Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von Felica2024:

Warum fällt es dir so schwer, dir klarzumachen, dass sie eine Liebe zu ihm empfindet, die maßgeblich Einfluss auf Dich und Euer Familienleben hat?

Das ist mir doch nicht neu. Das weiß ich und habe es hier umfassend beschrieben. Ich habe wirklich mindestens 1423 mal geschrieben, das meine Frau polyamor ist und zwei Menschen liebt. Und natürlich haben ihre beiden Beziehungen Wechselwirkungen aufeinander. Wo sollte ich das je bezweifelt haben?

Zitat von Felica2024:

Als ich schrieb, dass er die wohl wichtigste Säule in dem Konstrukt ist.

Nein, ich habe den von dir verwendeten Superlativ verneint..

Zitat von Gretchen:

Nur es wirkt manchmal so dass du die emotionalen Auswirkungen/ Bedingungen nicht so parat hast bzw. das nicht so nachvollziehen bzw. Innerlich abbilden kannst oder möchtest oder es eben ganz anders erlebst als viele andere/ was ja auch in Ordnung wäre, es aber für Irritationen sorgt

Ich verstehe die Irritationen. Ich gebe allerdings zu Bedenken, dass die nicht-monogam lebenden Foristen dieses Fehlen an eomotionalen Auswirkungen/Bedingungen nicht oder weit weniger sehen, als die monogem lebenden. Was mir zeigt, dass viel der Irritationen schlicht an mangelndem Verständnis für polyamore Beziehung liegt.
Was ich irgendwo sehr schade finde. Statt sich zu fragen, hey... wie funktioniert das, fragen sich viele, hey... wie funktioniert das nicht.

Zitat von Lizzzy:

Deine Frau liebt den Schreiner, führt mit ihm eine Beziehung und somit hat er natürlich Priorität und ist eine tragende Säule, was du bestreitest. Wie soll es bei der Begrifflichkeit Liebe anders sein, sonst wäre er ein guter Bekannter, Spielpartner whatever..
Er bestimmt ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung maßgeblich.

Ich glaube wir verstehen den Begriff Priorität grundlegend anders. Priorität gibt es nur im Vergleich zu etwas, sie ist für mich nie absolut. Ich habe auch nie bezweifelt, dass er eine WICHTIGE Säule ist. Ich habe bezweifelt, dass er eine TRAGENDE Säule ist. Es geht meiner Meinung auch ohne ihn... aber nicht ganz so schön für meine Frau.

Ich formuliere deinen Beitrag mal im Folgenden so um, dass ich ihn unterschreiben kann:

Zitat von Lizzzy:

Deine Frau liebt auch den Schreiner, führt mit ihm eine Beziehung und somit hat er natürlich Bedeutung für sie und ist ein wichtiges Element in eurem polyamoren Konstrukt.
[...]
Er beeinflusst ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung positiv.

Kannst du dich damit anfreunden?

Zitat von Lizzzy:

Ich frage mich aber langsam, ob es für dich überhaupt vorstellbar ist, dass deine Frau eine Beziehung zu einem anderen Mann neben dir führt, welchen sie LIEBT und somit Einfluss hat.
Du fragst, Priorität über wen oder was? Fang doch an, anzuerkennen, dass er eine generelle Priorität hat, wenn man von Liebe redet und dieses nicht mit einer Nebenbeziehung oder einem Hobby abtun kann.
Vielleicht traust du dich nicht, die Liebe deiner Frau zu dem Schreiner ernst zu nehmen und machst sie deswegen durch solche Bemerkungen immer klein bzw. weniger?

Ich weiß nicht, wie ich dir das Wesen ein polyamoren Beziehung näherbringen kann... Meine Frau führt zwei Beziehungen mit zwei Männern, die sie beide liebt. Einer ist davon ist Carlos, der andere ist der Schreiner. Können wir uns auf diese Formulierung einigen?

Zitat von meineMeinung:

genauso wie für dich!

Ich sehe keine Einschränkung für mich. Eine Einschränkung wäre ja ein Malus gegenüber einer anderen Form. Ein Malus ist aber für mich nicht gegeben.

Zitat von Lizzzy:

Deine Frau liebt den Schreiner, führt mit ihm eine Beziehung und somit hat er natürlich Priorität und ist eine tragende Säule, was du bestreitest. Wie soll es bei der Begrifflichkeit Liebe anders sein...

Das bestreitet doch so keiner. Nur ist es nicht zuende gedacht und die Schlussfolgerungen sind eben nicht zwingend.

Ja, sie hat eine Beziehung mit ihm. Eine von zwei Liebesbeziehungen. Wenn wir die Behauptung als gesetzt annehmen, dass zwei Liebesbeziehungen gleichzeitig möglich sind. Wenn wir nicht bereit sind, das als gegeben anzunehmen, und davon ausgehen, dass die Ehefrau hier die Wahrheit sagt, dann brauchen wir gar nicht weiter diskutieren.

Ja, er ist ihr bestimmt wichtig. Priorität impliziert ein Ranking. Oberste Priorität, zweite Priorität... Es macht mE gar nicht so viel Sinn in Rankings zu denken, solange die Dinge unter einen Hut zu bekommen sind. Die Schlussfolgerung, dass der Schreiner eine höhere Priorität als Carlos hat, weil sie mit ihm eine exklusivere Vereinbarung hat, als mit Carlos, ist schlicht und ergreifend nicht zwingend.

Und ja, er ist mit Sicherheit eine wichtige Säule in ihrem Leben. Gelingende Beziehungen (Liebes- und Freundschaftlich) sind DIE tragenden Säule in unserem Leben. Eine tragende Säule impliziert allerdings, dass das Leben zusammenkracht bzw. grundlegend neu sortiert werden muss, wenn die Säule wegbricht. Das wage ich zu bezweifeln.

Ok, überschneidet sich so ziemlich mit Carlos Beitag. Ich lass trotzdem stehen.

Zitat von Lizzzy:

Aber deine Bemerkungen, wie der Schreiner ist die Nebenbeziehung, er ist ein Hobby

Den Vergleich mit dem Hobby habe ich nur eingebracht, wenn die Diskussion in die Richtung ging, dass ihre zweitbeziehung zu einer Vernachlässigung der Kinder und der Familie führt. In diesem Sinne ist der Schreiner wie ein Hobby zu sehen, das zwar eine bestimmte Zeit einnimmt aber um das sich das Familienleben ohne Einschränkungen organisieren kann.

Und im Sinne unserer partnerschaftlichen Vereinbarung ist die Beziehung zum Schreiner eine Neben- oder Zweitbeziehung. Meine Frau bezeichnet es so, ich bezeichne es so. Die zeitliche Aufteilung liegt klar auf der Erstbeziehung und die zweitbeziehung ist nach Aussage meiner Frau und so wie ich es empfinde nach eine Ergänzung der Erstbeziehung.
Natürlich gibt es andere, nicht hierarchische Modelle von polyamoren Beziehungen. Unseres ist eher die Ausnahme und nicht die Regel. Aber es ist nun einmal, wie es ist. Es ist meiner Frau klar, es ist mir klar und es ist dem Schreiner klar. Wir alle drei haben uns damit arrangiert, insofern gibt es da nichts zu diskutieren.

Zitat von Lizzzy:

Hat man ein Kind und ein zweites kommt dazu

Ich finde den Vergleich nicht passend, weil hier eine paritätisch gleiche Aufteilung der Aufmerksamkeit erfolgt. Ich würde eher den Vergleich zwischen einem ersten ehelichen Kind und einem zweiten unehelich geborenen Kind, das hauptsächlich bei dem anderen Elternteil lebt ziehen. Beide Kinder werden geliebt, beide sind wichtig, aber die Menge an Aufmerksamkeit wird unterschiedlich verteilt.

Sind wir nach 1114 Seiten immer noch dabei an dem Konstrukt herumzuwackeln?