Aufrecht und voller Selbstbewusstsein natürlich...

Ich schäme mich aber - ich hab im letzten Moment - sowie jemand sagte - einen Seitensprung abgewehrt…ok, nicht im letzten Moment, sonden gesagt, hab ichs sofort, dass es nicht geht..

Zitat von Jule80:

Ich überlege mir das mit dem Wechsel der Stelle. Ich glaube, ich kann da nicht damit leben…

@GreenTara s Vorschlag mit dem Coach oder dem Selbstverteidigungskurs finde ich sehr gut.

Die Liste, woran du arbeiten solltest würde ich erweitern um:
1. Es gibt meistens vor solchen Ereignissen mindestens einen Moment, wo einen das Bauchgefühl warnt. Auf diese Momente achten, und nicht wegdrücken. Wenn dich dein Bauchgefühl warnt, dann ist es auch egal, ob er das höflich findet, oder dass er immer so nett war, oder was weiß ich. Kulitviere dieses Bauchgefühl.
2. Lass die Verantwortung, die ihm gehört, bei ihm. Dass er dich in die Garderobe eingeladen hat, und dich dort angemacht hat, ist ganz allein seine Verantwortung. Dass das passiert ist, ist kein Grund, dass du dich schlecht fühlst. Dass du dich schlecht fühlst, ist allerdings ein ganz typisches Phänomen, von Opfern von S. Übergriffen im weitesten Sinne.
3. Übernehme die Verantwortung, die zu dir gehört.
Du hast dein Bauchgefühl ignoriert. Daran kannst du arbeiten. Du hast einem Kerl ein zweites mal dein Vertrauen geschenkt, der es schon einmal missbraucht hat. Darüber könntest du dir Gedanken machen. Wie nahe will ich jemanden noch um mich haben, der schon sehr eindeutig seine Absichten offengelegt hat? Du hast es nicht geschafft, entschlossen, hart und schnell zu reagieren. Ich vermute, weil du zu nett und höflich bist. Daran kannst du arbeiten.
4. Du hast reagiert, du hast die Sache unterbunden, obwohl du in einer äußerst stressigen Situation warst, in der klares Denken schwierig ist. Dafür kannst du dir ganz feste auf die Schulter klopfen.
5. bin ich wieder bei @GreenTara : schlecht fühlen macht keinen Sinn, und hilft keinem weiter, dir am allerwenigsten. Schau, was du aus dem Vorfall lernen kannst.

Zitat von aequum:

Aufrecht und voller Selbstbewusstsein natürlich...

Ganz genau. Du kultivierst jetzt eine schöne Wut auf den Kerl, dass er dich in so eine beschissene Situation gebracht hat, und nimmst den Kopf hoch, weil du diejenige warst, die sich korrekt und anständig verhalten hat.

Anständig und korrekt war wohl nur, dass ich es nicht bis zum äußersten hab kommen lassen..er hat mir drei Mal die Jacke auszuziehen wollen und den Gürtel auf und ich habs immer wieder zu gemacht bzw angezogen und meinte es geht nicht, nein, usw…bis ich dann gegangen bin. Und ja, das war tatsächlich stressig..

Aber daran bin ich schuld …er meinte, das wäre meine letzte Chance ..und ich sagte nur, ja, ist ok…

@Jule80
Du hättest nicht sofort gehen sollen, sondern hättest erst garnicht dort landen sollen.

Zitat von GreenTara:

@Jule80 Du hättest nicht sofort gehen sollen, sondern hättest erst garnicht dort landen sollen.

Stimmt - und dann bin ich im Büro gesessen und wusste nicht, wie mir geschehen ist. Er meinte nur, ich solle mich einmal entspannen, jetzt wäre das auch schon egal, wo ich schon mal hier wäre…