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Austausch für Einsame mit/ohne psychische Probleme

R
Hey liebe Foris,

ich hoffe ich darf dieses Thema hier eröffnen?

Ich sags wie es ist, ich fühle mich sowas von schei*e alleine.
Trennung 7 Wochen her, Lockdown, gefangen in mir selber und meinen psychischen Problemen, keine Fortschritte in der Therapie, niemanden zum Reden (wobei Reden die Probleme ja leider auch nicht behebt) und inzwischen statt Kummer und Trauer nur noch emotionale Leere.
Jeder Tag ist gleich, ich fühl nichts, verdränge die Sachen die so schmerzhaft sind dabei sogar noch was empfinden würde.
Kurz gesagt: Ich weiß nicht mehr wohin mit mir. Kein Ziel, keine Zuversicht, keine Hoffnung und nur noch das Gefühl im Kreis zu laufen (oder auf der Stelle zu treten, je nachdem).
Und vor Allem das Alleinsein.

Und vielleicht geht es hier ja jemandem auch so oder ähnlich?
Vielleicht möchte sich jemand einfach etwas austauschen, mal der Einsamkeit zumindest kurz durch ein paar Zeilen entfliehen?

22.03.2021 16:52 • x 2 #1


T
Mir hat es damals in dunklen Zeiten geholfen, wenn ich mir kleine Projekte vorgenommen haben. Ich habe mein Schlafzimmer renoviert um Sie da auch komplett rauszubekommen. Zudem habe ich angefangen zu kochen (kann es leider bis heute nicht richtig gut ), habe meinen Balkon neu bepflanzt, einen alten Tisch restauriert und schlussendlich auch mich als Projekt gesehen: ich weiss, wohin ich wollte und habe somit einen Soll-Zustand definiert. Dann versucht so schonungslos wie möglich eine Ist-Aufnahme durchgeführt und daraus entsteht eben eine Konzeption, wie man dorthin kommt. Bewusst habe ich Dinge gemacht, die ich früher nie getan hätte, bin neue Wege gegangen und habe Menschen in mein Leben geholt, bei denen ich früher dachte: bleib auf Abstand, Nervbacke.

Vergleiche dich nicht und sei nicht zu ungeduldig mit dir selbst. Dein Leben, dein Tempo, deine Möglichkeiten. Vor allem: geh raus!

22.03.2021 17:04 • x 10 #2


A


Austausch für Einsame mit/ohne psychische Probleme

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S
Hallo Roselin,

wir kennen uns aus Deinem anderen Thread.

Ich möchte Dir einfach nur einen virtuellen Drücker dalassen!

22.03.2021 17:09 • x 2 #3


D
Zitat von Roselin95:
keine Fortschritte in der Therapie

Die meisten Psychotherapien haben nur den Zweck, Menschen in Abhängigkeit von Therapeuten zu bringen und so deren Wohlstand zu sichern.

Eine seriöse Psychotherapie ist darauf ausgerichtet, den Patienten zu befähigen, möglichst bald wieder ohne Psychotherapie klarzukommen.

Wenn die Psychotherapie womöglich nur daraus besteht, ewig und endlos auf irgendwas herumzuhühnern, was Vergangenheit und somit sowieso nicht mehr zu ändern ist, dann würd' ich meine Zeit und Energie lieber in was Sinnvolles investieren.

22.03.2021 17:32 • x 3 #4


T
Zitat von Landlady_bb:
Die meisten Psychotherapien haben nur den Zweck, Menschen in Abhängigkeit von Therapeuten zu bringen und so deren Wohlstand zu sichern. :meinung: Eine seriöse Psychotherapie hat das Ziel, den Patienten zu befähigen, möglichst bald wieder ohne Psychotherapie klarzukommen. Wenn die Psychotherapie ...


Sehe ich anders. Eine Therapie bringt nichts, wenn der Invest (Wille, Energie, Bereitschaft) nicht da sind, etwas an sich verändern zu wollen. Ich kenne einige Menschen, die in Therapie sind und glauben, dort wird ein paar Mal ein Schamanentanz aufgeführt und alles ist wieder gut. Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen bedarf es hier aber auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative, da der Therapeut einem die Werkzeuge und Mittel gibt sich selbst kritisch zu hinterfragen - diese Werkzeuge müssen aber auch aktiv genutzt werden. Hier sehe ich nicht selten eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Invest.

22.03.2021 17:38 • x 5 #5


D
Zitat von Tin_:
Sehe ich anders. Eine Therapie bringt nichts, wenn der Invest (Wille, Energie, Bereitschaft) nicht da sind, etwas an sich verändern zu wollen. Ich kenne einige Menschen, die in Therapie sind und glauben, dort wird ein paar Mal ein Schamanentanz aufgeführt und alles ist wieder gut. Im ...

Es wird m. E. viel zuviel in so was investiert und das ganze Thema Psychotherapie völlig überbewertet.
Hier im Forum merkt man's ja auch, das immer wieder gebetsmühlenartig wiederholte Geh in Therapie! Als ob die Psychotherapie die eigentlichen Ursachen des Leidens beseitigen könnte, denn das kann sie nicht.
Oder konkret formuliert: Wenn du Kummer hast, weil dir dein Partner stiften gegangen ist, dann bringt dir auch keine Therapie deinen Partner zurück.

PS: Meine Meinung kommt nicht von ungefähr; ich hab' beruflich mit dem Thema zu tun.

22.03.2021 17:45 • x 3 #6


T
Zitat von Landlady_bb:
Es wird m. E. viel zuviel in so was investiert und das ganze Thema Psychotherapie völlig überbewertet. PS: Meine Meinung kommt nicht von ungefähr; ich hab' beruflich mit dem Thema zu tun.


Oha, da machst du nun ein Thema auf.
Meine Erfahrungen sind auch aus erster Hand - so unterschiedlich können Erfahrungen sein.

22.03.2021 17:49 • x 1 #7


D
Und wenn wir so weitermachen, @Tin_ , dann schreddern wir womöglich das Thema, und das wiederum wäre ... braune, weiche Masse, aber kein Schokopudding.

Ach ja, @Roselin95 , auch ich erinnere mich an dich.

22.03.2021 17:53 • x 1 #8


EngelohneFlügel
Bin weder damit verbandelt noch habe ich es gebraucht obwohl ich teilweise dachte es ist notwendig aber ich stimme @Landlady_bb zu.....
ein Therapeut ist eigentlich nur ein Werkzeug um dir die Augen zu öffnen. Ich habe durch einen Freund einen Lebenscoach wie man so schön sagt zur Seite bekommen. Und der hat eigentlich nur zugehört und mir die richtigen Fragen gestellt und Richtungen aufgezeigt.
Hat funktioniert. Diese paar unregelmäßige Treffen haben mich aus dem tiefen Loch in das ich gefallen bin herausgeholt und erkennen lassen wie ich mich selber da raus hole.....
Ich glaube die Schwierigkeit ist einzig der Patient selbst. Man muß den unbequemen Weg selbst gehen, das kann dir keiner abnehmen.

22.03.2021 18:04 • #9


R
Ich fühl mich gerade (vielleicht ungerechtfertigt?) etwas vor den Kopf gestoßen

Ihr wisst doch garnicht inwieweit, mit welchem Willen und mit welcher Motivation ich in der Therapie mitarbeite?

Und @Landlady_bb ich kann dir leider nicht zustimmen.
Natürlich, letztendlich geht man alle Schritte selber und kein Therapeut macht diese Schritte für einen.
Aber mir persönlich helfen die Gespräche mit der Therapeutin sehr überhaupt erstmal zu verstehen warum ich so denke/fühle/handle wie ich es tue.
Und die Techniken der Verhaltenstherapie oder die Ansätze der Tiefenpsychologie lernt man auch eher selten im Selbststudium.
Zumal viele Menschen die therapeutische Hilfe suchen an einem Punkt sind, wo sie garnicht in der Lage sind alle Erkenntnisse selber zu haben und zu finden.

22.03.2021 19:05 • x 6 #10


R
Hey, hier schreiben hilft auf jeden Fall gegen die Einsamkeit.
Trennungen sind im Lockdown leider häufig zu finden: entweder man rückt auch emotional enger zusammen oder es treibt einen auseinander.
Auch bei mir treffen die Komponenten Trennung, Therapie und Corona zusammen und das Licht am Ende des Tunnels ist wirklich nur ein Schimmer.
Aber das schöne ist: viel schlimmer kann es nicht mehr werden.

22.03.2021 21:14 • x 2 #11


B
Zitat von Rheinfee:
Aber das schöne ist: viel schlimmer kann es nicht mehr werden.


Na, wenn du da mal nicht täuscht. Schlimmer geht immer....

27.03.2021 13:27 • x 2 #12


DerBote
Habe seit der Trennung vor wenigen Wochen auch so meine Probleme mit dem Alleinesein.
Manchmal geht's, manchmal ist es furchtbar.
Bekomme mich auch kaum abgelenkt, da meine Konzentration schwächelt.
Ich bin um jeden Tag froh den ich irgendwie hinter mich gebracht habe.
Mein Liebeskummer hält sich allerdings in Grenzen, vermutlich weil ich so wütend, enttäuscht und verletzt bin, dass für die Trauer kaum Platz ist.
Nichtsdestotrotz ist mein Leben zu einem riesigen Fragezeichen mutiert.

27.03.2021 14:13 • x 2 #13


tlell
Ich kann dich total gut verstehen. Mir ging es damals nach meiner Trennnung auch so. Vieles brach auf das ich wegsortieren musste und eigentlich gar nichts mit der Trennung zu tun hatten. Schreib mir gerne eine Pn und wir quatschen!

27.03.2021 17:09 • x 1 #14


B
Hi.

Ich weiß nicht mehr, wohin mit mir denke ich mir auch im Moment.
Ich habe zwar mit keiner Trennung zu kämpfen, musste die Woche aber feststellen wie einsam es doch ist.
Hab mir mein Knie verknackst und kann kaum laufen, war jetzt eine Woche krankgeschrieben. Ist das ätzend nicht mal spatzieren gehen zu können.
Von Freunden habe ich auch schon länger nichts mehr gehört. Ja, Pandemie ist noch da, aber irgendwie habe ich das Gefühl ich werde gemieden. Und immer von mir aus melden kommt mir irgendwann auch seltsam vor.
Die einzige Freude ist, mit einem Kumpel online ab und zu zu spielen und zu reden. Allerdings nicht über meine Gefühlslage. Ich traue mich nicht einen Bekannten damit zu belasten...
Jetzt wo die Arbeit erstmal wegfällt und ich nicht raus kann, habe ich einfach zu viel Zeit zum Grübeln.

@Roselin95 oder alle anderen auch:
Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie über eure Probleme oder habt ihr da auch Hemmungen?

Ich möchte z.B. auch nicht, dass Leute plötzlich aus Mitleid mit einem reden wollen. Es ist ein kleiner Teufelskreis.

28.03.2021 16:00 • x 1 #15


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